Bechertelefon

Es ist nicht zu fassen! Diese 1.5 Liter Flasche Sturm hatte kaum Wirkung auf mich! Ich meine, natürlich fühlte ich mich etwas besser danach, der Stress war weg, die Unzufriedenheit usw., aber ich war nicht betrunken. Von einer Magen-Darmreinigung gar nicht zu sprechen!
Deshalb bin ich gestern noch zur Nachbarin hinauf. Sie gehört auch zu jenem Personenkreis, der die Sturmzeit für eine herbstliche Entschlackungskur nutzt. Und weil ich weiß, was sich gehört, habe ich mir einen Müllsack um den Arsch gewickelt und auch meinen rote Speibkübel nicht vergessen.
Hast du als Kind auch manchmal ein Bechertelefon gebastelt? Zwei Plastikbecher mit einem Zwirnsfaden verbunden? An so ein Bechertelefon mußte ich gestern denken, als zu später Stunde vor den Augen der Nachbarin mein Mageninhalt hinten raus in meinen geilen Kübel ploderte. Es klang tatsächlich so, als würde man eine kleine Explosion durchs Telefon hören. Ich konnte mich leider nicht auf die Clomuschel setzen, denn die verwendete ich gerade, um vorne alles rauszulassen. Ja, ich weiß, umgekehrt wäre es besser gewesen, aber du weißt ja, wie das ist.

Ich aas:
1 Apferl
1 Paradeiserl
1 Aufstrichi
2 Broti

Gefangen im Flachspüler

JETZT bin ich durch! Mit wildem Geplodere flutschte ich aus den Gedärmen, endlich!, und landete da, wo wir alle sind. In der Closchüssel des Lebens. Hier drängen wir uns, jeder kämpft für sich um den besten Platz im Flachspüler. Keiner möchte im Wasser der Vorhölle stehen, jeder erhofft sich ein trockenes Plätzchen, auf dem er wartet bis Gevatter Tod ihn endgültig ins Nirvana spült.
Das Fieber, das mich befallen hatte, schwindet. Nervenfieber. Der Sumpf negativer Gedanken, Tötungsphantasien und Todesvorstellungen ließ mich den Körper vergessen, der – viel zu kalt gelagert – irgendwo saß und auf die Rückkehr der Seele wartete.

Nun aas ich:
2 Brot
1 Schlierbacher