Liebe ist…

…, wenn sie aus dem Magen kommt. Lieb, gell? Dazu die passende Geschichte:

Matla und seine Nachbarin fahren mit dem Auto. Draussen ist es kalt, die Fenster sind geschlossen und die Heizung voll an. Die Nachbarin ist schon fast am Einschlafen, als Matla plötzlich furzt. Ein leiser Furz, etwas feucht, unbemerkt in der Dunkelheit. Da schreckt die Nachbarin plötzlich hoch:
„Du lieber Himmel! Was ist das für ein Gestank? Hast du Brokkoli gegessen?“
„Jop.“
„Das ist ja widerlich! Bleib sofort stehen!“, schreit die Nachbarin etwas hektisch. Ihre Gesichthaut hat mit einem Schlage eine grüngelbe Farbe.
Matla stoppt das Fahrzeug, die Nachbarin reißt die Beifahrertür auf und übergibt sich lauthals. Ein paar Tauben flattern quietschend davon.
Matla lacht herzlich und sagt: „Jaja, Liebe geht durch den Magen.“

Ich aas:
1 Kübel Liptauer
1 Brot

Das dreisprachige Tischgebet der Nasi

Während sich meine beiden Leser köstlichst über ihre eigenen Witze amüsieren, lebe ich weiter. Und  zwar seit gestern Nachmittag wieder in einer geheizten Wohnung. Dafür gab ich zwar das ganze hart verdiente Geld der letzten Kugelschreiberladung aus, doch besuchte mich dafür die Nachbarin, um mir zu der neuen Heizung zu gratulieren.
„Ich wollte dir das zwar schon zum Nikolo schenken, aber…. naja…. hier bitte. Warmes Essen und etwas Süßes.“, sagte sie zu mir und ich glaubte ein leichtes Erröten in ihrem Gesicht zu erkennen.
„Na gut, danke. Hast du das schon zum Nikolo gekocht oder ist das von heute?“, fragte ich sie, während ich das ungewöhnliche Mahl beschnupperte.
„Laß dich überraschen, Matla.“, antwortete sie mit einem kurzen Aufleuchten in ihren Augen, was mich vorsichtig werden ließ, denn ich war mir nicht sicher, ob es das Flackern des Hasses war oder die Flamme der Liebe. Wir setzten uns beide zu Tisch und ich hoffte inbrünstigst, es möge das Flackern des Hasses sein.
Bevor wir zu essen begannen, hielt ich kurz inne, um das dreisprachige Tischgebet zu sprechen:

Beten wir die freundliche Kunde. Der Tag der Abfahrt möge kommen, wenn die Tausendeinhundert den uns bekannten Raum frei verlassen. Das Pack soll darniederfallen in unserem Lager.

Danach sagte ich für mich selbst zu Gott: „Herr! Wenn da Nasi im Goreng sind, erschlag die Nachbarin mit einem Blitz.“

Ich aas:
1 Teller mit scheinbar Nudeln und Tomatensauce
1 Stück Schokolade in Gestalt eines alten Mannes

PS: das dreisprachige Tischgebet fand ich einst in Italien an der Wand eines Esszimmers:

Kaffeewohnung

Ich habe mich dazu entschlossen, die restliche Woche nicht zu arbeiten. Die letzten drei Tage waren ohnehin so mühevoll, sicherlich habe ich mir etwas Ruhe verdient.
Den Vormittag verbrachte ich im Kaffeehaus, was ich nun öfters tun werde. Denn so brauche ich nicht Unsummen für die Reparatur des Ofens oder für Kohle ausgeben, sondern spare mir das Geld einfach und bringe Teile davon im Kaffeehaus an. Ein Vormittag im Kaffeehaus kostet soviel wie ein kleiner Kaffee kostet und der Nachmittag dann nochmal soviel. Und selbst die Kaffees gewinne ich meist durch kleinere Wetten, die ich mit den anderen alten Scheißern dort betreibe. Heute verdiente ich mir so sogar schon zwei kleine Braune. Die neue Kellnerin nämlich ist etwas ungeschickt und ich setzte zweimal auf ihr baldiges Stolpern und Verschütten von Kaffee.

Jetzt bin ich kurz nach Hause gegangen, damit meine Wohnungstür nicht zufriert. Bei dieser Gelegenheit habe ich mir auch gleich ein paar Sachen für die nächsten Tage besorgt:
1 Ziegel Bergbaron
1 Ziegel Marzipanstollen
1 Apfel esse ich gleich, damit dann das Marzipan besser auf die Geschmacksnerven der Zunge trifft

PS: Bitte betone das Wort „Kaffee“ NIE auf der ersten Silbe! Tu das nicht. NIEMALS!