Nicht das Schlechteste

Na die neue Anstalt ist nicht die schlechteste aller Anstalten. Bin erst seit drei Wochen dort und schon vier Mal leicht angetrunken hinausgegangen. Ist nämlich so: meine Zelle befindet sich irgendwo auf dem Weg zwischen Vorratsräumen und Sitzungssaal. Der Empfangsroboter, den ich mir bereits angelacht habe, rollt da jeden Tag auf einem scheppernden Metallwagen mehrmals massig Kaffee, Brötchen und Wein auf und ab. Alles was die Herren in den Sitzungssälen nicht verprassen, dürfen dann die Anstaltsinsassen in aller Demut essen und trinken. Der Empfangsroboter weiß schon, wenn Wein übrig bliebt, dann ist meine Zelle die erste Anlaufstelle für sie, Glas brauch ich keins. Die Reste der Kekse und Brote darf sie meinetwegen unter dem Fußvolk verteilen.

Ich aas – gestern war Mittwoch und Mittwoch ist Schnitzeltag:
1 Suppe mit Leberreis
1 Schnitzel mit Kartoffelsalat

The Schnitzel fullfilled its task

„The Schnitzel fullfilled its task.“, waren meine letzten englischen Worte zum Ostling in der neuen Anstalt nach einem panierten Rülpser. Ich würde von nun an ausschließlich deutsch mit ihm reden, denn mir fiele nichts Gscheiteres mehr in Englisch ein. Er könne ruhig in seiner Sprache zu mir sprechen, es mache ohnehin keinen Unterschied, ob ich verstand oder nicht.

Denn ich aas mit Genugtuung:
1 Suppe Irgendwas
1 Schnitzerl mit Reis und Salat

Geheimagenten aus Lake Michigan mit Noppenkondomen

Deine Kommentare sind die Würze dieses Misthaufenblogs. Sie sind wie ein Noppenkondom beim Geschlechtsverkehr. Es geht auch ohne, aber mit ist es geiler.
Aber ich muß sagen, daß du dir ETWAS mehr Mühe geben könntest. Weißt du, diese Ein- bis Zweizeile sind ja ganz nett, aber doch etwas lieblos. Das sieht mir fast so aus wie: „Ich schreib halt irgendwas hin, damit der Depp sich freut.“ Ja, so scheint mir das zu sein und leugne es nicht!
Doch gestern wurde ich eines Kommentars gewahr, der zu einem älteren Beitrag gemacht wurde (ja, mir entgeht nichts!). Siehe da: Lake Michigans Kommentar! DAS IST EIN KOMMENTAR! Er ist zwar englisch und ich verstehe auch noch nicht ganz, was die eigentliche Aussage dieses Kommentars sein soll, aber hier gebe ich mir gerne etwas mehr Mühe! Das ist doch gleich was anderes.

Und gestern bekam ich auch noch einen anderen Kommentar, der mich freudig zusammenzucken ließ. Meine Beiträge erreichen Graz scheinbar immer erst mit einem Monat Verspätung – ich wollte damals wissen, ob es denn ein Video zu dieser komischen szenischen Präsentation gibt. Dazu nun endlich eine Antwort aus der St. Eiermark: Kommentar eines Geheimagenten aus dem Grazer Schauspielhaus ! Es gibt einen Trailer dieses BlogTheater-Festivals als Download. Man sieht darin ganz kurz meine geile Schnitzelgeschichte.

Ich wage es nicht, vor die Tür zu treten – es ist schiarch. Daher esse ich, was der Kühlschrank hergibt:

Appetitlich angerichtet:
1 Knacker
1 Käse
1 Apfel
1 Brot
1 Messer

Der unsterbliche Erich Göller mit den geilen Schnitzerln

Die letzten Tage reihten sich aneinander in Hoffnungslosigkeit und ohne Trost. Kein Lebenshauch, nicht einmal aufmunternder Schmerz.

Und dann hab ich mich fast angeschissen vor Lachen! Nämlich als ich sah das folgende Foto:

Weißt du, was das ist? Das bin ich mit der Seniora de Cantina. HAHAHAHAHAHA! He. Huhu. Das ist ein Photo der szenischen Präsentation des Projektes Blog The Theatre im Grazer Schauspielhaus. Und weißt du, was die Typen auf dem Photo gerade aufführen? Meine Geschichte von den geilen geilen Schnitzerln!
Siehst du das Schnitzerl auf dem Foto und die Flasche mit dem Essig? Geil, geil, geil. Gespielt wird der psychisch kranke Matla von dem berühmten österreichischen Schauspieler Erich Göller. Durch die Rolle des impotenten Matlas ist er nun unsterblich! Bitte gerne.

Ich esse:
1 Semmerl mit Extrawurst, Gouda und Gurkerl
1 Apferl statt 1 Krapferl

Wie oft man geil sagt und was der Piefke nie verstehen wird

GEIL! GEIL! GEIL! Also sowas von geil! Der heutige Tag ist ja fast der Höhepunkt des Jahres! Also ich werde NIE WIEDER auch nur EIN böses Wort über das Scheißrattenloch sagen!

Da gehe ich nichts ahnend in die Cantina, etwas müde, kaum ansprechbar, da trifft es mich wie ein Blitzschlag! ES GIBT SCHNITZEL! Sowas habe ich noch nicht erlebt! Die Augen werden feucht, das Kinn beginnt vor Rührung zu zucken, die Nasenflügel flattern!
„Geil, so unendlich geil!“, sage ich zur Seniora de Cantina, „geil, geil, geil!“
Die Seniora wird rot, aber scheint sich zu freuen.
„Bitte, Seniora, bitte! Geben sie mir doch BITTE so ein geiles geiles Schnitzerl!“ (dabei zuckt meine rechte Schulter so unkontrollierbar heftig, daß ich sie mir fast ausrenke und die Seniora leicht in Deckung geht)
Sie bringt das Teller! Also sowas von geil! Und…. und sowas von PERFORMANT! Sie haben einfach den Leberkäse von gestern gegen Schwein ausgetauscht! Geil! Ich sehe gleich, daß heute weniger Salatsauce am Teller ist, das geile Schnitzerl liegt beinahe völlig im Trockenen.
„Geil! Danke! Aber Seniora, kann ich bitte eine Extraportion Salatsauce haben?“
„Balsam, Senior?“
„Was?“
„Essig?“
„Kann sein, ja.“

Für den Piefke:
du wirst niemals verstehen, was das Schnitzel für uns schnitzelgesichtigen Österreicher bedeutet. Für einen Österreicher ist das Schnitzel so wichtig, daß er sich oft sogar selbst als Schnitzel darstellt. Denn nicht nur für das Schwein ist der natürliche Lebensraum die Panier, sondern auch für den traditionsbewußten Wiener. Nicht umsonst sagt ein echter Wiener zu seiner neuen Ausstattung an Kleidungsstücken „mei neiche Panier“. Geil oder?

Ich esse:
1 geiles Schnitzerl mit Balsam oder Essig und Ketchup und Gemüse
1 kleiner Brauner