Der weiße Vollmond (hyperaktiv)

Gestern war ich mit der Nachbarin bei anderen Nachbarn, Ehepaar mit Kind, eingeladen. Was soll ich sagen… wir kamen als willkommene Gäste und gingen als… Arschlöcher. Der Mann, ein Typ, der glaubt, weise zu sein, derweil ist er nur ein Egozentriker, der ständig recht haben will. Seine Frau murkst die ganze Zeit mit dem Sohn herum.
„Hearst, was is‘ mit eurem Kind los?“, fragte die Nachbarin bald. Das nämlich sprang die ganze Zeit wie ein Gummiball hinundher und schrie und schrie und schrie.
„Hyperaktiv“, antwortete sie und verdrehte dabei die Augen. Da begann der Mann gleich mit einem kleinen Referat über die Schuld der Gesellschaft und schrie zwischendurch das Kind an.
„Die beiden sind wie Feuer und Wasser“, sagte die Frau.
Dann erklärte ich den Leuten, wie sie alle Probleme auf einmal lösen könnte, worauf sie  uns dann aus ihrer Wohnung warfen.
Was ich ihnen vorgeschlagen habe? Nun, die Frau sollte einfach den Sohn und den Vater nebeneinander im Garten bis zum Kopf eingraben. Das Kind würde zum Schreien und Zappeln aufhören und der Vater… äh… der Vater… äh, was war der Plan?…. Ah, ja. Der wäre dann auch aus der Wohnung weg.

Ich aas eine EKG und den weißen Vollmond:
1 EKG
1 weißer Vollmond

 

Abstammungslehre der Berge

„Was war früher: der Alkohol oder die Träume?“, fragt sich der gebeutelte Leser. Nun, eindeutig die Träume. Schon als Kind wurde ich davon geplagt. Konnte Realität und Traumwelt nicht mehr von einander unterscheiden. In der Schule gab ich Wissen von mir, das ich aus meinen Erlebnissen im Schlaf hatte – war meistens völlig daneben… ging ungefähr so:
„Kinder, wer kann mir sagen, wann unser Dorf gegründet worden ist? Und wer waren die ersten Bewohner?“
„Bitte das war vor zwanzig Jahren, als die Invasoren vom Mond eine Notlandung machen mussten, Frau Lehrerin. Die haben dann eine Wildsau vergewaltigt und daraus sind unsere Vorfahren entstanden.“
Meine Eltern hatten es auch nicht leicht:
„Mama, warum weiß die depperte Lehrerin nicht, dass sie eine fette Wildsau ist?“
Vater machte sich große Sorgen. Er ging mit mir regelmäßig zum Tierarzt (einen Menschendoktor gab es bei uns in den Bergen nicht). Und der hat es aber dann schon gewußt:
„Zwischen Mensch und Sau gibt es praktisch keinen Unterschied.“

Ich aas, was ich bin:
1 Wildsau – ist aus Platzmangel nicht am Foto drauf
2 Scheiben Toastbrot
1 Dose Bresso
1 Apfel

Mondgeheul

Wenn du lange genug suchst, gibt es FÜR UND GEGEN jeden Scheißdreck auf dieser Welt eine wissenschaftliche Studie. Kaffee ist gesund, belegen die einen, Kaffee macht krank, belegen die anderen Wissenschaftler. Mir ist das schnurzegal, was die Wissenschaftler sagen. Die sollen sich da ruhig ihr Wissen in rauhen Mengen schaffen, doch mich beeinflußt das nicht. Ich weiß, was ich weiß.
Die Wissenschaft ist ein in sich schlüssiges System, doch daneben gibt es noch Millionen anderer Dinge. Eine Seifenblase unter unzähligen anderen, die durch den Himmel schweben, ist die Wissenschaft. Viel verdanken wir ihr, Gutes wie Böses, doch mein Lebensinhalt und Lebenshalt ist sie nicht. Denn in vielen Bereichen sind Wissenschafter wie Analphabeten, die ein Gedicht vor sich haben. Sie können zwar die Buchstaben zählen und sie abmessen, doch den eigentlich Inhalt des Gedichtes werden sie nie begreifen.

Der Einfluß des Mondes wird oft diskutiert. Es gibt Mondkalender, die dir sagen, wann du dir die Haare und dein Holz schneiden sollst, wie du dein Leben gestalten sollst. Oh ja, es gibt wissenschaftliche Studien, die das bestätigen, und – natürlich – gibt es welche, die das widerlegen. Mir sind Mondkalender schnurzegal, aber ich weiß, daß der Mond die Dinge beeinflußt.
Vor langen Jahren nämlich, als ich noch ein unternehmungslustiges Kerlchen war und unbedingt herausfinden mußte, wie die Welt funktionierte, begab es sich des öfteren, daß ich an kühlen Abenden zu Vollmond mit einem Schlafsack auf den nahen Berg wanderte, um dort die Nacht zu verbringen. Diese Nächte waren die aufschlußreichsten Nächte meines Lebens! Lag da unter einem einsamen Baume auf einer kleinen Anhöhe und versuchte zu schlafen. Es ging kaum. Der Mond sah mich an und ich sah den Mond an. Ich spürte seine Kraft, wie er mich in seinen Bann zog. Ich dachte an den Baum, unter dem ich saß und überlegte mir, wieviele solcher Nächte er wohl hier schon gestanden haben mag.

Versuche es selbst! Geh in die Nacht, ohne Handy, ohne mp3-Player, ohne Ablenkung und sei für eine Nacht ein Baum unterm Vollmond. Liefere dich dem Vollmond aus und sage mir dann, ob du nicht auch die Lust verspürtest, das bleiche Gesicht anzuheulen, dich auszuziehen und nackt um einen Baum zu tanzen.

Um das zu verkraften, aas ich:
1 Packung Rotwein
1 Käse
1 Kronprinz Rudolf Apfel
1 Brot

Pickel mit Mondbissen, Planetenweckerl, Venuskaffee und Jupiterstrudel

Klick drauf! Es lohnt sich! Gestern habe ich nämlich auf der Suche nach einem Zigarettenautomaten den Mond mit zwei weißen Pickeln (sahen aus wie Venus und Jupiter) erwischt und für dich fotografiert. Schön oder?

Nach zwei Stunden Schlaf bin ich ins Rattenloch und sehe dementsprechend zombiesk aus. In einem solchen Zustand meide ich die Menschen. Dennoch wagte ich einen raschen Sprung in die Cantina. Ich wollte mir nur ganz schnell, möglichst unerkannt, einen Kaffee reinziehen – Selbsterhaltungstrieb.
Ich schlüpfe also vorsichtig an der Kantinentür vorbei zur Theke, bewege mich langsam, leise, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Da explodiert eine Stimme in der Cantina: „Matla! Na servas! Sie sehen vielleicht aus! Ein Wunder, daß man Sie ohne Leumundszeugnis hereinläßt!“ Ich zucke zusammen und  mache das, was ich immer tue, wenn ich überrascht werde. Gegenangriff! Ich jagte ein langgezogenes, ordinäres, wienerisches „Guuuuusch!“ durch den Raum. Und war nun endgültig der Mittelpunkt des Geschehens.

Ich aas:
1 Mondbissen mit Planetenstangerl
1 Venuskaffee mit Jupiterstrudel

Fliegendreck unterm Mond

Heute Nacht habe ich viele wertvolle Stunden auf meinem großen Fensterbrett (Balkon wäre übertrieben) verbracht. Ich habe den Vollmond beobachtet, wie er mich beobachtet. Manchmal zogen zerfledderte Wolkenfetzen am Monde vorbei – herrlich.
Ich liebe den Mond. Da kann ich so richtig nachdenken. Es kommen mir dann so Gedanken, wie: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Wenn ich gestorben bin, was dann? Werde ich wie Schneewittchen vom Tode auferstehen und von einem schwulen Prinz abgeschleppt?
Der Mond zeigt mir, wie unwichtig die Menschlein sind. Sie sind nur ein Fliegendreck im Lauf der Zeit.

Weils eh wurscht ist, esse ich daher:
2 Semmeln mit Leberkäse, Käse und Essiggurkerl
1 Mars
2 Kronprinz Rudols Äpfel habe ich schon zum Frühstück gegessen.