Um mich etwas von der Nachbarin zu distanzieren, war ich gestern mit Kuckuck Kautschuk unterwegs. Nein nein, Kuckuck Kautschuk hat nichts mit meinem alten Freund Admiral Kuckkuck zu tun. Kuckuck Kautschuk heißt nicht einmal Kuckuck Kautschuk, sondern sein Name ist eine Mischung aus den Worten Kuckuck und Kautschuk. Ich merke mir das nicht. Knuwutschuk oder Tschuwaukwuck, keine Ahnung, ist mir auch scheißegal, ich nenne ihn einfach Kuckuck Kautschuk. Er ist Afrikaner, Student, klein und dünn, wohnt im dritten Stock und man kann sich köstlich mit ihm amüsieren – obwohl ich nicht mal ein Drittel von dem verstehe, was er von sich gibt. Das Faszinierenste an Kuckuck Kautschuk ist allerdings das Tempo, mit dem er sich durch den Tag bewegt. Schon als Kind habe ich Prozessionen gehasst, weil da so langsam gegangen wird, ich bekam schnell Rückenschmerzen, dem kleinen Kuckuck Kautschuk hingegen macht das überhaupt nichts. Er bewegt sich noch zehnmal langsamer! Wem man Kuckuck Kautschuk beobachtet, könnte man meinen, Gott hätte sich mit seinem gewaltigen Arsch auf die Fernbedienung gesetzt und versehentlich den Zeitlupemodus eingeschaltet. Hinter Kuckuck Kautschuk einherzugehen ist zwar ein ständiger Kampf gegen den eigenen Jähzorn, doch in zugedröhntem Zustand ist seine langsame Gesellschaft äußerst angenehm.
Auch die Lebenseinstellung von Kuckuck Kautschuk finde ich sehr ansprechend. Für Kuckuck Kautschuk ist alles ‚Wöwö matope‘ – keine Ahnung, wie man das schreibt, auf jeden Fall spricht man es genau so aus: Wöwö matope. Kuckuck Kautschuk konnte mir zu verstehen geben, dass ‚Wöwö matope‘ soviel bedeutet wie: ‚Schas im Wald‘. Schafft er eine Prüfung nicht: wöwö matope. Ist das Geld alle: wöwö matope. Hat er Blähungen: wöwö matope. Jammert seine Freundin: wöwö matope
Ich aas:
1 Wöwö matope