Gute Mundmatschmischung

Bei meiner Nahrungseinnahme hüfpen mir ständig ungustiöse Teile derselbigen aus dem Mund. Ich denke, ich bin zu hektisch. Ich stopfe mir zuviel auf einmal ins Maul. Und dann, genau dann, fallen mir so viele Dinge ein, die ich gerade sagen wollte. Meine nähere Umgebung sieht nach dem Mittagessen aus, als wäre es explodiert.
Der Chef des Nachtcafes, in dem ich auch gestern wieder war, schleicht sich, wenn ich esse, von hinten an und sobald mir das guteingespeichelte Futter aus dem Gesicht fällt, springt er vor und fragt: „Schmeckts?“ Und dabei grinst er mich stets mit Haß in den Augen an. Klar, er muß es ja putzen.
Ich hab ihm schon so oft gesagt, er soll das lassen! Das ist ihm egal, aber zumindest sucht er nach seinem Spruch sofort das Weite, denn er ist wäre genau der, dem ich meine Einfälle mit vollem Mund erzählen würde. Und er weiß das.

Ich aas:
1 Mischung, die guten Matsch im Mund ergibt

Das Mahl für den Henker

Wahrscheinlich glaubt die Nachbarin, daß ich bald verrecke, – dabei ist es genau umgekehrt, wie mein einer eingeweihter Leser weiß – denn sie gönnt mir keine Ruhe mehr. Hat sie mich doch heute wieder zu ihr hinauf geschleppt und für mich das Essen bereitet….. dabei habe ich ihr schon so oft gesagt, was für eine Erniedrigung es für mich wäre, wenn ich von einer Frau bekocht und bedient werde. So als könnte ich nicht kochen (oder zumindest mich selbst verköstigen), als könnte ich nicht für mich selbst sorgen, als wäre ich ein unfähiger Vollidiot.

„Was ist das?“
„Das, lieber Matla, ist Nudelsuppe.“
„Und was soll ich damit?“
„Essen! Es wird dir gut tun.“
„Glaubst du?“

Man kann bei Nuddlsuppe nicht viel falsch machen. Nun, die Nudeln jedenfalls waren zu lang. Ich habe es nicht geschafft, auch nur eine Nudel auf dem Löffel zu behalten. Bald ging ich dazu über, die Suppe zu trinken. Dabei hielt ich den Teller wie einen Pokal, etwas schräg, um auch die Schwerkraft zu nutzen, und saugte schlürfend Flüssigkeit und Nudeln ein – verstehst du mich?

„Weißt du eigentlich, daß ich bei mir unten ein Teller habe, das genauso aussieht wie deines?“
„Matla, das IST meines. Du hast es dir vor Jahren von mir geliehen. Und bist du satt?“
„Wie soll man von Wasser und etwas Nuddln satt werden?“
„Ich kann dir noch was anderes bringen. Willst du vielleicht….“
„NEIN! Danke, ich muß los. Aber was anderes noch: wenn du demnächst sterben würdest, wäre das sehr schlimm für dich?“
„Was ist das jetzt wieder für eine Frage?“
„Ach nichts. Nur so.“, sagte ich wohlwissend grinsend und verzog mich.

Daham aas ich noch das wirkliche Mittagessen:
1 Kuchen – ich glaube mit Kokos drauf
1 Bier Stiegl

Kerzenschein im Advent und Topfenlecken

Erledigt. Jetzt sind sie gekommen und haben mit einem Kleinlaster die Adventkugelschreiber geholt, die ich in den letzten Tagen unter Hochdruck zusammengedreht habe. Ich bin mit nur sieben Tagen Verspätung fertig geworden.
Und deswegen habe ich mir nun etwas gegönnt, was ich schon seit einiger Zeit vermisse: ein Mittagessen in aller Ruhe. Siehe:

Gell? Sieht appetitlich aus. Ich habe mir die Zeit genommen und den Topfen aufs Brot gestrichen (mit einem Messer) und den Käse (ebenfalls mit einem normalen Messer) abgeschnitten. Der Apfel ist gewaschen worden. Klingt für dich wohl nach nichts Besonderem, aber ich sage dir, wenn man wochenlang aus Zeitmangel den Topfen mit der ohnehin wunden Zunge aus der Dose leckt, Brot und Käse mit den Zähnen vom Ganzen abreißt, um es zu verschlingen, Obst sowieso maximal mit einem Taschentuch abwischt, dann glaube mir, daß dieses Mahl jetzt für mich wie ein Kerzenscheindinner in der Obenohnebar war. Sehr geruhsam.

Ich aaaaaaaaaaaassss (ganz ruhig):
1 Scheibe Brot
1 Stück Käse (in ein handgerechtes Stück geschnitten)
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Schachtel Rotwein

Adios Carro und ewge Treu!

El Carro ist tot. El Carro war mein Auto. Fast genau fünfzehn Jahre hat El Carro mich begleitet. Durch gute Zeiten, aber großteils durch schlechte Zeiten.
Heute Morgen ging El Carro von mir. Ich stand in der Mitte einer Gürtelkreuzung als der Zahnriemen riß und das Herz El Carros zertrümmert wurde. Das wars. Und während er im Sterben lag und ich ihn fluchend und spuckend, von einem zermürbenden Trauerhupkonzert begleitet, den Gürtel entlang schob, schwor ich ihm ewge Treu. Keine andere Mistkarre soll mehr meinen Körper durch diese todgeweihte Stadt bewegen.

Das heißt, ich werde mir wieder ein Motorrad zulegen.

Und bis dahin quäle ich mich per pedes herum und ich aas das Friedhofsmahl:
1 süßer Ziegel
1 Becher Joghurt – wenn ich mich recht erinnere, ist das der dritte Becher Joghurt seit es dieses Blog gibt

Adios Carro und ein paar Worte noch für dich:

Weine nicht ob der Zeit, die nun kommen mag, sondern lache wegen den Tagen, die waren.

PS: und somit verschwindet auch das Beweismittel für den Stoßstangenfetischisten. Hehehe.

Kren, die Einsicht und der sichere Untergang

Peng! Peng hats gemacht! Und jetzt bin ich ein neuer Mensch!

Da war ich über Ostern eingeladen (wegen Ostern, Barmherzigkeit, Mitleid und Bibabo) und deckte grad den Tisch. Einer rieb den Kren mit der Maschine in die Dose aus Plastik, welche man luftdicht verschließen kann. Ich nahm die Dose an mich, öffnete sie unter meiner Nase, um den Kren zu riechen, der nicht von Mautner Markhof kommt, und holte tief Luft. Und PENG! Da fuhr mir der Dunst des Krens in die Nase und ließ mein Körperchen erschaudern! Ich mußte mich setzen. Atmung und Herzfunktion setzten aus, das Gehirn wurde nicht mehr durchlüftet und so durchlebte ich alle meine Leben auf einmal, sah die Gegenwart der Dinge, die verborgen sind, und die Zukunft der Dinge, die nicht sein sollen dürfen! Jahrtausende vergingen und jemand schüttete mir kaltes Bier ins Gesicht!
Ich erwachte und ich wurde dessen gewahr, was von nun an meine Aufgabe sein werden soll. Ich kniete nieder, faltete die Hände zusammen, hob sie zum Himmel und schwor, von nun an dem Herren und dem erleuchtenden Kren zu dienen! Das Ende ist nah, die Welt wandelt sich und nachdem ich meine Hände in Schmerzen wieder auseinandergefaltet hatte, lief ich dahin und las die Offenbarung des Johannes. Nun ist alles klar.
Die letzten Tage aber fiel ich in ein Fieber. Doch nicht körperlicher Natur war es, sondern seelischer. Die Einsicht ist über mich gekommen, ein Engel ist über mir gekommen und wir werden mit Sicherheit untergehen.

Ich halte das symbolträchtige Mahl:
1 Brot mit den Samen der Heiligen Blume zur Sonne
1 erleuchtender Kren
1 blaues Ei – Fruchtbarkeitssymbol der heidnischen Götter
1 Apferl – Fruchtbarkeitssymbol von Kronprinz Rudolf
1 Käse, der so stinkt, wie des Teufels normaler Schweißfuß

Die dunkle Seite des Mahls

So sieht mein Rattenloch aus, wenn ich durch den Boden der mit Wasser gefüllten Lili sehe:

So gefällt mir mein Loch natürlich wesentlich besser!
Deshalb werde ich mir eine Taucherbrille besorgen, diese innen mit Wasser füllen und vor das Glas ein Kaleidoskop hängen. Das sollte einen ähnlichen Effekt hervorrufen. Mir wird dann meine Umgebung zwar besser gefallen, das Arbeiten am Bildschirm wird jedoch wahrscheinlich etwas schwieriger.
Außerdem latschen ab und zu irgendwelche Leute in mein Rattenloch (ca. 1mal pro Woche und meist nur versehentlich –  was ich gut finde, denn ich fürchte die humanoiden Lebensformen) und die könnten mein Aussehen in diesem Zustand  vielleicht etwas seltsam finden.
Daher werde ich mir zusätzlich zur Taucherbrille noch einen Schnorchel anhängen und eine schwarze Latexbadehaube aufsetzen. In das Wasser in der Brille gebe ich noch eine Brise Salz, damit meine Augen rot und angestrengt aussehen. Wenn mich dann die Leute, die sich in mein Rattenloch verirren, tatsächlich auch noch anlabern, werde ich beginnen laut  mit dem Schnorchel schwere und langsame Atemgeräusche zu machen, um sie etwas aus der Fassung zu bringen. Und dann werde ich, egal was die Leute sagen, antworten: ‚Luke, komm auf die dunkle Seite der Macht.‘

Mein Essen:
2 Semmel mit Gartenpikante, Emmenthaler und Essiggurkerl (genug Gemüse für einen Tag, lieber Ernährungsberater)
1 Sack Messino Minis
1 Apfel

Das war der kranke Mittagessenflopblog.