Adieu, mon Pipi!

Ich bin traurig. Pipi, mein liebes Handy, ist abgesoffen. Am Wochenende, das ich segelnderweise am schönen Attersee verbrauchte, ist es passiert.

Am Samstag segelten wir in den südlichen Teil des Attersees, der vom vielfelsigen Höllengebirge, in dem teuflische Wesen hausen, drohend überschattet wird und in dem die Dunkelheit früher kommt als in der restlichen bekannten Welt. Die Männer und ich legten unser Schiff vor der Klamm von Burggraben an einen alten Holzsteg, der in längst vergangen Tagen für Ausflugsschiffe seinen Zweck erfüllte – in Tagen, lange bevor der Schatten über das Gebirge kam. In dieser Nacht passierte es.

Wir saßen an Deck, tranken Schnaps und rauchten Marihuana. Ich war ganz fasziniert von der Milchstraße, die ich noch nie so deutlich gesehen hatte, und wollte unbedingt Signale zu den fernen Galaxien schicken. Ich stellte mich auf den Tisch, hielt mein Handy in die Höhe und wählte ganz konzentriert eine beliebige Nummer – ich bildete mir tatsächlich ein, so Kontakt aufnehmen zu können. Es dauerte nicht lange, da überkamen mich Rausch und illuminierter Drogenschwindel! Ich schwankte! Und patsch! Da flog Pipi, mein Handy, in den See. Während ich Pipis Licht mit winkenden Strahlen in die Dunkelheit entschwinden sah, riß ich mir schon alles Gewand vom Leibe, um sie zu retten. Die Crew hielt mich zurück, ich wehrte mich wild, kämpfte verbissen und schrie: „Laßt mich wenigstens noch eine Rufumleitung versuchen!!!!!“
Es war zwecklos. Sie retteten mein Leben und ließen Pipi sterben.

Und somit gibts heute kein Foto zum Essen. Aber! Aber ich mache es euch leicht und werde heute ausnahmsweise das gleiche Zeug essen wie am Freitag:
1 heiße Extrawurst mit einem Häufchen vorverdauter Essiggurkerl
1 Semmelbrezel mit schwarzem Pulver bestreut
1 kleiner Brauner

Somit gilt auch heute das Foto des letzten Beitrages.

Trachtenterminator

Es hätte böse enden können, wenn in diesem Dorf auch damals schon die Maschinen regiert hätten.

Am Wochenende war ich in meiner alten Heimat. Außerhalb von Wien. Also dort, wo man seine Feinde und Jungfrauen zum Frühstück kocht.
Ich traf am Sonntag nach der heiligen Messe und nach der heiligen Beichte (dort regiert noch immer die heilige Inquisition) meinen alten Freund, den heiligen Dorfpolizisten. Er hat mir inzwischen  schon verziehen, was ich mir vor einigen Jahren zum  Faschingsdienstag geleistet hatte. Verkleidet als so eine Art  Trachten-Terminator mit Gummistiefel, Ledermantel, riesiger  Sonnenbrille, Lodenhut mit Gamsbart und realistisch wirkendem Plastiksturmgewehr habe ich im Vollrausch meine Schlüssel  verloren. Das habe ich aber erst auf dem Nachhauseweg gemerkt. Da  es sehr kalt war und ich sehr müde, bin ich – trotz  Trunkenheit – auf die glorreiche Idee gekommen, mich in das stets  geheizte Foyer der Bank zu legen.
Ich habe dabei nicht an meine Verkleidung gedacht und auch nicht  daran, daß das Foyer videoüberwacht war. Die genaue  chronologische Abfolge der darauf folgenden Ereignisse ist mir bis
heute ein Rätsel.

Auf die alten Zeiten esse ich heute:
1 Semmel mit Gartenpikaten, Gouda und Gurkerl

22. August 2005 – Golden Delicious und mein Beruf

Naja.

Der Urlaub ist aus, mein Gehirn formatiert. Ich muß meinen Beruf neu erlernen und überall neue Paßwörter anfordern. Zumindest habe ich den Weg hierher vor den Bildschirm gefunden.

Erinnerst du dich noch an mich, lieber Fan?
Mein (wirklicher) Name ist matla, ich bin sozial engagiert, habe viele Freunde, bin glücklich, bin Vegetarier und besuche jeden Sonntag die Kirche.

Im Urlaub, der 3 allzu lange Wochen dauerte, hatte ich das volle Programm:
2 Panikattacken
1 Kreislaufkollaps
3 Vollräusche
15 kleine Räusche
4mal war ich im Freien
76 Stunden war ich nicht einsam

Doch das wesentliche ist, daß ich wieder Wurstsemmeln fressen darf:
2 edle Extrawurstsemmeln mit Gouda und Gurkerln
1 Golden Delicious Klasse I aus Österreich
1 Snickers (von Masterfoods, die bald den gesamten Lebensmittelhandel beherrschen werden)

Lola, die Flasche, ist wieder mit von der Partie. Ich habe ihr nicht gefehlt und ich war auch froh, daß ich sie 3 Wochen los war.

Auf Wiedersehen.