Satyr 2005

Gottes Rache kommt spät!
Als Jugendlicher habe ich während der Ferien in einem österreichischen Stift gearbeitet – als Hilfsarbeiter. Da habe ich gesehen, daß Maurer sich gerne auf Wänden, die später verputzt werden, verewigen. Mit Sprüchen wie: ‚Seppl war hier‘ oder ‚Scheiß Mauer‘. Das hat mir gefallen und ich habe es auch gemacht – nur etwas diffiziler. Ich habe Dionysos und einige Satyre mit übergroßen primären Geschl..(lassen wir das jetzt) auf die Wand in einem Gebetszimmer, das wir gerade renovierten, gezeichnet. Darunter schrieb ich: ‚Zeus lebt – Gott ist tot‘. Die Maurer fanden das etwas seltsam und ich mußte danach diese Wand als erstes übermalen.
Ich bin ja vor ca. 2 Wochen umgezogen und gestern hatte ich endlich Lust ein Licht im Badezimmer zu montieren. Da ist mir erst aufgefallen, daß in die Rückseite der ansonsten ganz neuen Badezimmertür eingeritzt war: ‚Michl 2005‘. Ich bin mir sicher, daß Gott zurückgeschlagen hat, weil ich damals seine Kirche geschändet habe – und wir wissen nun, daß Gott ‚Michl‘ heißt.

Heute esse ich:
so circa das selbe wie immer

Verschlackter Billa

Mein Beitrag von Freitag zeigt uns ja,
auf welcher Entwicklungsstufe der Evolution ich stehengeblieben
bin. Irgendwo zwischen Affe und dämlicher Idiot.

Mein
Beitrag von Freitag zeigt uns ja, auf welcher Entwicklungsstufe der
Evolution ich stehengeblieben bin. Irgendwo zwischen Affe und
dämlicher Idiot.

Aber das Leben geht weiter. Meine jährliche
Herbstentschlackungswoche ist vorüber, ich bin zur Gänze
entleert. Deshalb esse ich heute:

2 völlig verschlackte Extrawurstsemmeln mit Gurkerl
1 Apfel ‚Crissp Pink‘ aus Argentinien Klasse I
1 verschlaxtes Snickers

Den Käse für die Semmel hat die
Billa-Wursttheken-Priesterin vergessen. Sie ist eine interessante
Person. Ihr lächelnder Mund sagt: ‚Herzlich Willkommen, darf
ich für Sie eine Wurstsemmel zubereiten oder vielleicht zwei?‘
und ihre Augen sagen: ‚Ich hasse mein Leben und du bist
schuld.‘

PS: Ich bin bei Lola in meinem Himmelreich der Engel.

kotziger und protziger frauen- und

Nun gut, lieber Fan, wie du willst. Bleiben wir beim Thema ‚primäre Geschlechtsmerkmale‘!
Hier kommt der ‚kotzige und protzige frauen- und männer- sprich menschenfeindliche Weblog‘!

Auf das gestrige Kommentar von Trutpert darf ich folgendes antworten: natürlich meinte ich, daß nur ich – das ist der etwas größere Teil meines Körpers – stehe.
Würden ‚wir beide‘ stehen, könnte ich ‚ihn/es‘ auch sehen, wenn ich meinen Kopf nach hinten drehen würde, denn ‚er/es‘ ist fast so lange wie der Umfang dieser Welt (die Krümmung ist manchmal etwas schmerzhaft)

Ich will nun erzählen, wie gestern das erwähnte Gespräch zwischen meinem Mitverdammten und mir weiterging.
Wir einigten uns sehr bald auf einige wichtige elementäre Grundsätze.
Der einzige und wahre Besitz eines Mannes ist dessen primäres Geschlechtsmerkmal. Die Größe dieses Besitzes bestimmt
die Macht und den Einfluß eines Mannes. (Kurze Zeit verfielen wir in eine Diskussion, wer von uns beiden wohl die
einflußreichere Persönlichkeit sei, ließen davon aber bald aus humanitären Gründen ab.).
Eine weitere Grundregel lautet: die Weibchen, auch Frauen genannt, dienen lediglich der Erhaltung der Art und der  Erziehung des Wurfes. Sie sollen enge Kleidung und hohe Schuhe tragen, damit sie unbeweglich werden und den Männchen nicht gefährlich werden können.

Heute esse ich:
1 Kornspitz
1 Packung Münsterkäse
2 Paradeiser
1 Apfel

PS: ich bin heute zum Glück nicht im Loch – ein schöner Freitag.

Primäre Mahlzeit

Ich weiß nicht, was mit diesem Rattenloch passiert. Bis jetzt war es immer so, daß der
kleine Radio vormittags einwandfrei empfing und am Nachmittag plötzlich nicht mehr. Doch seit gestern empfängt der kleine Radio den einzigen Sender, den ich länger Zeit ertrage, überhaupt nicht mehr – es ist der Sender, der nicht den ganzen Tag die langweiligsten Hits aus den letzten 2000 Jahren spielt und das in einer Endlosschleife. Zusammen mit dem anderen Verdammten – wir sind heute zu zweit in diesem Loch – habe ich eine komplizierte Konstruktion erschaffen, die nun den einen Sender doch zumindest ansatzweise empfangbar macht. In der Mitte des „Raumes“ steht ab
jetzt ein Stuhl mit einigen leeren Schachteln darauf, auf denen der Radio in einem schiefen Winkel liegt. Wir haben die Antenne mit einer alten Gabel und einer Kette aus Büroklammern erweitert.

Heute esse ich:

1 Bio Kornspitz
2 Tomaten
1 Schachtel Camembert
1 Apfel

Das ist weniger als sonst. Nicht daß ich abnehmen möchte. Nein nein! Solange ich meine primären Geschlechtsmerkmale im aufrechten Stand sehen kann, besteht dazu
keine Notwendigkeit. Es ist einfach ein Teil meiner jährlichen Herbstentschlackungswoche.
Mein Mitverdammter neben mir hat vor ca. einer Stunde begonnen über seine primären Geschlechtsmerkmale zu reden. Das ist natürlich sehr interessant und schafft Abwechslung.

Herbstmahl

Heute früh habe ich meine ersten Kastanien gefunden und auf
Motorhauben herumstehender Autos geballert. Ja, der liebliche
Herbst ist gekommen. Den Herbst erkenne ich auch an dem Weinberg,
an dem ich jeden Morgen zur gleichen Zeit vorbeigehe. Wenn die
Schatten auf ihm schon sehr lange sind und seine Farbe im
Morgenlicht immer goldener wird, weiß ich, daß der
Sommer vorbei ist.
Ich mag den Herbst, denn er bringt schöne Farben und reichlich
Munition.

Mein herbstliches Mittagsmahl:
2 Grahamweckerl
1 Dose Bresso Leichtgenuss mit frischem Joghurt (8% Fett)
1 Paradeiser
1 Paprika
2 Äpfel
Wasser aus Lili

Klimatische Sturmwoche

Nun, ich durfte nicht lange bei Lola verweilen. Ich
bin wieder im Loch und wir sind heute zu dritt – in diesem kleinen
Raum (wenn man soetwas noch Raum nennen kann) ohne Fenster.
Wir hatten heute morgen eine angeregte Diskussion über die
Einstellung der Klimaanlage. Zu stark aufgedreht würden wir
vor bitterlicher Kälte nicht mehr aufhören zu Zittern und
könnten praktisch nicht arbeiten, zu wenig aufgedreht
würden wir den Tag aus Sauerstoffmangel bewußtlos am
Boden verbringen. Ich persönlich hätte die zweite
Variante bevorzugt, doch wir haben ein angenehmes Mittelmaß
gefunden.

Heute esse ich etwas angeblich gesundes, denn ich führe gerade
meine jährliche Herbstentschlackungswoche durch. In dieser
Woche trinke ich jeden Tag am Abend möglichst viel Sturm. Am
letzten Tag sogar soviel, daß die letzten Ablagerungen
geradezu aus meinem Körper herausschießen.

Deshalb:
2 Kürbiskernlaberl
1 Dose Griechischer Joghurtbrotaufstrich von Wojnar
2 Tomaten
1 Apfel
1 Schachtel Trink Frühstück

PS: der Rest Kaffee in dem kleinen braunen Becher ist noch von
letzten Mittwoch.

McMist

Der Umzug ist fast geschafft. Ich habe zuvor gar nicht
gewußt, was passieren muß, damit ich mich irgendwo
zuhause fühle. Jetzt weiß ich es. Als ich meinen ersten
100-Liter-Mistsack mit Materialien, die mindestens 20000 Jahre
brauchen, um vollständig zu verrotten, in den
Müllcontainer geworfen habe, kam es mir: hier mache ich Mist,
hier bin ich zuhause.

Heute bin ich nicht im Rattenloch, sondern bei Lola. Zur Feier des
Tages habe ich mir einen kleinen Imbiß bei McDonalds besorgt.
Weil das genug ist, um satt zu werden, verzichte ich heute auf
Obst.

Danke.

Gemischter Salat mit Röcheln

Neben mir sitzt nun ein anderer Verdammter, der sein Dasein für eine gewisse Zeit in
diesem Rattenloch fristen muß. Er röchelt schon seit heute morgen neben mir so dahin, während meine Tränen nicht aufhören wollen zu fließen.
Wenn ich heute nach Hause gehe, werde ich erst wieder am Montag in diese Hölle kommen, denn in den nächsten beiden Tagen ziehe ich um. Ich werde mein 3m2-Kabinett verlassen und in eine 20m2-Wohnung ziehen. Die kann ich mir endlich leisten.

Heute esse ich etwas sehr gesundes:
1 gemischten Salat mit Schinken und Käse komfortabel verpackt
in einem Baguette
1 Apfel Gala aus Südtirol
1 Sack Leibniz Mini Choco, der von gestern übrig ist

Lili, die Flasche, wird hier auf mich bis Montag warten. Das ist sehr nett.

Mahlzeit.

Mahlzeit.

Lieber Fan,

warum tust du mir das an? Du bezichtigst mich des Unernstes
und nennst mein „Mahlzeit.“ lacoonisch!
Zu Punkt 1: mein Himmel ist nicht in meinem höllischen Loch.
Gestern war ich bei Lola – wenn du Blogs aus glücklicheren Tagen mit Lola lesen willst, dann sieh dir meine ersten Blogs aus dem Juni an. Heute jedoch bin ich wieder bei Lili im Rattenloch – welche Teufelei dafür auch immer verantwortlich ist.
Zu Punkt 2: mein „Mahlzeit.“ ist NICHT lacoonisch! Es kommt beim Aussprechen des Wortes „Mahlzeit“ sehr auf die Stimmmelodie an, die ich leider nicht niederschreiben kann. Jedenfalls kannst du dir
sicher sein, daß ich dieses „Mahlzeit“ bewußt als Kommentar zu deinen Blogs schreibe. Ich drücke damit allerlei Dinge aus. Entsetzen, Mitgefühl, Romantik, Haß. Nach einem „Mahlzeit.“ von mir, ist jedes andere Wort überflüssig. Eigentlich würde es genügen, wenn ich täglich hier in meinem dummen Weblog nur „Mahlzeit.“ schreiben würde. Das würde einerseits dazu führen, daß viele Leute den Inhalt dieses Weblogs nicht ganz verstehen würden, andererseits würden sich auch viele Leute (ich eingeschlossen) nicht mehr über dermaßen dumme Beiträge über Mittagessen ärgern.

Nichtsdestotrotz:
2 Grahamweckerl mit Leberkäse, Bergbaron und Essigurkerl (mit viel Vitaminen)
1 Banane
1 Sack Leibniz Minis Choco

Im Hintergrund ist übrigens Lili, die Flasche zu sehen.

Mahlzeit.

Ambrosia in der Vorhölle

Guten Tag.

Am Freitag hatte ich in meinem höllischen Rattenloch leider
keine Zeit zum Bloggen – daher fiel auch das Essen dementsprechend
aus:
1 Putenschnitzelcordonburger von einem Schnitzelhaus-Standerl

Heute bin ich endlich wieder im Himmel bei Lola. Wenn ich meinen
Kopf in einem Gefühl überquellenden Glückes nach
oben an die Decke drehe, erblicken meine feuchten Augen
folgendes:

Ich werde bewacht von kleinen Engelchen. Sie helfen mir in Krisen,
trösten mich, wenn ich weine – jedoch kühlen sie mich
nicht, wenn ich schwitze – aber das macht nichts.
Ja. Ich sitze hier bei Lola (endlich) in einem alten aber
renovierten Haus mit Blick auf einen schönen Park um eine
riesige römisch-katholische Kirche.
Vielleicht verstehst du, lieber Fan, jetzt, warum mich das
Rattenloch so erdrückt. Der Unterschied ist so gewaltig wie
der zwischen Hölle und Vorhölle.

Mein heutiges himmlisches Gottesmahl:
2 Semmel mit scharfen Liptauer und Extrawurst
1 Apfel ‚Crissp Pink‘ Klasse I aus Argentinien
1 KitKat chunky von Nestle

Ich wollte auch Ambrosia kaufen, aber den gab es scheinbar
nicht.