Futter ex machina

Die Nachbarin wird verrückt wird sie, die Alte! Sie ernährt mich schon seit zwei Tagen nur mit einer Art Astronautenfutter! Hat wohl die Liebe zu ihrem Essenshäcksler, der schon seit Jahrzehnten den ganzen Platz im Regal für die Aschenbecher wegnimmt, wieder entdeckt! Schmeißt einfach ekelerregende Nahrungsmittel hinein, zerkleinert alles und glaubt, dass ich das runterschlucke! Spinat, Haferflocken, Obst, exotische Gewürze usw. Jedesmal brechen meine Emotionen hervor, wenn sie mir das vorsetzt! „Ja, bist du des Wahnsinns? Willst du mich umbringen? Ich habe noch genug Zähne im Maul! Gib wenigstens etwas Wodka rein!“ Was ist nur mit dieser Welt los? Zuerst kein Fleisch, dann überhaupt nichts Tierisches mehr und jetzt nicht mal mehr bissfeste Nahrung?! Was ist der nächste Schritt? Intravenös? Lichtnahrung oder so ein Scheiß? Oder oder oder fressen wir uns dann selbst auf? Aaahhh!

Ich aas – oder auch nicht:
1 Glas mit… ich weiß nicht, wie ich das  nennen  soll!

Flexid und durchgewoben

Kennt ihr die Typen, die bei Konzerten immer am Rand stehen und sich wie irre die Seele aus dem Leib tanzen? Die Nachbarin gehört zu ihnen.
Wir waren am Samstag im Flex beim Woven Hand Konzert. Während ich mir einen Becher Bier nach dem anderen reinlehrte, tanzte die Nachbarin als wäre sie vom Teufel besessen. Aber kein Wunder, sogar ich bin in Ekstase geraten und habe begonnen, mit der linken Fußspitze im Takt mitzuklopfen.
Ich mag Edwards schon seit den Zeiten von 16 Horsepower. Wie ein Prediger steht er auf der Bühne und beschwört seinen Gott mit grimmiger Miene, grimmiger Gestik und grimmiger Musik.
Davon kann mein Gehirn mindestens noch zwei Tage leben.

Brunnhilde. Mehr liebliche Vater-Sohn-Geschichten gibt es in meinem unveröffentlichten Bestseller „Berge, Bier und Runzeltitten“. Viel Spaß.

Ich aas:
1 Ding mit Allerhand
1 Teller Weintrauben

Flexid und durchgewoben

Das Stabmixer-Kochbuch

Es gibt Ketchup zum Mittagessen. Mit Schinken-Käse-Toast. Ich habe es geschickt eingefädelt. Bin vor einer Stunde zur Nachbarin rauf und sprach:
„Zeigst du mir bitte nochmal, wie man Toast macht?“
Die Nachbarin, die noch im Bett lag, sah mich ziemlich verdutzt an.
„Was willst du, Matla?“
„Schinken-Käse-Toast. Zeig mir bitte, wie man das macht.“
„Pfffff, geh bitte schleich dich.“
„Bittttäääääää!“
„Du weißt doch eh, wie das geht.“
„Hm…. wie war das? Drei Esslöffel Toast, 2 Kilo Käse und 3 Becher Schinken oder?“
Die Nachbarin verdrehte die Augen und vergrub ihren Kopf unter der Decke.
„Gut, ich gehe in die Küche und fange an. Den Stabmixer werde ich schon finden!“ Das ließ ich wie eine Drohung klingen.

Ein paar Minuten später saß ich am Tisch und futterte. Die Nachbarin hatte mir Schinken-Käse-Toast zubereitet und saß nun unfrisiert mit Bademantel und Mundgeruch neben mir – und rauchte eine.
„Hm… net schlecht“, sagte ich mampfend. Ein kleines, gut eingespeicheltes Stück Ketchup-Schinken-Käse-Toast-Kugerl fiel dabei aus meinem vollen Mund. Als ich es mir wieder zurück in den Mund steckte, sprang mir ein noch größeres Stück herhaus. Dieses neue, nicht minder ekelerregende Stück wollte und wollte aber nicht von meinem Finger genommen werden… ständig zerbrach es oder löste sich in seine Einzelteile auf.
Um die Nachbarin etwas abzulenken, fragte ich: „Warum schreibst du eigentlich kein Kochbuch?“
Die Nachbarin pustete eine riesige Rauchwolke aus ihrer Lunge in mein Gesicht und antwortete grinsend: „Ein Schinken-Käse-Toast-Kochbuch?“
„Ja. Das wär doch mal was Neues.“
„Oder meinst du eher sowas wie: Wie man appetitlich Schinken-Käse-Toast isst, ohne die Küche vollzuspucken und die anderen zum Speiben bringen?“

Ja. Also ich aas:
1 Ketchup mit Schinken-Käse-Toast

Ketchup mit Schinken-Käse-Toast

Sozialer Aufstiegskakaok von Eibn

Mein sozialer Aufstieg ist enorm. Erinnerst du dich an meine geile Kaffeebechersammlung damals im Rattenloch?  Meine Güte, wenn ich daran zurückdenke! Jeden Tag zwei Plastikbecher dieses Plastikkaffees aus dem Plastikautomaten! Hm, lecker. Teuer, aber trotzdem wertlos und trotzdem unausweichlich. So als wollten diese Ärsche dir das Leben nicht nur mit einer Scheißarbeit ruinieren, sondern auch noch mit Scheißplastikkaffee!
Doch das alles ist jetzt anders… oder doch nicht ganz… die Scheißarbeit und die Ärsche sind immer noch da… auch in der Anstalt, in der ich mich gerade aufhalte – aber der Kaffee ist besser! Viel besser! Und gratis! Siehe!

Das ist eine Kaffeemaschine! Und der Kaffee, der aus diesem Ding kommt… das ist Kaffee!

Ich war ja zunächst skeptisch und bin ein paar Tage heimlich um dieses Gerät herumgestreunt, um zu sehen, wie es funktioniert, wie die Lemminge damit umgehen, was für Gesichter sie machen, wenn sie den ersten Schluck nehmen.
Jetzt ergibt alles einen Sinn! Man nimmt dieses Ding… was weiß ich, wie das heißt… diese Halterung herunter, hält sie unter die Kaffeemühle (rechts im Bild) und lässt sich nach Belieben frischen Kaffee reinbröseln. Danach zurück auf die Kaffeemaschine… äh geschnallt und den äh… Krafthebel daneben nach unten. Wenn genug Kaffee im Häferl, Hebel zurück und die Sache ist erledigt. Der Kaffee schmeckt genauso wie die Maschine aussieht: nach Metall und Dampf… nach Steampunk. Geil.

Einziger Nachteil: nach dem sechsten Kaffee beginnt’s im Magen zu zwicken. Wurscht!

Ich aas:
1 Packung Kakaok von Eibn (Qualität seit 189)

Fruchsaftbeeinträchtigung

Gestern war ich bei einem Typen, der mir manchmal Geld schenkt, wenn ich ihn lange genug anjammere. Zunächst war ich etwas überrascht, als ich seine Wohnung betrat. Überall in der Bude verstreut standen durchsichtige Plastikbecher mit farbiger Flüssigkeit.
„Experimentierst du mit chemischen Drogen?“, fragte ich ihn interessiert. Er nuckelte an einem Joint.
„Hn?“, er sah mit ziemlich erweiterten Pupillen an mir vorbei.
Erst nachdem ich mit langsamen Handbewegungen auf ein paar Becher gezeigt hatte, verstand er mich, konnte aber keine vernünftige Antwort geben. Ich nahm einen Becher, trank die Flüssigkeit ex und kotzte alles wieder raus. Himbeersaft oder so ein Zeug.
Dann versuchte ich mit ein paar Fußtritten herauszufinden, inwieweit er körperlich und geistig beeinträchtigt war.

Ich aas in den letzten Tagen – und das macht nicht glücklich:

Bechertelefon

Es ist nicht zu fassen! Diese 1.5 Liter Flasche Sturm hatte kaum Wirkung auf mich! Ich meine, natürlich fühlte ich mich etwas besser danach, der Stress war weg, die Unzufriedenheit usw., aber ich war nicht betrunken. Von einer Magen-Darmreinigung gar nicht zu sprechen!
Deshalb bin ich gestern noch zur Nachbarin hinauf. Sie gehört auch zu jenem Personenkreis, der die Sturmzeit für eine herbstliche Entschlackungskur nutzt. Und weil ich weiß, was sich gehört, habe ich mir einen Müllsack um den Arsch gewickelt und auch meinen rote Speibkübel nicht vergessen.
Hast du als Kind auch manchmal ein Bechertelefon gebastelt? Zwei Plastikbecher mit einem Zwirnsfaden verbunden? An so ein Bechertelefon mußte ich gestern denken, als zu später Stunde vor den Augen der Nachbarin mein Mageninhalt hinten raus in meinen geilen Kübel ploderte. Es klang tatsächlich so, als würde man eine kleine Explosion durchs Telefon hören. Ich konnte mich leider nicht auf die Clomuschel setzen, denn die verwendete ich gerade, um vorne alles rauszulassen. Ja, ich weiß, umgekehrt wäre es besser gewesen, aber du weißt ja, wie das ist.

Ich aas:
1 Apferl
1 Paradeiserl
1 Aufstrichi
2 Broti

Muttertag 09-II (Arschparade)

(Forsetzung von Muttertag 09-I)

„Nau super.“, sagte ich, während wir mit unserem Arschparadewagen den Kameradschaftsbund abfuhren, und griff nach der Flasche Rotwein. Die Nachbarin war inzwischen mit dem Pinkeln fertig, der Beifahrerbereich völlig versaut.
Die Nachbarin: „Halt mal.“ Sie reichte mir den Becher, der bis zum Überschwappen mit Pisse voll war.
„Ich hab jetzt keine Hand frei.“, wehrte ich ab. Mit der linken Hand hielt ich mich verkrampft am Lenkrad fest, mit der rechten umklammerte ich die Rotweinflasche und zog mit den Zähnen den Korken raus.
Ich weiß nicht, wie lange der Polizist brauchte, um die Lage zu überblicken. Bellende Hunde, die um einen Becher herumschnüffelten, der aus einem Fahrzeug geflogen war, ein paar halbtote Würdenträger aus beiden Weltkriegen, in die gerade ordentlich Leben gekommen war, eine Horde von gackernden Frauen, die mit den Händen herumfuchtelten, weil ihnen die Arschparade nicht gefallen hatte, Jugendliche, die gröhlend neben einem Auto mit Wiener Kennzeichen herliefen, einem Auto, in dem der Fahrer gerade einen beherzten Schluck aus der Weinflasche nahm, mit einer Beifahrerin, die ihr Höschen aus dem Fenster hielt und mit aller Kraft versuchte, Urin rauszudrücken.
Zum Glück fand sich gerade jetzt ein Ausweg aus dieser mißlichen Lage. Ich verriss den Wagen und raste mit durchgetretenem Gaspedal in eine kleine Seitengasse davon. Weg von den Menschen, weg von dem Polizisten, weg von der Prozession.
Nach einer ziemlich heftigen und handgreiflichen Diskussion zwischen der Nachbarin und mir, schafften wir es schließlich doch zum Haus meiner Mutter. Die Menschenmenge hatte sich in der Kirche verkrochen, der Weg war frei. Ich stellte erschöpft den Motor ab, streckte meinen armen Rücken und seufzte erleichtert. Die Nachbarin riß die Tür auf, rammte sie in die Hausmauer, fluchte und stieg aus. Wir beide stiegen aus.
Plötzlich sprang ober uns mit einem Quietschen, das durch Mark und Bein fuhr, ein Fenster auf.
„Fahrt weg! Fahrt weg!“, schrie eine hektische Stimme aus dem Fenster.
„Hallo Mutter.“, sagte ich.
„Weg! Weg!“, plärrte sie uns mit eindeutig ausladenden Handbewegungen an.

Da gibts ja mehr zu erzählen, als ich befürchtet hatte. Morgen gehts weiter. Keine Zeit mehr.
Ich aas:
1 Apfel
1 Banane alt
1 Torte von Muttern

Muttertag 09-I

Das Wochenende war ein Fiasko. Die Nachbarin und ich machten uns, wie abgemacht, am Samstag zeitig in der Früh auf den Weg in die Berge, um meine Mutter zu besuchen. Mit meiner verkackten Closchüssel fuhren wir zunächst zur nächsten Tankstelle, wo ich mit ein paar gezielten Fußtritten pflichtbewußt den Reifendruck kontrollierte und uns für die lange Fahrt mit Treibstoff, Rotwein und Tschick versorgte.
Die Fahrt an sich war ereignislos. Wir brausten mit der Höchstleistung des alten Wagens waghalsig über die stumpfsinnigen österreichischen Autobahnen, umringt von Lärmschutzwänden, ohne viel Gespräch – ist bei dem Lärmpegel, den die alte Kiste erzeugt, sowieso sinnlos.
Irgendwie kam keine rechtge Stimmung auf. Zum Ende der Fahrt hin war sie sogar schon etwas gereizt und die Nachbarin und ich rutschten nervös auf unseren Sitzen hin und her. Unsere Rücken schmerzten, wir hatten Hunger, der Wein war schon fast alle und der kleine Aschenbecher voll.
„Ich halts nicht mehr aus, Matla.“
„Wir sind gleich da.“
„Ich hab Hunger.“
„Ich auch.“
„Ich muß pinkeln, Matla.“
„Ich nicht.“
„Kannst du nicht irgendwo stehenbleiben, Matla?“
„Das bringt nichts. Schau! Da vorne ist schon die Ortseinfahrt.“
So knapp vor dem Ziel wollte ich nicht mehr Halt machen. Ich wollte endlich raus aus dieser Falle!
Wir passierten die Ortseinfahrt, das Haus von Muttern war schon zum Greifen nahe! Nur noch ein paar Minuten!
Doch da stand plötzlich dieser jämmerliche Dorfpolizist wie Jesus am Kreuze mitten auf der Straße und sperrte den Verkehr ab.
„Shit, will der überfahren werden?“
„Scheiße, weiß nicht.“
Schneller als ich reagieren konnte, bäumte sich die Nachbarin am Beifahrersitz auf und stemmte sich mit ihrem vollen Körpergewicht auf die Hupe. Dabei stieß sie mich derart zur Seite, daß ich mit dem Schädel gegen das Fenster geknallt wäre, wenn es nicht offen gewesen wäre.
„Haumsda ins Hirn gschissn?“, schrie ich und merkte leider zu spät, daß ich diese Frage zwar an die Nachbarin stellte, mein Kopf aber aus dem Seitenfenster ragte und auf den Polizisten sah.
Ich will jetzt gar nicht ins Detail gehen. Mit ein paar Erklärungen und Besänftigungen konnten wir den Polizisten wieder beruhigen und zum Glück war er sowieso zu beschäftig. Er sperrte die Straße nämlich ab, weil ein ewiglanger Prozessionszug aus dem Haus der freiwilligen Feuerwehr, das sich gleich am Ortsbeginn befand, kam und Richtung Kirche dahinpilgerte. Der Polizist stand jetzt wieder ganz wichtig in der Mitte der Straße und ließ uns nicht aus den Augen.
„Ich muß pinkeln, Maaatlaaaa.“, zischte die Nachbarin mit zusammengepreßten Lippen und sah mit funkelnden Augen auf den Polizisten.
„Ich kann jetzt nichts machen.“
„Ich sags dir, ich halt das nicht mehr lange aus!“
„Ich kann jetzt nichts machen, verdammt!“
Endlich hörte die Fleischmasse auf, sich aus dem Feuerwehrhaus zu erbrechen. Der Polizist verließ seinen Posten und marschierte hinter der Prozession her. Und wir mußte hinter dem Polizisten herfahren – schon als Kind haßte ich diese Prozessionen.
Wir fuhren also in einem Tempo, das langsamer als Schritttempo ist, der Straße zur Hölle entlang.
„Matla, Matla, Matla. Pinkeln, pinkeln, pinkeln.“, sagte die Nachbarin und verfluchte die Prozession vor uns. Sie schwitzte schon etwas, hopste am Sitz herum und drückte die Beine zusammen.
„Jaja.“
„Bleib jetzt sofort stehen, ich pinkel neben das Auto, Matla.“
„Bist du verrückt? Vor uns geht der Kiwara!“
„Gut, es muß jetzt sein. Ich pinkel in den Kaffeebecher. Mir ist das jetzt wurscht! Ich halts nicht mehr aus. Die schauen eh alle nach vorne.“, sagte sie keuchend.
„Na von mir aus. Aber schau, daß du nichts vollpißt!“
Die Nachbarin schob ihren Rock hoch, zog sich blitzartig das Höschen aus und rutschte nach vor, um in den Becher zu pinkeln. Irgendwas störte die Nachbarin jedoch an dieser Stellung.
„Matla, es ist mir wurscht.“ – sie war völlig am Ende.
Und jetzt beging sie einen großen Fehler. Aus einem mir nicht ganz nachvollziehbaren Grunde wollte sie im Stehen pinkeln. Sie stand auf und drehte sich gebückt zu mir, der rechte Fuß am Boden, der linke am Beifahrersitz. Der Arsch der Nachbarin sah dabei wie ein staunendes Gesicht ohne Augen aus dem rechten Seitenfenster.
„Bist du sicher?“, fragte ich sie und war bereits mit der Situation überfordert. Der Verkehr, der Polizist, die nahende Menschenmenge am Straßenrand.
„Mir wurscht.“
„Ich meine ja nur. Da vorne stehen Leute.“, sagte ich etwas unsicher.
„Ohhhhh, ist das schööööön.“
So stand sie also im Auto, hielt den Arsch zum Fenster und pinkelte mit genussvoller Befriedigung in den Kaffeebecher, währende ich weiterhin mit zusammengekniffenen Augen der Prozession hinterherfuhr. Die Nachbarin sah zwischen ihren Beinen durch, konnte so den Urinstrahl genau in den Becher steuern, sie sah, wie die Pisse über ihre Finger rann, weil das Fassungsvermögen des Bechers zu bald erschöpft war, sie sah im Hintergrund, wie wir an ein paar alten strammstehenden Männern vorbeifuhren, die mit Orden bestückt vor dem Kriegerdenkmal salutierten.

Morgen geht die Geschichte weiter.

Ich aas:
1 Brot
1 Paprika
1 Aufstrich

Motivationsmittagessen für einen beschissenen Montag

Erkennt man das? Kaffeebecherstau! Die fünfzig Zent kann ich abschreiben. Ich meine, was soll aus so einem Tag noch werden? Auf der Straße: Stau, beim Portier: Stau, beim Kaffeeautomaten: Stau. Dann latscht du rüber in die andere Abteilung und was ist dort? „Außer Betrieb“.

Alles im Arsch. Dafür habe ich mir nun ein Motivationsfrühstück vom Essensautomaten geholt (wenigstens der funktioniert noch).

Ich aas:
1 Sackerl Soletti
1 Packung Original Neapolitaner aus Wien – Manner

Die rostige Zeitbombe

Ich bin völlig mittellos. Das bißchen, das ich verdiene, brauche ich, um durchzukommen. Ich spare nichts, denn ich könnte schließlich schon heute abkratzen. Das hat den kleinen Nachteil, daß ich in Notsituationen nichts habe. So wie jetzt. Ich war heute Vormittag mit meiner Rostkiste in der Werkstatt. Mir ist nämlich in den letzten Wochen aufgefallen, daß es beim Fahren so höllisch laut ist. Ich wollte eigentlich nur, daß der Mechaniker nachsieht, ob auf den Reifen irgendetwas klebt, das den Lärm verursacht.
Mit starken Kopfschmerzen und einem Becher Kaffee stand ich rauchend auf einer vollgepinkelten Stiege, um auf die Diagnose des Mechanikers zu warten. Als er aus seiner Werkstatt kam, sah er etwas blaß aus und schüttelte den Kopf. Ich erwartete schon sowas wie: „Es tut mir leid… wir haben alles versucht, aber Gottes Wille hat etwas anderes für Ihren Wagen vorherbestimmt.“
Aber der Meister sagte bloß: „Du darfst mit der Kiste keinen Meter mehr fahren! Scheiße, das Ding ist völlig im Arsch! Gefahr im Verzug, sag ich bloß, Gefahr im Verzug! Du mußt das Ding hier lassen… wir müssen das gleich machen!“
Matla: „Aha. Ich sag dir was.“ Matla fischte sein Geldbörserl von irgendwo her und hielt es dem Mechaniker unter die Nase.
„Ich habe noch 55 Euro. 20 brauche ich diese Woche noch für Tschick und Essen. Wenn sich das mit dem Rest ausgeht, kannst du die Kiste haben. Wenn nicht, dann hau ich jetzt ab.“
Mechaniker: „Du weißt, daß sich das nicht ausgeht. Warte, du mußt mir noch was unterschreiben.“ Der Mechaniker ging kurz ins Büro und kam mit einem Zettel und einem Kugelschreiber zurück.

Ich unterschrieb also heute Morgen, daß mir bewußt ist, daß ich auf einer Zeitbombe durch die Gegend kutschiere.

Ich habs bis ins Rattenloch geschafft und aas:
1 Brot mit Ei und Gras
1 Kaffee mit Kuchen, der aussieht, als hätte sich an ihm ein Ork die Zähne ausgebissen.