Die Rotaugen der babylonischen Telepathen

Die letzte Woche habe ich versucht, mit Drogen und Babylon 5 mein Bewußtsein zu verändern. Es hat geklappt.
Zufälligerweise nämlich kam ich mit dem Bewährungshelfer auf Babylon 5 zu sprechen. Babylon 5, die Serie aus den Neunzigern. Damals schon fiel mir diese Serie wegen seiner Parallelen zu Tolkiens Herr der Ringe auf. Nun, der Bewährungshelfer brachte mir die DVDs aller fünf Staffeln. Rund 55 Stunden SciFi. In zehn Tagen war ich mit allen 110 Folgen durch.
Die Kombination von Dauersehen einer Serie und Drogen läßt dich wirklich vollkommen in das Themengebiet der Fernsehserie eintauchen. Nicht nur während du schaust, sondern auch Nachts, wenn du schläfst, und Tags, wenn du so tust, als würdest du dich auf deine Arbeit konzentrieren. All deine Gedanken drehen sich nur mehr um dieser Serie.
Nach Absolvierung der 110 Folgen hat Babylon 5 Spuren hinterlassen. In meinem Gehirn gibt es momentan nur einen Gedanken, den ich denken kann, nur ein Problem: und das sind die Telepathen, die von den Morlonen erschaffen worden sind, um wirksame Mittel im Krieg gegen die Schatten zu haben. Diese Frage bleibt in der Fernsehserie leider ungelöst.
Jaja, mein Lieber, selbst mein Körper hat sich auf Grund von Babylon 5 verändert. Ich habe nun die gleichen Augen wie G’Kar.

Ob sich Haut und Haar auch noch angleichen werden, wird sich in den kommenden Tagen zeigen.

Während ich überlege, wie ich im Kampf gegen die Telepathen helfen kann, aas ich:
2 Marillenkuchen
2 Weichselkuchen

Putzland IIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Und die neue Putzwut im Putzland machte alles nur noch schlimmer. Der Putzteufel lachte sich ins Fäustchen, sein Spiel ging auf. Er hatte es geschafft. Die Putzfrauen und die Putzmänner hatten nun Angst vor etwas, das sie nicht sehen konnte, ja, sie hatten sogar Angst for Dingen, die gar nicht existierten im Putzland.
Der Putzteufel, der auch ein cleverer Geschäftsmann war, bot nun Medizin an, die gegen diese neue Schmutzseuche helfen sollte. Denn scheinbar breitete sich der Dreck immer schneller aus.
Und da war es auch schon geschehen. Neben der Angst kamen noch andere unreine Gedanken in die eigentlich sehr sauberen Gehirne des Putzvolkes. Mißtrauen, Neid, Hass.
In die Gedanken aller Putzleute? Nein. Ein kleiner Putzmann blieb von den Machenschaften des Putzteufels völlig unberührt. Und das war der kleine Gimp. Der kleine Gimp war einer, den keiner richtig Ernst nahm. Noch nie hatte der kleine Gimp einen Auftrag im Putzland. Er lebte einfach so vor sich hin, hatte stets einen Grashalm im Mund und einen kleinen gelben Hut mit einer riesigen blauen Feder am Kopf. Die meisten Tage verschlief er und in der Nacht war zu müde, um irgendetwas anderes zu tun als zu schlafen. Manche hielten den kleinen Gimp für ein bisserl doof, aber das war er nicht. Der kleine Gimp war einfach nur zu müde, um sich den Kopf über nutzlose Dinge zu zerbrechen. Das Einzige, das den kleinen Gimp beschäftigte, waren seine nächste Mahlzeit und sein nächstes Nickerchen.
Der kleine Gimp merkte wohl, dass sich etwas veränderte im Putzland. Die Putzleute kamen ihm auf einmal viel hektischer als früher vor. Man konnte gar kein vernünftiges Wort mehr mit den Putzfrauen und den Putzmännern sprechen. „Keine Zeit.“, „Muss putzen.“, fuhren sie den kleinen Gimp ohne stehen zu bleiben an.

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Tja, lesen Sie morgen nun endlich WIRKLICH, wie das Putzland fast gerettet wurde und der Putzteufel sein wahres Gesicht zeigt.

Ich aas:

Polsterfetzen

Einen so einen leiwanden Fetzen hatte ich am Freitag! War schon lange nicht mehr so super! Ein Fetzen mit allem Drumunddrran: wertlose Gespräche, Gedächtnislücken und Teleportation.
Obwohl am Freitag doch einige Merkwürdigkeiten passierten:

  1. Ich verließ meine Wohnung (mache ich normalerweise gar nicht gerne)
  2. Ich besuchte Menschen (mag ich überhaupt nicht)
  3. Ich redete, die Menschen hörten zu (passiert so gut wie nie, dass ich mal das Maul aufmache)

Keine Ahnung, welche und wie viele Leute ich letztendlich wirklich besucht hatte, rückblickend tauchen ich in meiner Erinnerung jedoch unglaublich viele Köpfe vor mir auf, die ich mit meinen Worten überrollte.
Ich hoffe stark, dass ich nach Aussetzen des Gehirns nichts gesagt habe, was ich ernst gemeint haben könnte. Und wer auch immer mich in meine Wohnung teleportiert hat: Danke.

Ich aas:
1 äußerst leckeren Polsterzipf
1 Käse
2 Brot
1 Liptauer
1 Apfel

Das Leiden des jungen O.

Zusammengefahren bin ich, als wäre neben mir der Blitz eingeschlagen! Da sitze ich nichtsahnend auf einem Stapel alter Pornomagazine, rauche mit der Shisha etwas Dope und überlege gerade, ob ich den Montag mit Arbeit nutzen oder mit Alkohol vergessen soll, als ein Knall an der Wohnungstür meine sonnigen Frühlingsgehirnwellen ins Chaos stürzt.
Ich zuckte, mit der Zehenspitze trat ich dabei an die Wasserpfeife, die drohend zu wackeln begann. Die gerade erst richtig in Fahrt gekommene Kohle wäre schon fast auf die am Boden zerstreuten Zeitschriften gefallen, ein flammendes Inferno auszulösen. Ich konnte das Schicksal ändern, ich entkam dem feurigen Tod. Verwirrt sprang ich auf, rannte zur Tür, riss sie auf, egal was da kommen mochte! Und was sah ich? Du meine Güte! Ein liebes, süßes, kleines, ganz unschuldiges, zartes, zerbrechliches, blaues Osterei. Oh nein! Es war verletzt! Mit Tränen in den Augen hob ich es vorsichtig vom kalten Boden auf, trocknete vorher noch meine zittrigen Handflächen an meiner Unterhose ab, beschützte das kleine Ei vor der gausamen Welt. Ich führte meine Hände an den Mund, hauchte behutsam in die kleine Öffnung, die ich ließ, um es nicht unabsichtlich zu ersticken. Flüsterte dem Ei beruhigende Worte entgegen. „Schschschsch, kleines Ei. Brauchst keine Angst nicht haben, ich bin ja da. Jetzt wird alles gut.“
Ich sah, wie das kleine Osterei litt. Es hatte Schmerzen, mehrere Sprünge zogen sich auf einer Seite quer über seinen gesamten Körper.
„Ich werde dich abschälen und dir ein neues Zuhause bauen. Weißt du, ich hab unterm Bett etwas Gips.“
Um weiteres Leid zu vermeiden, entnahm ich dem kleinen blauen Ei die verletzte, zersprungene, kaputte Hülle.  Wie niedlich es mich ansah, das liebe Ei, aus dankbaren Augen! Ich stellte es auf einen Teller, mein Gott, das Arme! Es konnte kaum aufrecht stehen bleiben! Mit gemeinsamer Anstrengung schafften wir es aber schließlich doch noch. Wacker hielt es wie ein müder Wächter die Stellung!
Ich zündete mir eine Zigarette an, ohne das kleine blaue Ei aus den Augen zu lassen. Ich zog den Rauch tief in meine Lunge ein. Machten wir uns nichts vor. Es war so gut wie tot. Ohne schützende Hülle würde das Ei nicht lange überleben. Und ich konnte nicht immer da sein, um es zu behüten. Nein, das würde nicht gehen. Ich konnte mein Leben nicht für das Osterei aufgeben.
„Kleines Ei. Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?“, fragte ich das Ei, um es abzulenken und steckte ihm die brennende Zigarette in den Mund.
„Mach mal einen tiefen Zug, mein Kleiner.“
Das Ei wurde zuerst etwas grünlich, dann grau.
„Weißt du, ich will ehrlich sein zu dir. Es geht mit dir zu Ende.“
Ein erleichteter Seufzer. Das arme Ei! War es schon so weit, dass selbst die Nachricht des nahen Todes wie eine frohe Botschaft für es war? Ich nahm mir die Zigarette wieder und streichelte das Osterei zärtlich mit meinem Zeigefinger. Es sollte nichts von alldem mitbekommen, es würde schnell gehen.
„Ich verspreche dir eines. Ich werden den finden, der dich an meine Tür geworfen hat. Auch sein Kopf wird zerschellen!“
Prack! Meine flache Hand landete am Ei und zerquetschte es mit einem gekonnten Hieb! Rasend unerwartet, tödlich einfach.
Lebwohl, kleines Osterei.

Ich aas:
1 Krokodilsbirne
1 blaues Osterei
1 Brot

Sind Lips kinesisch?

Wenn ich groß bin, werde ich Liptauerkoch. Mein Darrrling hat mir schon das nötige Wissen verschafft. Siehe: desertmums Lipdauerrezept. Einzige offene Frage: wo finde ich die Lips? Wo leben die?
Diese Frage beschäftigte mich das ganze Wochenende. Zuerst machte ich zur Förderung meiner Denkfähigkeit ein paar Konzentrationsübungen. Ich harmonisierte dazu meine Gehirnwellen, um diverse Gegenstände per Gedankenkraft zu bewegen – es klappte nicht. Dafür konnte ich plötzlich die Katze der Nachbarin verstehen, coole Unterhaltung (sie hasst mich wirklich). Aber, keine Angst, irgendwann schaffte ich es doch noch, zumindest meine linke große Zehe per Telekinese zu einem kleinen Zucker zu bringen. Dann richtete ich die Waffen her, mit denen ich die Lips erlegen werde: Katana, Polizeifoltertaser und Scharfschützengewehr. Zu mehr reichte es leider nicht, das Wochenende dauert ja nur zwei Tage.

Eines Tages mach ich den Liptauer selbst:
1 Bier
1 Brot
1 Käse
1 Liptauer
1 Birne

Trübe Gehirnverstopfung

Wie mir sei, fragt mein Darrrling, Krapfenverstopfung?

Darrrling,

es ist eher Gehirnverstopfung – es kommt nichts rein und vor allem nichts raus. Kann am Fasten liegen – ich nutze den alten heidnischen Brauch, zu dieser Jahreszeit wenig zu essen, um meinen Willen zu stärken. Ich trinke keinen Alkohol und esse, so weit es sich vermeiden lässts, keinen Zucker. Und das macht Leben und Gehirn inhalts- und farblos. Und trübe. Traurig.

Ich aas:
1 Nichts
1 Noch weniger

Danke der Nachfrage.

Halbsteife Baustelle

Ich hab alles hingeschmissen. Vor meinem Clofenster eine Baustelle, in der Wohnung darunter eine Baustelle, mein Gehirn eine Baustelle. Zuhause halt ich es nicht aus. Lärm, Staub, Kran, Mischmaschine, Bagger, kleiner Bohrer, großer Bohrer, die Gedanken, die mich erschlagen. Um dem Trubel der äußeren Baustellen zu entgehen, habe ich die Wohnung verlassen, um dem Chaos in meinem Inneren zu entgehen, bin ich während der Arbeitszeiten beim Brandinesa und trinke. Das dir mitzuteilen habe ich kurz den Einstieg in meine Wohnung gewagt. Und dann bin ich wieder weg.

Ich aas nebenbei – bevor es verfault:
1 weicher Winterapfel
1 halbsteifes Weckerl
1 Ziegel Gouda
1 Liptauer

Mistvieh von einer Katze, verdammtes!

Nach Wochen wieder im Rattenloch. Apropos Rattenloch – die Ratte von Nachbarin hat seit einigen Wochen eine Katze. Weißt du, ich hasse Katzen. Und Leute, die dauernd von ihren Scheißkatzen reden, mag ich auch nicht.
Die Katze der Nachbarin macht mir Angst. Sie verfolgt mich ständig und beobachtet jeden meiner Handgriffe. Sie sieht genau zu, wie ich die Türen öffne und schließe, wie ich Licht auf- und abdrehe, wie ich die Clospülung betätige, wie ich beim Pinkeln mich mit dem Kopf auf der Wand abstütze. Aber was mich vor allem nervös macht, sie weiß auch, wenn ich zu der Lade mit den Messern gehe. Dann kommt sie gleich gelaufen und beobachtet mich noch genauer als sonst. Und weißt du, was ich glaube? Das verdammte Biest wartet nur darauf, dass mir ein Messer runterfällt und sie es mir in den Unterschenkel rammen kann! Ja! Und sie will mir das Kreuz brechen – rennt dauernd um meine Beine herum, damit ich umfalle und mir den Schädel zerschlagen – damit sie mein Gehirn fressen kann! Verdammtes Vieh! Die Augen jedenfalls mache ich bei der Nachbarin nicht mehr zu – irgendwann würde ich nämlich mit ein paar abisolierten Drähten um die Finger gewickelt aufwachen und nur mehr sehen, wie die Katze böse grinsend den Lichtschalter betätigt, um mir meine Gedärme zu verschmoren – dieses Mistvieh weiß genau, was Strom ist und was sie damit anstellen kann!
Ich muß die Katze der Nachbarin loswerden. Unauffällig. Aber wie nur?

Ich aas:
1 Weckerl mit allerhand Innereien
1 Flasche Orangensaft

… kein Foto – Handy leer …

Segeltörn auf einem Brett vorm Kopf

Die letzten Tage und Nächte habe ich gearbeitet und heute morgen um 8:00 Uhr wars plötzlich aus. Aus mit der Arbeit. Den ersten Schub an Kugelschreibern habe ich geliefert. Und weißt du, was seltsam war? Anstatt daß ich heilsamen Schlaf nachholte, saß ich bis jetzt mit krummem Rücken vor der stillen Werkbank und starrte meine Filzpatschen an. Es ist komisch, wenn etwas plötzlich weg ist, das dich selbst in deinen Träumen beschäftigt hat…. das ist so, als würdest du eines Tages aufwachen und deine Geschlechtsteile wären spurlos verschwunden. Einfach weg, und du hast für diese Lücke keine neue Füllung.

Aber egal, das Telefon wird bald wieder läuten und dann heißts soundsoviele Kugelschreiber nach….. ach Scheiß drauf! Nächstes Jahr im Herbst veranstalte ich einen Segeltörn irgendwo im Mittelmeer. Du weißt ja, ich segle gerne (Törnbericht Golf von Korinth, Törnbericht Kykladen).

Kommst du mit segeln?

Gesucht (mehr tot als lebendig): wer hat ein dickes Fell, bezahlt die Chartergebühr, ist trinkfest, braucht keine Bequemlichkeit, wenig Körperpflege, singt gut, mag Schlümpfe und…

Hmmmm…. ich glaub, ich werd mein Glück in einer Singelbörse versuchen.

Ich aas:
1 leeren Tisch

Seltsames Wesen in poetischer Umlaufbahn

Seltsames Wesen in der Umlaufbahn

Seltsam.
Wie ein kleiner Satellit schwebe ich
durch meine Wohnung,
durch schwarze Leere kalt,
ich sehe Sterne.

Seltsam.
Das Wochenende durchgearbeitet,
wenig geschlafen,
nichts erdacht,
Verstand erfroren.

Seltsam.
Meine Arbeit.
Baue Dinge da,
weiß nicht für wen,
weiß nicht für was.

Seltsam.
Zuhause tu ich das,
in aller Einsamkeit,
Instruktionen übers Telefon,
Geld per Einschreiben.

Seltsam.
Wofür?

Ich aas, oh seltsames Wesen:
1 seltsames Ding
1 seltsameres Ding
1 seltsamstes Ding