Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil III

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Am Mittwoch, dem 23. September 2009, gingen wir in aller Ruhe frühstücken. Der lustige Wirt verkaufte uns frischen Fisch. Somit stand das Tagesziel fest: eine Bucht zu suchen und am Lagerfeuer den leckren Fisch zu grillen hieß es.
Spät am Vormittag brachen wir auf und fuhren in die Nachbarbucht bei Antikyra. Eine kuschelige, schöne Bucht war schnell gefunden – lediglich ein paar seltsame blaue Metallkonstruktionen standen am Strand herum. Wir ankerten, fuhren mit dem Dinghi zum Strand und entfachten mit herumliegendem Holz ein kleines Feuer. Den Fisch nahmen wir aus, entschuppten ihn und marinierten ihn volltrunken.

Wichtig: Nicht zur Nachahmung empfohlen. Offenes Feuer ist strengstens verboten.

Nach einer kleinen Strandparty gingen wir schlafen. Wir hatten am nächsten Tag nämlich eine lange Strecke zu fahren und wollten zeitig los.

Donnerstag, 5 Uhr morgen, Dunkelheit. Der Anker wurde eingeholt und gleich gings los. Die Sonne wurde ungefähr um 7:30 Uhr mit „Waiting for the sun“ von den Doors begrüßt. Gegen 14:00 Uhr kamen wir beim Kanal von Korinth an. Wir tümpelten vor der Brücke, die die Zufahrt versperrte, etwas herum und meldeten uns dann über Funk auf Kanal 11. Kurze Zeit später versenkte sich die Brücke im Wasser und wir bekommen über Funk die Genehmigung für die Einfahrt in den Kanal von Korinth.

Der Kanal von Korinth ist eine Miniaturausgabe des Kanals von Panama. Länge 6,3 Kilometer und 25 Meter breit. Auf der Ostseite des Kanals mußten wir die Gebühr entrichten. 180,- Euro. Der Kanal von Korinth ist der teuerste Kanal der Welt, wenn man den Preis auf Meter umrechnet.

Danach hielten wir auf Salamis zu. Dort wollten wir unsere letzte Nacht auf See verbringen. Laut „Greek Water Pilot“ sollte dort im Westen in der Bucht bei Kanakia eine Ankerbucht sein. Da es kaum Wind gab, fuhren wir unter Motor an Öltankern und Raffinerien auf Salamis zu.
Und die Bucht, die wir dort fanden, übertraf alle unsere Erwartungen. Wir rechneten wegen der nahen Industrie mit schmutzigem Wasser und eine häßlichen Gegend, doch diese Bucht erwies sich als die schönste unseres ganzen Törns.  Fischer tuckerten herum, boten uns Fische an, das kleine Örtchen Kanakia erstrahlte golden in der untergehenden Sonne und das vorgelagerte Inselchen lud auf einen Ausflug mit dem Dinghi ein. Hier siehst du dieses Inselchen:

Ich machte mich mit der Nachbarin auf den Weg in den Ort. Wir hatten kaum Alkohol mehr und die Zigaretten waren fast alle. Das einzige Geschäft, das es im Ort gab, fanden wir geschlossen vor, doch auf dem Weg dorthin, hat uns jeder, den wir nach dem Weg gefragt haben, etwas geschenkt. So kehrten wir mit allem, was das Herz begehrte, aufs Boot zurück: zwei Plastikflaschen Wein und zwei halbe Packungen Zigaretten.

Der nächste Tag war wie immer der traurigste. Wir fuhren in den Zielhafen. Alimou-Marina, Kalamaki, Athen. Zwar konnten wir noch schön segeln, doch es kam keine rechte Freude dabei auf. Am Abend machten wir noch Bootsübernahme, schliefen noch am Schiff und am nächsten Tag am Morgen trat jeder für sich die Heimreise an.

Fazit: ein Törn im September hat schon etwas für sich. Das Wasser hat Badewannentemperatur und du bist allein. Häfen, Buchten, alles leer. Schade ist nur, daß man schon merkt, wie kurz die Tage sind.

UND DANN! Ja dann begann meine Heimreise mit der Eisenbahn. Und das ist eine Geschichte für sich! Die erzähle ich dir nächste Woche.

Schönes Wochenende

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Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil II

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Am Dienstag verließen wir den Ort und die Insel Trizonia und hielten auf Itea, welches am Ende einer riesigen Bucht an der Nordseite des Golfes von Korinth liegt, zu. Wir hatten vor, im Ort Mopeds zu chartern und nach Delphi zu fahren. Als wir in Itea ankamen…. also sowas von Scheiße!…. der Hafen, die Stadt, hundserbärmlich. Für Segler kein Service, aber abkassieren wollen, und sonst nur Häßlichkeit, wohin man schaut. Mopedverleih gibts auch keinen. Einziger Lichtblick ist vielleicht die Hafenpromenade, die die Griechen als billige Touristenfassade mit einigen Lokalen hergerichtet haben. Wir erledigten also ein paar Einkäufe und legten wieder ab – ohne dem herbeieilenden Hafenmeister auch nur einen Cent gegeben zu haben.
Da es schon spät war, suchten wir nach einer naheliegenden Alternative. Laut „Greek Water Pilot“ bot sich da nur Galaxidi an. Mit wenig Erwartung fuhren wir unter Motor auf den kürzesten Weg dorthin. Und ich kann dir sagen: Galaxidi ist ein Juwel inmitten des griechischen Staubes! Nicht nur, daß die Marina neu ist, sie ist sogar fertiggestellt! Es gibt Stromanschluß, Wasseranschluß (10 Euro) und Duschen im Hotel gegenüber (8 Euro)! Und jetzt wirds seltsam: das Wasser in diesen Duschen ist sogar mehr als heiß! Man muß aufpassen, sich nicht zu verbrennen!
Ja, wir verliebten uns in Galaxidi. Ein schöner Hafen, ein schöner Ort, freundliche Menschen:

Wir verbrachten hier einen herrlichen Abend.

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Ich denke nach und aas:
1 Flasche Kalamaki Oliven
1 Schachtel Kronprinz Rudolf Äpfel
1 Schachtel Topfen
1 Packung Bergbaron

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Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil I

Diesen Törnbericht will ich aus Zeitgründen kürzer halten als den letzten (Törnbericht Kykladen 2009).

Wir, ein Team von sieben Menschen, vollführten einen Überstellungstörn einer vollkommen neuen Bavaria 47 Cruiser von der Marina Lefkas nach Athen, Aloumi Marina in Kalamaki. Dazu hatten wir sieben Tage Zeit – 19. September 2009 bis 26. September 2009.
Der gemeinsame Hinflug mit der AUA nach Preveza ging ohne Zwischenfälle vorüber, der Rückflug von Athen fiel zwei Wochen vorher ins Wasser: SkyEuropes Pleite. Jeder für sich buchte schnell den Rückflug, den er noch zu einem annehmbaren Preis finden konnte. Ich entschied mich für eine Rückreise per Eisenbahn.

Wir brachen nach der Bootsübernahmen sofort zu einer Nachtfahrt auf. Kräftiger Ostwind mit bis zu 30 Knoten Stärke trieb uns unter Segel bis Mesolongion. Trostloser Hafen nach der Durchquerung eines kleinen Kanals. Es gibt keine Strom- oder Wasseranschlüsse, die Duschen funktionieren manchmal gegen Abend. Wir schlossen Freundschaft mit der lustigen Crew eines spanischen Schiffes und sahen uns den Ort, den man nach einen kleinen Fußmarsch von 15 Minuten erreicht, an. Es gibt am Hafen lustige Gebotsschilder.


Am nächsten Tag gings gleich wieder weiter. Wir fuhren unter der Rion-Antirionbrücke, die den Golf von Patras vom Golf von Korinth trennt, durch. Um diese Brücke passieren zu dürfen, muß man sich zuerst die Erlaubnis bei „Rion Traffic Control“ über Funkkanal 14 holen. Die sagen dir dann, wo du die Brücke zu durchfahren hast. Zum Beispiel: „Three pillars to the right, one pillar to the left.“

Nach der Brücke setzten wir gleich die Segeln und hielten auf die kleine Insel Trizonia zu. Der gleichnamige Ort hat einen netten kleinen Hafen, in dem interessante Boote liegen.

Morgen erzähle ich den Seglerkrempel weiter.

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Heute mittags legte ich einen Urlaubserinnerungstag ein und aas:
1 Flasche Kalamaki Oliven
1 Dose Amstelbier aus Griechenland
1 Dose Jelen Pivo aus Belgrad

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Gedankenüberstellung im Septemberwetter

Von der Vorarbeit für die nächste Woche bin ich völlig übermüdet. Meine Finger sind vom Kugelschreiberzusammendrehen schon ganz steif und ich habe Blasen an Daumen und Zeigefinger. Nichtsdestowenigerzumtrotz werde ich bis morgen in der Früh durcharbeiten. Die Mühe wird sich lohnen. Wehe, wenn nicht!
Morgen Vormittag gehts los. Flug nach Preveza-Lefkas. In der pipifeinen Marina Lefkas, die ich schon kenne, übernehme ich ein nigelnagelneues Schiff und überstelle es dann nach Athen – was natürlich wesentlich billiger ist als ein normaler Urlaubscharter. Ich schiffe in den Golf von Patras, den Golf von Korinth, fahre durch den Kanal von Korinth und schließlich durch den Saronischen Golf nach Athen. Ich habe nichts großartiges geplant, weiß nur, wo es gute Häfen und Ankerbuchten gibt. Nächsten Samstag gehts dann mit der Eisenbahn zurück. Wenn alles glatt läuft, werde ich Sonntag am Abend in Wien sein.

Der griechische Septemberwettergott, er möge mir wohlgesonnen sein!

Ich aas und verabschiede mich mit:
1 Apfel
1 Brot

Ich melde mich.