Fehlerhafter Montag nach wilder Sexparty

Nach der wilden Sexparty von letzter Woche ist nun endlich diese großflächige Abschürfung an der Innenseite meiner Vorhaut verschwunden. Die Schwellung ist ebenfalls kaum mehr vorhanden und der Juckreiz unter Kontrolle. Somit kann ich endlich wieder den wichtigen Dingen des Lebens meine Beachtung schenken – nachdem ich den heutigen Tag damit verbracht haben werde, diese zu eruieren.
Auf Nahrungssuche begab sich mein Körper jedoch völlig autonom. Ich brauchte nur in ihm zu verweilen und die Geschehnisse zu überwachen. Es lief alles glatt. Mein Körper kaufte gute Dinge ein:

Oh! Nein, tschuldigung. Das ist das, was ich aas – irgendein Gorgonzola R.I.P

Was der Körper kaufte war das:

… ach Scheiße, das Foto kommt nicht daher… also stells dir einfach vor.

Nein, also gut. Das Foto ist doch gekommen. Also hier!

Pansenbrot

Das Leben ist bekanntlich kurz. Aber nicht nur das menschliche Leben, sondern auch das Leben eines Sackerls. War ich doch grade in des Rattenloches Cantina und wollte Essen kaufen. Noch nicht gänzlich den Schock des morgentlichen Aufstehens überwunden war ich nicht sehr entscheidungsfreudig. Eingedenk all meiner neuen krenentsprungenen Vorsätze wählte ich ein Brot mit frischem Brei aus dem alten Pansen einer langweiligen Kuh. Ich begab mich alsdann im Obstkorb auf die Suche nach dem passenden Apferl, da spricht die Seniora de Cantina mit mir. SIE SPRICHT MICH AN! Ich hasse das und konzentriere mich ohne Antwort auf den Apfelquest, um meine Enttäuschung nicht hochkommen zu lassen. Zu spät erst erkenne ich den Fehler. Schon packt sie das Brötchen mit leicht vorverdautem Aufstrich in ein Papiersackerl! Ein Papiersackerl für eine Strecke von fünfzig Metern! Was für ein Verlust! Dekadenz! Mit Mordeslust in den sonst lustlos triefenden Augen verließ ich den Ort der Niedertracht.
Ich werde Buße tun und die Seniora de Cantina zu Tode geißeln.

Ich esse:
1 Brot mit Pansenbrei
1 Apfel der Ablenkung

Trost und Vergessen für den Diktator

Jetzt wo Fidel Castro (ein-)geht, fällt es mir schwer, mich über irgendwas zu freuen. Fidel ist immer schon mein Vorbild gewesen. Nicht nur in persönlicher, sondern vorallem in politischer Hinsicht.
Ich selbst bin ja auch Diktator. Ich gebiete über die Luft innerhalb meiner vier Wände und bin Herrscher über diesen Misthaufenblog. Ich habe hier das Sagen. Du darfst zwar auch was melden, aber wenn es nicht gemäß den Vorschriften ist, wird dein Kommentar eliminiert.
Aber auch als Diktator hat man seine Grenzen und die sollte man stets im Auge behalten! Ja, ich weiß, es ist schwer, sein Diktatorverhalten außerhalb seines Reiches, sei es auch für nur kurze Zeit, abzulegen! Siehe, auch mir fällt das nicht immer leicht. Heute bei Billa hätte ich gerne zum Beispiel Gebrauch von meiner Lizenz zum „Töten nach Belieben“ gemacht, um eine Frau zu terminieren:
Eh schon erschöpft von dem elendslangen Hatscher zu Billa, stehe ich vor der Wursttheke und warte auf meine Diener, die mir die Semmel machen sollten. Ich habe mich natürlich gleich an den ersten Platz der Warteschlange gestellt, denn ICH bin der Mittelpunkt der Wursttheke. ICH bin der Billa-VIP. NUR ICH! Doch eine freche Untertanin hielt zu heftig an ihrem Recht der ersten Bedienung fest! So ließ ich sie. Und das war ein Fehler.
Diese Untertanin nämlich stand vor der LEEREN Leberkäsevitrine und fragt:
„Gibts Leberkäse?“
Wurstdiener: „Nein, ist alle.“
„Welche Sorten Leberkäse haben sie denn?“
„Keine.“
„Kann ich welchen in einer Semmel haben?“
„Nein, geht nicht.“
Und so ging das weiter. Sehr umständlich und sehr laut. Bald kamen Schaulustige hinzu, um dieser Frau beim Wurstkauf zuzusehen. Eine zweiter Wurstdiener mußte hinzugezogen werden, weil es Spezialwünsche gab. Und ich, der kleine Diktator, mußte warten.

Aber trotzdem esse ich:
1 Semmel mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apfel von den BillaKidz
1 Flasche Likör der Marke „Trost und Vergessen für den Diktator“

Amicus pizzae

Freundschaft. Was ist wahre Freundschaft?

Mich hat es fast aus die Socken geschleudert! Da bestell ich Pizza und wer bringt sie mir? Ein alter Freund!
Ich bestelle immer zwei Pizzae, weil ich dann gleich auch was fürs Abendessen habe. Und das war gleich die Gelegenheit, diesen alten Freund herein zu bitten, um mit ihm zu essen.
Nachdem ich gewartet habe, bis er ein paar Bissen von beiden Pizzae zu sich genommen und etwas verdaut hatte, um einer etwaigen
Vergiftung zu entgehen, fing auch ich an, entspannt zu essen.
Wir sprachen nicht viel. Sahen uns eher nur an. Zwischendurch fielen Sätze wie: „Deine Wohnung stinkt.“ oder „Du bist
häßlich geworden.“ oder „Was machst du mit den ganzen Kugelschreibern?“
DAS kennzeichnet echte Freundschaft – Ehrlichkeit, dem anderen seine Fehler bewußtmachen, sie ihm vor Augen führen, sie ihm geradezu aufdrängen, einmal, zweimal, andauernd. Nur so kann man sich entwickeln, nur so lernen. Ich weiß jetzt, ich werde nie wieder bei dieser Pizzabestellnummer anrufen.

Ich esse:
1 Margarita
1 Salamipizza

Ein Gehirn verschrumpelt wie eine alte Mandarine

So. Jetzt steht es endgültig fest. Ich habe nicht alle Tassen im Schrank.

Wenn ich früh des Morgens meinen Arbeitsplatz erreiche, nehme ich meinen Schlüsselbund, auf dem ca. 20 Schlüssel, 1 kleiner Tresor mit einer Cyankalitablette und 1 Bieröffner hängen, aus meiner Jackentasche und lege ihn ganz nach unten in meine Tasche, die ich dann den ganzen Tag zwischen meinen Beinen eingeklemmt halte. Denn, wie jeder weiß, im Büro wird ordentlich gestohlen. Ich mache das JEDEN verdammten Tag – das mit der Tasche zwischen den Beinen!
Doch als ich gestern Abend nach Hause kam, waren meine Schlüssel NICHT in der Tasche. Zum Glück hatte ich einen Reserveschlüssel im Hof vergraben.
Den Schlüsselbund fand ich heute morgen auf meinem Schreibtisch in der Arbeit.
Das war Anomalie 1.
Und jetzt Nro. 2: ich bin nach wie vor der festen Meinung, ich hätte heute morgen einen Kronprinz Rudolf Apfel in ein Plastiksackerl gepackt und in meine Tasche gesteckt, um eben diesen Apfel jetzt zu verspeisen.
DOCH es gibt keinen Apfel in meiner Tasche!

Deshalb weiche ich heute ausnahmsweise von meiner Wurstsemmeldiät ab und esse was ungesundes.
Möglicherweise beinhaltet Lasagne etwas, das klug macht:
1 Lasagne mit Kartoffel-/Gurkensalatkombination vom Schober
0 Kronprinz Rudolf Apfel, der ob eines offensichtlichen Programmierfehlers in der Matrix einfach verschwunden ist

PS: die beiden verschrumpelten Mandarinen habe ich auf der Suche
nach dem Kronprinz Rudolf Apfel unter meinem Tisch gefunden.

Matla Freeman

Gestern habe ich im Rattenloch meine Arbeit erst spät niedergelegt.
Um aus diesem Gebäude zu kommen, muß man mit einem Lift fahren. Es gibt so eine kleine Lifthalle mit mehreren Aufzügen auf zwei gegenüberliegenden Seiten. Normalerweise fahre ich immer mit dem gleichen Lift, weil ich Angst vor Unbekanntem habe.
Gestern abend jedoch war ich etwas in Eile und habe einen Lift auf der anderen Seite genommen. Das war ein Fehler. Ich war völlig geschockt, als der Lift plötzlich in irgendeinem mir fremden Zwischenstock stehenblieb und sogar eine Tür auf der Rückseite der Kabine aufging! Wie absichtlich reagierte der Aufzug danach nicht mehr. Ich mußte also aussteigen.
Ich fühlte mich sofort nach Black Mesa in Gordon Freeman versetzt. Dieser Teil des Gebäudes bestand hauptsächlich aus langen weißen tür- und fensterlosen Gängen, die manchmal bergauf, manchmal bergab führten – Kameras beobachteten mich. Ich bekam einen leichten Anflug von Panik und begann hektisch herumzuirren. Jede Glastür, die ich passierte, war danach versperrt. ‚Keine Berechtigung‘. Nachdem ich einer
Hinweistafel zu den Tiefgaragen gefolgt war und auch diese vollkommen verschlossen vorfand, war ich bereits dem Kollaps nahe.
Ich dachte, daß ich nun einen toten Wärter finden und seine Waffe nehmen müßte, um mich zumindest etwas gegen die Aliens wehren zu können und ein ehrenwertes ‚Game over‘ zu finden.
Jedoch wendete sich bald alles zum Guten. Ich fand einen Ausgang – der Portier hat mich ausgelacht – wahrscheinlich hat er auf seinen
Monitoren alles beobachtet.

Und was lernen wir daraus? Bleibe bei dem, was du kennst. Versuche nichts neues, sondern lehne es sogar entschieden ab.

Ich esse:
2 Wurstsemmeln
1 Kronprinz Rudolf Apfel