Missverstandener Demonstrationsscheißer

Ich bin ja der am meist missverstandene Mann dieser Welt. Nicht nur, dass jetzt auch  schon die liebe Brunzhilde glaubt, ich verbreite Lügen hier in meinem Misthaufenblog, nein, auch sonst läuft es nicht so gut mit meiner Reputation. Erst gestern ist es wieder passiert! Meine guten Absichten wurden falsch gedeutet!
Beispiel 1: ich stand bei Billa an der Kassa. Vor mir so ein alter Beidl (mindestens so alt und Beidl wie ich selbst) knallt eine große Packung Klopapier, eine noch größere Packung Küchenrollen und dreimal hundert Taschentücher aufs Förderband. Und eine Tafel Schokolade. Ich lächle und frage: „Durchfall, gell? Haben Sie auch an das Druckerpapier gedacht?“ Er schaut mich nur mit einem schön wienerischen „Gusch!“ böse an. Warum nur? Ich wollte nur höflich sein! In meiner Liebenswürdigkeit wusste ich natürlich gleich, was da los war. Ist es mir doch oft genug selbst passiert: die Scheißerei bekommen, zuerst ging das Klopapier aus, dann die Küchenrollen und schließlich die Taschentücher. Zuletzt schabt man sich notdürftig mit dem Druckerpapier die Scheiße vom Arsch. Ich wollte nur helfen.
Beispiel 2: irgendwie kam ich mit einer alten Schachtel über Demonstrationen ins Gespräch. „Man kann gar nicht oft genug demonstrieren“ war meine Aussage. Wogegen ich denn demonstrieren würde, fragte sie mich. „Gegen alles mögliche. Zum Beispiel gegen Mundgeruch.“ Ich wollte lustig sein. Aber nein. Ich wurde gleich von ihr angefahren: „Aber die Menschen mit Mundgeruch können ja gar nichts dafür! Sie Rassist!“ Jaja, da wird mir gleich unterstellt, ich wäre Rassist. Ich musste der Alten erklären, dass ich nicht gegen Menschen mit Mundgeruch, sondern gegen Mundgeruch überhaupt demonstrieren wollte. Sie verstand das aber bis zuletzt nicht.

Ich aas – und ich hoffe, das versteht jeder!

1 Mohnflesserl mit EKG

Demonstrationsscheißereimißverstandener

 

Unterwegs in Costa Lica

>> Beginn der Geschichte

„Kannst du Kung Fu, Gelonimo?“, fragte ich den Chinesen, um ihn etwas von dieser seltsamen Situation abzulenken. Gelonimo begann, sich mit beiden Händen das Gesicht zu reiben. Er sah sehr müde aus, hatte rote Augen.
„Du bist so ein Aschloch, so ein allogantes Aschloch.“ Aus war es mit R.
Ich hatte noch nie mit Chinesen zu tun. Gelonimo war mir sehr sympathisch.
„Das habe ich schon öfter gehört. Komm, Typ, sehen wir, dass wir hier wegkommen.“ Wir standen mit unserer Rostlaube noch immer mitten auf der Strasse.

Gelonimo fuhr weiterhin in seiner halsbrecherischen Art und Weise. Wir unterhielten uns recht gut. Doch irgendwann war es  überstanden und er sagte, ich solle zahlen und dann sehen, dass ich weiterkomme. Ich blickte mich um, es standen einige Häuser in der Gegend herum, sahen alle ziemlich gleich aus.
„Welches Haus ist es?“, fragte ich Gelonimo, während ich das Geld zusammenkratzte. Kannte mich mit der hiesigen Währung, Colones, noch nicht aus. Stumm zeigte er auf eines der Gebäude.
„Hast du eine Telefonnummer, unter der ich dich erreichen kann, falls ich mal wieder ein Taxi brauche?“ Gelonimo reichte mir eine Visitenkarte… furchtbar, hatte die Konsistenz von Klopapier… so auf die Art: „wisch dir damit den Arsch aus“ Ich lachte und boxte Gelonimo in die Schulter, nahm meine Tasche und kletterte aus dem Wagen. Er trat aufs Gas, holperte noch über ein paar kleiner Schlaglöcher und weg war er.

Ok, ich ging auf das Haus zu, das Gelonimo mir gedeutet hatte. Hier wohnte also Muttern. Ich würde sie wiedersehen. Der Vorhang hinter einem offenen Fenster ging zur Seite und ein Gewehrlauf blickte auf mich.

>> und so geht es weiter

Ich aas, weil ich grade erst nach Hause gekommen bin:
1 Rest, den mir scheinbar die Nachbarin hinterlassen hat

 

Alles neu macht der Herbst

Schon seit Wochen steht ein Paket in meiner Wohnung. Irgendein Paketdienstler hat es mir gegeben, weil der Neue von der Tür am Ende des Gangs nicht zuhause war. Diesen Neuen sehe ich nur, wenn wir zufälligerweise beide am Fenster rauchen. Ich mag neue Nachbarn nicht.
Gestern bin ich mit dem Paket zu ihm rüber, läutete an. Er schrie irgendwas durch die Tür, ich hielt ihm das Paket vor das Guckloch. In Unterhose stellte er sich vor.
„Ferdinand.“
„Matla. Hier hast du dein Paket, Alter.“
Er konnte das Paket nicht holen, weil das Gekritzel des Paketdienstlers, der ihm eine Nachricht hinterlassen hatte, völlig unlesbar war.
„Bist du nicht der, den ich manchmal am Fenster sehe?“
„Ja.“
„Rauchst du in diesen Geräten Tabak oder gibst du andere interessante Zutaten dazu?“
Verdächtige Frage und der neue Nachbar sah bei genauerer Betrachtung tatsächlich wie ein Polizist aus.
„Ich scheiß auf Tabak.“
„Ok, Matla, dann komm ich mal auf einen Rauch vorbei.“
„Fein. Lebwohl, Alter.“
Ich war schon im Gehen, die Tür schon fast zu, als mir noch was einfiel.
„Ferdinand, kannst du mir eine Rolle Klopapier leihen?“
So werden bei uns neue Mitbewohner empfangen. Herzlich und hilfsbereit.

Ich aas:
1 Brot
1 Käse
1 Eieraufstrich
1 Käsewurst
1 Kronprinz Rudolf Apfel JAWOLL!