Wischundweg

Also zum Thema Havariebeidl (Es ist zwar nicht „Morgen“, aber immerhin Dienstag)…
Viel schlimmer als das mit Blut vollgespritzte Badezimmer und die Blutlache im Bett, war der Verband! Dieser „professionelle“ Verband aus dem Krankenhaus! „Professionell“ unter Anführungszeichen, denn wie sich herausstellte, wurde mir der Verband von einem Menschen angelegt, der nicht in der Lage ist, praxisnah zu denken. Weil obwohl Linkshänder, wische ich mir den Arsch nämlich mit der rechten Hand ab. Und, wenn du dir das Bild noch einmal ansiehst, merkst du, wie dominant der rechte Daumen nun war. Und so brachte ich es nicht zustande, mir den Arsch mit weggestrecktem Daumen abzuwischen. Gleich beim ersten Anlauf hatten die Bandagen Bremsspuren… du wirst dir vielleicht denken: na, dann wisch dir den Arsch doch mit der linken Hand ab! Jaja, hast du das schon mal versucht? Ich schon! Da hast du, wenn du dich auf die wischende Hand konzentrierst, das Gefühl, als würdest du einem fremden den Arsch auswischen, und wenn du dich auf den Arsch konzentrierst, glaubst du, ein Fremder wischt dir den Arsch aus! Dementsprechend wechselte mein Gesichtsausdruck von angewidert zu überrascht!
Ich habe den Verband entfernt. Ich kann so nicht leben.

Ich aas:
1 Mohnweckerl

Wisch und weg

Wasserpanik

Am Vormittag war ich scheißen. Daheim. Ja… schon wieder. Hab mir frei genommen. Krankenstand… mehr so psychologisch bedingt. Aber jedenfalls war ich scheißen. Einen Rieeeseeenhaufen! Steh auf, wisch mir mit einem Zeitungsartikel über den Zustand der EU den Arsch ab und drück auf die Spülung. Nichts. Nada. Kein Wasser. Gerate leicht in Panik, höre schon einen Schwarm Schmeißfliegen auf mich zukommen…  renne wie vom Teufel besessen  hoch zu Nachbarin und schrei sie völlig außer Atem an:
„Hast du meine Wasserrechnung nicht bezahlt? Hab kein Wasser!“
Sie: „Seit mindestens drei Wochen hängt unten ein Zettel, dass heute irgendwas am Wasser gemacht wird. Seit drei Wochen!“
Drehe mich wortlos um, laufe zurück in mein Scheißhaus. Shit, shit, shit! Es stinkt immer mehr, die Ratten kommen, die Mistkäfer, die fetten Fliegen mit ihren Eiern!
Und da! Eine Erleuchtung! Gehe ins andere Zimmer zum Schrank. Nehme die Flasche Inländerrum. Uralt, verstaubt, eiserne Reserve. Nehme einen großen Schluck, wancke ins Klo und versuche mit dem restlichen Rum die Scheiße runterzuspülen. Geht nicht! Die Scheiße… sie klebt in der Schüssel fest! Sie ist mir haushoch überlegen! Hm, ob ich den Scheißhaufen flambieren soll? Vielleicht verbrennt wegen des Rums alles rückstandslos. Bin nicht sicher. Rauf zur Nachbarin! Die weiß immer Rat!

Was soll ich machen und aas:
3 Spiegeleier

Wasserpanik

Irgendwie Krankenstand vielleicht

Bin daheim geblieben. Die Arbeitsunlust siegt. Habe in der neuen Anstalt angerufen. Irgendwelche fadenscheinige Ausreden erfunden.
„Bin… naja, kann nicht kommen… heute zumindest… wahrscheinlich krank… vielleicht morgen auch nicht… also ja, es geht nicht… morgen… weiß noch nicht… mal sehen, wie es ausgeht… krank… naja, so ähnlich… klinisch gesehen… ich weiß nicht… kann man so nicht sagen… aber egal. Heute jedenfalls nicht. Gut? Also dann.“
Während mein Mund das oder Ähnliches der Hotline erklärte, dachte mein Gehirn:
„Sag es ihnen: leckts mich doch alle am Arsch! Los! Sag es! Tu es! Scheiß drauf! Ihr Wichser! Ihr Heidelbeerrülpser und Scheißhausraucher! Schrei sie an! Ja, lass es raus!“

Ich aas daham in aller Ruhe und Stumpfsinnigkeit:

1 Dose Jagdwurst
1 hartes Ei
2 Brot

Krankenstand irgendwie vielleicht

Arsch-Leben-Krise am Montag

Ja, Bob. Ist wohl wirklich so eine Arsch-Leben-Krise. Und es ist Montag. Alles geht mir auf den Keks und ich bin völlig am Boden zerschlagen. Habe mir am Wochenende den letzten Rest Verstand und Lebenswille mit Weinbrand weggesoffen. Jetzt stehe ich da… ohne Verstand… und ohne Lebenswille.

Darum rede ich heute nichts, sondern aas als Gegenmittel:

1 Sack mit Keks
1 Dose Flügelverleiher

Arsch-Leben-Krise

Vorher und Nachher

Seit ich nicht rauche werde ich immer dümmer… nein, dünner. Mir schmeckt nichts mehr. Weder das Schnitzel, noch der Spritzwein. Kaffee trinke ich auch weniger. Dafür schmeckt mir der Weinbrand besser. Eines aber ist gleich geblieben: mein Brechreiz, wenn ich an Tee nur denke.
Frauen gefallen mir noch immer. Aber jetzt die Dürren mehr als die Bladen. Joghurt mag ich noch immer nicht… würde aber gerne eine Dürre damit einreiben. Das war vorher nicht so.
Vorher habe ich nach Rauch gerochen. Jetzt rieche ich nach Schweiß. Ich weiß noch nicht, was besser ist. Die Nachbarin sagt, dass es weder besser noch schlechter ist.
Die Scheiße ist härter geworden. Die Pisse heller. Die Spucke ist nicht mehr grau. Meine Kopfhaut juckt jetzt mehr, dafür mein Arschloch weniger… hängt das mit dem schwierigeren Stuhlgang zusammen?

Was aber definitiv neu ist: einmal am Tag muss ich etwas auseinander nehmen. Wenn ich in der Anstalt bin, gehe ich da zum Beispiel in den Raucherhof und dresche auf eine Mülltonne ein. Die Raucher dort verachten mich. Aber das ist mir egal, denn das war vorher nicht anders.

Wenn mich die Nachbarin fragt, ob mir das Rauchen fehlt, steh ich auf und schlag einen Sessel kurz und klein. Dann sage ich: „Nein“

Darum bin ich gleich wieder ins Scheißhäuslrestaurant gegangen, weil dort schmeckt es am besten.

Ich aas:
1 schönen Teller mit Essen

Vorher und Nachher

Kein Rauch im Bombenkrater

Gestern habe ich zum Rauchen aufgehört.
Heute habe ich dem Typen vom Nebenzimmer eine in de Goschn ghaut. Fast.

So ein Arsch. Ich schau grade beim Fenster raus, um das Anstaltsweiß aus den Augen zu bekommen, und sinnier so vor mich hin, betrachte das verwahrloste Nebengrundstück in dem rostigen Maschendrahtzaun, die zwei riesigen Löcher – wie Bombenkrater – darin, in denen schmutziges Wasser steht und ein paar Raben herumhüpfen. Stell mir vor, wie in den Bombenkratern ein paar vergammelte Leichen aus dem zweiten Weltkrieg liegen und die Raben ihnen das letzte Fleisch runterpicken. Da klopft er an und kommt in mein Zimmer! Der Typ vom Nebenzimmer. Ohne Vorwarnung! Ja, ist der deppert?
„Ja, bist du deppert, du Irrer?“, schrei ich.
Er zieht ganz erschreckt die Augenbrauen in die Höhe und die Mundwinkel nach unten und schleicht sich wieder. Der Tag ist im Arsch. Drum bin ich zum Chinesen gegangen.

Und aas:
1 Teller mit Hühnersate

Kein Rauch im Bombenkrater

Alles nur Cheffinger

Die Sirene heulte also.
„Zum Auto! Alarm!“, schrie Herrmann.
Wir liefen zur Garage. Herrmann stolperte über den zuvor abgerissenen Dachrinnenabfluss und ich rannte gegen einen Strauch, weil mir das Nachtsichtgerät schon wieder verrutscht war.
„Matla, setz dich ins Auto! Ich zieh mich schnell um!“
Das tat ich, erkannte, dass die Schrotflinte noch auf der Motorhaube lag, stieg wieder aus und holte sie.
Herrmann kam bald im Feuerwehranzug angetorkelt, ganz blass im Gesicht, stolperte ins Auto und stieg aufs Gas.
„Ich bin der Feuerwehrchef!“ Aha.
Als er aus der Einfahrt schoss, sah ich, wie sein Nachbar das Gleiche tat.
„Der auch?“, fragte ich, öffnete mein Fenster und warf die leere Schnapsflasche aus dem Auto.
„Ja, der Peppi ist mein Stellvertreter. Wir müssen schneller sein!“
Geil, Verfolgungsjagd. Peppi war vor uns. Ich holte die Schrotflinte hervor und zielte außerhalb des Autos auf Peppi. Mir drehte sich alles. Alkohol, die Geschwindigkeit, das Mayonnaiseessen.
„Neeeet, Matla, wos mochst denn! Gib des Gwehr her! Des wor jo ollas nur Spaß!“
Wenigstens einmal wollte ich schießen, zielte in die Luft und drückte ab. Nichts. Nicht geladen. Der Abend ein totaler Reinfall.

Und morgen erzähle ich, wie es zu diesem Feuerwehreinsatz kam. Und ich bin schon sehr gespannt darauf. So gespannt, dass mein rechter Mittelfinger eine Erektion bekommt!

Ich aas:
1 Brot mit Leckt-mich und alle-am-Arsch

Cheffinger

Das Silvesterkomplott

„Den da drüben?“, fragte ich und sah mir den Nachbarn schwankend an, den der Dominus heute Nacht umbringen wollte. Ich brauchte etwas Zeit, um meine Augen zu fokussieren… ok… da war er. Kurzes Kinn, keine Lippen, keine Augenbrauen, hohe Stirn.
„Ja, ich hasse ihn“, bestätigte ich, „Des Oarschloch drah ma ham.“ Ich öffnete die Kiste mit den Waffen und holte eine Granate heraus.
„Erstaunlich“, begann ich, als ich das Ausmaß des Arsenals erst so richtig registrierte, und wollte mir auch noch die Schrotflinte greifen.
„Net so“, flüsterte der Dominus und nahm mir die Granate wieder ab. Sorgfältig legte er sie in seine Waffenkiste zurück. Dann sagte er mit vor Stolz leuchtenden Augen:
„Sondern daaaamiiiit.“ Und machte eine ausladende Handbewegung über seine Silvesterfeuerwerkskörpersammlung.
Ich versuchte, einige Szenarien durchzuspielen.
Variante 1: eine Riesenladung Schweizer in den Arsch und anzünden. Vorteil: schneller Tod. Nachteil: der Saustall mit dem Gedärm und dem Blut.
Variante 2:  rund um den Körper eine Vielzahl an Raketen installieren und entzünden. Vorteil: die verräterische (zukünftige) Leiche fliegt in den sternenübersäten Nachthimmel davon, explodiert und verteilt sich über dem Haus eines Nachbarn (Notiz: schräg abfeuern). Nachteil: schneller Tod zwar, aber mit länger andauernder anfänglicher Panik für das Opfer.
Ich schlug dem Dominus Variante 2 vor. Er grinste und bewegte ein paar Mal seine Augenbrauen auf und ab.
„Den Fetznschädl spreng ma in Fetzn!“

Und morgen erzähle ich, wie es zu dem Feuerwehreinsatz gekommen ist.

Ich aas:
1 Teller Sushi, um mich bereits jetzt an den postapokalyptischen Rattenfraß zu gewöhnen

Das Silvestermordkomplott

Der Eskapismus des kleinen Kronprinzen am Sirius

Heute wachte ich in einem mir völlig unbekannten Zimmer in einem merkwürdigen Haus auf dem stinkenden Kontinent eines fremden Planeten auf. Nach einigen Minuten erkannte ich es. Das Schlafzimmer der Nachbarin. Ich kroch aus dem Bett und taumelte in die Küche. Sie, die Nachbarin, wartete bereits auf mich.
„Geh ins Bad und mach dich frisch. Wasch dir das Gesicht, putz dir die Zähne. Ich habe mit dir zu reden.“
Ohne Widerspruch manövrierte ich meinen geschundenen Körper ins Badezimmer, kratzte mir die Eier, den Arsch und pisste ins Waschbecken. Dann ging ich zurück in die Küche.
„Und?“, fragte ich.
„Gut. Reden wir über Weihnachten.“
„Was?“
„Weihnachten, Matla! Übermorgen ist heiliger Abend!“
„Gut“, sagte ich und schaltete mein Gehirn stehenden Fußes auf Weihnachtseskapismus…

Aaaahhhhh, besser! Viel besser! Ich sah, wie sich der Mund der Nachbarin bewegte und lustige Seifenblasen herausströmten. Wenn sie platzten, verströmten sie das erfrischende Odeur von Bier! Ja! Und siehe! In einer Seifenblase! Da ist der duftende Rauch einer getrockneten Marihuanablüte eingeschlossen! Schnapp! Schnapp! Schnapp! Und verschluckt war die Blase. Und da! Da ist ja mein heutiges Mittagessen! Und der kleine Kronprinz am Sirius!…

„Ist das klar, Matla?“, plärrte mich die Nachbarin gerade äußerst aggressiv an und riss mich damit aus meinem schönen Weihnachtseskapismus. Das erinnerte mich so sehr an den Militärdienst, dass ich sofort stramm wie ein Nussknacker stand und schrie:
„Jawoll, Herr Zirkusdirektor!“

Aber egal. Ich werde die Weihnachtspredigt der Nachbarin noch ein paar Mal hören…. worum es dabei wohl gehen mag?

Ich aas:
2 Brote mit Schinken und Oberskren
1 Sirius!
1 Apfel Kronprinz Rudolf

Weihnachtseskapismus

 

Rektale Klescha-Massage

„Matla, du host an schen Klescha!“
Das höre ich regelmäßig von der Nachbarin. So auch gestern, als ich ihre Post auf der Suche nach Zeitvertreib durchstöberte und mir ein Flyer eines Massageinstituts in die Hände fiel. Ich runzelte die Stirn und sagte:
„Also dorthin werde ich niemals gehen!“
Dazu muss ich sagen, dass ich ohnehin nie zum Massieren gehen würde. Wenn mich jemand berührt, werde ich höchstgradig nervös!
„Warum?“
„Na, schau dir das Bild an!“

Rektalmassage

„Und? Was is da?“
Und an dieser Stelle kommt nun mein „Klescha“ ins Spiel… wobei ich eher von Superkräften spreche, denn ich erkenne schließlich Dinge, die andere Menschen einfach übersehen.
„Siehst du das nicht? Da liegt der arme Teufel auf einem weißen Tischtuch und muss den Arsch in die Höhe strecken. Und sein Henker daneben, dieser unheimliche Widerling, krempelt sich schon die Ärmel hoch, weil er ihm dann mit aller Wucht die Faust ins Arschloch stecken wird! Rektalmassage!“
„Matla, du host an schen Klescha!“

Ich aas:
1 Mohnweckerl
1 Dose Jagdwurst
1 Geheimratskäse

Henkersmahlzeit vor der Arschmassage