Lord Entwader!

Ich irre jetzt, da ich kein Auto mehr mein Eigen nenne, zu Fuß in der Gegend herum. Mir sind dabei schon ein paar merkwürdige Dinge aufgefallen:

  1. ich kann meine Schuhbänder nicht richtig binden. Sie gehen alle paar hundert Meter auf. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.
  2. die Menschen werden von Jahr zu Jahr häßlicher
  3. Wien stinkt
  4. die Wiener Linien sind auf der dunklen Seite der Macht. Sie versuchen das auch gar nicht zu verbergen. Sieh nur! So sehen ihre Entwerter aus:

Eindeutig! Ein Entwerter mit Lord Vaders Helm! Lord Entwader!

Ob ich das, was du am Foto siehst, essen werde, weiß ich noch nicht. Es liegt zwar schon vor mir, aber mir ist eigentlich mehr nach Wein, Wein, nur du allein:
1 Brot
1 Aufstrich
1 Käse
1 Apferl KRONPRINZ RUDOLF

Nachtrag 15:24:

Der allseits verehrte Johannes „Meister Gimp“ Nedso.org, Gimpkünstler und Schaf in einer Person, hat mir eine Grafik angefertigt, die meine Horrorvisionen in der Straßenbahn genau verbildlicht!

Danke, Johannes. Heute Nacht werde ich lieber nicht schlafen.

Zeitreise ins Burgenland

Mmmmääääääääääääääööööööööööööööööööömmmmmm! Dieser Blogeintrag kommt wieder durch Zeit und Raum zu dir! Ich schreibe diese Kacke hier am 7. Oktober 2008 um 20:09 und wie durch Geisterhand publiziert, erscheint sie „morgen“, für dich „heute“, am 8. Oktober um 12:00 Uhr Mittags auf deinem Bildschirm. High Noon.

Denn ich kann dir „morgen“, also für dich „heute“, eine Live-Predigt nicht bieten. Bin ich doch durch die Kugelschreiberbranche verpflichtet, ins wilde, verwegene und vor allem von Grünzeug verwachsene Burgenland zu reisen. Hier gibt es vielleicht keinen Strom, an Internet wage ich kaum zu denken.

Andererseits… wer weiß, ob ich jetzt wirklich gerade im Burgenland bin. Vielleicht bin ich heute Nacht gestorben. Oder vielleicht hat die Autobahn ihren Tribut gefordert und meine Eingeweide kleben am Asphalt verstreut (ich muß im Ferrari des Herrn der Kugelschreiber mitfahren).

Man weiß nichts genaues und ich aas…. ich weiß nicht, was ich esse. Also, ich meine, ich weiß es jetzt schon, aber JETZT weiß ich es noch nicht…. ach scheiß drauf!

Adios Carro und ewge Treu!

El Carro ist tot. El Carro war mein Auto. Fast genau fünfzehn Jahre hat El Carro mich begleitet. Durch gute Zeiten, aber großteils durch schlechte Zeiten.
Heute Morgen ging El Carro von mir. Ich stand in der Mitte einer Gürtelkreuzung als der Zahnriemen riß und das Herz El Carros zertrümmert wurde. Das wars. Und während er im Sterben lag und ich ihn fluchend und spuckend, von einem zermürbenden Trauerhupkonzert begleitet, den Gürtel entlang schob, schwor ich ihm ewge Treu. Keine andere Mistkarre soll mehr meinen Körper durch diese todgeweihte Stadt bewegen.

Das heißt, ich werde mir wieder ein Motorrad zulegen.

Und bis dahin quäle ich mich per pedes herum und ich aas das Friedhofsmahl:
1 süßer Ziegel
1 Becher Joghurt – wenn ich mich recht erinnere, ist das der dritte Becher Joghurt seit es dieses Blog gibt

Adios Carro und ein paar Worte noch für dich:

Weine nicht ob der Zeit, die nun kommen mag, sondern lache wegen den Tagen, die waren.

PS: und somit verschwindet auch das Beweismittel für den Stoßstangenfetischisten. Hehehe.

Zweierlei ein Brief an die Dummheit

Als Wochenendbeilage zu diesem Misthaufenblog gibt es heute ein Rätsel. Das Rätsel heißt: „Wer findet die meisten Fehler (Denk-, Semantik-, Syntaxfehler)!“

Ich erhielt nämlich vom Stoßstangenfetischisten einen weiteren unter die Scheibenwischer gesteckten Liebesbrief (ja, er machte sich die Mühe, mein Auto zu suchen)!

Hier der Text:

Sg. Herr!

Einen Fehler machen und diesen zuzugeben sind zweierlei, sich durch Nichts tun zu entschuldigen ist was anderes.
Sich vorschriftswidrig derart aufzustellen indem man ein Fahrzeug beschädigt ist eine Frechheit (zeigt von Intelligenz, Kann man ja sehen)
Nachdem ich lange genug (08:00-14:00 Uhr, 6 Stunden) auf einen Anruf gewartet habe, erstatte ich morgen Anzeige wegen Fahrerflucht und Falschparkens gegen Sie

P.S: Gewisse Sachen lernt man in der Fahrschule (Unfallmeldung etc)

Tja. Ohne Worte.

Also wer die meisten Fehler findet, hat gewonnen!

Adios.

PS: Ich aas nichts. Ich trinke nur. Es ist ja Freitag.

Parkschaden und Fahrerflucht oder wie man seine Stoßstange restauriert

Dieses Brieflein habe ich heute morgen unter den Scheibenwischern meines Autos gefunden. Ich darf wiederholen:

Sie haben offensichtlich mein Fahrzeug beschädigt (stark zerkratzte hintere Stoßstange)
Ersuche um ehebaldigsten Rückruf
… telefonnummer ….
Habe Fotos gemacht

Als ich den Zettel gelesen hatte, dachte ich mir, es könne sich nur um einen Scherz handeln und ließ ihn kopfschüttelnd in meiner Hosentasche verschwinden. Da hörte ich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um, sah aber niemanden.
„Hier oben am Balkon!“
„Was is?“, schrie ich rauf.
„Ich rate ihnen, eine Selbstanzeige zu machen, sonst zeige ich sie wegen Fahrerflucht an.“
„Weswegen?“
„Sie haben meinen Wagen beschädigt.“
„Welchen meinen sie?“
„Na der, der vor ihnen steht.“
„Aber ich bin nicht geflüchtet. Ich stehe ja hier.“
Der Mann wiederholte sich: „Ich rate ihnen, eine Selbstanzeige zu machen, sonst zeige ich sie wegen Fahrerflucht an.“ Dann verschwand er.

Ich jedenfalls habe seine Kiste bestimmt nicht beschädigt – ich bin da immer vorsichtig, weil ich weiß, daß es leider sehr viele Menschen gibt, die sich Autos kaufen, obwohl sie sich die Dinger gar nicht leisten können und dann passen sie darauf besser auf als auf ihre Frauen und Kinder. Das ist schade.
Ich warte jetzt einmal ab, was passiert. Aber ein Erinnerungsfoto habe ich auch gemacht:

Man sieht ganz deutlich, daß ich seinen Wagen NICHT berühre.

Tja, komme ich jetzt ins Gefängnis, weil ich keine Angst vor kleinen Parklücken habe?

Ich aas vielleicht die Henkersmahlzeit – und die fiel spärlich aus:
1 Brot
1 Käse

Schizophren im Sarg

Mein Geisteszustand läßt immer mehr zu wünschen übrig. Das kleine Projekt www.matla.at, mit dem ich meine Persönlichkeitsspaltung in den Griff kriegen wollte, ist kläglich gescheitert – man sieht es an den Kommentaren des gestrigen Beitrages.  Mich überrascht es keineswegs, daß dieses Thema, oder besser diese Krankheit, jetzt nach fast genau einem Jahr wieder in voller Stärke ausbricht! Siehe: Projekt „Persönlichkeitsspaltung auf Wiederschaun“

Beim Essen in der Scheißkantine jedenfalls dachte ich an den Tod (ein Thema, dem ich mich übrigens sehr oft widme). Denn heute Morgen, als ich ins Rattenloch gefahren bin, geschah es, daß ich mich am Gürtel bei einer roten Ampel in Pole Position wiederfand. Und zwar bei dieser Kreuzung, an der die querfahrenden Autos über den Gürtel geradezu springen können, wenn sie ihn schnell genug dran sind. Und was sah ich diesesmal an mir vorbeihüpfen? Einen Leichenwagen. Mit einem Sarg hinten drin. Aber es war keiner dieser schicken, blankpolierten Leichenwagen mit Vorhängen und Blumen drin, in denen die Lenker mit Uniform, Kappe und Riff-Raff-Gesicht hocken, nein, ich sah einen alten Lieferwagen! Und der Lenker mit dem Kraftleiberl hatte in der einen Hand sein Frühstückssandwich, in der anderen einen Zettel und das Handy zwischen Kinn und Schulter eingeklemmt. Als er über den Gürtel hopste, fielen ihm noch ein paar Salatblätter aus dem Essen. Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaube, daß der Sarg im Sprung völlig ohne Bodenkontakt war.

Und während ich an die verwesende Leiche im fliegenden Sarg dachte und mir darüber den Kopf zerbrach, ob Tote an Druckstellen schneller verfaulen, aas ich:
1 süßes Bukkake-Mohnweckerl
1 Balisto – schließlich braucht man auch etwas gesundes

Im Oarsch de Adress

Wie sagt man so schön auf Chinesisch: „I bin im Oarsch daham! I hob im Oarsch de Adress!“ Dieses chinesische Sprichwort trifft auf meine momentane Lage zu. Denn mein Auto ist nicht nur seit gestern offiziell eine Zeitbombe, sondern seit heute Morgen sogar eine Zeitbombe ohne Batterie. Diese nämlich ist leer… oder kaputt… was weiß ich…. und ich hab die Kohle nicht, um mir das machen zu lassen. Verdammt.

Doch zum Glück wohne ich in Wien. Da gibt es ja FÜR NOTFÄLLE die öffentlichen Verkehrsmittel… So bin ich mit denen ins Rattenloch gefahren… 1 Stunde lang… mein Gott, wie gut, daß ich noch eine ungelesene Zeitschrift gefunden habe, in die ich mich in diesen fahrenden Käfigen vertiefen konnte…. in die schönen Boote… die Bilder von Wellen und Wind…. und jedesmal wenn ich aufblickte, erschrak ich… diese häßlichen Menschen mit ihren verkommenen Fratzen… wenn Gott endlich die Sintflut über euch kommen lassen würde und mir ein Segelboot geben würde, wären wir alle unsere Probleme auf einen Schlag los.

Naja, im Rattenloch ist es auch nicht besser. Die Küche sieht wie ein Haufen Scheiße aus:

Und in der Cantina waren auch soviele Menschen, daß ich in dem Durcheinander der Seniora de Cantina nicht sagte, mir kein Papiersackerl über das Essen zu geben… wieder ein Papiersackerl für einen Weg von dreißig Metern. Sinnlos, aber das Sackerl soll nicht umsonst sterben. Zur Zeit sitzt mir im Rattenloch so ein alter Arsch gegenüber, der ziemlich schnauft und scheinbar schon am Abkratzen ist. Ich werde mich in einem ruhigen Moment hinter ihn schleichen und das Papiersackerl zerplatzen lassen. Wenn ich Glück habe, krepiert er dabei… und ich hol mir dann die Scheine aus seiner Tasche.

Und so aas ich:
1 Apfel
1 Nektarine oder Marille oder Pfirsich, was weiß ich, wie die Dinger heißen
1 Segelzeitschrift als Unterlage

Aidaeinsatzkommando

Es gibt Tage, da fahre ich einfach nur von Wirtshaus zu Wirtshaus und gebe mich als Kugelschreibervertreter aus. Wenn ich Glück habe, bringe ich ein paar lustige Geschichten aus meinem Kugelschreibervertreterleben an und bekomme ein Achterl Rot oder ein Seiterl spendiert. Das tut manchmal einfach gut, obwohl dabei die Parkplatzsucherei auch sehr anstrengend sein kann. Ich habe aber schon genug Erfahrung und finde schnell freien Platz für meine verschissene Mistkarre. Dazu stelle mich einfach in Halteverbote, auf Gehsteige, in Hauseinfahrten und Ladezonen. Lange Zeit habe ich ein Schild „Arzt im Dienst“, das ich mir von einem Kumpel habe machen lassen, auf das Dings gelegt…. wie heißt das noch schnell…. Fahrerkonsole oder?… also einfach unter die Frontschreibe gelegt. Damit bin ich lange Zeit durchgekommen. Bis mein Auto eines Arztes unwürdig wurde und das Schild unglaubhaft war. Danach habe ich durch Zufall ein Pickerl bekommen – da war irgendein Wappen drauf und drunter stand: Gendarmerieeinsatzkommando. Hat auch eine Zeitlang geholfen. Bis die Sonne den Aufkleber völlig verbleicht hatte.
Seit ein paar Tagen versuche ich das:

Das haben sie mir vor ein paar Tagen am Gürtel in die Hand gedrückt. „Aida Zustelldienst – Ihre Mehlspeise zu Ihnen ins Haus geliefert.“ Und ich finde, dieser Werbefolder eignet sich hervorragend als „Arzt im Dienst“-Schildersatz. Jeder Strassenkiwara sollte ja wohl nun einsehen, daß unsere malakoffgeilen Pensionisten schnell ihr Torterl zum Kaffeetscherl brauchen, und ein Auge zudrücken, wenn mein Wagen irgendwo illegal herumsteht oder? Trotzdem habe ich diese Woche schon DREI ganze Strafzettel kassiert.

Ich esse solches, wohin mir welches geht:
1 Brot mit Eier

Und sie leben doch! Leider.

Da bin ich wieder. Erst. Nach einem durchgezechten Montag beim Herren der Kugelschreiber.

Der Tag begann sehr gut. Auf der Fahrt zum Herren der Kugelschreiber war auffällig wenig los, kaum Menschen auf der Straße, wenig Autos. Mit einem guten Gefühl brauste ich ENDLICH über freie Straßen, genoß die Sonne, hatte das Fenster offen, den Arm draußen und klopfte den Takt der Lieder auf die Außenseite der Autotür. Und während im Radio meine Lieblingsmusik gespielt wurde, stellte ich mir vor, in der Nacht wäre auf Grund irgendeiner willkommenen schnelltötenden Seuche ein guter Teil der Wiener verreckt und die Stadt wäre ENDLICH wieder groß genug für mich. ENDLICH wieder unnötig rote Ampeln überfahren, die Straßenbahn links auf der Gegenspur überholen und die alten Knacker von der Straße abdrängen.

Und so aas ich das Ostermenü:
1 Käseleberkäseleberkäsesemmel mit Pfefferoni
1 Apferl
1 Krapferl – er war klein, muß wohl an der Fastenzeit liegen.

Purple Haze

Meine Marihuanaplantage bedurfte einer kleinen Überholung. Alte Blätter mußten geraucht werden, damit die jungen Triebe schneller wachsen. Gestern.

Hehe.

Nachdem ich die halbe Nacht aufreibenden Forstdienst in meiner Plantage versehen hatte, konnte ich kaum mehr einschlafen. Irre Träume quälten mich und ich bin früh erwacht. In Löffelstellung an die Clomuschel geschmiegt.
Um 6 Uhr saß ich schon im Auto auf dem Weg ins Rattenloch. Wien lag unter einem Schleier aus purpurnem Dunst. Fast hätte ich eine Verkehrsinsel überfahren – ich erschrak! Als ich nämlich die Scheibenwaschanlage einschaltete, um den Nebel von der Windschutzscheibe zu wischen, dachte ich mir plötzlich, daß mir das Putzmittel direkt in die Augen spritzen würde, und duckte mich. Die schräge Stellung meines Kopfes und die Galaxie, die sich auf meinen Fußmatten erschloß, waren so interessant, daß ich fast vergaß, wieder auf die Straße zu schauen.

Hehehe.

Das Essen. Es gab Schweinsbraten hier im Rattenloch. Ich habe das nicht geträumt, denn ich habe die Fotos. Und ich habe nichts übriggelassen. Die wurmartige Rinde, die du am Teller liegen siehst, war schon in meinem Hals – ich versuchte wirklich, sie zu schlucken, aber vergebens – wie eine Vogelmutter, die ihre Kücken füttert, würgte ich die Dinger wieder hoch und spuckte sie auf das Teller.

Ich aas:
1 Schweinsbraten mit Knödel und Rotkraut mit Senf
1 kleinen Braunen

He.