Baaatzbook! Schlaaatzbook!

Ich habe mich zu mir hinunter verzogen. Die Nachbarin war dabei etwas zu kochen. Wieder so einen Baaatz und so einen Schlaaatz.
Und bei mir unten habe ich die Mails abgerufen… schon wieder dieses Scheißfacebookmail: „Augustin, du hast 56 Benachrichtigungen, 2 Anstupser und 32 Nachrichten“ Ja, ich bin auch auf Facebook. Der technische Wunderknabe, der hier alles checkt, hat mir das eingeredet. Aber… es zehrt an mir… ich weiß nicht… es zehrt an mir. Wenn ich dann wirklich auf Facebook gehe, was ist dann aus diesen vielen Benachrichtigungen geworden? Auch nur so ein Baaatz und so ein Schlaaatz. Aussagen, die mich nicht interessieren und Fotos, die mich noch weniger interessieren. Und dann noch zwei Anstupser! Wer wagt es mich anzustupsen? Das macht mich so aggressiv! Ich hasse es, angestupst zu werden! Echt! Geht’s doch alle scheißen in diesem Baaatzbook! In diesem Schlaaatzbook!

Ganz entspannt aaas ich:
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 bröseliges Brot
1 Extra
1 trockenen Käse

Schlaaatzbook! Baaatzbook!

Matla sagt „Danke“ (rührende Fanpost)

Ich habe mich noch nie so über Fanpost gefreut wie gestern Abend! Ich bekam eine Email über die Kasperlpost, welche dermaßen intensiv und reich an Gefühl ist, dass ich sie dir, mein ignorierter Leser, hier an dieser Stelle präsentieren möchte:

matla, du dumme sau! hör mit dienem saublöden blog auf! er ist sowas von unnötig grauslich und einfach krank!  jeden tag die selbe scheiße die du da von dir läßt. was interessiert mich deine nachbarin, deine parasitäres leben, deine drogen- und alkoholprobleme! und dein essen erst! normalerweise müssstest du schon lange krepiert sein, du wichser! hältst du das etwas für kunst? du bist so ein arschloch! ich hasse dich! und ich bin sicher nicht der einzige!!

Danke! Wirklich, ich sage: danke! Diese Email zeigt mir, dass ich weitermachen muss. Ich bewege die Menschen, ich errege sie, ich rufe Brechreiz und Ekel hervor! Hassgefühle, Wut, Unverständnis, Kopfschütteln!

Danke! Ich aas:
1 Käseleberkäsesemmel
1 Vanillekrapfen

 

Der Schlatter kommt!

Als ich heute bei Sonnenaufgang müde die Gruft der Nachbarin verlassen durfte (sie hatte mich bis in die frühen Morgenstunden angekettet und gefoltert) und ich in meine Wohnung stolperte, wurde mir eines schlagartig bewußt: wenn es den Alkohol nicht geben würde, müßte ich mich umbringen.

Nach einem flüssigen Frühstück prüfte ich die Emails. Schrecken durchfuhr mich! Bruno Schlatter, der geschlauchte Herrscher über Noseland, möchte am Donnerstag kommen und Umamatlarumma kennenlernen!
Sofort sprang ich auf und rannte im Kreis. Ich als Herrscher war ja nun wohl für einen würdigen Staatsempfang verantwortlich. Das Gehirn im Kopf arbeitete auf Hochtouren, eine Checkliste war schnell erstellt:

  1. Das Volk auspeitschen und es zwingen, dem Schlatter glücklich und zufrieden zuzujubeln
  2. Die Marihuanaplantagen tarnen und den Sklaven Kleidung und Krücken geben
  3. Den eingekerkerten Staatsfeinden die Zunge herausschneiden
  4. Den Zeugen meiner gewaltsamen Machtübernahme die Zunge herausschneiden (sicherheitshalber auch die Augen ausstechen)
  5. Gutaussehende Nutten bestellen
  6. Mit den herausgeschnitten Zungen die Toilette sauberlecken
  7. Die Reisplantage in der Badewanne etwas aufforsten
  8. Meine Insignien, sprich Herrscherstab und Reichseier, gründlich waschen (mit Hirschseife), rasieren und mit lustigem Cellophan verzieren
  9. Die alte Leiche aus dem roten Teppich rollen und entsorgen, Teppich mit Duftspray einsprühen und ausbreiten (wichtig: Blutflecken auf die Unterseite)
  10. Staatstreue und gewissenlose Scharfschützen postieren, um etwaige Saboteure im Vorfeld zu killen (wichtig: Schalldämpfer verwenden)
  11. Eine beliebige Verfassung kopieren und vorrübergehend in den Reichsschaukasten legen (heroische Herrscherportraits etwas in den Hintergrund rücken)

Da wartet viel Arbeit auf mich – andererseits: vielleicht willigt der sehr verehrte Noselandherrscher in ein Treffen auf neutralem Gebiet ein? Vielleicht im Stephansdom?

Ich aas in Gedanken versunken:
2 Brot mit Käsewurst
1 Käse
1 Portion schwarze Oliven
1 Portion Sandwichgurken

Email

Das Email oder die Emaille (aus dem altfränkischen: Smalt (auch Schmalt) = Schmelz und daraus französisch émail) bezeichnet einen aufgeschmolzenen glasigen Schutzüberzug aus Silikaten; dafür wird mitunter auch der Ausdruck Glasflüsse gebraucht. Als Trägermaterial dienen dabei meist Metall oder Keramik (bez. auch als Glasur), die bei hohen Temperaturen beschichtet werden.

Ich wäre dafür, Kommunikation nur mehr über Email zu erlauben. Alles würde viel gemütlicher und ….. keimfreier sein. Wie oft ist es mir schon passiert, daß ich von einem kleinen Spuckerling aus dem Munde eines Gesprächgegners überfallen wurde. So etwas kann böse enden. Das Gegenüber könnte an einer unheilbaren Krankheit leiden oder völlig ungeimpft sein.

Und über Email verliert alles an Bedeutung. Erst letzte Woche habe ich ein dringendes, langes und komplexes Email über einen schwerwiegenden Fehler verfaßt und an die zuständigen Leute geschickt. Heute habe ich eine Antwort bekommen. Ich ging davon aus, daß die Typen diesen Fehler tagelang gesucht und das Wochenende durchgearbeitet haben. Aber die Antwort war:
„Sehr seltsam.“
Ein paar Stunden später – weil ich auch cool sein will – schrieb ich zurück:
„Ja, fast ein Wunder! Was soll ich jetzt machen?“
Kurze Zeit darauf die Antwort: „Ich kümmere mich darum.“
Danke für die Zusammenarbeit.

Sollte ich verunglücken, möchte ich, daß meine Angehörigen via Email informiert werden.

Ich esse:
1 Doppel Cheeseburger Menü klein
1 Dose Ketchup
1 Hamburger Royal mit Käse