Wasserpanik

Am Vormittag war ich scheißen. Daheim. Ja… schon wieder. Hab mir frei genommen. Krankenstand… mehr so psychologisch bedingt. Aber jedenfalls war ich scheißen. Einen Rieeeseeenhaufen! Steh auf, wisch mir mit einem Zeitungsartikel über den Zustand der EU den Arsch ab und drück auf die Spülung. Nichts. Nada. Kein Wasser. Gerate leicht in Panik, höre schon einen Schwarm Schmeißfliegen auf mich zukommen…  renne wie vom Teufel besessen  hoch zu Nachbarin und schrei sie völlig außer Atem an:
„Hast du meine Wasserrechnung nicht bezahlt? Hab kein Wasser!“
Sie: „Seit mindestens drei Wochen hängt unten ein Zettel, dass heute irgendwas am Wasser gemacht wird. Seit drei Wochen!“
Drehe mich wortlos um, laufe zurück in mein Scheißhaus. Shit, shit, shit! Es stinkt immer mehr, die Ratten kommen, die Mistkäfer, die fetten Fliegen mit ihren Eiern!
Und da! Eine Erleuchtung! Gehe ins andere Zimmer zum Schrank. Nehme die Flasche Inländerrum. Uralt, verstaubt, eiserne Reserve. Nehme einen großen Schluck, wancke ins Klo und versuche mit dem restlichen Rum die Scheiße runterzuspülen. Geht nicht! Die Scheiße… sie klebt in der Schüssel fest! Sie ist mir haushoch überlegen! Hm, ob ich den Scheißhaufen flambieren soll? Vielleicht verbrennt wegen des Rums alles rückstandslos. Bin nicht sicher. Rauf zur Nachbarin! Die weiß immer Rat!

Was soll ich machen und aas:
3 Spiegeleier

Wasserpanik

Vorgeschlechtliches Lungenspiel

Gestern hat mich Kuckuck Kautschuk in ein Studentenheim im 9. Bezirk mitgeschleppt. Wir hockten in einem dunklen Abstellraum auf einem alten, verdreckten Sofa, und rauchten. Das Zeug, das man heute raucht, ist wesentlich stärker als das, welches wir damals hatten. Und die Getränke sind auch viel besser! Als ich vor langen Jahren selbst noch diese verschissenen Grundsatzdiskussionen über den Sinn des Lebens führte, mussten wir von Cola mit Inländerrum leben.
Der kleine, fensterlose Raum war jedenfalls nichts besonderes – aber gemütlich. Neben den typischen Abstellraumklassikern, wie Heimtrainer, alter Riesenfernseher, kaputter Staubsauger, verstaubter Koffer usw., standen noch jede Menge chemischer Mittel gegen Pilz herum und ein Vogelkäfig aus Stroh mit einem mumifizierten Wellensittich am Boden. Und schließlich für das Bier ein riesiger Kühlschrank, der rumpelnde Geräusche von sich gab.
Ich mit meinem grauen Haar und meiner Warze an der Nase brachte den Studentenkindern bei, wie man einen Joint richtig baut, und welche Methoden es beim Rauchen gibt – darunter den klassischen präkoitalen Lungenzug: der geile Bock saugt sich am Joint die Lunge voll und bläst dann den Rauch dem Girl in den Mund – quasi Mundzumundbeatmung mit darauffolgendem Zungenkuss und Dröhnungsgarantie. Wirkt Wunder.

Heute aas ich mit rauher Stimme:
1 Palette kleiner Törtchen – standen im Kühlschrank – weiß der Teufel, wieso!

Hass und Medizin im Kaffeehaus

Die Kellnerin im Kaffeehaus ist schwerhörig, unnatürlich groß und hat übernatürliche Titten. Man lebt dort in der ständigen Angst, um ihr Gleichgewicht. Eine Brille, die ihr viel zu groß ist, sitzt immer so schief und nah an der Nasenspitze, als dauerte es bis zum Absturz nur noch den Bruchteil einer Sekunde. Sie gehört zu jenen gestraften Menschen, die ob ihrer ständigen Nervosität und der Selbsteinschätzung, dumm zu sein,  an Mundgeruch und Schweißfüßen leiden. Unwillkürlich beginnt man die Kellnerin zu hassen. Obwohl sie sicherlich ein nettes Wesen hätte, aber wen interessiert das schon.

Daher war ich nur kurz im Kaffeehaus. Zuhause wärme ich mich mit Rumtee auf. Und um nicht an einer tödlichen Lungenentzündung zu erkranken, esse ich viel Zucker.
Und den Kaffee trinke ich, bis ich das Blut durch mein Gehirn strömen höre.

Ich aas:
1 Zucker
1 Rum
1 Koffein