Die Wüstenlösung

Ich hatte heute Nacht einen irr- und tiefsinnigen Traum. Ich fahre mit der Nachbarin am Beifahrersitz in einem alten Ford Mustang durch die amerikanische Wüste. Die Fenster offen, es ist heiß. Die Nachbarin bespricht mit mir ein dringendes Problem, das sie mit mir hat. Wie immer verstehe ich kein Wort und höre auch gar nicht richtig zu. Sie redet und redet, sieht finster drein. Nach einer Weile – der Seidenschal und der breite Strohhut der Nachbarin flattern im Wind – hört sie auf und wird fröhlicher. Sie blickt herum, durch ihre dicke Sonnenbrille, beginnt zu lachen, im Takt der Musik zu wippen. Und urplötzlich sind alle Probleme, alle Streitigkeiten wie weggeblasen! Auf einmal wird die Reise viel, viel wichtiger! Die Landschaft, der Weg, die Musik. Alles so herrlich.

Als ich aufwachte, wusste ich nicht, was ich mit dem Traum anfangen soll. Dachte zuerst, dass es einfach eine sinnlose Hirnwichserei wäre, aber… naja… es ergibt doch irgendwie Sinn… Die Moral des Traums ist ja die: wenn du mit jemandem ein Problem hast, fahr mit ihm in die Wüste. Im Idealfall ist die Reise so schön, dass sie die Probleme auflösen. Andernfalls kannst du ihm den Schädel einschlagen und im Sand vergraben.

Ich aas:
1 Teller Sardinen mit Spaghetti

Die Wüstenlösung

Aluhut mit Reis

Nun weiß ich, was los ist. Herbstdepression. Zwei Wochen regungslos im Bett gelegen und heute wieder in der Anstalt. Zwei Wochen. Und heute angejammert worden von zwei Typen. Hab nicht alles verstanden. Mein Gehirn noch immer im Ruhemodus.
Nein. Nicht zwei Wochen regungslos. Zweimal mit der Nachbarin im Auto rumgefahren. Ich habe den Tod erhofft. Fast wäre ich erlöst worden. Fast.

Beim Chinesen keine Lust zum Lesen der Speisekarte.
„Huhn, süßsauer, mit Nudeln.“
Der Chinese versteht nichts, nur die Speisekarte.
Musste Speisekarte lesen.

Deshalb ich aas:
1 Tegel mit Mangohuhn
1 Aluhut mit Reis

Aluhut mit Reis

Umadumwärngln

Gestern gab es für den Leser ein Problem mit dem „wärngeln„. Kann sein, dass man dieses Wort nur auf dem einen Berg kennt, von dem ich runtergekommen bin. Um zu erklären, was dieses „wärngeln“ bedeutet, erzähle ich dir einfach, wie ich selbst dieses Wort kennengelernt habe.

Vor vielen, vielen Jahren, als Matla noch ein kleiner, verschissener Wichser (noch kleiner und verschissener als heute) war, trug es sich zu, dass eben dieser kleine, verschissene Matla an einem schönen Sonntag während eines kalten und viel zu frühen Herbst mit seinem Vater einen kleinen Ausflug machte. Tief drinnen im dunklen Wald, als ich schon dachte, Vater würde mich nun wie so oft zurücklassen, um meine Überlebensfähigkeit und damit Lebensberechtigung zu prüfen, zischte er plötzlich:
„Duck dich, Augustin!“
Wie der Blitz ging ich in die Hocke. Hätte ja sein können, dass Vater mit einem Faustschlag meine Reaktionsgeschwindigkeit testen wollte. Ja, ich war stets auf der Hut.
„Schau! Dort hinten ist ein wilder Eber“, flüsterte Vater und zog sein Riesenmesser aus der Scheide.
…Blablabla…
Der Eber raste auf uns zu, Vater sprang seelenruhig einen Schritt zur Seite und stach dem Eber das Messer in den Hals. Der Eber quietschte wie eine abgestochene Sau (sehr treffendes Bild) und mir spritzte etwas Blut in die Augen, aber das war ich gewohnt. Ja, wirklich.
Während Vater sich nun auf den Eber mit seinem ganzen Gewicht warf und das Messer immer tiefer in dessen Hals schob und es dabei herumdrehte, sagte er wie ein Religionslehrer, der eine nette Geschichte aus der Bibel vorlas:
„Siachstas, Matla? Und hiarztn mitn Messa umadumwärngln, wärngln, wärngln. Scheeeee umadumwärngln bis si de Wüdsau neamma riaht. Wärngln, wärngln, wärngln.“
Und er wärngelte, wärngelte und wärngelte, der Hals vom Eber war schon ganz aufgerissen und teilweise wie ein kleiner Springbrunnen.

So war das und ich aas:
1 Mohnflesserl mit gemischten Zutaten

Umadumwärngln

Fleischschmalzhoroskop

Um unseren dieswöchigen Geschlechtszyklus abzuschließen, werden wir heute über die Zukunftsaussichten des Genitalbereichs nachdenken.
Sich aus der Hand lesen zu lassen, ist ein alter Hut. Moderne, aufgeschlossene Menschen suchen nach neuen Möglichkeiten.
Und das ist mein heißer Tip für trendy people: Astrogenital
Während mir das Handlesen immer schon eine viel zu wässrige Angelegenheit war, kommt für mich von nun an das Genitalhoroskop als einzig legitime und auch völlig nachvollziehbare Methode für den täglichen Blick in die Zukunft in Frage. Denn was sagt mehr über einen Menschen aus? Seine lieblos behandelten, abgenutzten Handflächen oder seine vielgehüteten primären Geschlechtsmerkmale?
Die Professionistin auf Nullpenis und die Bratlfettnfut.

Dementsprechend aas ich:
1 Dose Fleischschmalz
1 Banananananane

Putzland IIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Und die neue Putzwut im Putzland machte alles nur noch schlimmer. Der Putzteufel lachte sich ins Fäustchen, sein Spiel ging auf. Er hatte es geschafft. Die Putzfrauen und die Putzmänner hatten nun Angst vor etwas, das sie nicht sehen konnte, ja, sie hatten sogar Angst for Dingen, die gar nicht existierten im Putzland.
Der Putzteufel, der auch ein cleverer Geschäftsmann war, bot nun Medizin an, die gegen diese neue Schmutzseuche helfen sollte. Denn scheinbar breitete sich der Dreck immer schneller aus.
Und da war es auch schon geschehen. Neben der Angst kamen noch andere unreine Gedanken in die eigentlich sehr sauberen Gehirne des Putzvolkes. Mißtrauen, Neid, Hass.
In die Gedanken aller Putzleute? Nein. Ein kleiner Putzmann blieb von den Machenschaften des Putzteufels völlig unberührt. Und das war der kleine Gimp. Der kleine Gimp war einer, den keiner richtig Ernst nahm. Noch nie hatte der kleine Gimp einen Auftrag im Putzland. Er lebte einfach so vor sich hin, hatte stets einen Grashalm im Mund und einen kleinen gelben Hut mit einer riesigen blauen Feder am Kopf. Die meisten Tage verschlief er und in der Nacht war zu müde, um irgendetwas anderes zu tun als zu schlafen. Manche hielten den kleinen Gimp für ein bisserl doof, aber das war er nicht. Der kleine Gimp war einfach nur zu müde, um sich den Kopf über nutzlose Dinge zu zerbrechen. Das Einzige, das den kleinen Gimp beschäftigte, waren seine nächste Mahlzeit und sein nächstes Nickerchen.
Der kleine Gimp merkte wohl, dass sich etwas veränderte im Putzland. Die Putzleute kamen ihm auf einmal viel hektischer als früher vor. Man konnte gar kein vernünftiges Wort mehr mit den Putzfrauen und den Putzmännern sprechen. „Keine Zeit.“, „Muss putzen.“, fuhren sie den kleinen Gimp ohne stehen zu bleiben an.

Weiter zu Teil 7

Tja, lesen Sie morgen nun endlich WIRKLICH, wie das Putzland fast gerettet wurde und der Putzteufel sein wahres Gesicht zeigt.

Ich aas:

Wenn die Werkbank mit dem Hut

Ich hatte die letzten Tage massive Probleme mit meiner Werkbank. Heute war der Techniker da. Ein wirklich grundsolider Kerl, sah aus wie der junge Clint Eastwood mit gelben Zähnen. Der Techniker zerlegte meine Werkbank, um das Problem zu finden – sie hatte am Wochenende Feuer gefangen. Er hatte alles voll im Griff, war mit ganzer Konzentration dabei. Bis die Nachbarin aufkreuzte. Sie stellte sich neben ihn und löcherte ihn mit Fragen. Der Techniker war das scheinbar gewohnt, denn er beantwortete jede noch so blöde Frage klar und kompetent. Erst als er auf den Hut der Nachbarin aufmerksam wurde, verlor er den Überblick. Dieser Hut! Auch mich irritierte der Hut ungemein. Er sah aus, wie ein Blumengesteck, war schmal und hoch und schien am Kopf festgeklebt zu sein. Zwischen Blüten und Blättern glaubte man, ein kleines Vogerl mit einer kecken Schwanzfeder zu erkennen, das einem fröhlich und frech entgegensah. Der Techniker und ich konnten unsere Augen nicht mehr von dem Hut lassen. Als der Techniker plötzlich einen Blick aufsetzte wie Clint Eastwood, wenn er sagt: „Geh ein paar Schritte zurück.“, um seinen Gegner im Duell besser abknallen zu können, griff ich ein. Ich komplimentierte die Nachbarin höflich, aber konsequent, bei der Tür hinaus. Danach ging dem Techniker wieder alles leichter von der Hand. Er mußte zwar einige Teile noch einmal zerlegen, weil er ein paar Schrauben übersehen hatte, aber das war nicht so schlimm.
Der Techniker ist gegangen, ich hab meine Werkbank wieder, und die Nachbarin hat ihren Hut hoffentlich zurück in die Gärtnerei gebracht.

Ich aas:
1 Paradeiser
1 Olive
1 Brot mit Topfen (der Untergang ist nah!)

Bodybuilder mit Schrumpfpenis

Ich war gerade in der Cantina essen. Ich stand mit meinem Essen alleine an einer Wand, alle Tische waren besetzt, als der Admiral wie aus dem Nichts auftauchte. Er schien ziemlich aus dem Häuschen zu sein und fuchtelte mit seiner dämlichen Hutfeder in der Luft herum.
„Mein lieber Matla, hören Sie! Ich brauche ihre künstlerische Nase, wenn ich das so sagen darf! Ich habe beschlossen, in meinem Garten einen Springbrunnen zu bauen! Und dafür brauche ich Ideen! Ideen! Was fällt Ihnen spontan ein?“
„Da bist du bei mir genau richtig, Alter. Zufälligerweise bin ich nämlich Spezialist für Springbrunnen.“ (Ich habe heute ziemlichen Kater und  bin deshalb zu Blödsinn aufgelegt.)
„Das dachte ich mir schon, Herr Matla! Sagen Sie! Was fällt Ihnen ein?“
„Na dann sperr deine Lauscherchen schön auf, Alter. Also. Ich stelle mir einen Springbrunnen in der Art dieser griechischen Kunstwerke vor. Du weißt schon: nackte Bodybuilder mittleren Alters mit Schrumpfpenis, ein paar nackte, etwas dickliche Weiber mit durchsichtiger Bettwäsche herum und irgendwelche Kinder, die in den Brunnen pinkeln. So ähnlich. Was meinst du?“
„Sprechen Sie weiter, mein lieber Matla!“
„Ok, paß gut auf! Ich stell mir bei dir im Garten einen riesigen Typen vor, nackt, mit Vollbart, muskulös, mit Erektion. Der Typ liegt am Boden, praktisch unter dem Brunnen, und er hat seinen Steifen in der Mitte durch den Brunnen gerammt. Und aus seinem Schwanz schießt das Wasser im Ejakulationsrhythmus raus. Verstehst du, was ich meine? So wirds am besten sein! Und am Brunnenrand sitzen und liegen nackte Frauen herum, die um Gnade winseln oder beten. Ja und sie winden sich von irgendwelchen Krämpfen geschüttelt und sehen flehend zum Himmel empor oder halten schützend ihre Hand vors Gesicht, um ja nichts von dem Megaschwanz abzubekommen. Und? Was ist?“
„Naja, ist das nicht leicht übertrieben, lieber Matla?“
„Hör mal, das ist ja die Kunst dabei! Die Übertreibung als Mittel der Kritik! Verstehst du das nicht? Vielleicht mach ich dir eine Skizze.“

Mal sehen, ob sich der Admiral als kunstverständiger Mensch zeigt.

Ich aas an der Wand:
1 Käseplatte
1 Flasche Saft
1 Großer Brauner
1 kleines braunes Ding

Die Reinundwiederraustheorie

„Ich war Haare schneiden.“, erzählte er nämlich beim Essen.
„Die Haare am Arsch?“, fragte ich ihn. Ich, der ich mit argwöhnisch gefalteter Stirnhaut den Kuchen ins Maul stopfte.
„Nein, die am Kopf. Normal halt.“
„Ich dachte, die Dinger, die da runterhängen, gehören zum Hut?“
„Welcher Hut?“
„Was welcher Hut. Na das, was auf deiner Birne steckt.“
„Das ist erstens kein Hut und zweites sind die Haare dazwischen.“
„Ist das ein Problem im Raum-Zeit-Kontinuum?“
Der Admiral lehnte sich genüßlich grinsend auf seinem Stuhl zurück, faltete die Hände auf seinem Fettwanst und sagte stolz:
„Matla, sie beginnen zu lernen!“

Meine Theorie ist die folgende: die bieten hier im Rattenloch absichtlich schlechte Nahrung an, damit die Leute schnell und wenig esssen. Es ist wie beim Häuserkampf: rein und wieder raus.

Denn mir ist kotzübel, obwohl ich nur aas:
1 Kornsemmel mit Alma – was einmal schmeckt, schmeckt auch jeden Tag
2 Stück Kuchen
1 Kaffee