Alles nur Cheffinger

Die Sirene heulte also.
„Zum Auto! Alarm!“, schrie Herrmann.
Wir liefen zur Garage. Herrmann stolperte über den zuvor abgerissenen Dachrinnenabfluss und ich rannte gegen einen Strauch, weil mir das Nachtsichtgerät schon wieder verrutscht war.
„Matla, setz dich ins Auto! Ich zieh mich schnell um!“
Das tat ich, erkannte, dass die Schrotflinte noch auf der Motorhaube lag, stieg wieder aus und holte sie.
Herrmann kam bald im Feuerwehranzug angetorkelt, ganz blass im Gesicht, stolperte ins Auto und stieg aufs Gas.
„Ich bin der Feuerwehrchef!“ Aha.
Als er aus der Einfahrt schoss, sah ich, wie sein Nachbar das Gleiche tat.
„Der auch?“, fragte ich, öffnete mein Fenster und warf die leere Schnapsflasche aus dem Auto.
„Ja, der Peppi ist mein Stellvertreter. Wir müssen schneller sein!“
Geil, Verfolgungsjagd. Peppi war vor uns. Ich holte die Schrotflinte hervor und zielte außerhalb des Autos auf Peppi. Mir drehte sich alles. Alkohol, die Geschwindigkeit, das Mayonnaiseessen.
„Neeeet, Matla, wos mochst denn! Gib des Gwehr her! Des wor jo ollas nur Spaß!“
Wenigstens einmal wollte ich schießen, zielte in die Luft und drückte ab. Nichts. Nicht geladen. Der Abend ein totaler Reinfall.

Und morgen erzähle ich, wie es zu diesem Feuerwehreinsatz kam. Und ich bin schon sehr gespannt darauf. So gespannt, dass mein rechter Mittelfinger eine Erektion bekommt!

Ich aas:
1 Brot mit Leckt-mich und alle-am-Arsch

Cheffinger

Nachtspielzeug

Den Anfang dieses Fortsetzungsromans ohne Ende mit 2.375 Kapitel findest du hier: „Satyr sei Papa

„Da! Setz das auf!“, sagte der Dominus und reichte mir ein Nachtsichtgerät.
„Wow. Gut ausgerüstet.“
Er selbst schnallte sich so eine Kombination aus schusssicherer Weste und Werkzeuggürtel um und füllte alle Taschen, Laschen, Hacken usw. mit Feuerwerkskörper. Dann kramte er schwarze Farbe hervor und bemalte sich das Gesicht. So, gut getarnt und die Arme in die Hüften gestemmt, stand er dann breitbeinig vor mir und sagte: „Gemma. S‘ wird Zeit.“
„Nau guat.“ Ich machte nochmal seine Waffenkiste auf, um mir die Schrotflinte – wirklich ein hübsches Stück – zu schnappen.
„Net, loss des. Übertreib net!“ Der Dominus kicherte etwas dämlich und nahm mir schon wieder die Spielsachen weg. Dieses Mal verstaute er sie aber gar nicht mehr in seiner Kiste, sondern legte sie einfach auf die Motorhaube. Wenn er mir die Schnapsflasche auch noch abnehmen wollte, würde er heute Nacht als Erster draufgehen.
Wir schlichen aus der Garage. Besser gesagt, der Dominus kroch auf allen Vieren, während ich aufrecht hinter ihm her stolperte. Die Riemen des Nachtsichtgerätes waren nämlich viel zu locker eingestellt, sodass mir der Scheiß ständig verrutschte. Als ich dem Dominus zum dritten Mal auf seine Waden gelatscht war, zischte er: „Matla, hearst! Geh in Deckung!“
„Is scho recht, Gscherter.“ Beim Runtergehen auf den Boden riss ich noch das untere Stück des Dachrinnenabflusses mit, weil ich mich darauf abstützen wollte. Der Dominus seufzte, riss mir die Schnapsflasche aus der Hand und nahm einen kräftigen Zug.
„Also, Matla. Wir machen das so“, begann der Dominus und erklärte mir seinen Plan.

Und morgen erzähle ich, wie es zu dem Feuerwehreinsatz gekommen ist.

Ich aas:
1 Lappen Vollkornbrot – ich weiß nicht, warum die Nachbarin so einen Scheiß kauft!
1 Packung Speck, um den Nichtgeschmack des Vollkornbrotes zu übertünchen

Nachtspielzeug

Dinoschisstschinken

„Kannst du nicht mal dein Auto putzen? Das ist ja peinlich da mitzufahren!“, nörgelte die Nachbarin.
Sie bat mich gestern Abend noch, sie zu irgendeinem Kunden außerhalb Wiens zu kutschieren. Gegen Umsatzbeteiligung versteht sich.
„Ist ja wurscht. Ich bleib sowieso nicht direkt vorm Haus stehen – bin ja nicht dein Zuhälter.“

Zur Erklärung. So sieht die Motorhaube aus:

Ist mir aber scheißegal.

Das Essen im Rattenloch sah heute übrigens so aus:

Ich dachte beim Essen an riesige Flugdinosaurier, die über mir kreisten und mein Essen vollschissen.

Admiral Kuckkuck möchte umamatlarummanischer Marineminister werden. Oder irgendsowas in der Art. Jedenfalls möchte er unter der Flagge von Umamatlarumma segeln. Von mir aus (Notiz: umamatlarummanische Nationalflagge basteln).

Predigt im Sturm

Nun, was macht wohl ein einsamer Prediger am 1. langweiligen Advent-Wochenende (oder ist es dasnächste?)? Mit Vollgas in einem Schneesturm auf der Autobahn fahren!
Wie mache ich das?
Ich putze den ganzen Schnee vom Auto auf die Motorhaube – vorwiegend bei kaltem Schönwetter am Wochenende. Wenn ich dann auf der Autobahn die Maximalgeschwindigkeit meiner alten Kiste erreiche (97 km/h), wird der Schnee von der Motorhaube über einen längeren Zeitraum hinweg konstant auf die Windschutzscheibe geblasen. So schaffe ich es, während die anderen entspannt dahintuckern und das schöne Wetter genießen, mit einem extremen Streßgefühl – die Scheibenwischer auf Höchststufe – im Auto zu sitzen und zu denken: „Hoffentlich überlebe ich diesen Sturm.“Ich will sehen, wie Essen für Zahnlose schmeckt:
1 Dose Petter Gusto plus Broccoli-Karotten-Spargel-Mix Reich an natürlicher Folsäure (Vitamin B9)
1 Apfel
1 Sack noch immer Reste von den Guschlbauer-Kokosbusserllln

Herbstmahl

Heute früh habe ich meine ersten Kastanien gefunden und auf
Motorhauben herumstehender Autos geballert. Ja, der liebliche
Herbst ist gekommen. Den Herbst erkenne ich auch an dem Weinberg,
an dem ich jeden Morgen zur gleichen Zeit vorbeigehe. Wenn die
Schatten auf ihm schon sehr lange sind und seine Farbe im
Morgenlicht immer goldener wird, weiß ich, daß der
Sommer vorbei ist.
Ich mag den Herbst, denn er bringt schöne Farben und reichlich
Munition.

Mein herbstliches Mittagsmahl:
2 Grahamweckerl
1 Dose Bresso Leichtgenuss mit frischem Joghurt (8% Fett)
1 Paradeiser
1 Paprika
2 Äpfel
Wasser aus Lili