Atomkraft durch Wasser

Ich war nicht am Inselfest, auch wenn der Titel etwas irreführend ist.

Das Wochenende habe ich fern der Menschen alleine auf einem Boot am Neusiedlersee verbraucht.
Nur wenn mir regelmäßig Wind und Wasser die Kacke aus der Seele reißen, halte ich euren Planeten aus.
Es war schön. Aber ohne Gelsen wäre es noch schöner.
Als eine indiskrete Gelse mir in die Vorhaut stach, hätte ich gerne mit einem Flammenwerfer alles Schilf im See ausradiert. Eine Wasserstoffbombe hätte ich auch ohne Bedenken eingesetzt – so ich eine mein Eigen nennen dürfte.

Ich esse:
1 Kornspitz
1 Dose Bressot mit Kräutern der Provance
1 roter Paprika
1 Flasche Desserta Berghof feiner Erdbeertraum –
österreichische Erbeermilch

Schade, daß es soweit kommen muß

Ich ungefähr 10 Jahren werden
folgende Wörter immer häufiger normale Wörter in
diesem Blog ablösen: Uga Aga Hmpf Arp Pfrz

An meinem
Weblog erkennt man, daß wir Menschen mit den Jahren immer
blöder werden. Da kann man gar nichts dagegen tun, das
passiert automatisch.
Ich habe dazu eine Theorie – eine völlig blödsinnige
natürlich, denn ich habe ja schon ein paar Jahre hinter
mir:
die Menschen des Planeten Erde kommen quasi als Heilige auf die
Welt. Sie haben alles nötige Wissen in sich – das sogenannte
kosmische Wissen. Sie sind perfekt. Das Pech dabei ist, daß
die Babys in einem stark unterprivilegierten Körper stecken
und sich daher nicht ausdrücken bzw. sich nicht entsprechend
ihrem allumfassenden Wissen entfalten können. Blöd. Und
auf Grund der konsequenten Traktierung durch Eltern und Schule
machen wir unsere kleinen heiligen Scheisser zu richtigen
Menschen.
Das kosmische Wissen versiegt schnell und zurück bleibt so
etwas wie ich.

Ich esse:
nichts

Auf Wiedersehen!

Verschwitzter Leberkäse mit Mundgeruch

Ich bin völlig verschwitzt. Der Leberkäse war teilweise sehr scharf.

Wegen Bush und seinen Gegnern bin ich gestern 2 Stunden im Stau gestanden. Ich hasse seine Gegner. Und ich hasse Bush. Eigentlich hasse ich alle Menschen, aber das nur nebenbei.
Ich will jetzt keine Beschwerden hören, wie:“Du Trottelautofahrer! Verpestest die Stadt. Na selber schuld, wennst im Stau steckst!“ Bitte! Keiner bringt mich im Sommer in eine Strassenbahn oder Autobus! Mein eigener Schweiß- und Mundgeruch würde mich zum Erbrechen bringen!

Ich esse:
1 Kornspitz mit pikantem Leberkäse, Emmenthaler und Gurkerl
1 Apfel

Auf der Flucht

Ich überlebte knapp.

Obwohl hier im Rattenloch die Luft zu kalt und zu trocken ist, war ich heute morgen doch froh, als ich angekommen bin. Ich wurde von einem Auto verfolgt, in dem amerikanische Geheimagenten saßen.
Es war ein riesiges schwarzes Auto mit verdunkelten Scheiben. Die Gestalten im Auto konnte ich nur schemenhaft  erkennen. Zuerst dachte ich, es wäre Zufall, aber als sie mir nicht von der Pelle rückten, begann ich zu überlegen, weshalb sie mir folgen könnten. Nunja, aus der Motorhaube und aus dem seitlichen Rostloch stehen ein paar Kabel heraus, die auch mir schon längere Zeit verdächtig vorkommen. Die Ernesto Che Guevara-Flagge im Heckfenster und der  Linux-Pinguin-Aufkleber am Kofferraumdeckel werden auch ihr Teil beigetragen haben. Trotzdem. Ich mußte sicher gehen. Ich bremste das Auto ab, beschleunigte, bremste wieder, beschleunigte und tatsächlich! Das schwarze Auto hinter mir tat genau das gleiche! Als ich als letzten Test abrupt bremste, hörte ich eine Stimme von hinten:
„Du Koffer!“ Mein Gott (jeder beliebige)! Konnte es sein? Verwechselten sie mich wirklich mit einem Bomben-Koffer? Ich
kurbelte aus Angst in die Luft gesprengt zu werden das Fenster runter und schrie auf englisch nach hinten (mit einer
möglichst einschmeichelnden Stimme – fast schon zu hoch für einen Mann): „I find your bush super!“ Das dürfte die Agenten befriedigt haben. Sie bogen ab und suchten sich einen anderen Terroristen.

Ich esse froh seiend überlebt zu haben:
1 Semmel mit Gartenpikante, Gouda und Gurkerl (=GGG-Variante)
1 roter Paprika

Nimmt man Schweißgeruch in warmer oder in kalter Luft stärker wahr?

Betäubt, betäubt.

Die
Kassadamen konnten nur sehr knapp eine Rebellion verhindern. In der
Schlange an der Billakassa gab es eben einen Menschen, der
unmenschlichen Geruch verströmte. Gerade in der Kälte
eines Supermarktes scheint Schweiß besonders
aufzufallen.
Die Schlange bewegte sich nicht und die Leute wurden immer
nervöser. Niemand will während seiner Mittagspause im
Supermarkt ersticken. Man schrie schon nach einer zweiten Kassa.
Ein ganz Mutiger schlug vor, auch gleich eine dritte zu öffnen
– seine Stimme überschlug sich dabei seltsam. Hinter mir
erbarmte sich ein verbitteter Berufsschüler und
versprühte etwas Deo. Seine Kollegin begann darauf hysterisch
zu lachen.
Ich stand etwas unschlüssig herum und überlegte, ob ich
mir die Essiggurkerl in die Nase stecken sollte. Der Essig
würde auch gleich etwaigen Infektionen vorbeugen.

Ich esse:
1 Kornspitz mit Neuburger, Gouda und Essiggurkerl.
1 Banane

PS: Ich werde versuchen, mit einem Essiggurkerl meinen Monitor zu
putzen. Sollte ja eigentlich wunderbar funktionieren oder?

Gelsen sind furchtbar oder das perfekte Ende einer Geschichte

Das Wochenende war schön. Mein Gott (jeder beliebige), war das Wochenende schön! Ich war bei Freunden außerhalb der Stadt. In einem alten Landhaus mit einem kleinen See, wo wir den Sommer schon als Kinder verbrachten. Alles sieht dort sehr nach Ikea-Katalog aus.
Wir saßen unter riesigen Weiden im Schatten, tranken Rotwein und die Schmetterlinge, die uns vor der Nase herumflogen, verjagten wir. Nachmittags eine kleine abkühlende Ruderbootfahrt am See, die Schwäne neben uns und die Gelsen hinter uns. Am Abend entfachten wir ein Lagerfeuer, um zu grillen. Jemand hatte Bratwürste aus Tofu mitgebracht. Unter lautem Gelächter waren wir uns einig: hier, in dieser Idylle, wollten wir uns nur von natürlichen Lebensmitteln ernähren. Kein künstliches Fleisch!
Als die Hitze am größten war, ziegte mir die Herrin des Hauses ihr riesiges Glashaus.
Sie sprach: „Spürst du die angespannte Stille und die unangenehme Hitze hier?“
„Ja.“ Man hörte nur ein paar Schmeißfliegen, nichts bewegte sich.
„Paß auf, ich zeige dir etwas.“ Die Herrin begann die Pflanzen zu gießen und ein altes Lied zu singen. Wie eine Tänzerin bewegte sie sich zwischen den riesigen Blumentöpfen und goß mal hier und mal da. Auf einmal merkte ich eine Veränderung. Die Pflanzen begannen sich zu bewegen, ein kühlender Luftzug entstand. Die Herrin tanzte immer schneller, drehte sich immer mehr und sang dabei: „Sie leben, sie leben, ich werd‘ ihnen Wasser geben!“ Im Glashaus toste es schon, der Wind brauste, die Pflanzen bewegten sich im Takt des Liedes und mir rannen die Tränen übers Gesicht.
Da erkannte ich es. Hier stehen vielleicht alle unter Drogen und jetzt ist die Geschichte aus, weil ich muß jetzt weiterarbeiten.

Mit einer Jacke sitze ich hier im Rattenloch. Die Heizung ist kaputt, es ist saukalt.
Trotzdem esse ich:
1 Apfel
1 Extrawurst-Gouda-Gurkerl-Kombination in einer klassischen Kaisersemmel

Käsefüße könnten die Ursache sein!

Ich habe noch nie ein Hühnerauge gesehen und weiß nicht, was das ist.

Die Frau aus der Nebenzelle war heute schon bei mir, um sich bei mir ihre Unterarme einzucremen. Damit sie mir nicht wieder etwas von ihren Warzen auf der Fußsohle erzählen kann, habe ich gleich mit einem Thema begonnen, das mich schon seit ein paar Tagen beschäftigt. Ich habe ihr nämlich erklärt, daß, falls die Staatspolizei letztendlich doch kommt und mich verhaftet, sie ihnen auf keinen Fall verraten darf, wie man mich foltern kann: man braucht mich nur zu zwingen mit Socken in einem Bett zu schlafen.
In solchen Momenten sind wir plötzlich wieder per Sie.

Ich esse:
1 Kürbiskernlaberl
1 Dose Tomaten-Basilikumaufstrich
1 Packung Romadur

Ich esse Romadur und der Typ, der heute auch im Rattenloch sitzt, ißt Fisch aus der Dose. Es riecht wie auf einem Segelboot bei Schlechtwetter nach 3 Wochen Atlantiküberquerung.

WM und Vatertag völlig beschützt

Herr, lass diesen Pokal an mir
vorübergehen! Möglichst schnell und spurlos. BITTE!

„Sie“ haben mir außerdem gesagt, daß ich die
nächsten Wochen im Rattenloch verbringen werde. Das freut
mich. Denn nur hier bin ich dem weltlichen Wahnsinn wirklich
entrückt. Und auch erlöst von ewiger Schimpferei und auf
nichts begründeter Überheblichkeit.
Nur hier beobachten „sie“ alle Vorgänge mit Videokameras, um
mich zu beschützen.
Nur hier spritzen „sie“ viertelstündig Desinfektionsmittel aus
der Decke, um mich zu beschützen.

Ich esse in beschützter Fötusstellung zwischen meiner
inzwischen gewaltigen Kaffeebechersammlung:
1 Semmel mit Neuburger, Gouda und Gurkerl
1 Apferl (noch immer kein Kronprinz Rudolf – wann kommt endlich der
Herbst?)

PS: Der Vatertag war für mich wie jedes Jahr ein großes
Ereignis!!! Ich – Vater und Sohn in einer Person, denn ich habe
mich selbst erschaffen – zelebriere ihn ausgiebigst!!!

Echte Freunde!

Dein wahrer Freund ist nicht, wer dir den Spiegel vorhält
der Schmeichelei, worin dein Bild dir selbst gefällt.
Dein wahrer Freund ist, wer dich sehen lässt deine Flecken
und sie dir tilgen hilft, eh‘ Feinde sie entdecken.
(Friedrich Rückert)

Gestern habe ich nach langer Zeit von einem Freund gehört. Wir haben uns schon seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen. Wir telefonieren nur ab und zu. Ungefähr einmal pro Jahr. Wenn er anruft, hebe ich nie ab und er spricht mir auf die Sprachbox. Das war dann unsere  Kommunikation für ein Jahr.
Aber er ist ein echter Freund. Ein Freund, der mir den Spiegel vorhält und mir zeigt, was ich nicht richtig mache.
Letztes Jahr hat er mir freundlicherweise durch die Sprachbox mitgeteilt, daß ich nicht so toll mit der neuen Brille aussehe. Ich habe sie umgetauscht.
Um seine subtile Ausdruckweise zu verdeutlichen, möchte ich hier seine Nachricht von gestern zitieren:
„Heast, Wappla, gschissana. Du bist jo echt fett gwordn.“
Das geht unter die Haut. Es berührt mich so sehr, daß ich eine Diät beginne. Für einen sanften Übergang von dekadenter Völlerei zu gesunder Ernährung habe ich mir heute ein kleines Happy meal von McDonalds gekauft:

1 Happy meal (mit Cheeseburger und Eistee)

Das Spielzeug ist recht praktisch. Man kann es sich auf den Gürtel schnallen und herumspringen. Das Gerät zeigt mir dann, wie oft ich  gesprungen bin.

Mostschädl

Manchmal sagt man auch ‚Mostplutza‘ (wobei ich nicht sicher bin, ob man ‚Plutza‘ auch wirklich so schreibt).

Ich bin stolz auf mich.
Ich bin stolz auf mich, weil ich endlich auf meiner Blockflöte eine tolle Version von ‚Chop Suey‘ von ‚System of a Down‘ zusammenbringe.

Besonders dramatisch interpretiere ich den letzten Teil:

Father into your hands, I
commend my spirit,
Father, into your hands,
Why have
you forsaken me,
In your eyes forsaken me,
In your
thoughts forsaken me,
In your heart forsaken, me oh!Trust in my self righteous suicide
I cry when
angels deserve to die
In my self righteous suicide
I
cry when angels deserve to die…