Weltuntergang korrekt

Gestern schrieb ich vom Text auf der Weltuntergangsmaschine: „Vollständige Vernichtung von allem – mit 100% Sicherheit“ Das war ein Irrtum. Es heißt richtig: „Vollständige Vernichtung von allem – FÜR 100% Sicherheit“. Also vollständige Sicherheit erreichst du nur durch vollständige Vernichtung von allem. Macht Sinn. Die Weltuntergangsmaschine erklärt und rechtfertigt so ihre Existenz.
Die Menschen in der Anstalt indessen können ihre Auslöschung bereits riechen… sie schnuppern das Ende. Und sie erahnen bereits, dass ich der Auserwählte bin, der die Weltuntergangsmaschine in Stand setzen wird. Ich werfe den Kübel an… den Kübel, in dem alles verschwinden wird. Wäre ich ein amerikanischer Jüngling, würden meine Worte stark nach bevorstehendem Amoklauf klingen… aber es ist viel mehr als das. Das Ende von allem. Immer mehr Menschen grüßen mich in der Anstalt gar nicht mehr, sondern drängen sich ängstlich an die Wand, wenn ich ihnen in den Gängen begegne, vermeiden jeglichen Blickkontakt, ergießen sich in plötzlichen Schweißausbrüchen… Ja! Das Ende von allem! Aber vor allem endlich das Ende dieser Woche.

In diesem Sinne aas ich:
1 Teller Iki tiki mala taka taka… oder so ähnlich…
1 Glas Mango Lassi

Spricht er mit Bob

Na gut, dann sprech‘ ich mit Bob.

Guten Tag, Bob.
Natürlich möchte ich auch – und gerade – dich hier sehr herzlich willkommen heißen. Ich habe dich nicht vergessen, nein nein. Es sei dir versichert, dass ich schon oft an dich dachte!
Und zwar denke ich, wenn ich deinen Namen lese,  jedes Mal an „Arsch“. „Bob“ ist für mich so eine Art Abkürzung für „Popsch“ und das wiederum ist in Österreich ein verniedlichendes Wort für „Arsch“. Das Interessante dabei ist, dass dein Name, liest man ihn von hinten nach vorn, „Bob“ bleibt. Du bist und bleibst also ein Arsch, egal wie man es dreht und wendet.
Der erste Kommentar aus deinem maledeiten Loch ereilte uns übrigens hier: Bob’s erster Furz. Das war im Jahre 2006! Vor sieben Jahren! Das zeigt uns doch ganz deutlich, wie wichtig du mir bist. Da ich ja erst jetzt deiner minderen Existenz gewahr werde.
Und ich kann mit ruhigem Gewissen sagen: ich habe nichts versäumt.

Möge die Flatulenz ewiglich deiner harren!
Matla

PS: ich aas:
1 Apferl
1 Broterl
1 Käserl

Ursprung eines Verhaltensmusters

Ich hab ihn erwischt, den Ursprung des Verhaltensmustersm, die Sau! Erwischt!
Du weißt selbst, wie das ist. Man baut sein Lebtag die gleiche Scheiße und kommt gar nicht auf die Idee, nachzudenken, warum man das eigentlich so ist.
Mag sein, dass es Zufall war, mag sein, dass es an dem langweiligen Porno lag, aber ich hab die Sau erwischt: den Ursprung eines Verhaltensmusters!
Am Wochenende wars:
Ich seh mir grad mit der Nachbarin einen Porno an. Irgendwas irritiert mich an dem Film… ich glaub, es ist das viele Gequatsche… oder etwas anderes…. ich fühle mich abgehetzt, gejagt… wie ein Tier, das um seine Nahrung kämpft…. da bemerk ich aus den Augenwinkeln, dass die Nachbarin ganz unauffällig mein leeres Glas nimmt, es mit Rotwein füllt und es dann leise wieder zu mir herüberstellt. Kaum steht das Glas mit dem roten Gold vor mir, als auch schon meine Finger zu zucken beginnen. „Rasch, greif zu! Runter damit, bevor alles aus ist!“, brüllen mich meine Gedanken an. Ich denk mir: „Warum denkt das Gehirn sowas?“ Und sage mir: „Bleib sitzen. Rühr dich nicht und wart mal ab.“ Und siehe da! Nach einer Weile ergreift die Nachbarin mein Glas, ohne hinzusehen, trinkt es fast leer und stellt es wieder zu mir hin. Ich beginne zu schwitzen. „Glas fast leer, Glas fast leer! Trinken, schnell!“, rast es mir durch die Birne. Wie ein geölter Blitz spring ich auf und zum Glas hin, doch die Nachbarin hat bereits mein Glas in der Hand.
„Warte, du hast ja fast nichts mehr drin.“, sagt sie beiläufig, trinkt den Rest Rotwein mit einem rasanten Schluck aus und füllt mein Glas wieder voll.
„Darf ich?“, fragt sie, hebt mein Glas Rotwein und sieht mich dabei gelangweilt an.
„Darfst du ‚WAS‘?“ Panik kommt in mir auf. Ich fühle meinen Puls an der Halsschlagader.
„Na einen Schluck von dir trinken.“, sagt sie und tut so, als wär ich völlig hinüber.
„Warum hast du kein eigenes Glas? Hm? Eigentlich. Warum?“, frag ich leicht atemlos.
„Keine Lust zum trinken heute.“, sagt sie, sauft das halbe Glas in einem Zug leer und stellt es wieder zu mir.
Ich setze mich, versuche mich zu beruhigen und greife zum Glas. Da! Schon wieder war sie schneller!
„Hab ich dich erwischt, du Sau!“, schrei ich sie an, klatsche laut in die Hände, ziele mit dem linken Zeigefinger genau zwischen ihre Augen und reiß ihr das Glas aus der Hand.
„Was is’n mit dir los, heute?“, fragt sie ganz unschuldig und zeigt mir den Vogel.

Ich jedenfalls weiß jetzt, warum ich immer so schnell besoffen bin, wenn die Nachbarin bei mir ist: es ist die Angst! Die reine existenzielle Angst, die mich ein Glas mit einem Schlucke austrinken läßt, sobald es auf dem Tisch steht! Die nackte Angst um meine Nahrung, die mich den Kellnern mein Glas, das sie grade anschleppen, förmlich aus der Hand reissen läßt. So ist das und ich habe es entdeckt.

Doch es wird nichts ändern und so aas ich:
1 Rest des 5 Kilokäsemonsters, das ich geschenkt bekommen habe – den Schimmel schneide ich wahrscheinlich vorher weg

Lehrmeister Natur und die Schwanztrompeten

Ja, naja. Ich weiß. Sieht wieder ziemlich beschissen aus. Ich war gerade bei anderen Nachbarn eingeladen. Die fahren weg und ich soll auf ihre Schwanztrompeten aufpassen. Ich meine, ich habe ja nichts gegen Vögel ansich, aber etwas Traurigeres wie Vögel im Käfig kenne ich nicht. Aber gut, ich paß auf die Viecher auf.
Während des Essens habe ich die beiden Kanarienvögel, ein blaues und ein grünes Stück, beobachtet. Die hängen ziemlich schlapp im Käfig herum. Verkrachte Existenzen. Wenn die Nachbarn weg sind, werde ich ihnen ein paar Videos vorbeibringen. „Leben im Amazonas“ oder „Jäger der Wildnis“ oder ähnliches. Ich glaub, das wird etwas Abwechslung in ihr langweiliges Käfigleben bringen. Die Nachbarn nämlich haben einen dieser neumodischen Fußballbreitundflachfernseher und eine Musikanlage dabei, die Rundumgeräusche ermöglicht. Ich werd die Vögel einfach vor dem Fernseher in die Mitte des Zimmers stellen und sie dabei beobachten, wie sie reagieren, wenn sie einen Tiger von vorne auf sich zuhechten sehen, aber das Gebrüll von schräg hinten kommt. Vielleicht habe ich auch Glück und die Nachbarn von Stiege 45 fragen mich bald, ob ich auf ihre Katze aufpassen kann. Dann kann ich den Vögeln noch mehr beibringen.

Ich aas:
1 Teller mit Nudelmix und zerdrückten Paradeisern

Lichtfresser!

Ich traf gestern  zufällig einen lieben Freund. Um der alten Zeiten willen  besuchten wir grindige Lokale, mischten uns unter verkrachte  Existenzen und Alkoholiker und tranken billigen Rotwein. Leider  endete der nette Abend in Streit. Der Freund stand plötzlich  nach einer Diskussion vom Tisch auf und schrie: „Mein Wunderheiler  ist sicher besser als deiner!“ Sprachs und verließ das  Lokal.

Aber, mein Bester! Auch wenn du das hier nie lesen wirst! Ich werde  das letzte Wort behalten. Auch wenn mein Wunderheiler Computer  benutzt, um mir das ewige Leben zu verschaffen, ist er trotzdem  besser als dein Lichtfresser!

Ich esse:
2 Wurstsemmeln
1 Avocado
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Packung Melanda gold – nach dem Krieg hatten wir auch nichts  besseres
1 Packung Kaffee Sahne