Das Pling! Das Plang! Und das Plong!

Oje. Verschlafen. Soll ich in der weißen Anstalt anrufen und mich für heute abmelden? Zahlt es sich überhaupt noch aus? Scheiß drauf!

Gestern Abend… wie soll ich sagen… die Nachbarin hatte Gras besorgt und wir waren ziemlich dicht… die Unterhaltung, die ich stundenlang mit dem Plattengriller führte, war sehr… ergiebig, wenn man das so sagen kann.
Es begann alles damit, dass ich nach ein paar Joints wie üblich völlig entspannt herumhing und mir mein Gehirn von innen betrachtete, als plötzlich der Plattengriller mit der Kommunikation begann. Pling! Plang! Plong! machte er! Und dieses Pling! Plang! Plong! kam von schräg außerhalb des uns bekannten Universums. Es erfüllte alles. Alles! Jedes Pling! und jedes Plang!, jedes Plong! ließ einen die Welt verstehen. Und wenn ich die „Welt verstehen“ sage, dann meine ich das auch so! Die meisten der Pling! Plang! Plongs! klangen freundlich, zärtlich, mir zugetan, als wollten sie mich trösten. Andere wiederum ließen die Erde in ihren Grundfesten erzittern! Ich musste mein Glas Absinth mit aller Kraft festhalten, damit es nicht vom Tisch rutschte! Das Gesicht der Nachbarin verzerrte sich dabei dermaßen, dass es aussah, als hätte sie kein Unterkiefer mehr! Wie lieblich!
Später hockte die Nachbarin glücklich in der Badewanne… da wo ich den Reis anbaue… und sie schluchzte und sie schnäuzte und sie sagte: „Wir sollten fliegen! Matla! Wie die Plings! Wie die Plangs! Wie die Plongs!“
Und ich antwortete: „Ja! Fliegen! Wie die Plings! Wie die Plangs! Wie die Plongs!“
Und der Plattengriller murmelte – ein Murmeln, das wie Brummeln schrummelte: „Fliegt, meine Kinder. Fliegt, denn nur meine Kinder werden das Pling! und das Plang! und das Plong! erkennen.“ Und er lachte.

Ich aas:
1 Käseleberkäsesemmel mit Senf

Pling! Plang! Plong!

Rechtslinksmeeresbewohner

Nicht gut. Ich bin gestern wie eine Krabbe nach Hause gegangen. Mein Genick war auf Grund meines Nachlinksschauen – dort war ja das Bleistiftknödel – derart versteift, dass ich nicht mehr in der Lage war, meinen Kopf gerade aus zu richten. Es sah reichlich beschissen aus, wie ich da rumrannte.
Die Nachbarin fragte mich am Abend: „Warum hast du nicht den Sessel so gedreht, dass du das Bleistiftknöderl gerade ansehen kannst?“
Ich blickte die Nachbarin eine Weile stumm an (mit nach links gedrehtem Gesicht natürlich), dann sagte ich ganz entrüstet:
„Was?“
„Was was? Na, den Sessel drehen!“
„Die Sessel sind festgeschraubt!“
„Ach!“, rief die Nachbarin überrascht aus.
Stimmte zwar nicht, aber ich wollte nicht wie ein Trottel dastehen.
Den restlichen Abend setzte ich mich so vor den Fernseher, dass ich den Kopf stark nach rechts drehen musste, um etwas zu sehen.
Aber ich sage dir was. Das funktioniert nicht! Heute sind die Rückenschmerzen so schlimm, dass ich abwechselnd links und rechts sitzen, gehen und stehen muss. Wie ein Krabbe, die nicht weiß, ob sie Links- oder Rechtshänder ist!
Zum Glück weiß ich jetzt, dass ich die Position des Stuhles verändern kann.

PS: beim Pinkeln muss ich meine Nudel ziemlich in die Länge ziehen, damit ich seitlich stehen kann… wie einen letscherten, alten Luftballon… Tropfen auf den Schuhen konnte ich dennoch nicht vermeiden.

Ich aas – weil ich mich wie ein Meeresbewohner fühle:
1 Sushi-Maki-Set

Rechtslinksmeeresbewohner

Das Problem der Hirnlosigkeit mit dem Gehirn

Ja, gute Frage: wie komme ich jeden Tag auf neue hirnlose Sachen?

Das ist eigentlich ganz einfach. Erstens hat sowieso mal Bob recht, wenn er sagt, dass es am gesunden Essen liegt. Was glaubst, wie ich rumhängen würde, wenn ich jeden Tag den gestern besprochen Batz und Schlatz essen würde. Eben genauso!
Außerdem: sieh dich um! Die Welt ist voll von hirnlosen Sachen!
Je nun, ich meine, da gibt es aber auch viele hirnlose Sachen, darüber zu schreiben, ist die Tinte nicht wert. Zum Beispiel warum es noch immer nicht normal ist, Müll zu trennen oder warum kaufen so viele Leute nachhaltig ein, fahren aber mit dem Auto zum Supermarkt? Oder die Politik! Ein einzige große hirnlose Sache. Die soziale Ungerechtigkeit… also lauter Dinge, die absolut hirnlos sind, sich aber scheinbar nicht ändern lassen.
Da macht es doch viel mehr Spaß, darüber zu schreiben, warum ich glaube, dass der mein neuer Nachbar Wulliwu Leichen in seiner Wohnung seziert. Oder… warum geht die alte Schachtel von Tür Nummer 1 immer rückwärts in ihre Wohnung? Wieso redet die Billakassiererin aus der Steiermark so besonders gerne mit mir? Und warum so laut? Oder wieso steht mein Fahrrad nach 17 Jahren noch immer unbewegt im Hof am selben Platz? Interessiert es niemanden? Wieso ist es am Clo immer wärmer als im Wohnzimmer? Hängt das mit dem Clofenster zum Lichthof zusammen? Und ist es nicht bewundernswert, dass im Lichthof das Laub von unten nach oben segelt? Was befindet sich am Grund des Lichthofs? Niemand hat ihn bis jetzt erforscht. Was verbirgt man dort? Und so geht es den ganzen Tag in meinem Schädel zu und es findet kein Ende. Und nur ein kleiner Teil davon findet den Weg in diesen Misthaufenblog.

Ich aas Inspiration pur:
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Flasche Tabasco
1 Dose Leberaufstrich von Inzersdorfer (die ich für den eigentlichen Stoff halte, aus dem die Träume sind)

Hirnloser Strom

Zu alt für Vanillekipferl?

Die Nachbarin ist zu alt für mich. Ja, ich muss es sagen. Jetzt ist es soweit. Weißt du, was passiert ist? Ich sitz bei ihr in der Wohnung oben, plötzlich fängt sie an:
„Matla, wer ist klüger, meinst du? Du oder der Staubsauger?“ Sie hat so einen Roboterstaubsauger, der von selbst herumfährt und die ganze Bude abgrast.
„Wie soll ich das verstehen?“ Ich weiß allerdings schon, worauf sie hinaus will.
„Naja, wenn ich dem Staubsauger sage, dass er die ganze Wohnung saugen soll, dann schafft er das. Er saugt jeden Quadratzentimeter. Wenn ich es dir sage, saugst du nur die Wege, die du in der Wohnung am häufigsten gehst. Also vom Bett zum Klo und wieder zurück. Deshalb meine ich, dass der Staubsauger klüger ist als du.“ Sie schaut mich mit erhobener Nase ganz provokant an.
„Ja, das kann schon sein, dass dein Scheißroboter klüger ist als ich. Aber nur, wenn es ums Saugen geht.“ Mir gefallen diese Gespräche mit der Nachbarin. „Sonst ist dein Scheißstaubsauger allerdings ein Volltrottel. Kann er z.B. ins Clo wichsen? Kann er das? Ich kann das. Ich kann ins Clo wichsen.“
Die Nachbarin verdreht die Augen.
„Weißt du, Matla. Ich bin dafür schon zu alt… deine ordinären Aussagen… das ist alles so… ordinär.“
„Was heißt da ‚ordinär‘? Und sowieso! Was heißt da ‚Aussagen‘? Und überhaupt! Ordinär? Ich?“
Die Nachbarin, musst du wissen, ist eine Hure… ich werfe ihr das aber nie vor… es ist ja eigentlich der Hauptgrund, warum wir, mehr oder weniger, zusammen sind.
Also habe ich mir was zum Essen aus dem Kühlschrank genommen und bin in meine Wohnung gelatscht. Ich aas hier bei mir:

1 Aufstrich
1 Brot
1 Käse

Zu alt für Vanillekipferl

Ja, aber auch:

1 Dose Vanillekipferl, die die Nachbarin am Wochenende für mich gebacken hat

Ganz geile Vanillekipferl

Darum gehe ich danach wieder zur Nachbarin rauf. Denn was, frage ich dich, ist wichtiger? Ins Clo wichsen können oder eine Dose Vanillekipferl? Mir sind mittlerweile die Vanillekipferl wichtiger.

Der falsche Pass ohne Gebläse (Costa Rica I)

Also der Grund, warum ich nach Costa Rica geflogen bin, war eigentlich Muttern. Sie hatte mich weinend und schluchzend angerufen – kein Wort verstanden – sie sagte nur: „Beruhige dich. Ich komme rüber.“ Sie ist schon seit Jahren in Costa Rica – das ist für sie quasi der warme Warteraum zum Tod. (Warum und wieso gerade Costa Rica erläutere ich übrigens in meiner Bestseller-Trilogie, an der ich schon lange arbeite und die ich raffinierter Weise in einem einzigen Buch verkaufen werde, damit ich das ganze Theater nicht dreimal durchmachen muss.)
Also gab ich meiner Nachbarin die Wohnungsschlüssel, nahm dafür von ihr das Geld für das Flugticket. Blasen wollte sie mir keinen mehr, also verabschiedete ich mich rasch und ohne Umständlichkeiten.
Eigentlich wollte ich sofort abfliegen, bis ich dahinter kam, dass mein Pass abgelaufen war. Zunächst dachte ich, dass es schwierig werden konnte, einen neuen Pass zu bekommen, weil ich ja alle meine Papiere (Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis, Taufschein, usw.) während der Gründungsfeierlichkeiten von Umamatlarumma verbrannt hatte. Aber Irrtum! Selbst für mich als Umamatlarummaner war es ein leichtes zu einem neuen österreichischen Pass zu kommen. Man braucht nur den alten Pass. Zwecks Identitätsverschleierung versuchte ich es mit dem Schmäh, dass im alten Pass mein Name falsch geschrieben stand und auch das Geburtsdatum, aber dafür hätte ich dann doch das ganzen verbrannte Zeug gebraucht. Dauerte bloß 2 Tage bis der neue Pass mit der Post kam. Und schon ging’s nach Costa Rica.

Lesen Sie morgen, wie Matla in Costa Rica ankommt und unerwarterterweise nicht von der Drogenpolizei festgenommen wurde.

>> Teil II

Ich aas bei der Nachbarin:
1 Schüssel Chili

Der Wiener Fruchtbarkeitsritus

Heute Morgen, als ich aus der U-Bahnstation ins Freie trat, stellte sich ein Paar in meinen Weg. Ich wollte Sie mit der guten alten Wiener Floskel „Schleichts eich!“ beiseite schieben, doch hartnäckig blieben sie und entfleuchten nicht. „Guten Morgen!“, lachten sie mich statt dessen an und drückten mir folgendes in die Hand:

 

Ich muss das für den Nicht-Wiener erklären:
es handelt sich hierbei um einen traditionell-wienerischen österlichen Ritus. Es ist quasi eine Aktion der Stadt Wien, um die Bürger zur Fortpflanzung nach dem langen finstren Winter anzuregen. Frei nach dem Motto „SPÖ – Sperma, Penis und Östrogen“. Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit soll sein Übriges tun.
Schon das symbolträchtige Logo des Sex-Vereins SPÖ zeigt uns den geschichtlichen Hintergrund. Wir haben hier die Turmspitze des Stephansdom als Phallus und das Rund des Riesenrades als Bildnis des weiblichen Gefäßes.
Ja, man kann sogar sagen, es ist das Motto des heurigen Frühlings! Es ist „der Wiener Weg“ ins umtriebige und fortpflanzungsreiche Jahr 2013!
Und zu guter Letzt ein ganz wichtiger Hinweis in Punkto Sex: „Zusammen geht’s leichter!“ So hört denn auf zu wichsen, oh ihr Wiener!

Ich bin froh in Wien zu wohnen, einer Stadt, die so auf mich schaut – und aas:
das rote Fruchtbarkeitssymbol

Matla verabschiedet sich.

Na gut denn. Lebt wohl, ihr Säcke! Morgen ist es soweit. Die Apokalypse. Morgen gehen wir alle Maya.
Das heißt, dieser Beitrag ist für mich die letzte Chance euch, die ihr hier unbedingt und unaufgefordert eure Kommentare hinterlassen musstet, zu beleidigen. Lassen wir euch also mal Revue passieren:

  1. „Johannes“ – durchaus der Hauptkommentator hier in diesem Misthaufenblog. Mitarbeit: sehr gut. Ich denke hier zum Beispiel an das Bildnis des heiligen Matlas oder an das Portrait von Darth Entwader. Ach Meister Gimp, gehab dich wohl!
  2. „knofl“ – meine persönliche Blogstalkerin, und Hure. Auf Grund ihrer breitbeinigen Fotos, die mich manchmal im Stundentakt erreichen, kenne ich ihre primären Geschlechtsmerkmale wahrscheinlich besser als sie selbst. Ach knofl, geh‘ endgültig scheiss’n!
  3. desertmum – die wüste Mutter, Wüstenmutter, früher regelmäßige Gastkommentatorin. Nach einem Streit im Fratzenbuch hat sie sich von mir abgewandt. desertmum, ich vermisse dich noch immer (aber nur bis morgen, denn dann wirst du in Flammen aufgehen, Schätzchen).
  4. Vanacoud – hehe
  5. Herr Rudolf – der stocksteife Umstandsmeier, der alles formuliert, als spräche er vor der Europäischen Kommission.
  6. Alle anderen – fahrt mit mir gemeinsam zur Hölle!

Abschließend will ich noch sagen, dass ich alles getan habe, um die Welt und eure Seelen zu retten. Beides ohne Erfolg. Ich selbst trachtete ein Leben in Würde und Menschlichkeit, im Einklang mit der Natur, zu leben. Geraucht habe ich nur Sachen aus dem eigenen Garten, gefressen nur, was billig und bereits angemodert war. Gesoffen alles, was Gott uns auf dieser Erde geschenkt hat. Misslungen jedoch ist mir das Unterfangen, die Frauen zu verstehen (doch seid mir nicht böse, ihr seid mir trotzdem lieber als Männer).

Als kleinen „Joke de l’Apocalypse“ hier noch das Futter der Endzeit:

Das war’s.

Lebensbedrohliche Hingabe der Vorstellungskraft

Mit meiner Nachbarin habe ich Verkehr. Ich geb’s nun zu. Auch per Email – wenn ich zu faul bin, um zur ihr rauf zu latschen oder wenn ich mit ihr persönlich nichts zu tun haben will.
So schrieb ich ihr vor kurzem:

„Werte N.,

schau, was ich gefunden habe:
derstandard.at-Artikel

Interesse?

Grüße von unten
M.“

Sie, die eher unregelmäßig ihre Emails abruft und sich den Teufel um Syntax schert, antwortete gestern:

„m , nette idee. wir sehen uns am w e. lass dir was einfallen . lg n“

Du weißt, meine Phantasie ist grenzenlos. Hehe.

Ich aas:
2 Brot mit Topfen
1 Stück Käse

… Photo vergaß ich auf Grund der lebensbedrohlichen Hingabe meiner Vorstellungskraft… aber hier ist der Fraaß von irgendwann:

Ich hatte Lust auf Elvis

Man glaubt es nicht, ich hock im Rattenloch. So lang ist das letzte Mal schon her, dass ich alle Sicherheitscodes vergessen hatte. Ich mußte mit einem fucking Mitarbeiter der fucking Securityforce das ganze Spezialsicherheitsprozedere durchgehen, um Einlaß zu erhalten – die Blutabnahme habe ich mir zum Glück erspart.
Ja, ein bisserl wehmütig schreibe ich diese Zeilen. Meine Arbeit an den Androiden hier im Rattenloch ist im Aussterben. Immer länger werden die Abstände, in denen sie mich über die gesicherte Leitung anrufen, um ich um meine Assistenz zu bitten.
Aus diesem Grunde hatte ich heute Morgen Lust, mich etwas „spezieller“ für diesen Tag zu kleiden. Ich hatte Lust auf Elvis. Meine alten Glockenhosen passten mir noch und die dunkelroten blankgewichsten Cowboystiefeln mit dem Metall drauf sowieso. Sternensonnenbrille, schmalzige Locke im fetten Haar, protzige Riesengoldkette (unecht), I-love-Adolorin-T-Shirt und aufklebbare Brustbehaarung taten ihr Übriges, um mein Outfit zu vervollständigen…. vielleicht deshalb auch der umfangreiche Securitycheck heute Morgen?
Ultralässig und -berühmt spazierte ich die Strasse entlang, auf meinem Weg zu Billa. Eine alte Schachtel und eine Gruppe von Schwuchteln pfiffen mir hinterher, die Zuseher in der vorbeirumpelten Strassenbahn kreischten und jubelten mir zu. Die Wurstbudelfrau fiel ihn Ohnmacht, als ich ihr „Love me tender“ vorsang, ihr Nachfolger bat mich um ein Autogramm auf seinen Führerschein. Die Süßigkeiten flogen mir von selbst zur Kassa nach und die Warteschlange vor mir löste sich mit tiefen Verbeugungen auf.

Yeah, ich, die Starratte, aas:
1 Packung Brot mit Wurst, Käse und Gurkerl

Putzland IIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Da der kleine Gimp gerade erst gefrühstückt hatte, wollte er die Zeit bis zur nächsten Jause nutzen, um dieser neuen Hektik auf den Grund zu gehen. Er begann durchs Putzland zu schlendern und beobachtete die Putzfrauen und die Putzmänner. Sie putzten! Aber wozu? All der Schmutz hatte doch schon vor langen Jahren das Putzland auf ewig verlassen!
„Warum putzt du denn da so sehr?“, fragte der kleine Gimp einen Putzmann, der wie ein Irrer eine Hauswand schrubbte.
„Na, der Dreck….“, keuchte der Putzmann, „…. der muss weg!“
„Aha. Aber da ist kein Dreck. Es gibt keinen Dreck im Putzland.“, antwortete der kleine Gimp verwundert.
„Aber siehst du nicht? Es ist alles verdreckt! Und es wird immer schlimmer!“, schoss der Putzmann in panischer Angst hervor, ohne mit dem Putzen aufzuhören. Der kleine Gimp schob seinen gelben Hut mit der riesigen blauen Feder in den Nacken und kratzte sich die Stirn.
„Also ich seh keinen Dreck. Siehst du etwa hier irgendwo Dreck?“, wollte der kleine Gimp jetzt wissen.
Der Putzmann wich von seiner Hauswand zurück, sah sich um und lachte dann:
„Ja, du hast recht. Es ist hier nirgends Dreck. Ich sehe auch nichts. Aber der Putzteufel, unser oberster Omputzmann, der sieht den Dreck! Und der wird’s wohl wissen. Aber hab keine Angst, der Putzteufel hat schon Medizin besorgen lassen, die dagegen hilft.“ Und als ob der Putzmann von seinen eigenen Worten angefeuert worden wäre, putzte er nun umso eifriger seine saubere Hauswand.
Der kleine Gimp wurde müde. Er verstand das alles nicht. Welcher Dreck? Medizin wogegen? Das gab’s ja wohl nicht! Da entschloss sich der kleine Gimp kurzer Hand dazu, sich den Putzteufel einmal genauer anzusehen. Er hatte ihn noch nicht kennengelernt, denn von Omputzmännern und so weiter, wusste der kleine Gimp nicht viel.
Also machte sich der kleine Gimp auf, um den Putzteufel kennenzulernen. Alle Putzfrauen und Putzmänner, die er unterwegs traf, fragte er, wo er den Putzteufel finden könne.
„Am Hauptplatz, am Hauptplatz!“, riefen ihm alle ganz abgehetzt entgegen.
Erstaunt, dass soviel Hektik überhaupt möglich war, aber auch etwas besorgt darüber, schlug der kleine Gimp sofort den kürzesten Weg zum Hauptplatz des Putzlandes ein. Und tatsächlich! Mitten am Hauptplatz stand der Putzteufel und hielt eine seiner großen Reden. Und wie er dabei mit seinen Armen in der Gegend herumfuchtelte! Das halbe Putzvolk schien am Hauptplatz versammelt zu sein. Manche trugen seltsame Gesichtsmasken, andere putzten unentwegt an sich selbst herum, aber alle hörten sie dem Putzteufel zu.
Der kleine Gimp verstand kein Wort von dem, was der Putzteufel da sprach. Viel zu schnell und viel zu dreckig war das für den kleinen Gimp.
Den Putzteufel wollte sich der kleine Gimp ganz aus der Nähe ansehen. Er zwängte sich durch die Menge, doch was der kleine Gimp da sah, verwirrte ihn schon sehr. Der Putzteufel war ja voll Dreck! Der sah ja aus, wie ein stinkender Misthaufen, wie ihn die Kinder im Putzland aus den alten Märchen geschildert bekamen.
„Pfui Teufel!“, sagte sich der kleine Gimp, „Der macht ja unseren ganzen Hauptplatz dreckig! Ja, sieht denn das keiner?“
Etwas verärgert über die Blindheit seiner Landsleute schnappte sich der kleine Gimp einen der herumstehenden Putzeimer, holte sich frisches Wasser aus dem Brunnen am Hauptplatz – es war das sauberste Wasser der Welt – und schüttete alles über den Putzteufel.
Peng! Da war es auch schon geschehen. Die saubere, glänzende Hülle des Putzteufels, die das ganze Putzvolk außer den kleinen Gimp getäuscht hatte, zerplatzte wie eine Seifenblase. Und zum Vorschein kam endlich die wahre Gestalt des Putzteufels. Der Putzteufel war kein sauberer Putzmann, nein nein, der Putzteufel war in Wirklichkeit ein grindiger, stinkender Beidl! Noch dazu ein sehr krummer Beidl! Und zwar so krumm, dass sein Gesicht immer etwas zur Seite auf den Boden blickte.
Der Putzteufel lachte grimmig.

Weiter zu Teil 8 dieses Märchens

Lesen Sie morgen, was der Putzteufel, der stinkende Beidl, dem Putzvolk zu sagen hat und warum er eigentlich gekommen war.

Ich bin heute etwas konzeptlos und aas:
1 Etwas, das im Dunkeln verborgen liegt – sowas wie Topfen, Käse, Apfel
1 Corona, das mein Herz erwärmen soll