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Hier im Rattenloch ist alles
hochtechnisierte Sicherheit, denn die Androiden, die die Roboter,
die die Kugelschreiber zusammenbauen, bedienen, wollen unter sich
bleiben.

Den ganzen Tag pfeife ich schon das Lied vom Tod vor
mich hin. Die Androidenfrau aus der Nachbarzelle trommelt jedesmal,
wenn ich zum Refrain komme, ziemlich nervös mit ihren
blechernen Fingerchen auf den Tisch.
Darum esse ich:
1 absolut phantastische Extrawurstsemmel mit Gouda und
Gurkerl
1 inspirierenden Mozart Golden Delicious

Man sieht im Hintergrund die weltgrößte
Kaffeebechersammlung, die, seit ich das heilige Buffet gefunden
habe, nicht mehr so schnell wächst.
Du wirst dich sicher fragen, was dieses Post-it mit der Zahl 7 auf
der weltgrößten Kaffeebechersammlung zu suchen hat. Nun
es schien mir doch ziemlich riskant, mein Paßwort am
Bildschirm kleben zu haben, deshalb habe ich das Post-it mit dem
Paßwort auf die weltgrößte Kaffeebechersammlung
geklebt, um keinen Verdacht zu erregen.

Fiktives Blub

Alles, was ich heute zu meinem
Kugelschreiberchef gesagt habe, war: Blub.

Ich war das
Wochenende über nämlich in einem Kurs – 20 Stunden. 20
Stunden komprimierter Information aus einer anderes Welt. Deshalb
wußte ich heute morgen nicht so recht, wer und wo ich war.
Blub.

Die kleine Prüfung nach dem Kurs hätte ich fast versaut.
Es ging um Seefunk. Ich mußte fiktiv als fiktiver Funker
eines fiktiven Passagierschiffes einen fiktiven Notfunkspruch
absetzen, nachdem das fiktive Passagierschiff von fiktiven Piraten
im fiktiven Sumatra fiktiv überfallen worden ist. Fiktive
Passagiere waren fiktiv verletzt und so weiter fiktiv. Und du
kennst mich. Wenn es um das Leid anderer Menschen geht, breche ich
in Lachkrämpfe aus. Das versteht natürlich sonst niemand.
Ich kam trotzdem durch.

Ich esse unfiktiv:
3 Scheiben Buttertoastbrot für Singles
1 Packung Taschentücher für Singles, die immer weinen
müssen, wenn sie allein sind
1 Dose Corned Beef
1 Wachskugel Geheimratskäse
1 Schachtel Schmelzkäse von Rupp
1 Glas schnelle Gurkerl aus dem Machland

Rettet die Vanilleschulmilch!

Es gibt Dinge, die begleiten einem das
ganze Leben. Konsequent. Sie geben einem Halt und helfen über
schwierige Phasen hinweg.

So etwas gab es für mich – bis
heute: die Vanilleschulmilch von Nömix zum
Frühstück.
Doch leider mußte ich heute in der Früh feststellen,
daß sie nicht mehr so schmeckt wie die letzten 125 Jahre.
Nömix hat die Vanillemilch geändert! Sie schmeckt anders,
riecht anders. Und zwar ganz schön grauslich. Ich möchte
wissen, welche völlig verwirrten
Heißeluftaufblasmenschen – auch Marketingmenschen genannt –
das getan haben. Ein Verbrechen gegen die Menschheit.

NOCH NIE habe ich mein beschissenes Weblog für politische
Zwecke benutzt. Doch will ich das heute tun. Es soll ein Aufruf zu
einem Anruf sein:
0043 810 95 96 10 – ruft diese nömix-Beschwerdenummer an und
sagt, daß ihr die alte Vanille-Schulmilch zurück wollt!!
Rettet sie! Rettet die Kinder! Rettet mich!

Übrigens esse ich auch etwas:
1 Laib Brot
2 Stangen Wurst
10 kg Geheimratskäse
2 Liter Essiggurkerl
1 Apfel irgendwas

Selbst ist der matla

Ich habe meine
Ernährungsgewohnheiten, die ich daham praktiziere, grundlegend
überdacht. Um nicht komplett zu verkommen, muß ich die
Wurstsemmerldiät so gut es geht fortsetzen.

Und weil ich
mittags zu faul bin, um zu Billa zu gehen, habe ich vorgesorgt und
mir den Wurstsemmerlbausatz gekauft – bei Billa – aber gestern
schon.
So kann ich auch ohne der kompetenten Hilfe einer
Billawurstbudldame eine feine Extrawurstsemmel verzehren – und das
sogar mit Meionäse.

Korrekt wie ich bin habe ich schon vor dem Zusammenbau alle
nötigen Schutzmaßnahmen getroffen und das Werkzeug
hergerichtet.
Stahlhelm und Schutzbrille bereits am Kopferl liegt alles andere
wohlgeordnet vor mir:

Und das esse ich:
2 Semmeln mit Extrawurst, Emmenthaler, Gurkerl und Meio

Die Wurst Susl

Schade, daß der Fasching aus ist!
Aber ich werde trotzdem weiterhin Krapfen scheissen.

Der Fasching ist wie jedes Jahr völlig spurlos an mir vorübergegangen. Kein Verstecken hinter einer Maske, nichts zu
lachen.
Das einzige, was ich mir heute morgen gegönnt habe, war eine 50cm lange Zeile von Krapfen. Die habe ich so schnell vertilgt
gehabt, wie du brauchst, um einen 500er zusammenzurollen und eine Zeile zu sniffen. Schnupf! – und die paar Krapfen waren weg.

Beim Bereiten des heutigen Mahls, dachte ich an Kollegin Susi Wurst:

3 Scheiben Toastbrot
1 Mädchen aus Speck
1 Käsevagina

Reinigungsgeräte von Stabilo

Wieder im Rattenloch, endlich wieder die Wurstsemmel zum Mittagsmahl. Sie wird mich schlank und schön
machen.

Es scheint, als bestünde mein Gehirn nur aus Popel – auch bekannt unter den Namen Nasenmann, Nasenstein, oder wie es bei uns so schön heißt: Rawuzer. Ein Arzt würde das Zeug Nasensekret oder Borke nennen.
Aber was ich eigentich sagen wollte, ist, daß ich mir schon den ganzen Tag diese Dinger aus der Nase ziehe und sie nicht weniger werden. Im Gegenteil: sie wachsen immer schneller nach.
Das ist sehr schlecht für die Arbeit, denn eigentlich sollte ich hier den Androiden beibringen, wie man Kugelschreiber richtig zusammenschraubt. Ich muß aber ständig gegen den Drang kämpfen, die Kugelschreiber als Nasenputzgerät zu nutzen.
Dazu verwende ich aber einen Stabilo-Stift, der sehr elastisch in der Nase liegt.

Ich esse:
1 heilige Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 geile Banane
1 Stabilo point 88 fine 0.4, den ich aber für das Foto extra an der Hose abgewischt habe

matla, der aus dem Dschungel kam

Wow. Als ich heute morgen aufgewacht bin,
waren alle Fenster angelaufen. Das Wasser rann direkt in kleinen
Bächlein die Scheiben entlang und hinterließ kleine
Linien im Dreck.

Einmal im Monat, wenn mein ganzes Gewand so
sehr stinkt, daß ich sogar auffalle, wenn ich den Müll
raustrage, habe ich Waschtag. Und dieses Wochenende habe ich
außerdem noch die Sachen gewaschen, die schon jahrelang im
Wäschekorb vor sich hin modern – einfach, weil das auch mal
sein muß.
Da ich die Wäsche bei mir in der Wohnung zum Trocknen
aufhänge, erzeugt das wahrhaft tropisches Klima, was für
meine kolumbianischen Zier- und Genußpflanzen paradiesische
Zustände bedeutet. Die nächste Ernte wird wahrscheinlich
äußerst ertragreich und ein gutes Kraut
einbringen.

Ich esse:
2 Scheiben Toastbrot
1 Rest Gouda
1 halbes Kugerl Geheimratskäse
1 Packung Schinken
1 Apfel irgendwas, aber kein Kronprinz Rudolf

PS: jetzt muß ich aber wirklich mal von El Chino aus Honduras
erzählen…

Streß am Freitag ist ungesund.

So ist das halt in der
Kugelschreiberbranche!

Verdammt. Ich habe den ganzen Vormittag
für das Zusammenschrauben eines einzigen Kugelschreibers
verschissen. Ich brauchte 5 Stunden, um herauszufinden, daß
das Gewinde einfach zu steil ist. Es kann nicht gehen.
Diese fünf Stunden fehlen mir natürlich – ich habe ja ein
Soll zu erfüllen… muß ich am Sonntag die restlichen
Kugelschreiber zusammenbauen.

Ich esse:
1 Packung Toastbrot
1 Packung Käse
1 Packung Schinken

Zum Auspacken war zuwenig Zeit.

Die Montage:

Nahrungsmittel, die in der Verpackung bleiben, können auch
keinen Brechreiz auslösen, weil sie häßlich
aussehen.

Urknall

Sssshhhhhh!

Ich genieße es
daham zu arbeiten. Es ist so ruhig. Ich höre nur den Regen,
der gegen die Fenster knallt, die Nachbarin, die gerade geknallt
wird, und das Quietschen der knalligen Kugelschreiber, die ich
zusammenbaue.

In dieser idyllischen Athmosphäre esse ich:
4 Scheiben Toastbrot mit Salami
1 Kilo Käse
5 völlig lätscherte, geschmackslose, unscharfe
Pfefferoni, die ich am liebsten an die Wand knallen
würde

Das zur Stimmung passende Fotogesamtkunstwerk:

Während ich esse, ist es mit der Stille vorbei: Geschmatze,
Gerülpse und knallendes Gefurze.

Sssshhhhhhit!

Heimwerker

So kann es nicht weitergehen! Ich muß zu Billa gehen und mir einen Wurstsemmerlselbstbausatz besorgen. Ich… kannn… so nicht weiterleben.

Warum nur ist heute alles so gelb? Wenn ich durchs Fenster sehe, brennen mir die Augen. Es ist hell und gelb. Ich muß wohl wieder den Augenarzt besuchen.

Dummerweise kommt mir heute auch das Essen so gelb vor:

Ich esse:
2 gelbe Bananen
1 gelben Paprika
1 Kilo gelben Käse in gelber Verpackung
1 Laib Brot aus einem gelben Sackerl
und Knackwurst, die – dem Himmel sei Dank! – nicht gelb ist.

Und hoffentlich besucht mich heute nicht die Nachbarin mit ihren gelben Haaren!