Es gibt Ketchup zum Mittagessen. Mit Schinken-Käse-Toast. Ich habe es geschickt eingefädelt. Bin vor einer Stunde zur Nachbarin rauf und sprach:
„Zeigst du mir bitte nochmal, wie man Toast macht?“
Die Nachbarin, die noch im Bett lag, sah mich ziemlich verdutzt an.
„Was willst du, Matla?“
„Schinken-Käse-Toast. Zeig mir bitte, wie man das macht.“
„Pfffff, geh bitte schleich dich.“
„Bittttäääääää!“
„Du weißt doch eh, wie das geht.“
„Hm…. wie war das? Drei Esslöffel Toast, 2 Kilo Käse und 3 Becher Schinken oder?“
Die Nachbarin verdrehte die Augen und vergrub ihren Kopf unter der Decke.
„Gut, ich gehe in die Küche und fange an. Den Stabmixer werde ich schon finden!“ Das ließ ich wie eine Drohung klingen.
Ein paar Minuten später saß ich am Tisch und futterte. Die Nachbarin hatte mir Schinken-Käse-Toast zubereitet und saß nun unfrisiert mit Bademantel und Mundgeruch neben mir – und rauchte eine.
„Hm… net schlecht“, sagte ich mampfend. Ein kleines, gut eingespeicheltes Stück Ketchup-Schinken-Käse-Toast-Kugerl fiel dabei aus meinem vollen Mund. Als ich es mir wieder zurück in den Mund steckte, sprang mir ein noch größeres Stück herhaus. Dieses neue, nicht minder ekelerregende Stück wollte und wollte aber nicht von meinem Finger genommen werden… ständig zerbrach es oder löste sich in seine Einzelteile auf.
Um die Nachbarin etwas abzulenken, fragte ich: „Warum schreibst du eigentlich kein Kochbuch?“
Die Nachbarin pustete eine riesige Rauchwolke aus ihrer Lunge in mein Gesicht und antwortete grinsend: „Ein Schinken-Käse-Toast-Kochbuch?“
„Ja. Das wär doch mal was Neues.“
„Oder meinst du eher sowas wie: Wie man appetitlich Schinken-Käse-Toast isst, ohne die Küche vollzuspucken und die anderen zum Speiben bringen?“
Ja. Also ich aas:
1 Ketchup mit Schinken-Käse-Toast
Die Dinger, die mir aus dem Mund gefallen sind, picken noch immer am Tisch. Ich warte, bis die Scheißkatze alles sauberleckt.
Mahlzeit.
hm, das ist ja wieder besonders super heute!
wenn die katze das nicht aufleckt, kannst du ja morgen vielleicht etwas kochen daraus!
Langsam hab ich Mitleid mit der Nachbarin.
Du hast wirklich ein manipulatives Talent.
Nun. Ihr Weblog regt meine Magennerven von Tag zu Tag immer mehr an. Ich weiss nur noch nicht, ob das gut oder schlecht ist.
Guten Tag.