Güldern!

Aga Gugu, kleines Weblog, guddi guddi gu,
ja gugu. Na, wie gehts dir denn? Hm? Hast du Papa vermißt?
Hm? Ja? Du kleiner Scheißer du! Gudigudigudi!

Nach einer
schlimmen Urlaubswoche sitze ich wieder im Rattenloch. Ja. Du
hörst richtig. Ich habe die Anstalt gewechselt und hocke
wieder im Scheißrattenloch. Unglaublich, oder? Die guten
Dinge im Leben verfolgen einem doch bis zum Tod.

Die letzte Woche zündete ich täglich zwei Kerzen auf
meinem eigenen Altar an. Eine für die – schneuz – „Kollegen“,
die mir doch ans Herz gewachsen sind. Lange Jahre habe ich ihnen
nur Verachtung entgegengebracht, sie verspottet und gefoltert. Und
jetzt? Jetzt fehlen sie mir doch.

Und die zweite Kerze war für den verlorenen Winter, den ich
sehr vermisse.

Und weil ich wieder da bin – voll der Hoffnung und Verständnis
für die neuen „Kollegen“ – esse ich das gülderne
Mittagsmenü:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
2 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Packung Wrigley’s Airwaves Atem-Frei Cool Cassis + Vitamin
C

Jubelei

Das neue Jahr beginnt toll! Ich habe nächste Woche wieder Urlaub! Hurra!

Ich werde nämlich die Anstalt wechseln und muß daher meinen Resturlaub konsumieren.
Als die „Kollegen“, die ich jetzt endlich los sein werde, das gehört haben, brach stanta pede eine Party aus – ein spontanes Fest, bei dem die  „Kollegen“ teils vor Freude weinten, teils in hysterische Halleluja-Gesänge ausbrachen.

Ich freue mich natürlich mit ihnen und esse zur Feier des Tages:
1 traditionelles Big Mac Menü mit Cola und Kartoffelstangen mit Ketchup

Ein scharfer Zahn


Das ist ja das Referenzfoto dieses wertlosen Blogs. Ist schon etwas
älter und passierte anus 2005.

Seit damals hat sich mein
Nahrungsverhalten stark geändert. Quasi zurück zu den
Wurzeln. Ich esse nur mehr traditionelle Dinge. Dinge, die mein
Acker hervorbringt:

Semmeln (sowohl die Sonnenrad- als auch die Vaginalsemmel),
Extrawurst (saisonabhängig auch mit bunten Punkten drin),
Gouda und in Essig ertränkte Gurkerln. Und natürlich den
Kronprinzen:

1 Hasensemmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl, die gerade an
einer Packung Kaugummi knabbert
1 Six pack Kronprinz Rudolf Apfel

Ein schönes neues Jahr!

Hurra! Ein neues Jahr, neue Karten! Ein
Neuanfang! Alles wird gut, alles wird anders!

Ich kann nur
sagen: Scheiße, Scheiße, Scheiße. Ich bin kurz
nach dem Jahreswechsel volltrunken in den Pool gefallen. Dabei habe
ich mich verkühlt.
Und jetzt hocke ich im Rattenloch und bohre Nase.

Dazu esse ich auch:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
2 Apfel Kronprinz Rudolf, die meinen Schmerz an Körper und
Seele lindern und die außerdem von der Semmel gerade geleckt
werden.

Schickt Elfen und Zipferl in die Wüste!

Ich wollte bei Billa wirklich den
stinkenden Senffleck von gestern zur Sprache bringen. Jedoch. Ich
konnte nicht. Denn die Wurstbudldamen müssen heute ein
Zipfelmützerl tragen und ich brach in lautes
Hohngelächter aus. Aus Rache!

Morgen ist es soweit. Morgen
wird sich zeigen, ob sich monatelanges mentales Training,
psychologische Behandlung und die Atemübungen bezahlt machen.
Mein Therapeut sagt, daß es sich morgen zeigen wird, ob ich
wieder gesellschaftsfähig bin, ob ich wieder ein normales
Leben führen kann. Denn auf seinen Wunsch hin habe ich mir
alle Weihnachtseinkäufe für morgen aufgehoben. Und morgen
findet die Hölle auf Erden statt: der letzte Einkaufssamstag
vor Heiligabend. Es wird sich zeigen, ob ich – eingepfercht
zwischen Lemmingen – diesen Tag überlebe. Ohne
zusammengeschlagen zu werden und ohne meine Anfälle.

Wie dem auch sei: Weihnachten werde ich wie immer alleine
verbringen und wegen des lächerlichen Winters schon jetzt von
der Wüste träumen – mit musikalischer Unterstützung.

Ich wünsche meinen seltsam abgespaltenen Persönlichkeiten
ein festliches „Mahlzeit„. Wir schreiben uns wi(e)der am 3.
Jänner.

Ich esse heuer das letztemal (das restliche Jahr nur noch
Kekse):
1 Semmel mit Extra, Gouda und Gurkerl – die Semmel zieht den Hut
vor uns
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Packung Kaugummi, um den grauslichen Nachgeschmack des Essen zu
vergessen

Auf Wi(e)dersehen.

Runterzuzeln

Das wars. Billa ade.

Die Billawurstbudldame, die mich heute bediente, gehörte für mich immer zum Billa-Dreamteam. DOCH DAS IST VORBEI!
Ich wollte ihr sogar schon fast vor einem Jahr einen Heiratsantrag machen, weil sie die Essiggurkerl immer zwischen  Extrawurst und Gouda packt. „Damit das Semmerl schön trocken bleibt.“, hat sie immer lieblich mit leuchtenden Augen,  die freundlich zwischen ihren geschwollenen Lidern hervorlugten, geflüstert. Ein herzerweichendes Lachen mit Lippen, die wie zwei eingerollte Käsewursträder aussehen.
Doch das ist vorbei! Sie hat heute einen Fehler gemacht, der unverzeihbar ist. Das Ergebnis trage ich auf meinem rosa  T-Shirt. Ein riesiger stinkender Estragonsenffleck! Und das ist ihre Schuld, denn sie hat den Senf – wie sonst auch die  Gurkerl – zwischen Wurst und Käse gepfrzt. Das darf man nicht tun. Nie und nimmer! Senf gehört zwischen Wurst und  Semmel, weil der Senf dort mehr Haftung hat. Zwischen zwei glatte Oberflächen gepfrzt fährt er beim kleinsten Druck von oben und unten aus der Semmel. Das ist ein Fehler, Fehler, Fehler, der einer Billaangestellten nicht passieren dürfte. Billa  kann froh sein, wenn ich auch nur noch einmal bei ihnen die Wurstsemmel kaufe. Frechheit.

Ich esse:
1 Semmel mit Kärntner Bauernschinken, Emmenthaler und Senf, den ich mir aber gleichzeitig vom T-Shirt runterzuzeln  kann
1 Apfel Kronprinz Rudolf aus dem Apfel Kronprinz Rudolf Six Pack

Schweinemund Teil 2

Oje. Die „Kollegen“, die neben mir
lautstark flirten, während sie einen Roboter zerlegen, haben
mich gerade beim Essen erwischt. Plötzlich wurde alles ruhig.
Wer Schweinen schon einmal zugesehen hat, weiß warum.


Da man ja auch mit den Augen ißt, kann man sich bei solchen
Fotos nur denken: „Ja! Das will ich auch!“

Die Billawurstbudldame, die mir ein Kornweckerl unterjubeln wollte
– WEHE IHR!!! WEHE!!!! – , hat mir dennoch auch das gegeben:

1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Schweinemund

Die Düsternis des Rattenlochs
lädt sehr zum Träumen ein. Kaum Licht, emotionslose
Fadlpappn, die mich mit „M’zeit“ begrüßen.

Während mein Unterbewußtsein unbewußt die Arbeit
erledigt, stelle ich mir bewußt vor, ein Anti-Held zu sein.
So ein echt dreckiger Italowesternantiheld. Wie ich durch die
staubige Wüste reite. Wie ich ausgehungerte Hyänen zum
Abendessen grille. Wie ich von hinten eine Kugel verpaßt
bekomme, weil ich den Kuhbuben von der Nachbarranch als
abgehalfterten Country- und Westernmusiker bezeichnet habe. Wie ich
dann – tödlich getroffen – in Zeitlupe auf die Goschn falle,
während Bob Dylan hinter einem Busch vor dem herumspritzenden
Blut in Deckung geht und „Knockin‘ on heaven’s door“ singt, und ich
mir denke: „Shit, ich hab schmutzige Unterwäsche an.“

Der Held ist mutig und ißt mutig:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Überlebt

Donnerstags war Weihnachtsfeier mit den
„Kollegen“, welche recht lustig war. Deshalb mußte ich mir am
Freitag das überaus feierliche Festessen noch drei- oder
viermal durch den Kopf gehen lassen.

Ich, überaus
erfreulicher Sopransänger der ich bin, gab mit dem
Kirchenchor, wie jedes Jahr um diese Zeit, am Samstag eine kleine
Vorstellung. Wir sangen Weihnachtslieder. Normalerweise habe ich
dabei rechten Spaß, doch sollte es diesesmal anders
kommen:
Ferdinand, der kleine Scheißer und Bass, sang neben mir und
begann – ich schwöre es – von innen zu verwesen. Der
Superlativ von „Mundgeruch“ wurde erfunden. „Es wird scho glei
dumpa“, das mich sonst immer zu Tränen rührt, weil ich es
so schön singe, kostete mir am Samstag Tränen, weil mein
von Ferdinands Giftatem penetrierter Geruchssinn dem Verstand „Es
wird scho glei dumpa“ einredete.
Und bei jedem Refrain wurde es schlimmer:

Hei, hei, hei, hei!
Schlof siaß, herzliabs Kind!

Bei Ferdinand mit seiner Baßstimme klang dieses ‚Hei, hei,
hei, hei‘ nämlich manchmal wie ein Rülpsen und manchmal
wie ein angestrengtes Ausatmen, was den brechreizenden Effekt
seines Atems noch verstärkte.
Ich bin mir sicher, daß sich einige Leute über einen
grüngesichtigen Chorsänger gewundert haben, der sehr
wackelig auf den Beinen war.

Jetzt esse ich wieder mit großer Lust:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Satan Klaus

Weihnachten wird einem ja richtig aufgedrängt. Überall laufen schwere Alkoholiker mit rotem Gesicht und geschwollener Nase in roten Mänteln herum. Weihnachtsdekoration, Zimtgeruch, dämliches Grinsen,…

Bei uns in der Firma wurden wir außerdem genötigt, dieses Engerl-Bengerl-Spiel zu tun. Kennst du oder? Man zieht einen Zettel aus einem Hut, auf dem der Name desjenigen steht, dem man dann unbedingt etwas schenken muß.
Ich habe mich natürlich mit Händen und Füssen dagegen gewehrt, denn wenn mir jemand etwas schenkt, fühle ich mich ihm mit Haut und Haar verpflichtet. Und das mein Leben lang.
In der Gegenwart dieses Menschen beginne ich noch dazu vor Nervosität zu schwitzen und entwickle einen beißenden Schweißgeruch.
Ich selbst muß einen „Kollegen“ aus der Abteilung für verlorene Seelen beglücken. Weil dieser eine immer so traurig schaut, schenke ich ihm eine gefühlsechte Gummivagina – ich als Mann weiß ja, was einem so fehlt. Ich freue mich, wenn er heute das haarige Ding vor versammelter Mannschaft voller Stolz auspackt – zuerst im Glauben, ein kleinen Igel zu bekommen.

Ich esse:
1 Semmel mit Leberkäse, Gouda und Gurkerl
1 Apfel Kronprinz Rudolf

PS: das neue Handy mit den wow-scharfen Fotos, schafft es gerade nicht, das heutige Kunstwerk zu senden. Ich muß es wohl nachbringen.

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Nachtrag:
Das dumme Hendi hat es geschafft. Ich habe das Foto erhalten.
Man sieht den Weihnachtsbaum mit den Engerl-Bengerl-Geschenken und mein Geschenk an mich. Die Wurstsemmel mit dem Kronprinzen Rudolf.