Das Menü des Himmels und der grüne Teufel

Ich war krank, lag Tage im Delirium. Die Tage blieben dunkel, der Sonnenaufgang brachte keine Hoffnung. Nur hin und wieder formierte sich mein Bewußtsein und ich öffnete die Augen. Einmal erblickte ich dabei ein äußerst häßliches Gesicht, abstoßend, eine Fratze, entstiegen dem schwefeligen Brodem der Hölle.
„Hast du mich endlich erwischt?“, fragte ich den Teufel mit sterbender Stimme.
„Trink noch was, Matla.“, antwortete die Nachbarin und hob behutsam meinen deformierten Kopf hoch, um mir die Tasse mit heißem Tee an die verschrumpelten Lippen zu führen.
„Wirst du mich jetzt bis in alle Ewigkeit foltern?“, fragte ich den Teufel schicksalsergeben mit wässrigen Augen.
„Nein, nur bis du wieder gesund bist.“, flüsterte die Nachbarin. „Du solltest was essen. Ich habe dir Suppe gemacht.“
„Warum folterst du mich mit Suppe?“
„Komm, Matla, setz dich ein bißchen hin, dann kann ich dich besser füttern.“
Ich quälte mich hoch, der Teufel schob mir das Kissen hinterm Buckel zurecht.
„OH NEIN! Die Suppe! Sie ist grün! Ist das…. ist das…. ist das….“, jammerte ich und sah Satan entsetzt an.
„Beruhige dich, Matla, da, iß das jetzt.“
„… ist das… ist das…. Klärschlamm? Willst du mich vergiften? Habe ich das wirklich verdient?“
„Jaja, siehst du? Schmeckt dir ja, Matla.“
Der schleimige Höllensud rann mir die Speiseröhre hinunter. Ich spürte wie sich mein geschundener Körper aufbäumte vor Ekel! Doch ich hatte keine Kraft, um dagegen anzukämpfen! Ich ließ es über mich ergehen. Die Hölle ist kein Wunschkonzert.
„Siehst du? Jetzt gehts dir besser oder, Matla?“
Nachdem Satan gegangen war, stand ich auf und wankte ins Schlafzimmer, um die Wasserpfeife zu holen. Ich mußte ungedingt etwas gegen diesen harten Husten tun – ich klang wie ein reudiger Köter und die Lunge schmerzte. Warme, kräutergeschwängerte Luft würde mir guttun.

Heute hat mich Saten verschont und ich schaffe es nun auch schon, selbst zu essen und es zu kommentieren. Die Arbeit allerdings muß noch warten.

Ich aas das Menü des Himmels:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse
2 kleine Budweiser, die Satan wohl im Kühlschrank vergessen hat

PS: mein Dank geht an desertmum Darling, das an mich dachte, während ich dahinsiechte. Sie sandte mir lustige Bilder.

Körperschwein und Seelenschwein

Die Bewohner alle deutschsprachigen Gebiete dieser Welt haben sich gestern natürlich gefragt: wo ist matla? Ißt er denn heute gar nichts?

Ja und tatsächlich habe ich versucht, nichts zu essen. Jetzt da ich ein durch den Kren erleuchteter und daher heiliger Mann bin, dachte ich mir, ich müßte mich doch allein von Gottes Liebe ernähren können. Nun….. leider nicht. Ganz im Gegenteil! Je hungriger ich werde, umso mehr beginne ich alles zu hassen. Also ich werd doch mal wieder was futtern.
Doch zumindest werde ich kein Fleisch essen. Und Wurst auch nicht. Denn ich habe nun erkannt, daß die negativen Energien und Ängste des Todeskampfes des durch Gewalt getöteten Tieres auf mich übergehen, wenn ich sein Fleisch verzehre. Es ist das Karma, jaja.
Du glaubst mir nicht, ich weiß. Aber ernähre du dich einmal ein ganzes Osterwochenende lang von Osterschweinsblutwurst. Du wirst dich danach selbst wie ein Schwein fühlen! Nicht, daß mir dieses Gefühl besonders neu wäre, nein, aber es ist ein Unterschied, ob du ein Seelenschwein bist oder ein Körperschwein.

Deshalb esse ich etwas grünes. Denn nur grünes Essen ist wahrhaft gesund:
1 grünen Paprika
1 grüne Pfefferpastete
1 Kornstangerl – ist braun – kennst du grünes Gebäck? Wenn ja, dann laß wissen.
1 Käse, der zwar schon außen grüne Flecken hatte, die ich wegschnitt, doch im Grunde ist Käse doch eher gelb
1 Bier aus der grünen Flasche

General Malakoff

Für dich mag ja mein Mittagessen seltsam erscheinen, du Sack, für mich allerdings ist es durchaus pasabel. Mir macht es nichts aus, einmal zurückzustecken. Wenn das Wetter schlecht ist, oder wenn die Laune schlecht ist. Oder wenn auch nur die Polizei nach mir sucht. Denn du weißt ja, daß wir damals nach dem Krieg nichts gehabt haben. Als wir aus der Kriegsgefangenschaft, in der wir uns selbst essen mußten, zurückgekehrt waren, verschlangen wir nur mehr Malakofftorte und Likör. Das ist DER HAUPTGRUND, warum viele Menschen meiner Generation bereits tot sind – wenn sie nicht schon während der Kriegsgefangenschaft spurlos verschwunden sind.

Ich esse:
1 Dose Pringels als Hauptspeise
1 Dose dänische Butterkekse als Gang 2
1 Dose Budweiser als Beilage

Der Tod und die Semmel

Die liebe _susi (auch bekannt als underscore love) hat gestern in den Kommentaren einen wichtigen Link gepostet! „An Wurstsemmel verschluckt: Fast erstickt„! Ich muß tatsächlich zugeben, daß ich in diese Geschichte verwickelt bin:

Denn eigentlich passierte alles vor langer, langer Zeit in einem weit entfernten Land, von dem die Überlieferungen nur wenig bekannt geben. Es war im Iran oder Irak oder so. Na jedenfalls lebte dort Kara Matla, ein kleiner Kugelschreiberbauer, der jeden Tag zur gleichen Zeit, wenn die Sonne am höchsten stand, auf den nahen Markt schlenderte und beim kleinen Ständchen des alten Billa Ifibrahim eine Wurstsemmel kaufte.
Eines Tages saß er nach seinem mittäglichen Einkauf wie immer im Schatten eines Baumes am Marktplatz und verschlang seine Wurstsemmel, als der Tod auf ihn zu kam. Der Tod hatte eine Stimme, die die Erde erbeben ließ. Er stellte sich vor Kara Matla, sah ihn grinsend an und dachte sich: „Sieh an, sieh an. Hat er schon wieder eine EKG im Maul. Wie gut, daß er nicht weiß, daß ich ihn killen darf, wenn er seine tausendste Semmel gegessen hat! MORGEN werde ich das arrogante Arschloch zur Hölle schicken!!!!!“ Das war alles, was der Tod dachte – denn er kann nicht soviel denken, weil seine gedankliche Stimme seinen Kopf erbeben läßt.
Matla: „Was is?“
Der Tod mit seiner Stimme, die die Erde erbeben läßt: „Na, schmeckts?“
Matla: „Geht so! Hast du Probleme mit den Mandeln?“
Der Tod mit seiner Stimme, die die Erde erbeben läßt: „HAHAHAHA! Jaja, iß nur – solange es dir nicht vergeht!“ – Er lachte, daß seine Knochen schepperten. Sprachs und verschwand wieder.
Kara Matla, der etwas Kopfschmerzen von des Todes Stimme, die die Erde erbeben läßt, bekommen hatte, ging nach Hause und vergaß bald den Vorfall, weil er an diesem Abend sehr viel Budweiser trank, um die Kopfschmerzen zu heilen.
Am nächsten Tag hatte Kara Matla einen gewaltigen Kater, deshalb aß er ausnahmsweise keine EKG, sondern kaufte sich bei Billa Ifibrahim Fisch mit scharfer Sauce – seit alters her das beste Mittel gegen Kater.
Kara Matla setzte sich gerade unter seinen Baum am Marktplatz, als der Tod kam.
Der Tod mit seiner Stimme, die die Erde erbeben läßt: „Na? Pack aus das Jauserl! Iss!“
Matla zog das aus der Nase rinnende Rotz lautstark wieder zurück ins Gehirn, öffnete das Billa Ifibrahim Sackerl und holte den Fisch mit scharfer Sauce heraus. Als der Tod das sah, sagter er gar nichts mehr mit seiner Stimme, die die Erde erbeben läßt, sondern flog sehr sehr wütend wie ein Blitz nach Wien, das auch damals schon einen Stephansdom herumstehen hatte. Und dort sah er zufällig einen alten Mann, der in einer Ecke kauernd an einem bereits völlig von Speichel aufgeweichten Stück Wurstsemmel herumsabberte. Der Tod – wutentbrannt – fuhr den alten Mann mit seiner Stimme, die die Erde erbeben läßt, an: „WAS HAST DU DA?“ Der Mann erschrak so sehr, daß er die Wurstsemmel einatmete. Doch der Tod wollte nicht ihn, sondern Kara Matla. Aber der hatte dem Tod ein Schnippchen geschlagen. Und wenn er nicht erstickt ist, dann lebt er noch heute.

Und ich bin noch nicht erstickt und esse noch heute:
1 Dose Heringsfilet in Seeräubersauce von Norda- gut gegen Kater
2 Dosen Budweiser – denn so, wie sich das Schwein am wohlsten in der Panier fühlt, schwimmt der Fisch am liebsten in Bier
1 Apferl Kronprinz Rudolf von INTERSPAR