Exposésturm

Großes Herbstreinemachen war am Wochenende angesagt. Zwei Doppler Sturm und gemma! Oben rein und unten raus. Ohne viel Tamtam.
Die Nachbarin kam einmal kurz vorbei, trank ein paar Gläser mit mir. Sie wußte aber nicht viel mit mir anzufangen und verdrückte sich wieder.

Und diese Woche wird es endlich so weit sein: Manuscript (inkl. Leseprobe), Exposé und Lebenslauf sind fertig. Jetzt werde ich Verlage stalken… die letzte Hoffnung.

Siehe auch: Ausschnitt aus dem Exposé

Ich aas:
1 Fisch – wollte das Zeug wieder einmal versuchen… und das genügt mir für die nächsten zehn Jahre.

Gehabtetes Zeitproblem

Die Nachbarin ist von ihrem Urlaub zurück. Wir sind uns gestern zufällig im Stiegenhaus begegnet. Sie ist mir nun völlig fremd. Ihre Haut ist dunkel, ihr Haar heller. Ich habe keine Ahnung, was sie will oder wer das überhaupt ist.
Erst dann, wenn wir uns „rein zufällig“ beim Brantweiner oder im Weinhaus gesehen, einen Doppler miteinander geleert haben werden, ich mit anderen wegen ihr gerauft gehabt haben werde und letztendlich doch zusammengeschlagen geworden bin sein werde habt habt. Ja, erst dann wird alles wieder so wie vor ihrem unnötigen Urlaub sein.

Und ich aas gestern (habt habt):
1 Sportstange vom Anker (nomen est omen)

Fasching!

Fasching! Ich rannte wie ein Irrer zur Nachbarin hoch und schrie: „Schnell zieh dich aus, es ist lustig!“ Sie riss sich die Fetzen vom Körper und atmete erwartungsvoll. Ich hatte alles dabei. Augenbinde rauf, zum Sessel geführt und geknebelt und gefesselt. Sie lachte, ich lachte, ich legte einen tropfenden Krapfen auf ihren Schoß und knabberte ihre heißen Schenkel freihändig sauber. Dann setzte ich mich genau ihr gegenüber und sah sie an.
„Was ist los?“, fragte sie und zuckte mit dem Kopf wie ein Wellensittich. Ich fasste sie bei den Knien und sagte ihr, dass ich mein Gehirn voll mit Geschichten hätte.
„Hast du schon wieder diese seltsamen Träume, Matla?“
„Ja! Ist das nicht geil?“, rief ich ganz aufgeregt und erzählte ihr sofort die neuesten Stories, während ich heimlich ein paar Fotos mit dem Handy schoss. Vom Besuch bei meinem alten Kunstlehrer in der Wildniss, wo er die schönsten Mammutbäume zersägt und in einer Halle wider allen Gesetzen der Schwerkraft aufgehängt hatte. Oder wie ich in den Siebzigern in einem stockdunklen Parkhaus von einer Bande gejagt wurde, weil ich beobachten konnte, wie sie sich in Zombies verwandelt hatten.
„Ok, mach jetzt weiter!“, flehte die Nachbarin. Die Augenbinde stand ihr hervorragend.
„Warte mal, mir fällt was ein!“ Wie ein geölter Blitz rannte ich zu mir und holte den angebrochenen Doppler Rot.
„Eine offene Flasche Wein!“, rief ich, wieder zurück, „Das ideale Gastgeschenk!“
Plopp! Ausgesoffen! Und dann ging die Post ab.

Heute verkatert und gestern aas ich:
2 Eiercrossoints vom Anker
1 Krapfen vom Anker

Theather mit zwei Kürbissen

Es läutet an seiner Tür. Widerwillig schleppt Matla sich quer durch die ganze Wohnung und schaut durch das Guckloch. Alles schwarz, nichts zu sehen.
Matla: „Hm?“
Nachbarin: „Ich bins.“
Matla: „Gib die Hand vom Guckloch weg!“
Nachbarin: „Kommst du zu mir rauf? Ich habe zwei mächtige Kürbisse!“
Matla: „Bei dir kann man wohl nur von zwei Dörrpflaumen sprechen!“
Nachbarin: „Nein, du Arsch. Ich meine, ich habe in der Wohnung oben wirklich zwei echte Kürbisse!“
Matla: „Und?“
Nachbarin: „Ich weiß nicht, was ich damit tun soll.“
Matla: „Gib die Hand vom Guckloch weg.“
Nachbarin: „Kommst du jetzt oder nicht?“
Matla: „Ok. Ich komme. Aber wehe, wenn du keine ECHTEN Kürbisse hast, die NICHT an deinem Körper hängen!“
Matla nimmt den eben erst geöffneten Doppler Musketier und schlapft mit der Nachbarin in deren Wohnung. Wie zwei riesige Geschwüre, die zwischen den beiden Sofas wuchern, stören die grell leuchtenden Kürbisse nachhaltig das regelmäßige Gesamtbild der in schwarz gehaltenen Einrichtung.
Bevor Matla das Wohnzimmer betritt, prüft er kurz den Raum auf etwaige Fallen. Dann geht Matla zu einem der beiden Kürbisse und befühlt in mit der linken Fußspitze. Die Nachbarin setzt sich auf das eine Sofa, Matla auf das gegenüberliegende Sofa. Beide starren auf die Kürbisse zwischen ihnen.
Nachbarin: „Was meinst du? Hm?“ Sie zündet sich eine Zigarette an.
Matla: „Weiß nicht. Woher hast du das?“
Nachbarin: „Von einer Freundin. Um nur 10 Euro.“
Matla legt die flache Hand auf einen Kürbis, beginnt ihn zuerst zu tätscheln und trippelt darauf dann mit den Fingern. Zuerst langsam, dann immer schneller – es hört sich schon wie ein Pferd in rasendem Gallop an. Schließlich schlägt Matla blitzartig mit der Faust auf den Kürbis…

Wie diese überaus spannende Geschichte ausgeht, sehen Sie demnächst im Pornokino Ihrer Wahl.

Ich esse:
1 Berner Würstchen mit Kartoffeln und Salat

Und glaube mir, es war KEIN Spaß! Denn die Gewalten der Himmel kämpfen noch immer in meinem Magen!

Nervenfrage im Doppelliter

Die heutige Wurstsemmel ist bildhübsch. Doch mußte ich viel dafür erleiden.

Normalerweise werde ich bei Billa an der Wursttheke stets hervorragend bewirtet. Die Damen, die aus dem Land stammen, aus dem alle Billawurstthekendamen kommen, machen das perfekt. Heute jedoch wurde ich von einem Mann abgefertigt, der scheinbar in Deutschland
geboren worden ist.
D:“Was darfs denn sein?“
M:“Ja, bitte ein Semmerl mit Extra, Gouda und Gurkerl.“
D:“Semmel mit Extrawurst?“
M:“Ja, bitte. Und mit Gouda und Gurkerl.“
D:“Und mit Gouda?“
M:“Ja, bitte und mit Gurkerl.“
D:“Und Gurkerl. Sonst noch was dazu?“
M:“Nein, danke. Nur das Semmerl mit den eben besprochenen Inhalten.“
D baut das Semmerl.
D:“Welcher Käse darfs denn sein bitte?“
M:“Bitte Gouda.“
D:“Wieviele Scheiben Gouda wünschen Sie denn?“
M:“Drei bitte. Ungefähr. Muß nicht abgezählt sein.“
D:“Eins, zwei, drei. Darfs sonst noch was sein?“
M:“Ja, bitte. Gurkerl dazu.“
D:“Aber bitte gerne. Gurkerl.“
Ich war mit den Nerven am Ende. Wollte er die Dicke meiner Nervenstränge prüfen? Oder mich verarschen? Oder hat ihn mir meine Mutter auf den Hals gehetzt?

Ich weiß es nicht, aber ich esse:
1 EKG
1 Doppler Spitzenqualitätsrotwein
1 Flasche Coca Cola zum Abmischen
1 Banane, die mir die Nachbarin gestern in die Hände drückte. Ein Hinweis?