Ottakringer Brigade

Am Freitag war ich tagsüber damit
beschäftigt, mich vor einem mordenden Mob zu verstecken.

Die Leute mit Fackeln und Mistgabeln gaben mir die Schuld an den
Unwettern. Sie wollten mich mit Eiswürfeln steinigen und in
Regenwasser lebendig ersäufen! Eine wütende Menge, mein
Gott, hatte ich Angst! Die Anführerin des Mobs war
seltsamerweise die Nachbarin – ich weiß nicht, was mit ihr
los ist. Ihre Gefühlswelt ist so gleichmäßig wie
das irdische Wetter im Klimawandel. Und ich kann nichts
dafür.

Den restlichen Abend verbrachte ich damit, mir
hundertsiebenundvierzigmal hintereinander „Loch amoi“
anzuhören – meine Art von Trauerarbeit. Dabei hatte ich genug
Zeit, mir die Federn und das Teer vom Körper zu
kletzeln.

Ich esse:
1 EKG
1 Apferl

3 Gedanken zu „Ottakringer Brigade“

Dein Senf

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