Deutsches Schlafzimmerauge an der Hippiebraut

Heute hatten wir Schulung in der Anstalt. Eine Deutsche war da und hat irgendein Zeug, auf das keiner neugierig war, gefaselt. Die Schnepfe hatte zwar keinen Tau von nichts, aber sie sah ganz interessant aus. Wie eine alte Hippiebraut im Hosenanzug, ein paar gelbe Zähne, schmale Lippen, schiefe Nase, und ich bin mir sicher, dass sie einen ordentlichen Buschen zwischen den Beinen wuchern hat.
Beim Mittagessen kamen wir gleich zur Sache. Weil weißt du, mit den Frauen in meinem Alter geht alles viel einfacher. Ist man sexuell interessiert, dann wird nicht lange herumgeschissen, man spart sich das idiotische Herumgekichere, sagt gleich, was man will. Bei der Nachspeise war schon klar, was laufen würde, und wo. Die Jungspritzer von Kollegen sind mit Glupschaugen dagesesssen und wußten nicht wohin sie schauen sollten.
Leider kam es dann doch anders. Am Ende der Schulung – die Deutsche hatte mich schon mit ihrem Schlafzimmerblick im Visier – fiel mir plötzlich was ein. Scheiße, ich hatte womöglich die Nachbarin noch nicht losgebunden! Du weißt schon: wegen Fasching!
Ich bin so schnell davongelaufen, wie ich noch nie vor einer Frau weggelaufen bin. Nach Hause, zur Nachbarin.

Ich aas:
1 Schinkencroissant
1 Krapfen – beides vom Anker

Heckenklescher

Weil gestern in den Kommentaren das Wort „Heckenklescher“ fiel: ich kannte mal einen, der Karli Heckenklescher hieß – nunja, nicht genauso, aber so ähnlich und darum nannten wir ihn „Heckenklescher“.

Den Karli Heckenklescher traf ich vor Jahren bei einer AMS-Schulung (weiß nicht mehr, worums ging). Ich kam neben ihm zu sitzen und wollte mich ein bißchen von dem langweiligen Vortrag ablenken. So sprach ich ihn an und stellte ihm meine Menschenkategorisierungsfragen, um ihn einordnen zu können, wie z.B. „Magst du lieber Huhn oder Fisch?“, „Trägst du Unterwäsche?“ usw.
Meine letzte Frage „Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?“ war dann letztendlich verhängnisvoll. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht, er begann richtig zu strahlen und sprach:
„Drei? Ich brauche nur EIN Ding auf einer Insel!“
„Und das wäre?“
„Ein Schlauchboot!!!“
„Jaja, um damit wegrudern zu können….“
„Nein, nein! Ich brauche zum Überleben nur EIN SCHLAUCHBOOT!!!“
Und dann beganns. Es stellte sich heraus, daß er sich sehr gerne mit dem Thema „Überleben in Extremsituationen“ beschäftigte. Seine Erkenntnis aus unzähligen Büchern, Filmen und selbst erlebten Abenteuern war: „Gib mir ein Schlauchboot und ich überlebe alles!“. Er hörte gar nicht mehr auf zu reden, zu erklären, was man aus einem Schlauchboot alles machen kann. Kleidung, Wassersammelgeräte, Zelte! Bald begannen die Tischnachbarn mitzureden, bis endlich auch die Vortragende bei uns saß. Sehr hitzig wurde die Diskussion, als eine Frau das Thema Menstruation zur Rede brachte. Ja! Auch das kein Problem! Wow!

Und jetzt die Frage, die ich rein aus Höflichkeit stelle, denn interessieren tuts mich eh nicht. Welche drei Dinge würdest du auf die Insel mitnehmen?

Ich aas die drei Dinge, die ich sogar mit in die Hölle nehmen werde:
1 Brot
1 Kren
1 Flasche Rotwein

Feuerwasser

Notfalltropfen und Alkohol sorgen für ruhigen und erholsamen Schlaf.

Die Schulung letzte Woche ist anscheinend für meine ohnehin schon zerschundene Seele eine ziemlich starke psychische Belastung gewesen. Zweimal bin ich dieses Wochenende in der Nacht verschwitzt aufgeschreckt, weil ich dachte, ich wäre während der Schulung wieder eingepennt. Völlig verwirrt habe ich dann das heimelige Licht des Beamers gesucht und gehofft, diese Hölle möge endlich an mir vorübergehen.
Manchmal kostet es mich soviel Kraft, einfach wachzubleiben und regelmäßig zu atmen.
Mein Nachbar sagt immer, daß ausreichend Alkohol am Abend recht hilfreich sein kann. Ich hingegen bin mehr für Notfalltropfen.

Ich esse:
2 Kornspitzen mit Leberkäse, Gouda und Gurkerl

Schulung

(Bei Lili im Rattenloch)

Die restliche Woche sitze ich in einer Schulung. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube, daß es meine Aufgabe ist, den Vortragenden aus dem  Konzept zu bringen. Am Vormittag, als er einmal richtig in Fahrt war und mich dabei ansah, legte ich die Finger auf meine Halsschlagader, sah gleichzeitig auf die Uhr und runzelte besorgt die Stirn. Es wirkte. Er verlor den Faden.
Am Nachmittag werde ich, wenn ich die leckeren Kokosschnitten von Manner vernasche, so tun, als wäre mir ein Stück im Hals steckengeblieben und müßte ersticken.

Ich esse:
2 Semmeln mit Leberkäse und Gouda, die Gurken hat sie vergessen – das wird sie morgen bitter bereuen
1 Doppelpackung Manner Kokosschnitten