Umgehackte vollgekackte Bilder

Mein Freund, der Roboter, ruft mich letzte Woche an und fragt:
„Matla, du Viech, was ist los? Dein Blog ist offline?“ Der Roboter kennt sich mit den ganzen technischen Details hier aus.
„Was willst?“
„Na, dein Blog, matla.at, ist weg. Fehlt dir nichts?“
„Nein.“
„Er ist weg, alles weg.“
„Naja.“
„Soll ich schauen, was ich retten kann?“
„Nein, nicht notwendig.“ Ich war froh drüber. Der verschissene Misthaufenblog, endlich weg!
„Aber das ist Kulturgut! Zeitgeschichte! Die Leute brauchen einen Matla! Die wollen das auch noch in hundert Jahren lesen!“
Ich stellte mir vor, wie ich in hundert Jahren friedlich und glücklich im großen Nada ruhe und wie ich jedes Mal, wenn einer zufälligerweise auf den Scheiß-Blog hier kommt, als Geist in diese Welt zurückkehren muss!
„Vergiss es, Alter! Lass es gut sein, es ist besser so“, sagte ich und wollte schon auflegen… eigentlich erleichtert, ein großer Stein weniger am Herzen.

Nun. Der Roboter hat mich doch überreden können. Ja, hier bitte! Hier ist wieder der ganze Müll! Matlas Gehirnmüll! Matla, der erste Futblogger überhaupt, der euch über das Internet vollkotzt!

Eines jedoch ist endgültig weg. Die Bilder. All die schöngrauslichen Gruselbilder meiner Mittagessen! Alle weg! Für immer! Tausendfünfhundert Kackbilder!
Alle? Nein, nicht alle. Ungefähr zehn Bilder konnte der Roboter retten… ich werde ihnen wohl in den nächsten Tagen den Respekt zollen, der ihnen zusteht.

Ich aas:
1 geräucherter Fisch – gefunden im Kühlschrank der Nachbarin
1 ganzes Glas Dillsenf – nur so ist der Fisch halbwegs erträglich
1 Brot

Und das erste Bild in diesem Misthaufenblog:

Umgehackte Bilder

Kraut XXX [Name der Redaktion unbekannt]

„Warum gibst du nicht etwas Kräuter auf das Brot?“, sagte die Nachbarin, als sie mich das Scheißblogfoto mit zittender Hand schießen sah. Ich stand in Unterhose und Bierbauch vor meinem Mittagessen.
„Was für Kräuter?“, fragte ich knapp und hoffte, sie mit dieser Frage eine Zeit lang in einen Monolog zu versetzen.
Während sie redete, ging ich etwas orientierungslos im Zimmer umher und suchte nach einem Ausweg. Sie würde welche von oben holen.
„Was welche holst du von oben?“, fragte ich, hatte vergessen, was das Thema ihrer Rede war.
„Na Kräuter? Hörst du mir überhaupt zu, wenn ich mit dir rede?“, antwortete sie mit Runzelstirn und blies mir im Vorbeigehen Rauch ins Gesicht.
Schon nach kurzer Zeit war sie zurück aus ihrer Wohnung und hatte etwas Laub mitgebracht.
„Schau, das ist XXX [Name der Redaktion unbekannt] und YYY [Name der Redaktion unbekannt]. Das gibst du jetzt aufs Topfenbrot.“
Ich nahm das Laub, biss von den Blättern kleine Stücke ab und spuckte sie aufs Brot. Die Nachbarin verdrehte die Augen und seufzte.
„Sag mal…“, mampfte ich, „kennst du zufälligerweise ein Mittel gegen Knofl?“
„Warum willst du ein Mittel gegen Knoblauch? Was ist das für eine Frage?“
„Na. Nur so. Vergiß es.“

Ich aas somit in Gegenwart der blondgefärbten Giftspritze:
1 Brot mit Topfen mit XXX [Name der Redaktion unbekannt] und YYY [Name der Redaktion unbekannt]
1 Stück Käse

PS: In Kürze setze ich das bereits 16teilige Märchen „Putzland“ fort: Putzland, das Märchen

Heiße Mafiaroulade

Eines meiner Lieblingszitate – eines, das maßgebend ist für diesen Scheißblog:

“Laßt uns nicht kentern und in die Stromschnelle, den Wirbel hinuntergerissen werden, der die mittägige Untiefe so gefährlich macht und ‘Mittagessen’ genannt wird. Entrinne dieser Gefahr, und du bist gerettet, denn der übrige Weg geht bergab.” – H. D. Thoreau

Nichtsdestowenigerzumtrotz machte ich heute einen Großeinkauf. Denn ich habe Lust auf Pizza, und das richtig heiß. Ich werde wohl meine Nachbarin um Beistand bei der Kocherei bitten müssen, doch die Geilheit auf die Mafiatorte ist zu groß, zu unbeherrschbar.

Ich werde wie ein Schwein fressen:
6 Schachteln Pizza
1 Sack Sauerkraut
1 Flasche Tabasco
3 Stück Biscuitroulade aus der Bäckerei ums Eck

Kugelschreibermann

Ich hatte kaum Zeit zu essen – aß im Gehen! Nicht zu fassen oder? Und das schlimmste: ich muß mich JETZT hinhocken und diesen Scheißblogbeitrag schreiben!

Denn ich war beim Herren über alle Kugelschreiber, der heute seinen ersten „Arbeitstag“ nach dem Urlaub hatte. Und natürlich hatten wir keine Zeit fürs Essen – wir mußten einiges nachholen: ich mußte ihm alle meine neuen Geschichten erzählen, die ich mit meiner Nachbarin erlebt habe (aus einem mir unbekannten Grund findet er das sehr unterhaltsam), im Gegenzug dazu durfte ich sein Personal quälen. Heute haben wir das so gemacht, daß wir im dritten Stock des Nordturmes am Fenster standen, er befragte mich über die Nachbarin, während ich kleine Steine und Dachziegel nach den Gärtnern warf.

Ich aß:
1 EKG
1 Banane

Ich bat den Kugelschreibermann das Zeug zu halten, damit ich es fotografieren kann:

Das Kirchenblatt schmeckt auch gut

Mein von der Fachwelt anerkannter Webblog entscheidet über Erfolg und Mißerfolg von Produkten. Ja von ganzen Konzernen. Mein Scheißblog ist sozusagen das Kirchenblatt der globalen Fastfoodgourmetszene.

An alle Arbeitnehmer der Firma Chef Koch! Ihr werdet eure miesen Jobs von mir aus behalten dürfen, denn das Essen ist
köstlich!

Ich esse:
1 Innviertler Mostbraten mit flaumigen Kartoffelknödel von Chef Menu
1 Dose Chef Menu Krautsalat feinwürzig mariniert – natürlich frei von Konservierungsmitteln – Mindestens haltbar bis: siehe Boden
1 Flasche Cappy Orange – zufällig entdeckt – mit Cappy geht übrigens die Sonne auf
1 Apfel Kronprinz Rudolf
1 Avocado, die ich gestern vergaß und auch gestern aß