Trübe Gehirnverstopfung

Wie mir sei, fragt mein Darrrling, Krapfenverstopfung?

Darrrling,

es ist eher Gehirnverstopfung – es kommt nichts rein und vor allem nichts raus. Kann am Fasten liegen – ich nutze den alten heidnischen Brauch, zu dieser Jahreszeit wenig zu essen, um meinen Willen zu stärken. Ich trinke keinen Alkohol und esse, so weit es sich vermeiden lässts, keinen Zucker. Und das macht Leben und Gehirn inhalts- und farblos. Und trübe. Traurig.

Ich aas:
1 Nichts
1 Noch weniger

Danke der Nachfrage.

Gourmettipp – ACHTUNG: SUCHTGEFAHR!!!

Meine beiden Leser wissen es schon. Hier, in diesem geilen Misthaufen- und Gourmetblog, gehts um wichtige Dinge.

Heute sprechen wir über den Eieraufstrich (= zergatschte harte Eier mit Geschmacksstoffen). Symbolisch betrachtet ist der Eiaufstrich der schmerzliche Totalverlust der männlichen Zeugungsfähigkeit. Für Frauen, vor allem für beziehungstechnisch verletzte, stellt der Eimatsch DIE Rache schlechthin dar.
Da wir, meine beiden Leser und ich, stets die holistische Denkweise anstreben, wollen wir auch die Sicht des Huhnes nicht außer Acht lassen. Das Legehuhn, welches bekanntermaßen in einem Drahtgehege haust – egal, ob in einer Batterie oder auf dem Boden -, vollgepumpt mit Beruhigungsmitteln und Antibiotika, völlig bescheuert, weil im ganzen Leben lang nur 20 Quadratzentimeter gesehen, legt ein Ei, wahrscheinlich unter Schmerzen, und wird dessen sogleich beraubt. Um sich das besser vorstellen zu können, nehmen wir uns eine im Endstadium drogensüchtige Frau, die ein Kind zur Welt bringt – sie weiß nicht, wer der Vater ist, sie weiß nicht, was gerade passiert ist, ja, sie weiß wahrscheinlich nicht einmal, was da eben aus ihrer Vagina geschlüpft ist. Die Fürsorge steht schon während der Geburt hinter der Frau – natürlich ohne ihr zu helfen – und nimmt sofort nach der Nabelschnurdurchtrennung den geborenen Fötus mit sich, um ihn der Tierverwertung zu überreichen.

Ich aas:
1 selbstgekochtes Eieraufstrichsandwich – ACHTUNG: SUCHTGEFAHR!

Reis mit roten Bohnen

Ist es okay für dich, wenn ich bei minus zehn Grad Celsius was warmes esse? Ja? Geht das?
Du weißt, normalerweise bin ich nicht so der Fan von aufwendig zubereiteter Nahrung – ist völlig für’n Arsch – aber jetzt an diesem Wochenende hatte ich richtig Lust auf heißes, kochendes, dampfendes, prodelndes, völlig überhitztes Essen.
„Kochst du mir was?“, ging ich die Nachbarin an.
„Haben sie dir ins Gehirn geschissen?“, war ihre schlagfertige Gegenfrage.
„Nicht direkt, aber wenn ich dir das Zeug beschreibe, kannst du es dann machen?“
Sie musterte mich von oben bis unten mit einem ihrer kritischten Blicke. Ich mußte etwas sagen:
„Ich werde auch ganz nett sein zu dir.“
„Richtig nett?“
„Ja, ganz richtig nett.“
„Okay, was willst du?“
„Reis mit roten Bohnen.“, erklärte ich ihr meine Vorstellung.
„Hm, sprich weiter.“
Ich erklärte meiner Nachbarin alles, was ich über dieses Essen wußte. Sie stellte mich auch tausend Fragen dazu – ich kenn mich nicht aus, könnte dir daher nichts über dieses Gespräche erzählen, ohne mich selbst noch lächerlicher, als ich ohnehin schon bin, zu machen.

Ich kann dir sagen, die Nachbarin hats geschafft! Das Essen wurde genauso, wie ich es von früher kannte! Und sie hat auch gleich einen riesigen Topf davon gemacht, damit ich die ganze Woche daran naschen kann.

Und ich aas auch jetzt:
1 Teller Reis mit roten Bohnen

… es tut mir sehr leid, aber diese gottverdammten Fotos kommen immer noch nicht aus meinem Handy raus!!! …

Gute Mundmatschmischung

Bei meiner Nahrungseinnahme hüfpen mir ständig ungustiöse Teile derselbigen aus dem Mund. Ich denke, ich bin zu hektisch. Ich stopfe mir zuviel auf einmal ins Maul. Und dann, genau dann, fallen mir so viele Dinge ein, die ich gerade sagen wollte. Meine nähere Umgebung sieht nach dem Mittagessen aus, als wäre es explodiert.
Der Chef des Nachtcafes, in dem ich auch gestern wieder war, schleicht sich, wenn ich esse, von hinten an und sobald mir das guteingespeichelte Futter aus dem Gesicht fällt, springt er vor und fragt: „Schmeckts?“ Und dabei grinst er mich stets mit Haß in den Augen an. Klar, er muß es ja putzen.
Ich hab ihm schon so oft gesagt, er soll das lassen! Das ist ihm egal, aber zumindest sucht er nach seinem Spruch sofort das Weite, denn er ist wäre genau der, dem ich meine Einfälle mit vollem Mund erzählen würde. Und er weiß das.

Ich aas:
1 Mischung, die guten Matsch im Mund ergibt

Klassische Hausmittel gegen Erkältung

Meine Hausmittel bei Erkältung helfen zu jeder Jahreszeit. Ich bin bis jetzt immer noch gesund geworden.
Tee mit Rum gegen kalte Füße, viel Rauchen, um die Lunge warm zu halten (kostet zwar etwas Überwindung, aber gibt man erst dem Brechreiz nach, reinigt das auch noch den Magen!)

Was auch wichtig ist: Fett. Man sollte jede Menge Fett essen, wenn man krank ist. Fett schmiert die schmerzenden Glieder und den rauhen Hals.

Ich aas:
1 Gabelbissen von Spak
1 Schlierbacher
1 Brot

Soziale Budgethilfe

Der einzige soziale Kontakt, den ich regelmäßig UND freiwillig pflege, ist mein Sozialhelfer. Er war heute wieder hier. Doch kommt er nicht zu mir, weil ich allzu bedürftig bin, nein, er hilft mir, meine verkümmerten Fähigkeiten im sozialen Umgang nicht vollständig verschwinden zu lassen. Bei jedem unserer Treffen sind wir gespannt, ob ich wenigstens noch zu minimaler Kommunikation fähig bin, ob ich es noch schaffe, wenigstens EINEN Menschen, einen bekannten, in meiner Nähe zu ertragen.
Mein Sozialhelfer macht seinen Job gut. Er klopft leise an die Tür, um mich nicht zu verschrecken. Wartet wortlos mit gesenktem Blick, bis ich in hereinbitte. Läßt die Leibesvisite kommentarlos über sich ergehen und stellt seine Schuhe vor die Tür. Er sagt auch nichts, wenn ich ihm die Augen verbinde und ihn zum Küchentisch führe. Mein Sozialhelfer weiß, daß er erst, langsam und leise, zu reden beginnen darf, wenn die Augenbinde ab ist und er seine Gummihandschuhe an hat. Zuerst sprechen wir einen Dialog, der genau nach Plan verläuft – es ist eine Art Drehbuch, das ich ihm per Post zugeschickt habe. Erst wenn das alles vorbei ist, beginnen wir mit freier Konversation, nur die Themen, die ich auf einem Zettel gut lesbar auf dem Tisch deponiert habe, sind vorgegeben. Meistens reden wir übers Wetter und andere belanglose Dinge, wie z.B. Politik. Wir haben uns ausgemacht, daß ich nicht zuhören muß und auch gar nichts dazusagen brauche. Meist bereite ich während seiner Monologe das Essen.

Heute wartete ich ihm folgendes auf:
1 Packung Tuc
1 Flasche Budget-Essig
1 Budget-Apfel

Das Foto kommt nicht – irgendwie funktioniert mein Budgethandy nicht richtig.

Aktualisierung: Nach knapp 20 langen Stunden des Versuchens endlich Erfolg. Hier das Foto:

Krisenkrapfen

Heute ist der letzte Tag für lange Zeit, an dem ich mich von Krapfen ernähre. Morgen beginnt wieder das Apokalypsennahrungstraining (parallel zum Training gegen Tötungshemmung). Daß dieser Tag mit dem Ende des Faschings und dem Beginn der Fastenzeit zusammenfällt, ist eher auf meinen ausgeprägten Hang zum Symbolismus zurückzuführen. Das Ende der Krapfenzeit – das Ende der fetten Jahre. Der Beginn der Fastenzeit – der Beginn der Apokalypse, welcher sich durch diverse Klima- und Wirtschaftskrisen äußert.

Ja, es geht dem Ende zu. Glaubst du es nicht? Dann laß mich ein bißchen Panik verbreiten: laut TAZ rät sogar schon die deutsche Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) zum Anlegen von Vorräten für mindestens 14 Tage: Aufruf zum Hamstern. Das deutsche Bundesministerium für Ernährung und Blablabla hat auch schon eine eigene Internetseite für Ernährungsvorsorge angelegt: Ernährungsvorsorge in Deutschland. Ja, so schauts aus. Also auf auf! Laß mich durch! Ich muß zum Weinregal!
Und so werde ich von nun an und weiterhin Topfen und Brot essen, den Magen an schlechte Nahrung gewöhnen (genauso, wie ich meinen Geist ans Töten gewöhne – und auch ans Totsein), werde weiterhin Tetrapakrotwein bunkern.

Krisenvorsorge. Ich habs dir gesagt, also tritt mir nicht die Haustüre ein, wenn dir der friedenspendende Alkohol ausgeht, der dir selbst die schlimmste Krise wie einen sonnigen, vollgefressenen Nachmittag in einer Blumenwiese mit Pflanzen, gegen die du nicht allergisch bist, vorkommen läßt.

Ich aas zum Abschied:
Krapfen Krapfen Krapfen

PS: mein Tipp: Krisenvorsorge

Kerzenschein im Advent und Topfenlecken

Erledigt. Jetzt sind sie gekommen und haben mit einem Kleinlaster die Adventkugelschreiber geholt, die ich in den letzten Tagen unter Hochdruck zusammengedreht habe. Ich bin mit nur sieben Tagen Verspätung fertig geworden.
Und deswegen habe ich mir nun etwas gegönnt, was ich schon seit einiger Zeit vermisse: ein Mittagessen in aller Ruhe. Siehe:

Gell? Sieht appetitlich aus. Ich habe mir die Zeit genommen und den Topfen aufs Brot gestrichen (mit einem Messer) und den Käse (ebenfalls mit einem normalen Messer) abgeschnitten. Der Apfel ist gewaschen worden. Klingt für dich wohl nach nichts Besonderem, aber ich sage dir, wenn man wochenlang aus Zeitmangel den Topfen mit der ohnehin wunden Zunge aus der Dose leckt, Brot und Käse mit den Zähnen vom Ganzen abreißt, um es zu verschlingen, Obst sowieso maximal mit einem Taschentuch abwischt, dann glaube mir, daß dieses Mahl jetzt für mich wie ein Kerzenscheindinner in der Obenohnebar war. Sehr geruhsam.

Ich aaaaaaaaaaaassss (ganz ruhig):
1 Scheibe Brot
1 Stück Käse (in ein handgerechtes Stück geschnitten)
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Schachtel Rotwein

Rotz vom Mars und die äußeren Nasenkammern

Zum Thema Männer im Waldviertel fiel mir grade ein (weil mein Essen danach aussah): Echte Männer verwenden keine Taschentücher. Sie sammeln tagelang den Rotz in den äußeren Nasenkammern, ziehen dann die Gesamtmenge laut und kräftig durchs Gehirn in den Rachenraum und spucken ihn lauthals vor die Füße unschuldiger Passanten.

Ich kann dir aus technischen Gründen keine Fotos nicht bieten, darum versuche ich, dir das Zeug zu beschreiben:

Hauptmahlzeit: die unteren Teile sahen aus, wie die aboperierte Orangenhaut einer schönheitsoperierten Marsbewohnerin, teilweise sogar mit Sonnenbrand. Darauf gab es geviertelten Marsmannpenis, ohne Schwellkörper, gefüllt mit faschierten Engerlingen. Der Augapfel eines Marsianers – ebenfalls geviertelt – zierte den Tellerrand (Menschen vom Mars besitzen gelbe Glaskörper). Darüber streute man etwas Gras und ich etwas Senf, weshalb hinter mir leichtes Gekichere entstand.

Nachspeise:
Das Warmgetränk war klein und braun – wie das Gehirn eines Rechten. Die Süßspeise dazu hatte Form (und fast auch Farbe) einer prähistorischversteinerten Schnecke.

Mahlzeit.

Burgenländerischer Sturm und Drang

Ich liebe das Burgenland. Es war gestern so schön dort. Der Herr der Kugelschreiber hat mir einige Lokale gezeigt – siehe nur was ich gegessen habe!

Am Abend waren wir ziemlich besoffen und ich bin dann selbst mit dem Ferrari gefahren! Und weißt du, wovon mich der Herr der Kugelschreiber nur schwer abhalten konnte? Schau mal! Davon:

Man siehts auf dem Scheißfoto schlecht, aber die weißen Striche am Horizont sind viele weiße Windmühlen! Ich bin im Ferrari gesessen und hab „Attacke!“ geschrien. Mit Vollgas wollte ich so eine Windmühle rammen, um zu sehen, ob sie wirklich so instabil sind wie sie aussehen!

Und und und und der burgenländerische Schmäh! Schau, was ich am Scheißhaus gefunden habe:

Und weißt du, was das auf dem Foto unleserliche Kleingedruckte heißt? „Denn dies funktioniert nicht.“ Ist das nicht lustig?

Super! Sturmzeit und Burgenland! Die ideale Kombination!

Ich aas heute nichts, denn der Sturm schießt mir noch aus allen Löchern.