Gestern Nüsse, heute Ei.

An dem zunehmenden Gelächter in der Nachbarzelle erkenne ich, daß das Wochenende naht. Dieser Umstand zeigt uns schon, wie sich das mit Arbeit und Glück im Leben verhält.

Hier komme ich auf deine wölfische Persönlichkeit zu sprechen, lieber zerwurschtelter Fan. In deinem Wolfs-Blog hast du von Arbeitssuche geschrieben und zeigst deine Zeichnungen. Suche dir keine Arbeit und zeichne nur mehr!
Auch meine Berufung wäre die bildnerische und musikalische Kunst gewesen – wenn man mir nicht jahrelang eingetrichtert
hätte, daß Geld wichtiger ist! Jetzt sitze ich täglich hier vor dem Bildschirm und verdigitalisiere meine Energie, anstatt etwas zu machen, an dem sich Menschen vieler Generationen erfreuen könnten.

Um einen Anfang zu machen, zeige ich dir ein Portrait, das ich von meiner Nachbarstochter gezeichnet habe – ihr spiele ich
regelmäßig Lieder von Black Sabbath auf meiner Gitarre vor:

Erfreue dich daran über Generationen hinweg!

Ebenso kreativ ist heute mein Mittagsessen:
2 Salzstangerl
1 Knacker
1 gekochtes Ei, das für mich zum Gemüse zählt
1 Schachtel Camembert

Mein MacGuyver-Messer ist auch wieder in Betrieb!

Astronautennüsse

Draußen scheint ja die Sonne! Ich in meinem Loch habe davon natürlich gar nichts bemerkt und bin mit der Jacke rausgegangen, die ich auch schon den ganzen Tag anhabe, weil es hier so eisig kalt ist.
In der Außenwelt ist es richtig angenehm warm und hell – das Sonnenlicht floß in meine Augen und schmerzte.
Habe ich das notwendig? Manchmal glaube ich, daß ich Versuchskaninchen in einem Programm der Regierung bin, mit dem
getestet werden soll, wielange ein Mensch es allein in einem Bunker oder vielleicht auch in einem Raumschiff aushalten könnte. Und irgendwo sitzen zwei Forscher, die mich beobachten und manchmal lacht einer auf und sagt: „Wielange hält der Trottel das noch aus?“
Aber ich bin nicht alleine hier. Es gibt noch andere Versuchskaninchen in diesem grauen Haus. Ich habe auch schon die
Verhaltensregeln kennengelernt:
1. Laß deine Mundwinkel so weit wie möglich auf den Boden hängen
2. Schau immer auf den Boden und weiche den Blicken anderer aus
3. Grüße bis 11:30 Uhr mit einem leisen und kurzen ‚Morng‘, von 11:30 bis 14:30 mit einem angesetzten ‚Mahlzeit‘ und
danach nur mehr mit ‚Hm‘ oder ‚S Go‘

Lieber Fan, der du meine einzige Verbindung zur Außenwelt bist, hier ist mein Astronautenmahl:
2 Ja! Bio Kornspitz mit Holzofenleberkäse, österrr. Gouda und Gurkerl
2 Nektarinen Klasse I aus Italien
1 Sack Quality first Drageemischung – Nüsse sind gut für die Nerven

Samuraischwerter sind nett!

Seufz! Beim Billa erwartete mich an der Kassa eine große Schlange. Ich hätte mir heute gerne den Weg mit einem Samuraischwert freigemacht. Ja, so bin ich. Nur durch extreme Selbstbeherrschung schaffe ich es, nicht zum Amokläufer zu werden. Im Grunde bin ich ein Wahnsinniger, ein Psychopath. Seit Jahren stehe ich am Rande eines Nervenzusammenbruches. Für mich ist die Welt wie ein Computerspiel.
Übrigens, lieber Fan. Danke für den herzlichen Empfang am Montag – gleich 4 Kommentare. Du bist mir sehr sympathisch. Deine 4fach gespaltene Persönlichkeit macht dich zu einen Verbündeten.

Heute gibt es:
2 Brote mit Wiener, Gouda, Gurkerl, Paprika, Carotin, Hefe, Salz, E621, E250
1 SEHR gute Avocado
1 Packung Manner Schoko Keksi

Licht und Dunkel

So sieht mein Essen aus, wenn ich das Licht abdrehe. Ja, ich bin
wieder im Loch. Ich habe tatsächlich einen Ort gefunden –
neben meinen Gedanken -, der absolut dunkel ist, wenn man das
künstliche Licht abdreht.

Oft habe ich mir schon überlegt, wie das wohl vor einigen 100
Jahren gewesen sein muß:
in der Nacht war es total finster, wenn das Licht ausging
ein Himmel, der blauer war als er heute ist,
wenn man in den Wald ging, war es wirklich ruhig – ich meine
wirklich wirklich ruhig

Wann ward ihr irgendwo, wo ihr wirklich nichts von der sogenannten
‚Zivilisation‘ gehört habt? Wann ward ihr irgendwo, wo es in
der Nacht wirklich dunkel war und nur das Licht der Sterne und des
Mondes zu sehen war? Es ist so schwer den Menschen zu
entkommen.

Das bedeutet:
2 Dreikornweckerl mit Extrawurst, Käse und Gurkerl
1 Schachtel Trinkfrühstück von Rauch
2 Marillen oder Pfirsiche oder Nektarinen, die ich von zuhause mit
genommen habe.
Lili steht auch dabei – sie jedoch interessiert mich überhaupt
nicht.

22. August 2005 – Golden Delicious und mein Beruf

Naja.

Der Urlaub ist aus, mein Gehirn formatiert. Ich muß meinen Beruf neu erlernen und überall neue Paßwörter anfordern. Zumindest habe ich den Weg hierher vor den Bildschirm gefunden.

Erinnerst du dich noch an mich, lieber Fan?
Mein (wirklicher) Name ist matla, ich bin sozial engagiert, habe viele Freunde, bin glücklich, bin Vegetarier und besuche jeden Sonntag die Kirche.

Im Urlaub, der 3 allzu lange Wochen dauerte, hatte ich das volle Programm:
2 Panikattacken
1 Kreislaufkollaps
3 Vollräusche
15 kleine Räusche
4mal war ich im Freien
76 Stunden war ich nicht einsam

Doch das wesentliche ist, daß ich wieder Wurstsemmeln fressen darf:
2 edle Extrawurstsemmeln mit Gouda und Gurkerln
1 Golden Delicious Klasse I aus Österreich
1 Snickers (von Masterfoods, die bald den gesamten Lebensmittelhandel beherrschen werden)

Lola, die Flasche, ist wieder mit von der Partie. Ich habe ihr nicht gefehlt und ich war auch froh, daß ich sie 3 Wochen los war.

Auf Wiedersehen.

29. Juli 2005

Lieber doppeltreuer Fan!

Ich verabschiede mich hiermit für 3 Wochen in den Urlaub.
In einem fernen Land mit weißen Stränden unter einer raschaufgehenden Sonne werde ich auf einer Palme hocken und Kokosnüsse fressen. Die Schalen ballere ich dann arroganten deutschen Touristen an die Birne. So oder so ähnlich wäre es, wenn ich nur halb so degeneriert wäre, als ich es tatsächlich bin. In Wirklichkeit werde ich bei Kurt aus dem Schwimmbad im Schwimmbad rumhängen und lätscherte Pommes runterwürgen. Ich werde nicht mehr in diesem Loch sitzen und mich endlich kleiden, wie ich will. Ein Bermudahemd, eine kurze Hose, Sandalen mit weißen Socken, mehrere dicke Goldketten um den Hals – passend zu meinen Tätowierungen, meinem Bierbauch, meiner übermäßigen affenähnlichen Brustbehaarung und meiner vom Rauchen und von Sonne geschwärzten Haut.

Während dieser Zeit werde ich nicht diesen sinnlosen Blog weiterführen, da ich mich von Computern und grauen Rattenlöchern fernhalten werde.

Heute esse ich:
2 Dreisaatweckerl
1 Dose Almliesl Löffelkäse,
1 roter Paprika
1 Stange Bounty – um in Stimmung zu kommen.

Auf Wiedersehen.

28. Juli 2005

Es wurde nun schon öfters die Frage aufgeworfen, ob ich mich denn im Gefängnis befände, in Einzelhaft, weil ich in einem kleinen, grauen Rattenloch ohne Fenster sitze. Nun, ja und nein. Um das zu erklären, muß ich etwas weiter ausholen.
Ich bin gefangen in meinem Körper, denn ich bin in Wirklichkeit (nun muß ich mich ja endlich outen) ein Gott. Ich weiß nicht, ob ich in diesem Körper festsitze, weil ich bestraft werde, oder weil ich von meiner extrem geilen göttlichen Existenz genug hatte und endlich einmal die Vor- und Nachteile der Fleischwerdung kennenlernen wollte (ich bin noch auf der Suche nach den Vorteilen). Nun verstehst du, lieber verwirrter Fan, sicher, warum mich Kommentare der Gesundheitsapostel, die mir ein kurzes Leben vorhersagen, einfach kalt lassen. Was macht es im Vergleich zur Ewigkeit des göttlichen Daseins für einen Unterschied, ob ich 40 oder 90 Jahre in diesem Körper stecke?

Mittagessen heute:
2 Kürbiskernlaberl mit Pikantwurst, Käse und Essiggurkerl
1 Dose Heidelbeer-Fru fru (das ist gerührte Sauermilch)
1 Apfel Cripps Pink (#4128) – ich wollte schon immer mehr Cripps.

Lili trägt heute einen Poncho von Billa. Sie geht mir langsam
auf die Nerven.

Heil mir, matla!

27. Juli 2005

Lieber Fan mit der gespaltenen Persönlichkeit!
Ich bin wie MacGyver. MacGyver existiert durch sein und mit seinem Schweizer Taschenfeitl. Durch, weil er sich bekanntermaßen mit seinem Messer durch das Kondom seines Vater in die Eizelle seiner Mutter geschnitten hat. Und mit, weil er sich mit diesem Messer, wie schon vor seiner fleischlichen Geburt, immer wieder aus brenzlichen Situationen rettet.
Und auch ich rette mich heute mit meinem Taschenmesser (es ist aber nur eine grindige Imitation eines Schweizerischen solchen) aus einer Gefahrensituation. Wieder einmal gibt es in meinem kleinen Rattenloch kein sauberes Messer, das ich zum Schneiden des Paprikas verwenden könnte. Weil es zu gefährlich ist, den Paprika als Ganzes zu schlucken, verwende ich nun mein Taschenmesser und bin somit vor dem Erstickungstod gerettet.

Mein Mittagsessen:
2 Mohnweckerl mit Leberkäse (kalt), je 2 Scheiben Emmenthaler und Essiggurkerl
1 roter Paprika
1 Sack wundervoll wohlschmeckende Waffelwürfel von Quality Line, die auch guten Katzensand herstellen

26. Juli 2005

Lieber Fan, der du da immer mit seltsamen Namen lustige Kommentare postest!
1. Wo bekommt man Perlinger-Aufstriche und was ist das genau?
2. Ich werde NIE wieder in meinem lächerlichen Leben einen Salat von Billa essen – darüber habe ich schon einen Blog geschrieben – irgendwann – irgendwo.
3. Die Aborigines schmecken nicht schlecht, obwohl ich sehr schockiert war, als ich eine giftgrüne Erbse in ihnen entdeckte. Ich mag im Brot keine Dinge, die sich farblich abheben! Obwohl! Da ich noch immer in diesem einfärbigen Rattenloch ohne Fenster stecke, ist es doch ein angenehmer Schock gewesen.

Heute gibts zum Essen etwas ungewöhnlich spektakuläres:
2 Kornspitzen mit Extrawurst, Emmenthaler und Essiggurkerl
2 (natürlich Chiqita-) Bananen
1 Sackerl Leibniz Schoco-Minis

PS: ich habe ein paar versprengte Smarties hinter dem Drucker gefunden und ich beginne, mit mir selbst zu sprechen.

25. Juli 2005

Wie schon vor 5 Tagen esse ich heute etwas von Bio.k. Einen Tomaten-Basilikum-Austrich. Schmeckt ebenfalls wie abgestandene Sauce. Egal. Es ist Montag und ich befinde mich noch im Traumland.

Mittagessen:
2 Aborigines Weckerl (die heißen wirklich so – warum, kann ich nicht sagen)
1 Dose Bio.k. Tomaten-Basilikum-Aufstrich
1 Tomate
1 Granny Smith Apfel
1 Mars

Diese Woche zieht sich schon zu lange dahin. Ich jedoch werde durchhalten und versuchen, möglichst wenig davon mitzubekommen.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit.