Ich muß ja noch die Sache mit der Hirschseife aufklären. Das bin ich noch von gestern schuldig.
Doch zuerst möchte ich den Piefken erklären, was Hirschseife ist. Ich glaub, die gibts nur bei uns Hochgebirgsscheißern.
Die Hirschseife wird, wie der Name schon sagt, aus Hirschen hergestellt – genauer gesagt aus dem Fett des Hodensacks des Hirsches. Dafür metzeln wir Schnitzelfresser Jahr für Jahr Tausende dieser Viecher nieder. Alles für die Seife.
Diese Seife ist ein Naturheilmittel. Heilt Schmutz, fette oder trockene Haut und hilft ins Bett gelegt gegen Wadenkrämpfe. Ich persönlich verwende die Hirschseife, um mir den …. äh…. wie ist nochmal der medizinische Ausdruck?…. äh… ach egal!… Schwanz zu waschen und um mir die Haare rund um …. äh…. das Arschloch zu entfilzen.
Gestern habe ich mir die Seife gekauft, weil ich bemerkt habe, daß jeden Morgen, wenn ich ins Rattenloch spaziere, ein beissender Schweissgeruch in meiner Zelle schwebt. Ich nehme fast an, daß währen der Nacht ein Obdachloser diesen „Raum“ bezieht, um hier zu schlafen. Die Seife hab ich dem armen Schwein gestern Abend auf den Tisch gelegt – quasi als kleinen dezenten Hinweis.
Leider hat er das Gastgeschenk nicht angenommen. Die Seife lag heute Morgen unberührt auf ihrem Platz.
Was solls! Dann nehme ich sie mit zu mir – mir ist die Seife sowieso schon vor Wochen ausgegangen.
Während ich mich kratze, esse ich:
1 Doppelpackung Brot mit Wurst, Paprika, Käse usw… (Billa war wieder mit lästigen Schülern befüllt)
1 Apfel Jona Mozart