Der Wiener Fruchtbarkeitsritus

Heute Morgen, als ich aus der U-Bahnstation ins Freie trat, stellte sich ein Paar in meinen Weg. Ich wollte Sie mit der guten alten Wiener Floskel „Schleichts eich!“ beiseite schieben, doch hartnäckig blieben sie und entfleuchten nicht. „Guten Morgen!“, lachten sie mich statt dessen an und drückten mir folgendes in die Hand:

 

Ich muss das für den Nicht-Wiener erklären:
es handelt sich hierbei um einen traditionell-wienerischen österlichen Ritus. Es ist quasi eine Aktion der Stadt Wien, um die Bürger zur Fortpflanzung nach dem langen finstren Winter anzuregen. Frei nach dem Motto „SPÖ – Sperma, Penis und Östrogen“. Das Ei als Symbol der Fruchtbarkeit soll sein Übriges tun.
Schon das symbolträchtige Logo des Sex-Vereins SPÖ zeigt uns den geschichtlichen Hintergrund. Wir haben hier die Turmspitze des Stephansdom als Phallus und das Rund des Riesenrades als Bildnis des weiblichen Gefäßes.
Ja, man kann sogar sagen, es ist das Motto des heurigen Frühlings! Es ist „der Wiener Weg“ ins umtriebige und fortpflanzungsreiche Jahr 2013!
Und zu guter Letzt ein ganz wichtiger Hinweis in Punkto Sex: „Zusammen geht’s leichter!“ So hört denn auf zu wichsen, oh ihr Wiener!

Ich bin froh in Wien zu wohnen, einer Stadt, die so auf mich schaut – und aas:
das rote Fruchtbarkeitssymbol

Tiefpunkt einer Wahl

Meine Montagslaune sitzt mir noch immer im Gehirn. Ich werd sie nicht los.

Bei mir in dem verkommenen Grätzel fallen heuer die Wahlgeschenke ziemlich mager aus. Erst heute, wenige Tage vor dem großen Tag, ist mir so ein Wahlkipferl nachgelaufen. Wenn ich da an die letzte Wahl zurückdenke! Da gabs noch Kondome und Penisringe!

Also ich aas:
1 Wahlkipferl
1 Flasche Küwi

PS: Das ist nur die halbe Wahrheit. Einen Kugelschreiber bekam ich von einem FPÖler angeboten, welchen ich höflichst bat, ihn sich doch in den Arsch zu schieben.
Geschenke von den roten Kipferln kann ich grade noch akzeptieren.