Klatre

Klatre…. Klasstreff… Klassentreffen… Klassentreffen… ich weiß nicht… hmm… Flashback nicht gut… mag ich gar nicht… wie viele Jahrzehnte ist es her… nein, nein, kein Flashback…. damals war alles so anders… eine andere Art des Schreckens… der arme kleine zerbrechliche Matla inmitten dieser großen, bösen Kinder… oh!… ich könnte das Samuraischwert mitnehmen… und die Handgranate… überhaupt könnte ich sie alle auf einmal vernichten… oder ich mache das Gegenteil und gebe ihnen was in die Getränke… etwas, das sie alle für ein paar Stunden wahnsinnig macht, sie ausrasten läßt… da gibts den Film… oder ich gehe hin als alternativer Gutmensch, grinse alle scheißfreundlich an und rede dämlichen Stuss… oder ich gehe als Matla hin… als der, der ich geworden bin… als…. äh….. als Nichts….. klingt das nicht wie eine Faschingsparty?

In der Cantina kotzte ich fast auf das Teller – bei uns sagt man das Teller – denn ich aas:
1 Fleischdings mit Pflanzen

Ribisel am Atomreaktor

Vor ein paar Tagen war ich auf einer Grillparty in einem Schrebergarten. Tolles Wetter, knackige Würstchen, kalte Getränke, Radio Burgenland. Geil, wenn das Leben so läuft!
Nach dem Fleisch standen wir bei den weißen Ribiseln, riesig, saftig, g’schmackig, und ich fragte so nebenbei, was das denn für ein scheißhäßliches Hochhaus quasi am Nachbarsgrundstück sei.
„Ein Atomreaktor.“
„So? Das wußte ich gar nicht“, meinte ich dazu, während ich mir die Ribisel ins Maul stopfte und  mit lauwarmen Dosenbier nachspülte.
Einer erzählte, dass sie das wie in Japan machen. Sie sagen einem stets, dass die austretende Strahlung gering sei, die Sicherheitszone müsse nur geringe Ausmaße annehmen, usw.
Zuhause las ich nach. Wikipedia meint dazu:

…am Donaukanal wurde in den sechziger Jahren des 20. Jh. der Forschungsreaktor der Hochschulen errichtet. Trotzdem ist der Prater auch heute noch ein beliebtes Ausflugs- und Erholungsgebiet. – Quelle: wikipedia

Diese Ribisel werde ich nie vergessen.

Ich aas:
1 Wrap
1 Krapfen

Partyplüschärsche

Am Wochenende war Party. Ich mag besoffene Diskussionen.
M: „Facebook hat irgendwas. Mein Profil wird von Plüschärschen, Teddybären und depressiven Katzen geflutet. Rüüüüüüülps!“
X: „Das ist die Taktik der EU, weißt du, Matla?“
Ich hol ein neues Bier.
M: „Ist doch klar, dass man depressiv wird, wenn man sich mit nichts anderem  als Kuschelscheiß beschäftigt.“
X: „Besorg dir eine Waffe.“
Tolles Lied, ich bin kurz abgelenkt. Dann sag ich:
„Ich hatte als Kind schon immer Angst vor Teddybären.“
X: „Wenn’s um den Psychotest geht, mach dir keine Sorgen.“
M: „Wie sie mich immer angestarrt haben, mit ihren toten Augen.“
X: „Ich kenn‘ da einen, der denkt wie du.“
M: „Und was soll ich damit?“
X: „In einer Diktatur sagt einer klipp und klar, was passiert. Und wenn  einer nicht pariert, wird er erschossen. In der EU machen sie das so, dass sie einfach alle mit Papierkram überfluten und wenn du nicht parierst, sagen sie dir, dass du vor 14 Monaten das Dokument 1345 bekommen hast, in dem steht in Paragraph 23679 usw…. so läuft das!“
Meine Gedanken verlieren sich irgendwo, sitze neben dem Typen und knackse mit der Bierdose im Takt des Songs.
M: „Hmmmm. Zu allererst würd ich wohl einen Plüschhasen erschießen.“
X: „Ja, es gibt keinen Grund, das nicht zu tun.“
Das war’s.

Das Schöne ist, das ich vollkommen zugenagelt war und am nächsten Tag einfach weitermachen konnte ohne irgendeinen Unterschied. Geradezu ein Wunder.

Ich aas:

Vin Doux – Der Wandler der Leere

Die Nachbarin kann einem schon manchmal das Fürchten lehren. Vor allem dann, wenn sie mit ihren philosophischen Fragen daherkommt – passiert meistens dann, wenn wir mehrere Tage hindurch Party hatten.
„Was erwartest du dir eigentlich noch vom Leben?“, fragte sie in ihrer geistigen Umnachtung.
Keine Ahnung.
„Willst du ewig so weitermachen?“, kam es dann noch zwischen ihren lippenstiftverschmierten Zähnen hervor.
Yep.
„Saufen? Kiffen? Zeittotschlagen?“
Yep.
„Aber das kann nicht alles sein!“, schreit sie verzweifelt und drückt mir ihre rotlackierten Krallen in die Schultern.
Ich habs ihr schon so oft erklärt. Für mich gibt es nur zwei Alternativen:
Die Erste: ein Leben führen, das eigentlich einem langen qualvollen Tod im Folterkerker gleicht – erfüllt von seelischem Schmerz, ohne Freude, ohne Inhalt.
Die Zweite: ein Leben im Suff – der Folterkerker wird zur Wohnung, der seelische Schmerz zu körperlicher Liebe, das Fehlen der Freude zu Alkoholkoma, die Leere zu Purple Haze.
Nach diesem Gespräch gestern, blickte die Nachbarin auf das Ettiket der Flasche Samos, schüttelte den Kopf und seufzte: „Ach Gott, du bist mein kleiner Vin Dousel.“ Angeblich gibts einen Schauspieler, der so ähnlich heißt.

In diesem Sinne aas ich:
1 Flasche Samos – Vin Doux

Oben-Ohne-Bar

Bin gestern in die Obenohne-Bar gefahren. War schon über ein Jahr nicht mehr dort. Es hat sich nichts verändert.
In die Obenohne-Bar gehe ich nur am Sonntag, spät am Abend. Warum? Das ist der traurigste Tag. Von Donnerstag bis Samstag sind mir zuviele Leute mit guter Laune dort. Ich meine die, die während der Woche mit toten Fratzen hinterm Schreibtisch hängen und mit zunehmendem Nahen des Wochenendes glücklich werden, zu leben beginnen, die Partypeople. Die sitzen dann unruhig in der Obenohnebar, grinsen dämlich, reissen blöde Witze und sind ganz hysterisch, weil sie etwas „Verbotenes“ tun.
Am schlimmsten ist es, wenn im Winter ganze Belegschaften von Firmen in die Bar krachen, die abgeleckten Arschgesichter in Anzügen mit ihren durchgefickten Stelzenhopsern. Dann überschlägt sich das Gegrunze der Männer und das Gekichere der Frauen. Manche sind zu feige, der Kellnerin auf die Titten zu schauen, andere wiederum scheinen noch nie Titten gesehen zu haben.
Am Sonntag ist das anders. Am Sonntag hocken nur mehr die echten Looser in der Obenohne-Bar. Die, denen schon alles egal ist, die, die alles hinter sich haben, die alles aufgegeben haben, die nur mehr darauf hoffen können, irgendeinen Ansatz von Reiz an ihrer tauben Seele zu spüren. Da muß ja noch was da sein, verdammt! Zu denen geselle ich mich gerne.
Gestern jedoch war die Chefin der Obenohne-Bar da. Ich kenne sie inzwischen ganz gut. Früher war sie selbst Kellnerin in dieser Bude, dann hat sie den Chef gevögelt, irgendwann Heirat und jetzt macht sie den Papierkram im Büro. Wir beide haben uns schon immer gut verstanden, kann gut sein, daß wir mal was miteinander hatten. Ihre Titten will sie mir trotzdem nicht mehr zeigen.
Die Chefin kramte eine fast volle Flasche Lacrima Cristi, die schon ewig offen war und die keiner mehr saufen wollte, hervor. Diese unter anderem haben wir gestern gemeinsam geleert.
Ich bin spät nach Hause gekommen.

Hat mich der Kater im Banne, bin ich ziemlich planlos. So habe ich mir heute gedacht, ich mache mir Toast Hawaii. Womit ich das Ding erhitzen soll, ist mir jedoch schleierhaft.

Ich aas:
1 Sandwich Hawaii – zum Toast reichts nicht

Aperol sieht rot

Den letzten Rest vom Aperol trinke ich. Um dem gerecht zu werden, esse ich Dinge in der gleichen Farbe.

Das Wochenende verging schnell. War auf einer Party mit Lagerfeuer. Mein letztes Hemd und mein letztes Haar riecht nach Selchkammer. Ich überlege, ob sich eine Waschung rentiert.

Ich aas:
1 rote Ribisel
2 rote Paradeiser
1 rotes Apferl
1 rotes Aperotscherl

Heisse Nachbarin mit Schwanzwedel und Guglhupf

Meine Einladung zu einem Ausflug in die Berge hat das Leben der Nachbarin völlig aus dem Gleichgewicht gebracht. Sie, die scheinbar sonst das Leben eines Maulwurfes führt, ist ganz aus dem Häuschen. Wenn sie keine Krähe sondern ein Hund wäre, würde sie wahrscheinlich unaufhörlich um mich herum scharwenzeln und mit dem Schwanz vor meinem Gesicht wedeln (Oh! Da fällt mir wieder ein Detail der Drogensexparty ein! Peinlich.). Ständig ruft mich die Nachbarin an, um mir irgendwelche neue Ideen zu ihrem Outfit fürs Wochenende mitzuteilen oder um Details über Route und Wetter zu erfahren.
Jetzt brachte sie mir gar einen Guglhupf vorbei, den ich mit ihr essen mußte:

Und ENDLICH konnte ich wieder einen meiner Lieblingsschmähs anbringen – mit Hilfe meines kleinen Moccakochers Albert, den du am Foto siest.

„Da. Trink den Kaffee, solange er noch schön warm ist.“, sagte ich und reichte der Nachbarin, die mit ihren kleinen Gedanken irgendwo verschwunden war, mit unschuldiger Miene einen Tasse Mocca.
„Danke, Matla.“, antwortete sie geistesabwesend.
Ich beobachtete sie gespannt und hoffte auf ein bestimmtes Ereignis. Und tatsächlich! Unachtsam, zu unachtsam, führte sie die Tasse zu ihrem Lästermaul. Man merkte richtig, wie sie in dem Moment, bevor der Schmerz ihr Gehirn erreicht hatte, wohl noch den glühendheißen Dampf des Moccas auf ihrem Gesicht spürte, einen Blick auf mich, der ich sie mit erwartungsvollen Augen ansah, warf und zu spät erkannte, einen Fehler gemacht zu haben. Sie verbrannte sich böse die Lippen und schüttete sich auch noch etwas Mocca auf die Oberschenkel – dabei einen kleinen aber feinen Fluch ausstoßend.
„Heeeeiiiiiß?“, fragte ich mit einem dämonischen Grinsen im Gesicht.
„Scheiße, ja!“
„Nau, kochn muaß i eahm owa scho.“, antwortete ich jegliche Schuld abweisend und zu tiefst befriedigt, weil ich endlich wieder diesen Satz sagen konnte.

Und wer weiß, woher dieser Dialog stammt, ist mein Freund.

Ich aas:
1 Kuchen
1 Mocca

Fehlerhafter Montag nach wilder Sexparty

Nach der wilden Sexparty von letzter Woche ist nun endlich diese großflächige Abschürfung an der Innenseite meiner Vorhaut verschwunden. Die Schwellung ist ebenfalls kaum mehr vorhanden und der Juckreiz unter Kontrolle. Somit kann ich endlich wieder den wichtigen Dingen des Lebens meine Beachtung schenken – nachdem ich den heutigen Tag damit verbracht haben werde, diese zu eruieren.
Auf Nahrungssuche begab sich mein Körper jedoch völlig autonom. Ich brauchte nur in ihm zu verweilen und die Geschehnisse zu überwachen. Es lief alles glatt. Mein Körper kaufte gute Dinge ein:

Oh! Nein, tschuldigung. Das ist das, was ich aas – irgendein Gorgonzola R.I.P

Was der Körper kaufte war das:

… ach Scheiße, das Foto kommt nicht daher… also stells dir einfach vor.

Nein, also gut. Das Foto ist doch gekommen. Also hier!

Jubelei

Das neue Jahr beginnt toll! Ich habe nächste Woche wieder Urlaub! Hurra!

Ich werde nämlich die Anstalt wechseln und muß daher meinen Resturlaub konsumieren.
Als die „Kollegen“, die ich jetzt endlich los sein werde, das gehört haben, brach stanta pede eine Party aus – ein spontanes Fest, bei dem die  „Kollegen“ teils vor Freude weinten, teils in hysterische Halleluja-Gesänge ausbrachen.

Ich freue mich natürlich mit ihnen und esse zur Feier des Tages:
1 traditionelles Big Mac Menü mit Cola und Kartoffelstangen mit Ketchup