Sehr eindrücklich dahie, währschafte Speisen und i bin uahi gsin

Da wäre ich wieder. Mehr oder weniger. Eher weniger.
Ich war in der Schweiz und kann berichten, daß unsere anarchistischen Terrorzellen gut gediehen sind. Es sind gute Kameraden, die weder Tod noch Teufel fürchten.
Es ist „alles sehr eindrücklich dahie“, wie die Schweizer es selbst nennen. „Währschafte Speisen“ essen sie und der schweizer Mut schlägt sich auch in der Speisekarte nieder. Sandwiches nennen sie „Eingeklemmte“….. ich würde mir den Verzehr zweimal überlegen.
Dort wo ich war, sprachen sie berndeutsch… eine völlig unverständliche Sprache. Sie gaben sich aber trotzdem große Mühe, damit ich sie verstehe.
Ich kann nun mit Stolz sagen: „I bin am Rothorn uahi gsin!“… was soviel bedeutet wie: „Ich bin am Rothorn oben gewesen!“

Die Leute, die ich aufsuchen wollte, mußte ich erst finden. Sie waren verzogen. Sie wohnten damals direkt am Brienzer See, doch wanderten sie bald Richtung Berg weiter. Dort oben haben sie Ruhe von den Japanern und ihren Fotoapparaten.
Eine kleine Hütte bewohnen sie nun und versorgen sich großteils selbst. Schweizer ernähren sich ohnehin fast ausschließlich von Brot und Käse. Übrigens: wenn bei uns die alten Säcke von der Nachkriegszeit reden, heißt es immer, daß es schwer war, „Brot und Butter“ zu bekommen. Die Schweizer jedoch sprechen dann von „Brot und Käse“…. „Sie hatten nicht einmal genug Geld, um für ihre Kinder Brot und Käse zu kaufen.“
Strom gab es nur hinundwieder… Probleme mit den Leitungen… zuviel Regen in der letzten Zeit. Warmwasser für Körperpflege gab es nie.
Das Wetter war optimal. Angenehm kühl und viel Regen. Ich liebe es, im Regen zu wandern.
Wenn ich morgens die Augen öffnete, blickte ich auf die enorme schneebeckte Masse von Eiger, Mönch und Jungfrau und wenn ich abends heimkam, flößte mir das Rothorn mit seiner Gewalt Respekt ein.
Manchmal wurde ich auf meinen Wanderungen von jemandem begleitet. Wir beobachteten Steinböcke, suchten Beeren und tranken aus Bachsenken, in denen sich noch der Schnee vom letzten Winter hielt.
Bekannte besuchte ich, Freunde verließ ich.

Heute hocke ich im Rattenloch – hier ist alles grau:
1 Melange – mir fiel der Name nicht ein… dachte immer an „Cafe Creme“ und „Cafe Schale“
1 Süßspeise mit Kopfschuß

Die eingeklemmten Speisen:

Japanischer Zierkotz

Im Rattenloch sitzend, auf einem Arsch aus Granit, Hunger bekommend, renne ich stehenden Fußes in die Kantine, in der schwitzend und stolpernd die Urlaubsaushilfen hübsche Brötchen basteln.

In Indien weiß man, daß die Japaner die Suppe nach der Hauptspeise essen, weils ein bisserl deppert sind im Kopferl. Das probier ich heute aus. Ich stelle mir das schon praktisch vor, wenn man, so wie ich, das Essen kaum kaut und riesige Stücke runterwürgt, daß man nach der Hauptspeise satt ist, aber noch Süppchen nachgießen kann, weil es sich zwischen den Essensbrocken noch gemütlich verteilen und die übrigen Lücken auffüllen kann.

Ich esse:
1 Brot mit Eiern und Ziermaterial
1 Brot mit Wurst und Käse und Ziermaterial – hier entferne ich das bunte Klumpert und ersetze es durch wohlschmeckenden Senf
1 Schüssel Kürbiscremesuppe mit ein paar aufgeweichten Kotzbrocken

Das Bild:

Rüüüüüüüülps

und Mahlzeit

Nach 2 Wochen auf dem Meer bekomme ich hier leichte klaustrophobische Angstzustände.

Wir waren an den Küsten von Slowenien, Kroatien und Italien.
Bei der Gelegenheit wollte ich eigentlich in den Canal Grande pissen, wurde jedoch im letzten Moment von einem Haufen Japanern mit Videokameras verscheucht. Dafür hat ein anderes Crewmitglied auf den von Tauben verschissenen Markusplatz gekotzt.
Übrigens zahlt man dort für 2 Tassen Kaffee 26 Euro.

Zum Auftakt:
1 Hamburger Royal TS Menü mit Cola und Ketchup