Ach Gott, liebe Hanny! Du bist wirklich
hartnäckig/treu. Jeden Tag beinahe schreibst du ein Kommentar.
Wirst du es denn niemals müde dieses stumpfsinnige Zeug zu
lesen?
Jedoch. Ich muß dir tadeln. Mein Verhältnis
zu Bakterien ist nicht neurotisch, wie du in den Kommentaren
gestern geschrieben hast, sondern eher ein liebevolles.
Zuhause umgebe ich mich absichtlich mit Bakterien. Ich kultiviere
sie. Ich züchte und sammle sie. Wenn man in meine Wohnung
kommt, stechen einem sofort die gleichmäßig verteilten
Gläser, Vasen, Bierdosen und Plastikbecher, die mit farbigen
Flüssigkeiten gefüllt sind, in die Augen. In manchen
Flüssigkeiten bewegen sich kleine unförmige Lebensformen,
in manchen sieht man nichts (diese allerdings sind die
gefährlicheren). Mancher Brodem brodelt einfach nur so vor
sich hin.
Es ist für mich schön zu sehen, wie sich kleine,
unscheinbare Dinge entwickeln. Oft begannen meine interessantesten
Exemplare als einfache orale Wurstreste in einem Glas
Himbeersirup.
Aber – bei aller Liebe – ich mag diese Dinger in einer
kontrollierten Umgebung in Sicherheit wissen – z.B. in einem
Actimelfläschchen am Nachtkästchen.
Wenn sie frei herumschwirren, sind sie mir zu
gefährlich.
Ich esse:
2 Semmeln mit Pikantwurst, Gouda und Gurkerl
Am Foto sieht man den Altar meiner Kaffeebechersucht. Diesen werde
ich später für eine eigene kleine Bakterienkultur hier im
Rattenloch verwenden.
Jetzt fühle ich mich aber geehrt. Natürlich werde ich
nicht müde deinen Blog zu lesen, schließlich ist er
preisgekröhnt. Mein stumpfer Sinn mag es. Gegen deine
Bakterien-Plantage wirk die
Dreckiger-Abwasch-mit-Pelzigen-Pilz-Studie meines Mitbewohners
nahezu stümperhaft. Trotzdem bin ich dankbar, denn dank der
Freiluftkultur bin ich bis jetzt allergiefrei! Auf die
nächsten 7!