Snoopy und Olivia

Habe ich dir schon einmal die Geschichte von Snoopy und Olivia erzählt? Nein? Na, dann paß auf! Sie ist mir erst gestern wieder eingefallen!

Du kennst Snoopy, den Zeichentrickhund. Und du kennst Popeye’s Freundin Olivia, die Zeichentrickfrau. Stell dir die beiden kurz vor und überlege dir dann, wie es aussieht, wenn sie sich nackt gegenüberstehen. Genau das ist das Bild, das ich schon seit Jahren regelmäßig vor Augen habe. Nicht in meiner Phantasie, sondern im Haus gegenüber. Wenn ich aus dem Fenster schaue, was ich quasi ununterbrochen tue, sehe ich die Wohnung von Snoopy und Olivia. Ich sehe dort drei ihrer Fenster (eines davon ist ein ungewöhnlich großes Badezimmerfenster) und ihren Balkon. Und ich sehe Snoopy und Olivia nackt. Immer. Die Beiden sind scheinbar von der Sorte Freikörperkulturtype. Sie kochen nackt, essen nackt, telefonieren nackt, schlafen nackt, hängen im Sommer am Balkon nackt Wäsche auf und duschen nackt (ja, auch das darf ich mitansehen, wenn der Wasserdampf am Fenster die Sicht nicht vernebelt). Eigentlich machen sie alles nackt.
Auch wenn Snoopy während der Woche schon früher zuhause ist, wartet er nackt am Fenster auf die Ankunft von Olivia. Und wenn er sie auf der Straße daherwackeln sieht, beginnt er ganz aufgeregt zu winken. Ich warte ja geradezu darauf, daß er eines Tages zur Begrüßung am Fenster seinen Penis wie einen Flugzeugpropeller zu drehen beginnt.
Und, verdammt nochmal, sie WISSEN, daß ich zusehe! Oft beobachten sie mich, wie ich sie beobachte. Unsere Blicke treffen sich dabei sogar des Öfteren. Grußlos und ohne Regung.
Es ist klar, daß man sich als Nachbarn manchmal auch über den Weg läuft. Auf der Straße oder bei Billa, an der Haltestelle oder an der Kreuzung. Wir tun dann so, als hätten wir uns noch nie gesehen, würden uns nicht kennen. Meist wechsle ich sogar die Straßenseite oder trödle absichtlich lange bei der Wursttheke herum, wenn ich sie beim Einkaufen treffe, um Abstand zu schaffen. Das geht schon seit Jahren so. Es gab bis jetzt nur zwei kleinere Zwischenfälle, wenn man das so nennen kann.
Der erste Zwischenfall ereignete sich vor ungefähr einem halben Jahr. Ich hatte gerade noch den Bus erwischt und hielt für die Nachkommenden die Tür auf. Leider erkannte ich zu spät, daß ich das für Snoopy und Olivia tat. Ich war nicht gewohnt, sie in Kleidung zu sehen. Sie sagten: „Danke.“ Und ich: „Gerne.“. An diesem Abend haben sie es zum ersten Mal am Fenster getrieben.
Der zweite Zwischenfall geschah heuer genau zum Jahreswechsel. Ich ging um Punkt Mitternacht zum Fenster, denn ich wollte wissen, wie es wohl aussehen mochte, wenn Snoopy und Olivia mit Sektgläsern anstießen und nackt Walzer tanzten. Kaum war ich am Fenster, da öffnete sich auch schon die Tür und Snoopy (voll bekleidet) kam auf den Balkon gehüpft. Er lachte mich an, winkte und fuchtelte ganz hysterisch mit einem lächerlich kleinen Leuchtstab herum, so als sähe er einen lange vermißten Freund und wollte mir sagen: „Hallo! Erkennst du mich nicht? Ich bins, Snoopy! Ich hab jetzt Hemd und Hose an!“

Ich hocke im Rattenloch und aas:
1 Frankfurter Würsteln mit Semmel und Senf (Estragon und Kremser)
1 kleinen Braunen im großen Häferl
1 Stück Marmorguglhupf

Estragoncowboy

War jetzt essen. Bin aber müde. Konnte den ganzen Tag nicht gscheit schlafen. Im Nebenraum war irgendeine Sitzung. Ich hab zwar ein paarmal mit den Spitzen meiner Cowboystiefel gegen die Plastikwand getreten, aber ohne Erfolg. Aber wenigstens konnte ich ein bißchen dösen, die Füße auf der Tastatur.

Und gegessen habe ich:
1 Eibrot
1 Schinkenbrot
1 Kanister Estragonsenf

Die Megafotos dazu:

Runterzuzeln

Das wars. Billa ade.

Die Billawurstbudldame, die mich heute bediente, gehörte für mich immer zum Billa-Dreamteam. DOCH DAS IST VORBEI!
Ich wollte ihr sogar schon fast vor einem Jahr einen Heiratsantrag machen, weil sie die Essiggurkerl immer zwischen  Extrawurst und Gouda packt. „Damit das Semmerl schön trocken bleibt.“, hat sie immer lieblich mit leuchtenden Augen,  die freundlich zwischen ihren geschwollenen Lidern hervorlugten, geflüstert. Ein herzerweichendes Lachen mit Lippen, die wie zwei eingerollte Käsewursträder aussehen.
Doch das ist vorbei! Sie hat heute einen Fehler gemacht, der unverzeihbar ist. Das Ergebnis trage ich auf meinem rosa  T-Shirt. Ein riesiger stinkender Estragonsenffleck! Und das ist ihre Schuld, denn sie hat den Senf – wie sonst auch die  Gurkerl – zwischen Wurst und Käse gepfrzt. Das darf man nicht tun. Nie und nimmer! Senf gehört zwischen Wurst und  Semmel, weil der Senf dort mehr Haftung hat. Zwischen zwei glatte Oberflächen gepfrzt fährt er beim kleinsten Druck von oben und unten aus der Semmel. Das ist ein Fehler, Fehler, Fehler, der einer Billaangestellten nicht passieren dürfte. Billa  kann froh sein, wenn ich auch nur noch einmal bei ihnen die Wurstsemmel kaufe. Frechheit.

Ich esse:
1 Semmel mit Kärntner Bauernschinken, Emmenthaler und Senf, den ich mir aber gleichzeitig vom T-Shirt runterzuzeln  kann
1 Apfel Kronprinz Rudolf aus dem Apfel Kronprinz Rudolf Six Pack