Der falsche Pass ohne Gebläse (Costa Rica I)

Also der Grund, warum ich nach Costa Rica geflogen bin, war eigentlich Muttern. Sie hatte mich weinend und schluchzend angerufen – kein Wort verstanden – sie sagte nur: „Beruhige dich. Ich komme rüber.“ Sie ist schon seit Jahren in Costa Rica – das ist für sie quasi der warme Warteraum zum Tod. (Warum und wieso gerade Costa Rica erläutere ich übrigens in meiner Bestseller-Trilogie, an der ich schon lange arbeite und die ich raffinierter Weise in einem einzigen Buch verkaufen werde, damit ich das ganze Theater nicht dreimal durchmachen muss.)
Also gab ich meiner Nachbarin die Wohnungsschlüssel, nahm dafür von ihr das Geld für das Flugticket. Blasen wollte sie mir keinen mehr, also verabschiedete ich mich rasch und ohne Umständlichkeiten.
Eigentlich wollte ich sofort abfliegen, bis ich dahinter kam, dass mein Pass abgelaufen war. Zunächst dachte ich, dass es schwierig werden konnte, einen neuen Pass zu bekommen, weil ich ja alle meine Papiere (Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis, Taufschein, usw.) während der Gründungsfeierlichkeiten von Umamatlarumma verbrannt hatte. Aber Irrtum! Selbst für mich als Umamatlarummaner war es ein leichtes zu einem neuen österreichischen Pass zu kommen. Man braucht nur den alten Pass. Zwecks Identitätsverschleierung versuchte ich es mit dem Schmäh, dass im alten Pass mein Name falsch geschrieben stand und auch das Geburtsdatum, aber dafür hätte ich dann doch das ganzen verbrannte Zeug gebraucht. Dauerte bloß 2 Tage bis der neue Pass mit der Post kam. Und schon ging’s nach Costa Rica.

Lesen Sie morgen, wie Matla in Costa Rica ankommt und unerwarterterweise nicht von der Drogenpolizei festgenommen wurde.

>> Teil II

Ich aas bei der Nachbarin:
1 Schüssel Chili

Fickende Hasen bei den Gründungsfeierlichkeiten!

Für die Einkäufe der Gründungsfeier des neuen Staates Umamatlarumma habe ich noch gestern Abend die Grenzen zu Österreich überschritten (Notiz: im österreichischen Außenministerium nachfragen, ob die offenen Grenzen eh okay gehen). Ich muß sagen, wir in Umamatlarumma führen wohl ein sehr beschauliches Leben im Vergleich zu den Österreichern. Alles läuft bei uns langsamer aber auch intensiver ab. Beim Einkauf habe ich es gemerkt. Die Österreicher, übrigens ein ungemein häßliches Volk, waren alle sehr hektisch. Ja, sogar hektischer als sonst. Das hing wohl auch mit der frischen Wärme zusammen – alle wollten eigentlich in die Sonne und sie genießen und gar nicht das tun, was sie taten und tun mußten.
Leider müssen wir Umamatlarummania Güter aus Österreich importieren. Das Staatsgebiet von Umamatlarumma ist sehr klein und die Fläche, die für Agrarwirtschaft zur Verfügung steht, wird zum Anbau von Hanf und Reis verwendet. Die Substitutionswirtschaft ist ein wesentlicher Punkt in Umamatlarumma, der zu unserem wirtschaftlichen Überleben und unserer finanziellen Unabhängigkeit beiträgt (Notiz: nach einer Methode forschen, mit der man aus Marihuana und Reis Topfen erzeugen kann).
Die gestrigen Gründungsfeierlichkeiten waren sehr ausgelassen. Das Volk erfreute sich am neuen Staate, an der neuen Identität, der neuen Individualität und ließ seinen Gottvater Matla lange und hoch leben. Die enorme Aufbruchsstimmung im Volke ließ vielartige Diskussion entstehen, die der guten Zukunft des kleinen Staates Umamatlarumma nur dienlich sein wird. Lange noch wird von dieser Nacht gesprochen werden.

Das Volk von Umamatlarumma aas:
1 Paar fickender Hasen aus einer kleinen österreichischen Bäckerei

Identitätsvorräte

Ja, gestern wars nix. Stell dir vor. Fahre ich gestern nicht ins Rattenloch und was finde ich in meiner Lade? Das Geld! Es entsprach fast der Menge, die ich erwartet hatte! Das kam mir ganz recht, schließlich stecke ich ja gerade in einer Identitätskrise. Ich weiß nicht mehr, wer oder was ich bin. Fernseher, Roboter, Jesus, Samurai, Hartgummidildo. Keine Ahnung. Da hab ich natürlich gleich die Scheine geschnappt und bin wieder abgepascht.  Bin bisserl herumgezogen, einen hier, einen da, hab nachgedacht, über die Krise, über die Persönlichkeitsspaltung, über die reale Virtualität, über das Abschlachten….. war schon ein seltsames Gefühl, mittags besoffen auf offener Straße rumzulatschen.

Heute jedenfalls packte ich die Gelegenheit und kaufte ein paar Vorräte ein – bevor ich das Geld ganz versaufe. Ich konnte auch nicht einer Packung Krapfen widerstehen.

Ich aas Teile davon:

Und hievon: