Kontinuierlich ähnlich

Ja, da hat er recht, der Johannes… der einzige Leser, der wirklich mitdenkt.

Und wenn ich diese in des Täufers Kommentar erwähnten „ähnlichen Geschichten“ lese, dann wird mir eines klar: ich lebe in einem… äh… nennen wir es einfach „Kontinuum“. Siehe, schon damals hab‘ ich der Nachbarin unentwegt gesagt, sie soll nichts für mich kochen!
Das Traurige dabei ist eben genau das! Dass sich nichts verändert hat… und dass sich auch nichts verändern wird und kann. Nie! Niemals! Es ist ein gott- und sinnbefreites Kontinuum!
Doch halt! Ist das wirklich traurig? Kann ich das wirklich traurig nennen? Bin ich nicht selbst der, der Veränderung scheut? Bin ich nicht selbst der, der nach Beständigkeit und gleichbleibender Substanz strebt? Bin nicht ich selbst der, der schon seit Anbeginn dieses Misthaufenblogs stets den selben Scheiß predigt? Euer Ehren, ich plädiere auf „nicht schuldig“! „Nicht schuldig“ für den Kläger! Der Geklagte, der Schuldige, wo ist der? Der ist nicht da. Aha.

Ich aas:
1 Marmelade-Grossau

Matla verabschiedet sich.

Na gut denn. Lebt wohl, ihr Säcke! Morgen ist es soweit. Die Apokalypse. Morgen gehen wir alle Maya.
Das heißt, dieser Beitrag ist für mich die letzte Chance euch, die ihr hier unbedingt und unaufgefordert eure Kommentare hinterlassen musstet, zu beleidigen. Lassen wir euch also mal Revue passieren:

  1. „Johannes“ – durchaus der Hauptkommentator hier in diesem Misthaufenblog. Mitarbeit: sehr gut. Ich denke hier zum Beispiel an das Bildnis des heiligen Matlas oder an das Portrait von Darth Entwader. Ach Meister Gimp, gehab dich wohl!
  2. „knofl“ – meine persönliche Blogstalkerin, und Hure. Auf Grund ihrer breitbeinigen Fotos, die mich manchmal im Stundentakt erreichen, kenne ich ihre primären Geschlechtsmerkmale wahrscheinlich besser als sie selbst. Ach knofl, geh‘ endgültig scheiss’n!
  3. desertmum – die wüste Mutter, Wüstenmutter, früher regelmäßige Gastkommentatorin. Nach einem Streit im Fratzenbuch hat sie sich von mir abgewandt. desertmum, ich vermisse dich noch immer (aber nur bis morgen, denn dann wirst du in Flammen aufgehen, Schätzchen).
  4. Vanacoud – hehe
  5. Herr Rudolf – der stocksteife Umstandsmeier, der alles formuliert, als spräche er vor der Europäischen Kommission.
  6. Alle anderen – fahrt mit mir gemeinsam zur Hölle!

Abschließend will ich noch sagen, dass ich alles getan habe, um die Welt und eure Seelen zu retten. Beides ohne Erfolg. Ich selbst trachtete ein Leben in Würde und Menschlichkeit, im Einklang mit der Natur, zu leben. Geraucht habe ich nur Sachen aus dem eigenen Garten, gefressen nur, was billig und bereits angemodert war. Gesoffen alles, was Gott uns auf dieser Erde geschenkt hat. Misslungen jedoch ist mir das Unterfangen, die Frauen zu verstehen (doch seid mir nicht böse, ihr seid mir trotzdem lieber als Männer).

Als kleinen „Joke de l’Apocalypse“ hier noch das Futter der Endzeit:

Das war’s.

Sie haben gestohlen. Gestohlen haben sie. Gestohlen, ja, das haben sie.

Gestern war Feiertag. Weiß nicht, welcher. Ich hing den ganzen Tag über in der Wohnung der Nachbarin herum und sah mit ihr fern. Ich blieb auch ganz ruhig, habe nicht ständig über die Dummheit des Fernsehens gelästert und die Sendungen verspottet, nein, ich bin einfach dagesessen, hab‘ eine nach der anderen geraucht, gesoffen und gesoffen – ohne zu schimpfen. Dabei ist mir eines grob aufgefallen. Es hat sich etwas verändert. Und nicht zum Besseren! Die Fernsehsender neigen nun dazu, alles was sie von sich geben, drei- bis viermal zu wiederholen! Hintereinander! Sie ändern nur leicht die Bildabfolge und den Text des Sprechers! So eine Scheiße! Ich dachte, ich hätte darauf das Patent! Dachte, dieser Misthaufenblog wäre dahingehend einzigartig! Dachte, nur hier würde Tag für Tag immer der gleiche Schwachsinn in leicht abgewandelter Form erzählt! Aber nein! Jetzt haben sie mir die Idee gestohlen! Wohin soll das führen? Muss ich nun das Konzept ändern? Muss ich wirklich von nun an… äh… wie heißt das nochmal…. aja: kreativ sein? Mir ständig was neues einfallen lassen? Wie soll das gehen?

Keine Ahnung. Ich trinke weiter. Die Nachbarin kochte:
3 Würstchen
1 Haufen Kren
1 Haufen Senf

Gourmet im Erbrechen oder das Anti-Gourmetblog

Gestern ergab sich im Kommentarbereich eine künstlerisch hochwertige Diskussion. Über Fotos, über Kunst, über wasweißichnoch. Das Hinundher des Gespräches und die dadurch neu enstandenen Sichtweisen und Weltbilder ergriffen die realen, aber meist imaginären, Beteiligten dermaßen, dass sie beeinflusst davon neue Kunstwerke erschufen (erschaffen mussten!). Das Opus magnum des (realen) Johannes findest du hier, äh… Johannes (ich weiß nicht, warum ich das überhaupt schreibe, denn du bist ohnehin der einzige Leser, Johannes): „Was ist Kunst„.

Auch ich hatte eine schlaflose Nacht, träumte von Kunst und Nichtkunst, von Fotos, die alle unscharf sein sollten. Inspiriert durch diesen nächtlichen Horrortrip leiste nun ich, der geistesgestörte Autor mit der gespaltenen Persönlichkeit, meinen Beitrag: eine Fotoinstallation, die den Leib und Seele dieses Misthaufenblogs repräsentiert.

Worum geht es eigentlich hier?
„Das Manifest des Erbrechens“ ist und bleibt ein Gourmetblog der Sonderklasse – mit Bildungsauftrag. Das Blog sieht sich als Gegenpol zu allen anderen Internettagebüchern dieser Art. Der Autor Augustin Matla distanziert sich vollständig und ewiglich von jeglicher Form des gastrophilen Fetischismus. Für ihn bedeutet Nahrungsaufnahme bloß die Erfüllung eines menschlichen Zwanges, einer körperlichen Notwendigkeit. Jegliches Drumherum ist umsonst. Alles Handeln, welches die Nahrungsaufnahme verkompliziert, hinauszögert, den Sinn der Tätigkeit ansich verändert, ist irrelevant und Zeitverschwendung. (Eigenständiges) Kochen, Geschmack, Farbe, Form, Gäste, Dekor, Gedanken und Bücher zum Thema, all das ist im Sinne Matlas Manifests sinnlos und zweckentfremdend.

Um nun näher auf meinen künstlerischen Beitrag einzugehen, möchte ich vorausschicken, dass ich nicht auf Essen „scheiße“. Weder im wörtlichen, noch im übertragenen Sinne. Wir alle können hier glücklich sein, essen zu können. Meist wann, wo und wie viel wir wollen. Dafür danke ich dir, Superman.
Dennoch beschäftigt sich das nun vorgestellte Werk mit Essen und Scheiße. Diese Fotoinstallation trägt den Titel: Gourmet im Erbrechen (klicke auf den Link, um es zu sehen)

Warum sieht die Semmel so beschissen aus?
Neben dem eigentlichen Ziele der Nahrungsaufnahme, nämlich Erreichung von Sattheit bzw. Vermeidung des Verhungerns, gibt es noch ein nicht gänzlich außer Acht zu lassendes Nebenprodukt: die Scheiße. Das Werk „Gourmet im Erbrechen “ verdeutlicht das. Essen bringt Sattheit und Scheiße. Da die Nahrung an sich vor der Scheiße kommt, liegt auch die Scheiße zu oberst. Doch Vorsicht: im Werk wurde nicht der Lauf der Zeit umgekehrt, und es wurde auch nicht aus Scheiße eine Wurstsemmel gebastelt, nein, hier stammt die Scheiße von Nahrung, die einen Tag zuvor verspeist wurde! Auch das mit Absicht: der Künstler will damit zum Ausdruck bringen, dass einem stets bewusst sein sollte, dass auch die Nahrung, die man heute, morgen oder irgendwann aufnimmt, doch wieder nur Sattheit und Scheiße erzeugen wird.
Das
ist der Inhalt im Manifest des Erbrechens.

Ich aas:
1 Semmel mit Pikantwurst, Edamer und Gurkerl – und es wird wieder Scheiße werden

 

Untreu‘

Ein Untreuer bin ich. Und war ich immer schon. Untreu‘! Untreu dir gegenüber, oh du mein geistesgestörter Leser du, der du selbst jetzt täglich mehrmals diesen Mist liest, obwohl ich schon seit Wochen lieber andere Dinge tu‘.
Hatte ich Gründe für meine Abstinenz? Ja, die hatte ich. In fernen Gefilden herumgesegelt… über Wochen… im letzten Wald des gesamten Mittelmeerraums einhergegangen… über Tage…. geschissen auf das Blog!
Untreu‘! Und untreu gegenüber der Nachbarin… doch mag ich in diesem Falle gar nicht sprechen von der Untreu‘! Ist sie, die Nachbarin, es doch, die ständig davon redet, wir hätten eine Beziehung! Nicht ich! Und nun… nun werden mir gleich zwei Beziehungen auf einmal angedichtet. Ich armer Tor! Wohin hast du mich geworfen, du grausames Schicksal? Nun sind mir zwei Nachbarinnen – die Neue kennengelernt beim Kommunikationsscheiß! Oh weh! Die Neue, sie ist wunderbar! Schön, göttlich – und vor allem dauergeil.
Und die alte Nachbarin? Untreu‘! Ich lass sie nicht gehen, nicht stehen. Lange Jahre hielt sie mir die Stange – wenn du verstehst, was ich meine. Was soll ich tun? Wohin mich wenden in der Not?

Ich aas in Verzweiflung:
1 Ribisel – selbst sie haben die Farbe verloren


 

Auch nun zu nichts nutze

„Sie müssen das tun, Matla!“
„Aber mich interessiert das nicht.“
„Ihr Blog war doch sehr erfolgreich. Hatten Sie nicht einmal sehr viele Stammleser?“
„Ja, aber ich hasse sie. Und den Misthaufenblog hasse ich auch.“
„Als ‚literarisch hochwertig‘ wurde er doch auch einmal bewertet, haben Sie mir erzählt, Matla.“
„Ja und? Scheiß der Hund drauf. Ich mache mir nichts aus Kunst und Literatur.“
„Wie gesagt: sie müssen das tun“, sprach der Psychiater.

Ich hab’s aufgegeben, den Widerstand, und schreib‘ jetzt dann wieder. Nach meiner mehrwöchigen – sagen wir mal – „Abwesenheit“ wegen des Problems mit – sagen wir mal – „König Minos und seinem Labyrinth“, sind nun meine ersten geschriebenen Worte – in Gedanken verfluche ich dich ohnehin seit jeher – an dich, den nichtsnutzigen Leser:
Steck dir den Finger in den Arsch und schau mit dem Ofenrohr ins Gebirge.

Ich aas:
EKG

 

Smartes Wettrüsten

Ich hab was Neues gelernt: „early adopter“ – ein Saufkumpan sagte zu mir letzthin:
„Du gehörst nicht gerade zu den early adopters, was?“
Ich hab auf Wikipedia nachgesehen: kein Wunder. All die Eigenschaften, die early adopter kennzeichnen, treffen auf mich hundertprozentig nicht zu: bessere Integration ins soziale System, höherer Status, bessere Bildung, größeres Bedürfnis nach sozialer Mobilität.
Ja, es ist so. Zum Beispiel gibt es schon seit was weiß ich wie vielen Jahren Duschgel. Ich hingegen verwende noch immer Hirschseife. Überall Flachbildschirme – ich Kastenfernseher. Alle Smartphones – ich… oh! Das ist jetzt peinlich. Ich hab eines bekommen. War mit der Nachbarin im Handy-Shop, weil meine Handybatterie den Geist aufgegeben hat. Der Verkäufer sagte, ich solle mir gleich ein Neues nehmen. Bei Vertragsverlängerung null Euro. Ich wollte das gleiche Handy wieder haben, aber die Nachbarin ist ganz hysterisch geworden und wie das Rumpelstilzchen auf und ab gesprungen.
„Sei doch kein Idiot, Matla! Nimm dir das Smartphone, kostet ja auch null Euro, Himmel-Arsch-Und-Zwirn!“
Im Endeffekt brauchte ich dann fast eine Stunde, bloß um herauszufinden, wie ich damit telefonieren kann!
Und dann hat die Nachbarin irgendwas gemacht, damit die Krapfenphotos schöner werden. Was weiß ich.
Und: der technische Schöpfer hat es hinbekommen, dass man diesen Misthaufenblog hier auch auf Smartphones vernünftig lesen kann.
Ok. Ich brauche jetzt mal ein paar Wochen, um diese vielen Veränderungen zu verkraften.

Ich aas:
1 Krapfen

Wenn ich längere Zeit auf die schöne Zuckerlandschaft schaue, möchte ich in ein Raumschiff steigen und auf diesem Planet landen!

PS: jemand möge bitte testen, ob man nun wirklich dieses Ding hier auf einem Handy lesen kann… das kannst auch du von der Staatspolizei sein, ja, du Typ, der du mich beobachtest! Glaubst ich weiß das nicht?

Käseleberkäse

Der Anstaltsleiter sagte gestern zu mir: „Matla, Sie machen mir Angst. So wie sie da schon seit Minuten regungslos vor dem Fenster stehen und in den Himmel hinauf starren. Da, sehen Sie! Den Kugelschreiber halten Sie wie ein Messer stossbereit in der Hand!“
Nur langsam drangen zu mir die Worte durch, ich verstand bloß: „Messer… stoß zu…“
Ich drehte mich zu dem Typen um und versuchte Worte zu finden… Worte, die meinem Hass Ausdruck verliehen, aber er war zu abstoßend. Ja, die Menschen sind häßlich geworden.

PS: Mein Psychiater meint, es wäre besser, wenn ich die Therapie fortsetzen und weiterbloggen würde. Regelmäßig.

Ich aas:
1 Käseleberkäsesemmel… weul’s eh scho wurscht is.

Blogmobbing und der Puppentod

Was wäre ich ohne meine getreuen Leser? Ganz einfach: wesentlich glücklicher, psychisch stabiler. Schon seit Tagen beschimpft ihr, ihr lästigen Leseratten und Kommentierschweine ihr, mich, empfiehlt mir den Tod, verachtet meine Mittagskunst. Ja, euer Blogmobbing führt mich unaufhaltsam in eine tiefe Krise!
Diese drohende Krise manifestierte sich bereits heute Nacht in einem Traum: ich lief um mein Leben! Zuerst in eine Richtung, doch da wartete die Nachbarin, ein blutsaugender Vampir, sie wollte mich dem qualvollen Tod am guteingebutterten Pfahl anheimfallen lassen, ich floh in wirrer Raserei in die andere Richtung… doch da wartetest du! Mit Trichter und gelber, roter,blauer Kunststoffflüssigkeit standest du da und wolltest mich einer Martinigans gleich stopfen, meine Körperflüssigkeiten durch farbiges Plastik ersetzen. Beide Fronten, ihr, die Scheißleser, und sie, die Scheißnachbarin, rückten unaufhörlich voran, bis ich zuletzt aufgab und fortan als Plastikpuppe mit Pfahl in den Gedärmen ein schmerzhaftes Dasein im Niemandsland führte.

Superman, hilf mir in dieser schweren Stunde! Und ich aas:
1 Liptauergemisch
1 Sirius
1 Paradeiser
1 Kronprinz Rudolf

Kraut XXX [Name der Redaktion unbekannt]

„Warum gibst du nicht etwas Kräuter auf das Brot?“, sagte die Nachbarin, als sie mich das Scheißblogfoto mit zittender Hand schießen sah. Ich stand in Unterhose und Bierbauch vor meinem Mittagessen.
„Was für Kräuter?“, fragte ich knapp und hoffte, sie mit dieser Frage eine Zeit lang in einen Monolog zu versetzen.
Während sie redete, ging ich etwas orientierungslos im Zimmer umher und suchte nach einem Ausweg. Sie würde welche von oben holen.
„Was welche holst du von oben?“, fragte ich, hatte vergessen, was das Thema ihrer Rede war.
„Na Kräuter? Hörst du mir überhaupt zu, wenn ich mit dir rede?“, antwortete sie mit Runzelstirn und blies mir im Vorbeigehen Rauch ins Gesicht.
Schon nach kurzer Zeit war sie zurück aus ihrer Wohnung und hatte etwas Laub mitgebracht.
„Schau, das ist XXX [Name der Redaktion unbekannt] und YYY [Name der Redaktion unbekannt]. Das gibst du jetzt aufs Topfenbrot.“
Ich nahm das Laub, biss von den Blättern kleine Stücke ab und spuckte sie aufs Brot. Die Nachbarin verdrehte die Augen und seufzte.
„Sag mal…“, mampfte ich, „kennst du zufälligerweise ein Mittel gegen Knofl?“
„Warum willst du ein Mittel gegen Knoblauch? Was ist das für eine Frage?“
„Na. Nur so. Vergiß es.“

Ich aas somit in Gegenwart der blondgefärbten Giftspritze:
1 Brot mit Topfen mit XXX [Name der Redaktion unbekannt] und YYY [Name der Redaktion unbekannt]
1 Stück Käse

PS: In Kürze setze ich das bereits 16teilige Märchen „Putzland“ fort: Putzland, das Märchen