Betonbunkerpsycho

Ich wohne in einem riesigen Betonbunker, den ich liebevoll meinen kleinen Psychopathen-Generator nenne.
Kinder, die hier aufwachsen, werden eines Tages unweigerlich zu  Amokläufern. Soviele Dinge passieren hier, daß die  Polizei überfordert ist. Ich helfe ihnen. Das ist auch zum  Wohle der Jugendlichen. Je früher sie im Gefängnis landen, umso besser für alle.

Ich filme und fotografiere die Verbrechen in der Gegend. Wenn am Sonntag die Zeitung gestohlen wird, wenn Leute gegen die Hauswand pissen oder betrunken in den Innenhof kotzen, halte ich es fest.
Regelmäßig gehe ich dann zur Polizei und liefere die Beweismittel ab – sie kennen mich schon gut.
Manche Dinge, kann ich auch selbst – ohne Polizei – lösen. Zum Beispiel brennt bei der netten Familie gegenüber schon seit einigen Tagen am Balkon das Licht. Da habe ich mein Scharfschützengewehr, das ich mir gleichzeitig mit meinem  ersten Computerspiel gekauft habe, aus der Waffenkiste geholt (in  der übrigens auch mein toter Rottweiler liegt) und versucht,  ob ich die Lampe theoretisch treffen könnte. Lange habe ich  sie im Visier gehabt. Da ist mir auch gleich der dämliche Hamster am anderen Balkon eingefallen, der mir schon längere Zeit ein Dorn im Auge ist. Mal sehen, was sich machen läßt.

Ich esse:
1 Kürbiskernlaberl
1 grüner Paprika
1 Dose Wojnar Cottage Aufstrich mit Radieschen
1 Packung Münsterkäse
0 Kronprinz Rudolf Apferl
aber dafür 1 Krapferl

Ein Anschlag für die Volkswirtschaft

Meine Bloggerkollegen benutzen die Weblogs dafür, um mit ihren Problemen hausieren zu gehen: faule Zähne, verdorbener Magen, unersättliche Vulva, zuwenig Eingänge in der Mailbox usw…
Du, lieber persönlichkeitsgespaltener Fan, weißt, daß ich keinerlei Probleme habe. Ich verwende diesen Blog, um auf Gefahren und ihre möglichen Folgen hinzuweisen.

Heute möchte ich mich dem Thema ‚Jugendarbeitslosigkeit‘ widmen. Die terroristische Gefahr, die von arbeitslosen Jugendlichen ausgeht, ist enorm. Erst vor kurzem habe ich einen Film gesehen, der das sehr schön verdeutlicht: ‚Assault –
Anschlag bei Nacht‘. Ein Polizist, der in einer amerikanischen Kleinstadt aus Versehen – aber dennoch völlig berechtigt – mit
seiner Schrotflinte einen arbeitslosen Jugendlichen umpustet, löst ein Inferno aus. Die anderen Arbeitslosen, von denen man weiß, daß sie dazu neigen, sich in Herden zusammenzuschließen, schwören Rache und besetzen das Polizeirevier (Man beachte: ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft, das regelmäßig arbeitet, hätte am Abend nicht mehr die Nerven, ein Polizeirevier zu belagern!).
Während der ganzen Nacht – sie müssen ja nicht so zeitig raus – bestürmen sie das Gebäude, in dem sich einige Polizisten und Verbrecher aufhalten, und versuchen alle zu töten. Doch Gott sei Dank! Die Staatsgewalt gewinnt! Knapp, aber doch. Alle jugendlichen Arbeitslosen der Stadt werden in einer Nacht beseitigt. Ein Erfolg für die Volkswirtschaft!

Ich esse:
2 Kornspitzen
1 Dose Kürbiskernaufstrich
1 Paprika rot
1 Packung Münsterkäse