Natürliche Waschvorgänge am Auto

Ich seh schon, das Wochenende wird eine Katastrophe. Schon heute ist mir die Nachbarin, mit der ich ja morgen die Zivilisation verlasse, um meine Mutter zu besuchen, ordentlich auf den Sack gegangen (bitte das ist nicht wörtlich zu nehmen!).
„Hast du den Kobel noch immer nicht gewaschen? Ich schwörs dir, Matla, ich fahre mit dem Auto keinen Meter, wenn du das nicht wegmachst!“, nörgelte die Nachbarin herum.
„Wir werden sehen.“
„Ja, das werden wir sehen. Ich sags dir. Ich fahre nicht mit.“
„Ist recht.“
„Sag mal, willst du jetzt, daß ich mitkomme oder nicht?“
„Ja.“, sagte ich. Ich weiß auch nicht. Manchmal hat es keinen Sinn, was vernünftiges zu sagen.
„Also wirst das Auto putzen oder nicht?“
„Wir werden sehen.“

Du erinnerst dich vielleicht, daß mir die Nachbarin schon vor ein paar Tagen offenbart hat, mein Auto sei eine Peinlichkeit. Doch ich denke, das Problem hat sich von selbst gelöst. Jetzt, einige Regengüsse später, sieht das Auto schon wieder wie neu aus – und wenn die Sonne jetzt noch bis morgen kräftig scheint, wird der Rest von der Vogelkacke einfach verdampfen! Das Leben ist so einfach.

Ich aas:
1 Brot
1 Käse
1 Apfel
0 Foto.

Fahrerflucht in Atlantis

Nur Idioten glauben an Atlantis. Wer jedoch an mich glaubt, der kommt ins Himmelreich. So wie alle Krapfen.
Polizeijuristen glauben grundsätzlich NICHT an mich. Vielleicht erinnerst du dich an den lächerlichen Vorfall mit dem Stoßstangenfetischisten: kein Parkschaden und ohne Fahrerflucht, zweierlei Brief an die Dummheit. Jetzt habe ich die Strafe bekommen. Ich habe es also wirklich geschafft, meine Mistkarre hochzuheben und von schräg oben einen kaum sichtbaren Kratzer in die Stoßstange eines anderen Autos zu ritzen. Man darf mir gratulieren: 66 Euro für Fahrerflucht.

Ich esse noch ein Vorletztesmal:
4 Vanillekrapfen von Kuchenpeter
1 Kaffee

Adios Carro und ewge Treu!

El Carro ist tot. El Carro war mein Auto. Fast genau fünfzehn Jahre hat El Carro mich begleitet. Durch gute Zeiten, aber großteils durch schlechte Zeiten.
Heute Morgen ging El Carro von mir. Ich stand in der Mitte einer Gürtelkreuzung als der Zahnriemen riß und das Herz El Carros zertrümmert wurde. Das wars. Und während er im Sterben lag und ich ihn fluchend und spuckend, von einem zermürbenden Trauerhupkonzert begleitet, den Gürtel entlang schob, schwor ich ihm ewge Treu. Keine andere Mistkarre soll mehr meinen Körper durch diese todgeweihte Stadt bewegen.

Das heißt, ich werde mir wieder ein Motorrad zulegen.

Und bis dahin quäle ich mich per pedes herum und ich aas das Friedhofsmahl:
1 süßer Ziegel
1 Becher Joghurt – wenn ich mich recht erinnere, ist das der dritte Becher Joghurt seit es dieses Blog gibt

Adios Carro und ein paar Worte noch für dich:

Weine nicht ob der Zeit, die nun kommen mag, sondern lache wegen den Tagen, die waren.

PS: und somit verschwindet auch das Beweismittel für den Stoßstangenfetischisten. Hehehe.

Das Mittagessen und wenn Prinzipien verloren gehen

Du bist mein einziger Freund, weißt du? Und wenn ein Freund mich kritisiert, dann nehm ich das ernst! Da fang ich dann an nachzudenken. Ich bin nicht so, wie die meisten Leute… die dann auf den Freund böse werden und den gutgemeinten Hinweis als Schwachsinn abtun. Nein, nein. ICH HABE nachgedacht.

Und du hast recht! Mann, was ist nur falsch gelaufen? All die Dinge, die ich bis jetzt immer aus Prinzip vermieden habe, TUE ICH NUN SELBST!
Weißt du, was mein Problem ist? Ich habe die letzten 4 Wochen eine Arbeitsleistung von fast sieben Wochen erbracht. Ich bin vor meiner Werkbank gestanden, solange ich nur halbwegs wach bleiben konnte. Kugelschreiber zusammenbauen. Der Mangel an Schlaf und das Zuviel an Arbeit, das macht dir das Hirn matschig, das verdirbt dir den Appetit. Du hast ja selbst gesehen, was ich in den letzten Wochen mittags gegessen habe. Oft nur Kaffee oder Alkohol.
WARUM habe ich das getan? Ich habe mich reinreiten lassen! Ich dachte mir, wenn ich mehr arbeite, kann ich mehr Urlaub machen, dann kann ich mir mehr Freiheit leisten. UND GENAU DAS ist der Trugschluß! Mehr Arbeit bringt dir genau NICHTS! Besitz macht dich nicht freier! Er fesselt dich! Und je mehr du davon hast, umso stärker knüppelt er dich zu Boden. Daran habe ich mich immer gehalten. Besitze nichts! Das war IMMER mein Prinzip und ich habe es vergessen.
Doch nun ist es mir wieder bewußt. Weißt du, was passiert ist? Die Sache ist nämlich die. Wenn „die“ (Banken, Finanzamt, oder was weiß ich wer) draufkommen, daß du dir eventuell etwas zur Seite legen kannst, weil du mal ein bißchen mehr Eifer gezeigt hast oder etwas Glück gehabt hast, dann kommen sie und nehmen es dir weg. Gut, aber dann denkst du dir: naja, dann arbeite ich halt noch etwas mehr, damit doch etwas übrig bleibt. Vergiß es! Dabei zahlst du nur drauf! Und nicht wenig.
Und dann beginnst du nachzudenken! Warum nehmen sie mir etwas weg? Wer ist dafür verantwortlich? Wieso tut da keiner was dagegen? Dann steigerst du dich rein und kommst auf Sachen drauf, die dir seltsam verkommen. Dann sinkt deine Laune auf den Tiefpunkt, weil scheinbar nur du alleine das kapierst. Mann! Da kann man leicht zum Amokläufer werden! Als ich noch frei war, hat mich das alles nicht gekümmert.

Jaja, viel Spaß im Teufelskreislauf, du armer Hund! ICH höre jetzt damit wieder auf. Bevor ich dabei draufgehe. Schluß mit der Schinderei! Ab sofort ist Urlaub.
Ha! Der Kühlschrank hat gestern das Handtuch geworfen, da drin wird jetzt alles vergammeln. Quer durch meine Zwanzigquadratmeterwohnung ziehen sich ein paar Ameisenstrassen, auf denen fleißig irgendwelche Brösel transportiert werden. Ich hau hier ab! Ich pack jetzt meine Sachen und mach mich morgen auf den Weg in die Schweiz.
Zuletzt war ich vor ungefähr fünfzehn Jahren in dem schöne Lande der gelebten Demokratie. Dort habe ich damals ein paar Leute kennengelernt, die auf meiner Wellenlänge sind. Am Brienzersee wohnen die in einer WG. In einem Holzhaus. Die werde ich besuchen. Ich werde mit meiner Mistkarre fahren, für die ich heuer kein Pickerl mehr bekommen habe. Wahrscheinlich wird sie unterwegs sowieso endgültig den Geist aufgeben.

Dieser Weg in die Schweiz hat für mich eine symbolische Bedeutung. Mit jedem Meter, den ich mich von dieser Scheiße hier wegbewege, schreie ich umso lauter:

„Liebe Politikerdeppen, inhumane Konzerne, Verschwörer, Banken, High Society, ihr Huren der oberen Zehntausend, trilaterale Kommission, Bilderberger, Steuereintreiber, Angstmacher, Panikmacher, mediale Furzer, Volksverdummer, Bürgerbetrüger, EU-Schmarotzer, Freimaurer, all ihr geldgeilen Arschgesichter, machtbesessene Höllenhunde, Chipimplantierer, Seelenfresser, Verschleierungstaktiker, Kontrollfreaks:

FUCK YOU!

Und auf nimmer wiedersehen! Ihr seid für mich Vergangenheit!“

Ich esse jetzt:
1 Rest Topfen (warm)
1 Rest Weißwein (warm)
1 Rest Brot
1 Apferl
1 Tabasco

PS: ich weiß nicht, wie lange ich in der Schweiz bleiben werde. Zumindest bis Mitte nächste Woche und dann sehen wir weiter.

PPS: soll ich Robokopf mitnehmen? Ich weiß noch nicht. Ich hasse seine Stimme.

Aidaeinsatzkommando

Es gibt Tage, da fahre ich einfach nur von Wirtshaus zu Wirtshaus und gebe mich als Kugelschreibervertreter aus. Wenn ich Glück habe, bringe ich ein paar lustige Geschichten aus meinem Kugelschreibervertreterleben an und bekomme ein Achterl Rot oder ein Seiterl spendiert. Das tut manchmal einfach gut, obwohl dabei die Parkplatzsucherei auch sehr anstrengend sein kann. Ich habe aber schon genug Erfahrung und finde schnell freien Platz für meine verschissene Mistkarre. Dazu stelle mich einfach in Halteverbote, auf Gehsteige, in Hauseinfahrten und Ladezonen. Lange Zeit habe ich ein Schild „Arzt im Dienst“, das ich mir von einem Kumpel habe machen lassen, auf das Dings gelegt…. wie heißt das noch schnell…. Fahrerkonsole oder?… also einfach unter die Frontschreibe gelegt. Damit bin ich lange Zeit durchgekommen. Bis mein Auto eines Arztes unwürdig wurde und das Schild unglaubhaft war. Danach habe ich durch Zufall ein Pickerl bekommen – da war irgendein Wappen drauf und drunter stand: Gendarmerieeinsatzkommando. Hat auch eine Zeitlang geholfen. Bis die Sonne den Aufkleber völlig verbleicht hatte.
Seit ein paar Tagen versuche ich das:

Das haben sie mir vor ein paar Tagen am Gürtel in die Hand gedrückt. „Aida Zustelldienst – Ihre Mehlspeise zu Ihnen ins Haus geliefert.“ Und ich finde, dieser Werbefolder eignet sich hervorragend als „Arzt im Dienst“-Schildersatz. Jeder Strassenkiwara sollte ja wohl nun einsehen, daß unsere malakoffgeilen Pensionisten schnell ihr Torterl zum Kaffeetscherl brauchen, und ein Auge zudrücken, wenn mein Wagen irgendwo illegal herumsteht oder? Trotzdem habe ich diese Woche schon DREI ganze Strafzettel kassiert.

Ich esse solches, wohin mir welches geht:
1 Brot mit Eier

Der Kessel von Parndorf

Daß meine Mistkarre in der Werkstatt steht, beschäftigt mich natürlich den ganzen Tag. Es gibt nichts traurigeres als ein Auto in einer Werkstatt. Natürlich plagen einem da immer diese quälenden Fragen: wer ist schuld? Hätte ich anders handeln sollen? Bin ich vielleicht selbst schuld?

Blödsinn! Ich bin natürlich nicht selbst schuld. Schuld ist die Nachbarin! Am Wochenende hat sie mich dazu überredet, mit ihr nach Parndorf zu fahren – kennst du das? Das ist irgendsoein Abzockparadies – ein Dorf aus Geschäften!! Und das im Burgenland (oder?).
Das ist natürlich für mein Auto nicht gut – es ist gewohnt, Häuser um sich zu haben… und…. und es fähr nie schneller als 30 km/h! Auf der Landstrasse ist das alles anders! Freie Flächen, Tiere, irgendwelche Gschärten, die schneller als 60 km/h über die Landstrassen fegen! Da muß ein Auto ja eingehen!

Aber mir gings nicht besser. Mußte da in dem widerwärtigen Haufen von Lemmingen herumlatschen! WIE ICH DAS HASSE! Da komm ich mir wie der letzte Arsch vor, wenn ich dort bin, wo die anderen sind!
Dann noch das Theater beim Essen! Die Nachbarin ißt IMMER alles, was ihr vor die Zähne fällt! ALLES! Nie sehr viel, aber ALLES. Doch sobald sie außerhalb ihrer Bude ißt, bestellt sie sich Salat! SALAT!

Aaaaaahhh! Ich muß mich so aufregen!

Ich jedoch esse alles andere als SALAT:
1 Semmel mit Käse von der Leber und Ketchup dazu!

PS: man sieht auf dem Foto sehr schön, welche immensen Zuwüchse meine Kaffeebechersammmlung erfährt!

Zwetschke mit halber Kupplung und Vollgas

Ja, ich bin wieder spät dran, aber es war ja auch ein Wochenende voll von technischen Pannen. Zuerst mein Drucker (siehe gestern), dann meine Mistkarre.

Erstens ist die Fahrertür meiner Mistkarre kaputt geworden. Ich bekomme sie nicht mehr auf. Jetzt muß ich ständig bei der Beifahrertür, die auch heftigst klemmt, einsteigen und auf den Fahrersitz rutschen. Dabei habe ich mir schon dreimal den Schaltknüppel in den Arsch gerammt.
Zweitens kommt die Mistkarre plötzlich nicht mehr den Berg hoch. Bevor ich das Hochplateau, auf dem ich wohne, erreiche, stirbt der Motor ab und ich rolle den ganzen Hügel wieder runter. Warum? Weil leider funktioniert meine Bremse schon seit länger Zeit nur, wenn ich nach vorne fahre. Wenn ich rückwärts fahre, wirkt die Bremse nicht – frag mich nicht, warum. Ausparken kann ich nur, wenn hinter mir ein halbwegs stabiles Auto parkt. Und ich will jetzt auch nicht hören: „Na, dann nimm doch die Scheißhandbremse!“ Nein. Die ist bei diesem Auto noch nie gegangen. Fabrikationsfehler oder so. Also wenn du einmal auf einer steilen Straße ein vergammeltes Auto stehen siehst, das gleichzeitig halbe Kupplung und Vollgas drin hat, dann bin ich das.

Ich war beim Herren der Kugelschreiber und aß:
1 EKG
1 paar leckere Zwetschken
1 Tasse Kaffee
1 Rolade

Jumping Jack Flash

Kennst du das Schafbergbad in Wien? Am Samstag war ich mit der Nachbarin dort.

Die Nachbarin, die keine Ruhe gibt, hat mich am Wochenende zu einem Badetag überredet. Da ich sowieso schon mehrere Wochen kein fließendes Wasser mehr in der Wohnung habe – weiß der Teufel warum -, packte ich Kernseife und Handtuch und schon fuhren wir mit meiner alten Mistkarre hinauf ins Bad.
Die Nachbarin, die ja bei jeder Gelegenheit ihre verschrumpelten Hängetitten entblößen muß, legte sich nur mit einem viel zu kleinen Tigertanga bekleidet in die Sonne. Ich dagegen schmierte mir eine dicke weiße Schicht Sonnenmilch auf meine Körperoberfläche, ließ aber mein Hawaiihemd an. Und natürlich auch die Hose.
Am späten Nachmittag hörte ich plötzlich Klatschen und Gejohle vom großen Becken. Da mir die Nachbarin mit ihrem Gerede sowieso schon auf die Nerven ging, schlich ich mich heimlich zu dem Menschenauflauf. Etwas überrascht erkannte ich, daß die Leute jubelten, weil ein paar fette Jungs vom 3-Meterbrett sprangen und besonders viel Wasser bei ihrem Aufprall verdrängten! Da ich mich auch noch immer zu den Jugendlichen zähle, machte ich mit. Ich quälte meinen 150-Kilokörper den Sprungturm hinauf und wollte es ihnen allen zeigen. Ich wollte am Brett solange springen, bis ich wie ein dickes Vögelchen hoch in die Lüfte flog, um dann wie ein gewaltiger Felssturz ins Wasser zu donnern. Leider war das
Sprungbrett nicht so stabil wie ich dachte und es bog sich bei meinem dritten Aufsprung so nach unten, daß ich ausrutschte,
seltsam auf dem Brett aufschlug und dann wie ein toter Kartoffelsack ins Wasser rutschte. Alle lachten. Ich mußte natürlich auch lachen, obwohl ich mir fast die Eier zerquetscht hätte.
Nur die Nachbarin stand mit einer Zigarette neben dem Becken, klapperte mit ihren Stöckelschuhen hin und her und sah mich böse an. Sie wird immer aggressiv, wenn ich mir weh tue.

Ich hocke im Rattenloch und esse:
1 Hühnernudelsuppe oder so ähnlich
1 Pizza, auf die ich ein großes A mit Ketchup geschrieben habe. „A“ steht für „A“ wie „B“eschissen.
1 Schachtel Molke – ich will abnehmen und trinke jetzt statt Wasser fettarme Molke