Nachbarin I

(Inhaltsverzeichnis)

Es läutete, ich schreckte hoch, musste wohl geträumt haben. Schwankend öffnete ich die Tür.
„Kann ich bei dir duschen?“
Nein. Ich warf die Tür zu. Es war die Nachbarin.
Ich latschte zum Kühlschrank und schnappte mir ein Bier. Patzte mir beim Öffnen die Socken voll. Ging zum Fenster, zündete mir eine Zigarette an und versuchte, die Kratzgeräusche, die die Nachbarin da draußen an der Tür verursachte, zu ignorieren.
Ich beobachtete im Baum einen Vogel, der einen anderen Vogel vergewaltigte. War etwas verkatert. Das Kratzen an der Tür nahm kein Ende. Jetzt trommelte sie mit ihren Fingernägeln an die Tür. Wieder ging die Glocke mit ihrem schrillen Schrei los.
„Also was ist?“, fragte ich die Nachbarin durch die geschlossene Tür. Ich spähte durch den Spion und bemerkte erst jetzt, dass sie mit einem Bademantel bekleidet war und auf dem Kopf irgendein Handtuch zu einem Turban verdreht hatte.
„Ich hab wieder Probleme mit dem Wasser und wollte dich fragen, ob ich bei dir duschen kann!“, krächzte sie mit verschlagener Stimme, „Komm schon, Matla, hier zieht’s!“
Es gibt zwei Kategorien von Menschen. Die, vor denen man ewig Ruhe hat und die, die vor der Tür stehen.
„Na gut, komm rein.“ Ich bin ja kein Unmensch. „Und mach’s kurz.“
Ich öffnete langsam die Tür und die Nachbarin hopste schnell durch den noch kleinen Spalt herein, so als fürchtete sie, ich könnte es mir von einem Moment zum nächsten anders überlegen. Und da hatte sie nicht Unrecht.
„Wie geht’s denn, Matlachen?“ Sie wollte mir einen Kuss aufdrücken, doch ich zog meinen Kopf mit einer Drehung gekonnt aus der Schlinge – ich glotzte besorgt auf die Uhr und tat so, als hätte ich es eilig.
Sie spazierte ins Wohnzimmer, sah sich um, tanzte dabei fröhlich im Kreis herum und zählte mir auf, was sich seit ihrem letzten Besuch in meiner Wohnung alles verändert hatte. Es handelte sich jedoch meist um Dreck.
„Schau bitte weg!“, sagte sie, machte Anstalten ihren Mantel zu öffnen und blickte mich dabei provozierend an.
Ich drehte mich schnell zu meinen Pflanzen und schaltete die Wachstumslampe ab. Die Nachbarin hatte heute wieder besonders gute Laune.
„Hast du heut überhaupt noch warmes Wasser?“
„Weiß auch nicht. Die Badewanne jedenfalls geht noch immer nicht. Musst die Dusche nehmen.“, sagte ich und fühlte meinen Puls an der Halsschlagader. Ich drehte die Wärmelampe wieder auf und zupfte etwas an den Blättern herum. Das ist alles, was einem in meinem Zustand bleibt.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich die Nachbarin nackt ins Badezimmer verzog, ihr Bademantel blieb leblos am Boden im Wohnzimmer liegen. Ich machte einen kräftigen Zug am Tschick und versuchte, mich zu entspannen.
Ich hörte, wie die Nachbarin einen angewiderten Schrei ausstieß.
„Sag mal, baust du in der Badewanne noch immer dieses widerliche Zeug an?“, rief sie.
„Reis. Es ist Reis.“, murmelte ich in mich hinein. Jede Erklärung war überflüssig, sie würde das nächste Mal wieder davon anfangen.
Ich stellte mich zum Fenster, kratzte einen Fliegenschiss weg, der mir dabei fast ins Auge gehüpft wäre, und suchte einen freien Platz im Aschenbecher. Mit dem Daumen zerquetschte ich den Tschickstummel. Wir alle waren nur ein Fliegenschiss auf der Erdoberfläche.
Bald darauf ging das Wasser an. Es war nicht zu überhören. Egal wer in diesem Haus den Wasserhahn aufdrehte, er setzte ein unglaubliches Inferno an Geräuschen in Gang. Einen kontinuierlichen, gehirnzerfetzenden Pfeifton und heftiges Rumpeln. Niemand konnte es sich erklären. Ich stellte mir immer vor, wie auf Grund der durchgerosteten Rohrleitungen aus dem zweiten Weltkrieg Teile der Zwischendecken geflutet wurden und das kochend heiße Wasser die fetten Ratten in Panik um ihr Leben rennen ließ.
Das Warten wurde mir bald langweilig. Scheinbar war noch genug warmes Wasser vorhanden, denn die Nachbarin ließ sich Zeit bei ihrer Dusche. Ich suchte mein Handy und ging damit leise zur Badezimmertür. Sie war nicht geschlossen. Ich drehte das Mobiltelefon langsam in meiner Hand und überlegte, ob ich ein Foto schießen sollte. Nein, es würde sich wahrscheinlich keiner an diesem Anblick erfreuen. Stattdessen wählte ich die Nummer der Nachbarin. Der Bademantel im Wohnzimmer klingelte. Scheißklingelton.
„Mein Handy läutet, Matla. Bringst du’s mir?“
Ich nahm den Bademantel und durchsuchte ihn. In der linken Tasche fand ich das Telefon, drei Tabletten, eine davon gelb, und ein mittelgroßes Zäpfchen. In der rechten eine Haarbürste und ein grünes Höschen. Ich ging zur Badezimmertür zurück.
„Na komm schon! Gib‘s mir rein! Schnell!“, rief sie mir in einem einladenden Tonfall zu.
Ich wartete bis das Handy der Nachbarin von selbst zu läuten aufhörte. Ehrlich ein Scheißklingelton. Einer von denen, die dich ins Irrenhaus bringen.
„Na geh! Was bist du nicht reinkommen und hast es mir gegeben, Matla?“
Ich weiß nicht, die Nachbarin ist eine Art Exhibitionistin.
„Du bist heute wieder mal sehr komisch, Matla!“, seufzte sie und drehte das Wasser ab. Das Pfeifen und das Rumpeln hörten sofort auf. Man konnte richtig spüren, wie sich die Nerven eines ganzen Hauses beruhigten.
Ich ging aufs Clo und blieb dort bis ich sicher war, dass die Nachbarin wieder ihren Bademantel anhatte.

Ich beobachtete sie, wie sie sich mit dem Handtuch, das ihr vor der Dusche als Turban gedient hatte, heftig die Haare abruppelte und danach in erstaunlich kurzer Zeit mit einer Bürste wieder Ordnung in dieses Chaos brachte.
„Hast du was zu trinken, Matlachen?“
„Ja, etwas Wein. Aber ich muss dann noch arbeiten, du wirst also bald gehen.“, sagte ich. Ich angelte ein Glas aus dem Misthaufen in der Spüle, wusch den gröbsten Dreck ab und schenkte der Nachbarin ein Vierterl ein. Sie nahm es dankbar an und machte einen kräftigen Schluck. Dann schnorrte sie sich noch eine Zigarette.
„Matlachen, ich hab einen Psychotest für dich gemacht.“, eröffnete sie und legte sich mit einem kecken Blick aufs Sofa.
„Hm, Psychotest für mich gemacht. Versteh ich nicht.“ Ich versuchte mich zu konzentrieren.
„Jaja, du bist ein sogenannter ‚Verträumter Individualist‘, mein Lieber. Ja, so schaut’s aus!“, kicherte die Nachbarin. Sie rückte ihre Titten zurecht, die aus dem Bademantel zu rutschen drohten.
„Blödsinn. Ich bin doch nicht verträumt! ‚Verkappter Kommunist‘ würde besser zu mir passen!“, ich lachte spöttisch – aber nur kurz, denn Politik war mir eigentlich schnurzegal. „Du, ich glaub, du kannst nicht einfach hergehen und einen Psychotest für andere Leute machen. Das geht nicht. Du kannst für mich vielleicht den Müll runter schleppen, aber du kannst für mich keinen Psychotest machen. Du kennst mich ja gar nicht in Wirklichkeit.“
„Ich kenne dich besser als du denkst. Nach all den Jahren! Matlachen, ich bitte dich!“
„Hör auf mit dem ‚Matlachen‘, das geht mir auf den Sack!“, maulte ich.
Jahre! Ich trank mein Glas mit einem Riesenschluck aus – was auch schlagartig meinen Kater in Luft auflöste – und schenkte mir und der Nachbarin noch nach. Langsam besserte sich meine Stimmung.
Ich sagte:“Weißt du, ich hab auch mal so einen Test gemacht.“
„Ja?“
„Ja.“ Ich ließ mich mit einer neuen Zigarette ins Fauteuil fallen. „Und zwar einen Autismustest.“
„Echt? Für mich?“, fragte die Nachbarin.
„Nein, für mich. Und zwar sind irgendwelche Forscher draufgekommen, dass die Grenze zwischen Autismus und Nicht-Autismus ziemlich wässrig ist. Man kann nicht sagen, der ist ab dem und dem Zeitpunkt Autist oder der ist keiner. Weißt du? Kann also gut sein, dass wir beide ziemlich autistisch sind und keiner merkt’s. Meine Punktezahl bei diesem Test jedenfalls war eher hoch. Was bedeutet, dass ich ein ziemlicher Autist bin.“
Schlagartig verstummte die Nachbarin ob dieser neuen Informationen. Man konnte geradezu ihre Gedanken rasen hören, wie sie versuchte, ihre Welt neu zu ordnen, mich in einer anderen Schublade unterzukriegen.
Eine Weile saßen wir einfach nur da, tranken, ich konnte es dennoch nicht genießen.
„Schenkst mir noch nach?“, unterbrach die Nachbarin die Stille geistesabwesend. Sie sah noch immer mit gefurchter Stirn in ihr Weinglas und versuchte aus mir schlau zu werden.
Gut. Arbeiten konnte ich heute sowieso vergessen und Lust hatte ich auch keine mehr. Wir tranken außerdem schnell. Das bedeutete nichts Gutes.
„Aber nachher musst du wirklich gehen. Ich muss echt noch was hackeln, sonst bekomm ich Ärger.“ Und während ich routiniert die Gläser füllte, erzählte ich noch mehr.
„Weißt du, die Geschichte geht ja noch weiter. Da gibt’s eine leichte Form des Autismus, das sogenannte Asperger-Syndrom. Mangelndes Interesse an sozialem Umgang, Unfähigkeit im sozialem Verhalten, eigenartig starrer Blick und sowas. Es fällt vielleicht gar nicht jedem auf, nur den engsten Verwandten. Hab da bisschen was gelesen darüber. Trifft irgendwie vieles auf mich zu.“
„Hm, ja. Irgendwie schon. Jetzt wo du es sagst.“, murmelte die Nachbarin nachdenklich.
„Aber das wichtigste an diesem Asperger-Syndrom ist, dass man in irgendeinem Bereich eine extreme Gabe hat. Man ist da das volle Genie. Weißt du? Man kann Dinge, die sonst keiner kann. Man versteht Dinge, die sonst keiner versteht. Und es gibt da nicht wenig Prominente, die das haben. Oder hatten. Und ich habe dazu auch eine eigene Theorie…“
„Wirklich? Wer hat das zum Beispiel?“, interessierte sich die Nachbarin.
„Naja. Beethoven, Mozart, Kafka, Thoreau, äh….. Einstein, Edison, Bill Gates und…. ja auch Bob Dylan. Und viele mehr. Die alle haben die Welt irgendwo stark beeinflusst. Musikalisch, künstlerisch, technisch, philosophisch, was auch immer. Diese Asperger-Syndrom-Typen haben…. andere Gedanken….. Die sehen die Welt aus einer völlig anderen Perspektive und können da ansetzen. Verstehst du mich? Und ich sag dir noch was. Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, die Menschen würden noch immer in Höhlen sitzen und Steine klopfen, wenn es keine Autisten gäbe. Ich glaube, die Autisten haben die Welt zu dem gemacht, was sie heute ist. „
„Hm. Das ist deine Theorie?“
„Genau.“
„Klingt aber nicht sehr plausibel, Matla. Du erzählst mir da schon wieder irgendeinen Scheiß.“
„Warum? Du weißt doch, vor ein paar tausend Jahren gab es da diesen plötzlichen Sprung, den die Menschheit gemacht hat. Zuerst Jäger und Sammler und dann, Peng! , Ackerbau und Viehzucht. Ich sag dir, irgendein Asperger-Genie hat sich damals einfach gedacht: ‚Hey, wir sind eigentlich Idioten. Jagen da den Mammuts nach, suchen im Dreck nach Beeren. Wozu? Lasst uns doch einfach Spinat anbauen!“
Die Nachbarin lachte: „Und warum hast du mir da letztes Mal was von Außerirdischen erzählt?“
„Außerirdische? Ja, die haben die Menschen gezüchtet und ihnen die Autisten als geistige Führer gegeben.“ Ich fühlte meinen Puls an der Halsschlagader. Er raste, musste die Nachbarin schleunigst los werden. „Du, nach der nächsten Flasche gehst jedenfalls nach Hause.“

(Inhaltsverzeichnis)

Putzland IIIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

„Zeigt euch, Männer!“, schrie der Putzteufel, der nun in seiner wahren Gestalt, ein dreckiger Beidl, am Hauptplatz des Putzlandes stand. Und da machte es erneut Peng! Und zwar ganze zehn Mal! Denn zehn der Putzmänner, die um dem Putzteufel standen, waren Spione des Putzteufels und nun zersprang auch ihre glänzende Schicht! Das waren auch Beidln! In dem Durcheinander im Putzland hatte die Fremden gar keiner bemerkt!
Und wie sie nun dahingen, diese elf Beidln! Der Putzteufel war der schiarchste von allen. Aber die anderen zehn Beidln waren auch nicht um vieles besser. Krumme Hunde waren sie alle, das konnte man ihnen sofort ansehen. Zwei hatten eine Strumpfmaske aus Haut über ihre Köpfe gezogen und ließen sie wie kecke Zipfelmützen vom Kopf hängen, die meisten sahen wie kleine verkommene Pilze aus, einer wie ein verkehrtes Calippo und der Rest wie alte Essiggurken.
Die Putzmänner und die Putzfrauen staunten nicht schlecht und wichen ein paar Meter zurück. Dieser… Geruch…. unerträglich und wie unsauber die Beidln aussahen! Einer hatte am ganzen Körper eine Art von Ausschlag, einige hatten eine Art… weiße ekelhafte Creme im Gesicht und am Kragen… furchtbar. Und einer hatte auf seiner Stirn so etwas wie eine langgezogen Brandblase, als hätte jemand auf seinem  Kopf mit enem Bügeleisen geackert. Nach einer Weile schrie eine beherzte Putzfrau aus den hinteren Reihen:
„Wer seid ihr und was wollt ihr eigentlich? Pfui, seid ihr grauslich!“
„Wir sind Krieger aus dem Schwanz- und Fotzenland. Wir übernehmen nun eure Führung. Euer Land ist jetzt unsriges!“
„Und was ist mit dem, der die lange Brandblase am Kopf hat?“, fragte ein kleiner Junge neugierig.
„Das ist ein Vertreter der Klingonen.“

Weiter zu Teil 9

Lesen Sie morgen, wie es weiter geht.

Ich aas:
1 Topfenbrot
1 Käse
1 noch Käse
2 ganz kriegerische Pfefferoni

Putzland IIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Da der kleine Gimp gerade erst gefrühstückt hatte, wollte er die Zeit bis zur nächsten Jause nutzen, um dieser neuen Hektik auf den Grund zu gehen. Er begann durchs Putzland zu schlendern und beobachtete die Putzfrauen und die Putzmänner. Sie putzten! Aber wozu? All der Schmutz hatte doch schon vor langen Jahren das Putzland auf ewig verlassen!
„Warum putzt du denn da so sehr?“, fragte der kleine Gimp einen Putzmann, der wie ein Irrer eine Hauswand schrubbte.
„Na, der Dreck….“, keuchte der Putzmann, „…. der muss weg!“
„Aha. Aber da ist kein Dreck. Es gibt keinen Dreck im Putzland.“, antwortete der kleine Gimp verwundert.
„Aber siehst du nicht? Es ist alles verdreckt! Und es wird immer schlimmer!“, schoss der Putzmann in panischer Angst hervor, ohne mit dem Putzen aufzuhören. Der kleine Gimp schob seinen gelben Hut mit der riesigen blauen Feder in den Nacken und kratzte sich die Stirn.
„Also ich seh keinen Dreck. Siehst du etwa hier irgendwo Dreck?“, wollte der kleine Gimp jetzt wissen.
Der Putzmann wich von seiner Hauswand zurück, sah sich um und lachte dann:
„Ja, du hast recht. Es ist hier nirgends Dreck. Ich sehe auch nichts. Aber der Putzteufel, unser oberster Omputzmann, der sieht den Dreck! Und der wird’s wohl wissen. Aber hab keine Angst, der Putzteufel hat schon Medizin besorgen lassen, die dagegen hilft.“ Und als ob der Putzmann von seinen eigenen Worten angefeuert worden wäre, putzte er nun umso eifriger seine saubere Hauswand.
Der kleine Gimp wurde müde. Er verstand das alles nicht. Welcher Dreck? Medizin wogegen? Das gab’s ja wohl nicht! Da entschloss sich der kleine Gimp kurzer Hand dazu, sich den Putzteufel einmal genauer anzusehen. Er hatte ihn noch nicht kennengelernt, denn von Omputzmännern und so weiter, wusste der kleine Gimp nicht viel.
Also machte sich der kleine Gimp auf, um den Putzteufel kennenzulernen. Alle Putzfrauen und Putzmänner, die er unterwegs traf, fragte er, wo er den Putzteufel finden könne.
„Am Hauptplatz, am Hauptplatz!“, riefen ihm alle ganz abgehetzt entgegen.
Erstaunt, dass soviel Hektik überhaupt möglich war, aber auch etwas besorgt darüber, schlug der kleine Gimp sofort den kürzesten Weg zum Hauptplatz des Putzlandes ein. Und tatsächlich! Mitten am Hauptplatz stand der Putzteufel und hielt eine seiner großen Reden. Und wie er dabei mit seinen Armen in der Gegend herumfuchtelte! Das halbe Putzvolk schien am Hauptplatz versammelt zu sein. Manche trugen seltsame Gesichtsmasken, andere putzten unentwegt an sich selbst herum, aber alle hörten sie dem Putzteufel zu.
Der kleine Gimp verstand kein Wort von dem, was der Putzteufel da sprach. Viel zu schnell und viel zu dreckig war das für den kleinen Gimp.
Den Putzteufel wollte sich der kleine Gimp ganz aus der Nähe ansehen. Er zwängte sich durch die Menge, doch was der kleine Gimp da sah, verwirrte ihn schon sehr. Der Putzteufel war ja voll Dreck! Der sah ja aus, wie ein stinkender Misthaufen, wie ihn die Kinder im Putzland aus den alten Märchen geschildert bekamen.
„Pfui Teufel!“, sagte sich der kleine Gimp, „Der macht ja unseren ganzen Hauptplatz dreckig! Ja, sieht denn das keiner?“
Etwas verärgert über die Blindheit seiner Landsleute schnappte sich der kleine Gimp einen der herumstehenden Putzeimer, holte sich frisches Wasser aus dem Brunnen am Hauptplatz – es war das sauberste Wasser der Welt – und schüttete alles über den Putzteufel.
Peng! Da war es auch schon geschehen. Die saubere, glänzende Hülle des Putzteufels, die das ganze Putzvolk außer den kleinen Gimp getäuscht hatte, zerplatzte wie eine Seifenblase. Und zum Vorschein kam endlich die wahre Gestalt des Putzteufels. Der Putzteufel war kein sauberer Putzmann, nein nein, der Putzteufel war in Wirklichkeit ein grindiger, stinkender Beidl! Noch dazu ein sehr krummer Beidl! Und zwar so krumm, dass sein Gesicht immer etwas zur Seite auf den Boden blickte.
Der Putzteufel lachte grimmig.

Weiter zu Teil 8 dieses Märchens

Lesen Sie morgen, was der Putzteufel, der stinkende Beidl, dem Putzvolk zu sagen hat und warum er eigentlich gekommen war.

Ich bin heute etwas konzeptlos und aas:
1 Etwas, das im Dunkeln verborgen liegt – sowas wie Topfen, Käse, Apfel
1 Corona, das mein Herz erwärmen soll

Was mir beim Futtern durch den Schädel strömt

Mmmmpf… ich schieb mir grad nen Apfel rein…. gut… süß….. shit….. innen verfault……. weg damit! Peng in den Mistkübel! Oje, zu fest geworfen, ein paar Flecken mehr auf der Wand….. hm….. mein Arschloch juckt seit gestern… ziemlich weit innen…. ich komm nicht gscheit ran… Apokalypse… naja….. das Toastbrot… hm…. alt…. trocken….. fad…… vielleicht sollte ich mir mit dem restlichen Toastbrot das Arschloch kratzen…. oder mir die harte Haut von den Füßen hobeln….. oder ich schieß es diesem dummen Vogel dort am Fensterbrett auf die Birne…. na… ich ess es…..

Und schon ist die Mittagspause aus, während derer ich aas:
1 Toastbrot trocken
1 Apfel alt

Kren, die Einsicht und der sichere Untergang

Peng! Peng hats gemacht! Und jetzt bin ich ein neuer Mensch!

Da war ich über Ostern eingeladen (wegen Ostern, Barmherzigkeit, Mitleid und Bibabo) und deckte grad den Tisch. Einer rieb den Kren mit der Maschine in die Dose aus Plastik, welche man luftdicht verschließen kann. Ich nahm die Dose an mich, öffnete sie unter meiner Nase, um den Kren zu riechen, der nicht von Mautner Markhof kommt, und holte tief Luft. Und PENG! Da fuhr mir der Dunst des Krens in die Nase und ließ mein Körperchen erschaudern! Ich mußte mich setzen. Atmung und Herzfunktion setzten aus, das Gehirn wurde nicht mehr durchlüftet und so durchlebte ich alle meine Leben auf einmal, sah die Gegenwart der Dinge, die verborgen sind, und die Zukunft der Dinge, die nicht sein sollen dürfen! Jahrtausende vergingen und jemand schüttete mir kaltes Bier ins Gesicht!
Ich erwachte und ich wurde dessen gewahr, was von nun an meine Aufgabe sein werden soll. Ich kniete nieder, faltete die Hände zusammen, hob sie zum Himmel und schwor, von nun an dem Herren und dem erleuchtenden Kren zu dienen! Das Ende ist nah, die Welt wandelt sich und nachdem ich meine Hände in Schmerzen wieder auseinandergefaltet hatte, lief ich dahin und las die Offenbarung des Johannes. Nun ist alles klar.
Die letzten Tage aber fiel ich in ein Fieber. Doch nicht körperlicher Natur war es, sondern seelischer. Die Einsicht ist über mich gekommen, ein Engel ist über mir gekommen und wir werden mit Sicherheit untergehen.

Ich halte das symbolträchtige Mahl:
1 Brot mit den Samen der Heiligen Blume zur Sonne
1 erleuchtender Kren
1 blaues Ei – Fruchtbarkeitssymbol der heidnischen Götter
1 Apferl – Fruchtbarkeitssymbol von Kronprinz Rudolf
1 Käse, der so stinkt, wie des Teufels normaler Schweißfuß

Hoppa hoppa Reiter.

Wenn er fällt, dann schreit er.
Fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben.
Fällt er in den Sumpf, explodiert sein Zumpf. Peng!

Deine Kommentare von gestern haben mich etwas aus dem Schlamm gezogen.
Obwohl, so ganz auf der Höhe bin ich noch immer nicht. Ich habe einen „Kollegen“ gebeten, mir mit einer Taschenlampe in das linke Auge zu leuchten und zu prüfen, ob meine Pupillen darauf reagieren. Negativ. Dann habe ich mir ein brennendes Feuerzeug unter das rechte Ohr gehalten, um zu prüfen, ob ich wenigstens noch Schmerzen fühle. Positiv.

Der Sack Äpfel, den ich mir heute gekauft habe, ist für mein Pferd, das hinter mir steht und mir mein verkohltes Ohr
ableckt.

Ich esse:
1 Grahamweckerl mit Extra, Gouda und Gurkerl
1 Sack Pferdeäpfel. Das Pferd schenkt mir vielleicht einen.