Scheißhaus

Ich verbringe die meiste Zeit nur noch am Scheißhaus. Es stinkt zwar und die Clodeckel haben Flecken und der Boden ist voll mit Urintropfen, die Spülung tropft mehr als dass sie fließt und die Closchüsseln sind überzogen mit braunen Bremsspuren. Dennoch. Es ist hier immer noch der angenehmere Ort.
Ich habe herausgefunden, dass, wenn ich mir eine volle Arschpapierrolle zwischen Lendenwirbeln und Wassertank zwicke, ich lange Zeit sehr bequem sitzen kann. Die Behälter für das Arschpapier sind außerdem so angebracht, dass man sie gut als Schlafstütze verwenden kann, wenn man den rechten Arm als Polster nimmt. Wenn ich wirklich etwas Schlaf brauche, starre ich so lange den Clobesen an, bis mein Geist in eine bessere Welt gleitet. Da die Lüftung ohnehin nie funktioniert hat, ist auch das Rauchen nach dem Aufwachen kein Problem. Niemand erkennt den Unterschied.
Allein… das Essen am Scheißhaus bringe ich noch nicht übers Herz. Ich denke aber, dass ich in ein paar Wochen so weit sein werde. Dann sind meine fünf Sinne dermaßen abgestumpft, betäubt, gelyncht, dass auch kulinarische Vergnügen kein Problem mehr sein können.
Ich werde mich bemühen, einen Laptop zu bekommen. Damit wird das Schreiben am Clo nicht mehr so anstrengend sein… ja, ich bin gut darin, Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Auch hier in diesem Scheißhaus-Bunker ist es möglich, Scheiße zu produzieren. Auch schriftlich.

Ich aas:

1 Semmerl mit Extra, Gouda und Ei

Kulinarisches Gemetzel

Siehst du das? Ein Schlachtfeld! Links oben ein Stück Käse mit starken Abschürfungen. Schrecklich! Schmerzhaft! Daneben nur noch die Innereien eines Paprikas, von Aasgeiern ausgeweidet! Rechts, noch mehr Käse, bereits von Verwesung befallen, verstümmelt! In der Mitte, einsam geräderte Salami, blass, tot. Die Fetzen herum, verstreut auf der Walstatt als Zeugnisse des grausamen Seins!
So sieht es aus, wenn Matla in die Mittagsschlacht gezogen und für die Vernichtung des Hungers eingetreten ist! Bis zum letzten Tropfen Bier!

Ich aas:
1 Zusammenstellung abstoßender Nahrungsmittel, deren Alter schon ihre Hässlichkeit übertrifft!

Wann kommt der Bäcker?

Lasset uns beten und mit dem normalen Programm fortfahren. Ich habe mich dazu entschlossen, den kummerreichen Törnbereich an anderer Stelle fortzusetzen – zu sehr lenkt er von der eigentlichen Aufgabe, der kulinarischen nämlich, ab. Ja!
Der zeitlich immer größer werdende Abstand meiner wertlosen Beiträge wurde auch deshalb in letzter Zeit immer gewaltiger, weil ich nicht nur durch jede Menge Liturgie die Flut heraufbeschwor, um für immer segeln zu können, sondern ich hatte auch sonst einiges um die Ohren. Ich gab nämlich nach langen Jahren einmal wieder ein Konzert mit meiner alten Gitarre, ich mußte im Dojo Prüfungen bestehen und ich mußte nacharbeiten, was ich während des Segeltörns zurückließ.
Nun läuft hier wieder alles wie gewohnt: ich schreibe, was ich esse, und keiner interessiert sich dafür.

Heute aas ich:
1 Brot mit Liptauer
1 Käse
1 Paradeiser
2 Stück Nachspeise aus der Wiener Geheimbäckerei

Und das passende Gleichnis zu der Fürbitte:

Kulinarisches Schlachtfeld

In Umamatlarumma soll es keine Armee geben. So hat die umamatlarumanische Volksversammlung in Einklang mit der Prophezeiung und dem Gottvater Matla heute Nacht entschieden. Was nicht heißen soll, daß sich die Umamatlarummarana einer ausländischen Macht wehrlos ergeben würden. Mitnichten! Innerhalb kürzester Zeit wäre das Volk mobilisiert und bewaffnet. Samuraischwerter, Scharfschützengewehre, Polizeitaser, ausgestopfte Rottweiler, alte Gitarren und Biene-Maja-Platten. Ich stelle mir schon vor, wie das wird, wenn orientierungslosbetrunkene Bundesheersoldaten, dem Koma nahe, über noch betrunkenere Umamatlarummarana herfallen, die torkelnd und verzweifelt mit alten Gitarren umsichschlagen.

Ja und sonst habe ich eigentlich keine Sorgen. Und ich aas:
1 Brot
1 Topfen
1 Käse
1 Apfel

Am Foto das Schlachtfeld!

Wertlos Schimpliges für Unreife

Das Wochenende ist da. Ich werde mich in den nächsten Minuten mit zwei Flaschen Rotwein zurückziehen, Musik hören und diese Woche der Vergessenheit anheimfallen lassen. Zum Einschlafen dann vielleicht noch ein kleines Oferl.

Aber sag mir eins, wertloser Leser, wie lagert man am besten Brot? Ich habe schon einige Varianten versucht, aber mir fehlt es an kulinarischem Vorstellungsvermögen.
Brot im Papiersackerl, mit dem man es an der Brottheke bekommen hat, zu lassen, führt nur dazu, daß das Sackerl feucht ist und das Brot trocken.
Die Plastiksackerln mit Löchern drin, bringen nichts. Das Brot wird schnell hart.
Und die kleinen Müllsackerln bringen auch nichts, denn dann fängt das Brot bald zu schimmeln an.
Also wie gehts das, verdammt?

Ich aas:
1 trockenes Brot
1 ,Nektarine – schimplig zwar, dafür aber unreif

Der dritte Weltkrieg und ich aas

Du seltsamer Vogel du fragst dich sicher schon länger: „Warum schreibt der immer ‚ich aas‘ und nicht ‚ich aß‘ wie jeder normale Mensch?“ Nun. Ich kann dir jetzt, da es bald so weit sein wird, beichten, daß ich mich schon seit den Fünfzigerjahren auf den dritten Weltkrieg vorbereite. Ja, jetzt beginnt er aber wirklich echt bald. Jetzt ist ja endlich offensichtlich gegen wen der Raketenschild in Polen wirklich gerichtet ist, es ist nun klar, daß die Russen NICHT schuld an der Krise sind und die NATO der eigentliche Provokateur ist. Die freie Presse (ich meine die wirklich echt freie Presse) des Internets berichtet ja tattäglich die echt wahre wirkliche Wahrheit – die Links habe ich dir ja schon einmal aufgelistet: Die Wirklich-Wahr-Presse

Aber zurück zur eigentlichen wirklichen echten Frage: warum aas ich? Weil genau das werden wir in naher Zukunft alle tun! Aas fressen. Wirklich echtes Aas. Rattenaas, Menschenaas, Pflanzenaas. Nicht Topfen und Käse, sondern reales Aas. Wenn die Atombomben auf Polen prasseln, weil die Russen zuerst den depperten Raketenschild wegbomben müssen, um endlich die echten wahren wirklichen Feinde erwischen zu können.
Und Aas eben, mein lieber kulinarischer Freund, schmeckt Scheiße. Und immer gleich. Darum esse ich schon seit Jahren immer das Gleiche. Okay, zuerst wars EKG, jetzt ist es genverändender Topfen, aber du weißt schon, was ich meine.

Aber keine Angst, das war jetzt nur ein Scherz. Die echte wahre Zukunft sieht ganz anders aus. Jesus Christ Superstar wird die Weltherrschaft an sich reißen! Ich hab sowieso vor kurzem erst im Keller meine alten Glockenhosen gefunden und das bunte Hemd mit den Fransen. Habs wieder in meinen Kaste getan. Die Platte habe ich auch und wenn ich mir das anhöre, freue ich mich, wenn wir alle völlig bekifft in den blumigen Himmel fahren und mit Jesus Christ Superstar singen können: „He Sanna, ho Sanna, hehe! Holodaro!“

Mir ist schlecht. Vom Aas:
1 Brot mit Topfen und Pfeffer
1 Käse
1 Flasche Samos, die schon fast leer ist…. das Wochenende naht ja schon.

Noch schnell das Foto bevor ich kotzen renn:

Steueralarm und die Lösung durch Liptauer

STEUER!!! ALARM!!! Irgendjemand möchte Steuer von mir! Ich habe aber keine Steuer! Wo soll ich die hernehmen? Ja, sind die völlig wahnsinnig? Sie wollen STEUER! Ich hab das nicht!

Als ich den Brief vom Finanzamt bekommen habe, bin ich gestern Vormittag gleich zur Nachbarin rauf, um sie um Rat zu fragen. Sie ist nämlich so eine Art selbständige Nutte, weißt du? Und die sollte sich doch wohl auskennen mit Steuern und so weiter.
Und tatsächlich! Sie hat mir die Lösung genannt! Mehr Ausgaben!
Nichts leichter als das! Ich bin gleich zu Billa und habe mir Wein gekauft. Und zwar nicht den guten billigen Wein, den ich sonst immer saufe, sondern den mit dem komischen Geschmack… der, der weit mehr kostet.

Und weil dieser Misthaufenblog ein kulinarischer Genußblog ist, tische ich zu gutem Wein natürlich auch gutes Essen. Heute gibt es Liptauer-on-the-fly. Das Rezept dazu habe ich ja schon vor Jahren präsentiert und du findest es dort: Liptauer-on-the-fly. (Da ich keinen Pfeffer habe, verwende ich Tabasco – man ist ja gut ausgestattet!)

Also der Küchenchef Matla empfiehlt:

Vorspeise: 1 Flasche Welschriesling von Skoff

Hauptgang: 1 Liptauer-on-the-fly-Brot, dazu passend eine Flasche „El Coto Rioja“ UND eine Flasche „Atrium Merlot“

Nachspeise: 1 Flasche „Blaufränkisch Burgenland“ (ich hab sie bereits als zweite Vorspeise getrunken)

Wenn ich das alles intus habe, werde ich erledigt sein und den Freitag Freitag sein lassen.

PS: mein Dank geht an Darling desertmum, die mich gestern mit einem Geschichterl vertreten hat. Außerdem haben wir unser gemeinsames Interesse an Gefahr entdeckt: Schwarze Nacht für Mopeds

Flizza in der Pizza

Man war heute beim Herren der Kugelschreiber. Es gab viel zu bereden, deshalb hatten wir heute ausnahmsweise keine Zeit zu kochen.
Wir wollten uns daher etwas bestellen. Normalerweise bestelle ich meine Katerfrühstückswochenendpizza immer beim Pizzawixer, aber der Herr schlug den Pizzamann vor – den kannte ich nicht. Und ich muß sagen, ich bin begeistert! Sie dir das an:

SIEHT DAS NICHT EINFACH HIMMLISCH AUS? Bekommt man da nicht Lust, sich in eine kleine Laus zu verwandeln und sich in diesem kulinarischen Garten der Lust zu ergehen? Köstlich! Beim Pizzawixer besteht eher der Wunsch, sich in einem Hinterhof zu erbrechen!

Ich aas:
1 Pizza BBQ Irgendwas – das BBQ steht laut Herrn der Kugelschreiber für „Barbie Q“ (nicht zu verwechseln mit „Suzie Q)

Hosanna!