Ich wollte bei Billa wirklich den
stinkenden Senffleck von gestern zur Sprache bringen. Jedoch. Ich
konnte nicht. Denn die Wurstbudldamen müssen heute ein
Zipfelmützerl tragen und ich brach in lautes
Hohngelächter aus. Aus Rache!
Morgen ist es soweit. Morgen
wird sich zeigen, ob sich monatelanges mentales Training,
psychologische Behandlung und die Atemübungen bezahlt machen.
Mein Therapeut sagt, daß es sich morgen zeigen wird, ob ich
wieder gesellschaftsfähig bin, ob ich wieder ein normales
Leben führen kann. Denn auf seinen Wunsch hin habe ich mir
alle Weihnachtseinkäufe für morgen aufgehoben. Und morgen
findet die Hölle auf Erden statt: der letzte Einkaufssamstag
vor Heiligabend. Es wird sich zeigen, ob ich – eingepfercht
zwischen Lemmingen – diesen Tag überlebe. Ohne
zusammengeschlagen zu werden und ohne meine Anfälle.
Wie dem auch sei: Weihnachten werde ich wie immer alleine
verbringen und wegen des lächerlichen Winters schon jetzt von
der Wüste träumen – mit musikalischer Unterstützung.
Ich wünsche meinen seltsam abgespaltenen Persönlichkeiten
ein festliches „Mahlzeit„. Wir schreiben uns wi(e)der am 3.
Jänner.
Ich esse heuer das letztemal (das restliche Jahr nur noch
Kekse):
1 Semmel mit Extra, Gouda und Gurkerl – die Semmel zieht den Hut
vor uns
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Packung Kaugummi, um den grauslichen Nachgeschmack des Essen zu
vergessen
Auf Wi(e)dersehen.
Gottlob hat dein Stuss für heuer ein Ende!
Auf Nimmerwiedersehen.
Frohe Einkaufsorgie.