Der Müllstrudel, schmackhaft zubereitet

Der Bildungsauftrag dieses Misthaufenblogs ist immanent. Meine abgespaltenen Persönlichkeiten, die alle Kommentare hier schreiben, wissen das. Und ich, die Hauptpersönlichkeit, weiß das.

Heute, liebe Klasse, lautet unser Thema „Plastik“. Da mir als alten Segler die Vermüllung der Meere wirklich Sorgen bereitet,  ist es mir ein Anliegen, dass jeder Mensch von den gigantischen Müllstrudeln in unseren Ozeanen weiß. Der folgende Film „Plastik über alles – Eine Welt aus Plastik“ behandelt dieses Problem.

Mein Dank geht an „Tipps und Tricks für ein Autarkes Leben„, durch das ich auf diesen Film aufmerksam geworden bin – ein toller Blog, wenn man zu denen gehört, die immer mehr draufkommen, daß die herrschenden Zustände fürn Arsch sind.

Ich aas:
1 Packung Müll

Traumbelästigung

Im Glauben, Wien würde endlich durch den After Gottes vernichtet, soff ich mich am Wochenende kaputt. Gestern, Montag, erwachte ich daher erst spät aus dem todgleichen, süßen Schlaf. Unsanft geweckt. Das Handy, das ich leider im Hosensack vergessen hatte, läutete erbarmungslos ununterbrochen.
„Alarm! Kugelschreiber!“, schrie mich einer mit blechener Stimme an. Er brauche auf der Stelle massig Kugelschreiber.
„Die Kugelschreiber gehen gar nicht richtig!“, jammerte mich kurz darauf ein anderer an, „Sofort reparieren!“
Und so ging das den ganzen Tag dahin. Das Telefon läutete und läutete, alle möglichen Leute sekkierten mich, belästigten mich mit ihren wertlosen Anliegen, ich hudelte an der Werkbank herum, um alle Bedürfnisse stanta pede zu befriedigen.
Am Abend ging ich zeitig zu Bette. Erschöpft. Ohne etwas getrunken zu haben. Das war ein Fehler. Mit klarem Geist zu schlafen, läßt böse Träume und Erinnerungen erwachen. Fratzen, Quälgeister und anderes Gesocks.
Heute, natürlich schlecht gelaunt, kämpfe ich noch immer gegen diese… alten…. Gedanken. SHIT! Und vorallem gegen Lärmbelästigung! Ein Klingone zieht hier im Haus ein und hämmert an den Wänden herum! Ich glaub, ich geh ein!

Ich, völlig weich in der Birne, nichts versteinert, aas:
1 Brot
1 Liptauer
1 Kräuterkäse
1 Apfel
1 Eckerlkäse
1 Kren

Die fünf Tode des Brunnens

Vor einigen Wochen berichtigte ich ja vom Abriss der alten Fabrik, die ich durch das Scheißhausfenster sehen kann. Nun, sie ist jetzt dem Erdboden ebenbürtig. Manchmal steige ich noch immer auf den Clodeckel, um den Arbeitern zuzusehen und siehe da! Seit gestern ereignen sich merkwürdige Dinge:
Anscheinend sind sie gerade dabei, das ganze Grundstück auszubaggern, um einen Keller bauen zu können. Gestern beobachtete ich, wie der Bagger kurz innehielt und die zwei Arbeiter, die sonst nur dem Bagger zuschauen, herbeigelaufen kamen, um sich über etwas zu wundern, das der Bagger gefunden hatte. Zuerst konnte ich nichts erkennen, aber dann schaufelte der Bagger eine größere Fläche um den Fund frei. Die Entdeckung sah aus, wie ein großer, gemauerter Brunnen. Den Durchmesser würde ich mal auf vier bis fünf Meter schätzen. Das Mauerwerk zeigt sich teils mit gepreßten Ziegelsteinen, doch teilweise auch mit wilden Felsbrocken. Dieser „Brunnen“, wenn es ein solcher überhaupt ist, hat jedoch keine Öffnung. Auf ihm drauf liegt ein gewaltiger flacher Granitblock, der scheinbar nur mit einfachem Werkzeug gerundet und geflacht worden ist!
Bis heute haben sie den Felsdeckel und den „Brunnen“ in Ruhe gelassen. Es waren bloß einige Leute hier und haben ihren Senf abgegeben. Jetzt gerade stehen auch ein paar Typen am „Brunnen“, die Arbeiter machen dem Bagger gerade einen riesigen Luftdruckhammer dran.
Jetzt wird’s spannend. Es gibt folgende Möglichkeiten:

  1. Es wurde das seit Jahrhunderten verschlossene Tor zur Hölle gefunden. Sobald der Granitblock bricht, strömt der Brodem des Teufels auf die Welt. Wien wird zur Außenstelle der Hölle.
  2. Die Arbeiter entdecken ein extraterrestrisches Artefakt, das von einem alten, aber sehr weisen Volk eingemauert wurde, um die Erde vor Schaden zu bewahren. Das Artefakt schaltet sich bei Kontakt mit Sonnenlicht ein und beginnt zu leben. Wien wird dem Erdboden gleichgemacht (warum auch immer).
  3. Hitler war tatsächlich im Besitz der Atombombe, konnte sie aber nicht mehr einsetzen! Der „Brunnen“ ist ein Raketensilo für diese Atombomben aus dem zweiten Weltkrieg. Felsenteile fallen auf den vermodernden Zündmechanismus und Wien explodiert.
  4. Wir haben das Böse aus den vergangenen Zeitaltern geweckt. Zu tief und zu gierig haben die Menschen gegraben. Ein Balrog, der angeblich von einem antiken Zauberer getötet worden war, lag die Jahrtausende bloß im Koma, erwacht jetzt auf Grund der tollen Wiener Luft und nimmt Rache an Mittelerde. Wien verbrennt.
  5. Der „Brunnen“ ist eine Art Tempel der Druiden, die damals in der Gegend um Wien wohnten. Dieser Tempel war das Zentrum eines alten Friedhofs. Wir, die dämlichen Wiener, entweihten ihn einst, weil wir eine Fabrik darauf gebaut haben, und entfachten so einen bösen Fluch. Die Massenselbstmorde, die unangenehmen Blähungen und die Geistererscheinungen in  meinem Wohnblock haben nun endlich eine Erklärung gefunden. Durch die Zerstörung des Tempels wird dem „Brunnen“ ein übelriechender, teuflischer, feuchter Materialfurz entfahren – der Fluch ist gebrochen. Die Vögel fallen vom Himmel, die Wiener ersticken, ich kann in Ruhe schlafen. (Und ich habe einen Ort gefunden, an dem ich die verschissene Katze der Nachbarin verscharren kann)

Ich aas:
3 Paradeiser
1 Kren
1 Sandwichgurken
1 Eckerlkäse
1 Kräuterkäse

Digitales High Life

Ich mochte mich nicht mehr. Ja, das konnte ich gestern mit vollster Überzeugung von mir sagen. Ich mochte mich nicht mehr. Denn mir war dauernd kalt. Andauernd. Immer und überall. Stets. Permanent. Und ich mag Leute nicht, die ununterbrochen wegen der Kälte dranjammern.
Das ist natürlich ein nicht zu akzeptierender Zustand! Für mich gibt es das Leben nur digital. Null oder eins. Tot oder lebendig – ich mache das wie beim Autofahren. Digitales Autofahren: nur Vollgas oder Stillstand. Nichts dazwischen. Kein Dranjammern, keine halben Sachen – lieber ein Seppuku in Ehren als irgendetwas nicht vollkommen.
Drum trank ich heute schon zum Frühstück einen heißen Glühwein. Hui. Jetzt is high life!

Ich aas:
1 Brot
1 Ast mit Tomaten
1 Kräuterkäse

Gourmettipp – ACHTUNG: SUCHTGEFAHR!!!

Meine beiden Leser wissen es schon. Hier, in diesem geilen Misthaufen- und Gourmetblog, gehts um wichtige Dinge.

Heute sprechen wir über den Eieraufstrich (= zergatschte harte Eier mit Geschmacksstoffen). Symbolisch betrachtet ist der Eiaufstrich der schmerzliche Totalverlust der männlichen Zeugungsfähigkeit. Für Frauen, vor allem für beziehungstechnisch verletzte, stellt der Eimatsch DIE Rache schlechthin dar.
Da wir, meine beiden Leser und ich, stets die holistische Denkweise anstreben, wollen wir auch die Sicht des Huhnes nicht außer Acht lassen. Das Legehuhn, welches bekanntermaßen in einem Drahtgehege haust – egal, ob in einer Batterie oder auf dem Boden -, vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln und Antibiotika, völlig bescheuert, weil im ganzen Leben lang nur 20 Quadratzentimeter gesehen, legt ein Ei, wahrscheinlich unter Schmerzen, und wird dessen sogleich beraubt. Um sich das besser vorstellen zu können, nehmen wir uns eine im Endstadium drogensüchtige Frau, die ein Kind zur Welt bringt – sie weiß nicht, wer der Vater ist, sie weiß nicht, was gerade passiert ist, ja, sie weiß wahrscheinlich nicht einmal, was da eben aus ihrer Vagina geschlüpft ist. Die Fürsorge steht schon während der Geburt hinter der Frau – natürlich ohne ihr zu helfen – und nimmt sofort nach der Nabelschnurdurchtrennung den geborenen Fötus mit sich, um ihn der Tierverwertung zu überreichen.

Ich aas:
1 selbstgekochtes Eieraufstrichsandwich – ACHTUNG: SUCHTGEFAHR!

Mistvieh von einer Katze, verdammtes!

Nach Wochen wieder im Rattenloch. Apropos Rattenloch – die Ratte von Nachbarin hat seit einigen Wochen eine Katze. Weißt du, ich hasse Katzen. Und Leute, die dauernd von ihren Scheißkatzen reden, mag ich auch nicht.
Die Katze der Nachbarin macht mir Angst. Sie verfolgt mich ständig und beobachtet jeden meiner Handgriffe. Sie sieht genau zu, wie ich die Türen öffne und schließe, wie ich Licht auf- und abdrehe, wie ich die Clospülung betätige, wie ich beim Pinkeln mich mit dem Kopf auf der Wand abstütze. Aber was mich vor allem nervös macht, sie weiß auch, wenn ich zu der Lade mit den Messern gehe. Dann kommt sie gleich gelaufen und beobachtet mich noch genauer als sonst. Und weißt du, was ich glaube? Das verdammte Biest wartet nur darauf, dass mir ein Messer runterfällt und sie es mir in den Unterschenkel rammen kann! Ja! Und sie will mir das Kreuz brechen – rennt dauernd um meine Beine herum, damit ich umfalle und mir den Schädel zerschlagen – damit sie mein Gehirn fressen kann! Verdammtes Vieh! Die Augen jedenfalls mache ich bei der Nachbarin nicht mehr zu – irgendwann würde ich nämlich mit ein paar abisolierten Drähten um die Finger gewickelt aufwachen und nur mehr sehen, wie die Katze böse grinsend den Lichtschalter betätigt, um mir meine Gedärme zu verschmoren – dieses Mistvieh weiß genau, was Strom ist und was sie damit anstellen kann!
Ich muß die Katze der Nachbarin loswerden. Unauffällig. Aber wie nur?

Ich aas:
1 Weckerl mit allerhand Innereien
1 Flasche Orangensaft

… kein Foto – Handy leer …

Dingsbums unser

Meine steinalte Großtante rief mich an – ich weiß nicht, sie muss an die 100 Jahre alt sein:
„August, ich will immer das Dings….. beten, zum Herrgott, aber mir kommt ja schon alles durcheinander. Und lesen kann ich ja nichts mehr gscheit. Ist alles so klein gedruckt…. aber…. und der Herr….. Dingsbums hat gesagt, du könntest mir das am….. Dingsbums machen…. größer…. wie heißt das noch…. Computer…. groß machen und drucken…. ja? Dingsbums…..“

Okay, ich machs. Ich werd meiner lieben Tante allerdingsbums eine vereinfachte Version schicken – eine, die sie nicht so schnell vergessen kann:

„Dingsbums unser,
der du bist im Dingsbums,
Dingsbums sei Dein Name,
Dein Reich Dingsbums,
Dein Wille Dingsbums,
wie im Dingsbums also auch auf Dingsbums.
Unser täglich Dingsbums gib uns Dingsbums,
und Dingsbums uns unsere Dingsbums,
wie wir Dingsbumsen unsern Dingsbums.
Dingsbums uns nicht in Dingsbums,
sondern erlöse uns von dem Dingsbums.“

Und ich aas und dingsbumse dem Dingsbums:
1 Dingsbums von der Dingsbums, die ich heute mal so richtig durchdingsbumsen werde.

Bohnenexplosionsreisgericht, Moderobstkorb und das erste Regelbild 2010

Es ist kaum zu glauben, aber das unfassbar technisch komplexe Feature mit dem Handy Fotos zu versenden, funktioniert nun wieder. Was für ein hoffnungsfroher Jahresbeginn!

Als Nachtrag hier das Foto zum Bohnenexplosionsreisgericht:

Und das ist ein seltsames Geschenk, das ich auf Grund meiner Tätigkeit in der Kugelschreiberbranche, bekam – ein Korb mit Obst – ich hab keine Ahnung, was ich mit dem Scheiß anfangen soll – ich lass jetzt einfach mal vermodern:

Und nun das erste Regelbild aus dem Jahr 2010, denn ich aas:

1 Käse
2 Tomaten
1 Apfel

Neujahrsfettfleck

Das alte Jahr ist verreckt und ich hab 24 Kilo zugenommen. Nur Kekse gefressen während der Feiertage.

Weihnachten einsam, zu Silvester bei der Nachbarin, trotzdem einsam. Zum Jahreswechsel sind wir auf ihrem Balkon gestanden. Sie hat in die Nacht geheult und ich hab mir angesehen, welche bizarren Schatten die Raketen aus mir machen. Gelber Schnee lag am Balkon, hab in einer ruhigen Minute darauf gepinkelt.

„Na, Matla! Was nimmst du dir für 2010 vor?“
„Nichts.“
„Naja. Ich nehm mir vor, dass ich weniger rauche.“
„Aha.“
Ruhe.
„Was meinst du. Wie wäre es, wenn jeder von uns dem anderen sagt, was er sich für das neue Jahr vornehmen sollte?“
„Naja.“
„Gut, Matla. Ich wünsche mir von dir, dass du dir vornimmst, weniger zu rauchen, weniger zu saufen… und hör endlich zu fressen auf!“
„Und ich wünsche mir von dir, dass du dir vornimmst, dass du weniger oft zum Friseur gehst.“
„Was soll das denn für ein… für ein Vorhaben sein? Was soll das? Warum soll ich weniger zum Friseur gehen? Sag mal… du bist so deppert!“
„Magst du auch einen Keks?“
„Matla, Matla, Matla…. es wird sich heuer wohl nichts ändern, was?“
„Eher nicht.“

Ich aas Reste aus dem letzten Jahr:
1 Käse
1 Tomate
1 Brot
1 Stück Schafkäse

… an den Fotos arbeite ich noch immer …

Christmas head smashing blues

Ich habe heute die erste Weihnachtskarte meines Lebens bekommen – eine handgeschriebene und persönlich an mich gerichtetetetete!
Wow.

Die Karte ist von meinem Agenten. Er schreibt:

Frohe Weihnachten, Matla! Und wann ist das Buch endlich fertig?

Schwungvolle, kaum lesbare Handschrift.
Ich freue mich aufrichtigst über diese Überraschung. Danke, Alter!

Ich selbst schrieb noch nie eine Weihnachtskarte – Postkarten generell entziehen sich meiner Vorstellungskraft. Nur eines mußte ich einst tun: 88 Weihnachtskarten unterschreiben! Als ich damals nämlich in einer Bude arbeitete, als Angestellter, zwang der Boß die Sekretärin 88 Weihnachtskarten – mit der Hand(!) – zu schreiben. Diese arme Sau! Und alle Untergebenen mußten unterschreiben.
Mann! Ich habe alle 88 unterschrieben, ja, bei Gott, das habe ich! Aber weißt du, was ich geschrieben habe? „Arsch“, „Beidl“, „Hure“, „Leck mich“ und solche Sachen – alles  natürlich in unterschrifttypischer Unleserlichkeit. Danach gings mir besser.

Die Sache mit dem Buch – momentan fühle ich mich dabei so:

Matla schreibt

Und dennoch wünsche ich dir frohe Weihnachten – soll dies meine Weihnachtskarte an dich sein! Auf das du dich erfreuest!

Und dazu ein kleines Liedchen von einem der wenigen vernünftigen österreichischen Bluesmusiker:

Al Cook – Silent Night Blues

Ich aas:
DEN GLEICHEN SCHEISS WIE DAS GANZE JAHR!!!

PS: und Fotos hab ich noch immer keine.