So unwahrscheinlich es auch für manche Menschen in meiner Umgebung klingen mag: ich dusche. Und zwar nackt. Aber eben nicht einfach täglich, sondern nur, wenn ich es als notwendig erachte. Ist doch intelligent gelöst oder nicht?
Gestern war es wieder soweit. Ich stand unter der Dusche. Nackt. Und die Nachbarin hatte sich aus der Küche eine leere Bierkiste geholt und sich damit mit genug Sicherheitsabstand zu mir gesetzt. Sie beobachtete mich. Beim Duschen. Ich war nackt.
„Was wird’n das?“, fragte ich sie, meine Stirn genervt gefurcht. Duschen. Nackt.
Das Wasser rann mir in die Ohren, ich verstand nur etwas wie „Valium“.
„Was is mit’n Valium?“
„Ich evaluiere!“, berichtigte mich die Nachbarin mit neugierigem Blick.
Gut, soll sie doch, dachte ich mir und fragte nicht. Ich duschte weiter. Nackt.
Nach einiger Zeit sprang sie plötzlich von ihrer Bierkiste auf und rief:
„Ha! Das gibts doch nicht! Du nimmst meine Seife, wäscht dir damit den Arsch und danach seifst du dir damit die Haare und das Gesicht ein? Was ist denn das für ein beschissenes System?“
Ich verstand nichts und massierte mir in aller Ruhe den Seifenschaum in die Kopfhaut ein, während ich den Mund der Nachbarin mit meinen Augen fixierte.
„Du hast kein eigenes Duschgel, nimmst nicht mal Shampoo für die Haare! Was soll das?“
Ich steckte mir die eingeseiften Finger in die Ohren und kratzte den Dreck heraus.
„Was sind das denn für seltsame Fragen?“ Ich stand voll auf der Leitung. „Ich dusche.“
Die Nachbarin schnappte ihre Bierkiste und verließ mit einem lauten Türknallen das Badezimmer.
„Und ich bin nackt!“, plärrte ich ihr hinterher.
Danach roch die Nachbarin an meinen Haaren. Natürlich versuchte sie dabei zu begrapschen, aber sie schlug meine Hand weg und grunzte nur.
Was auch immer ich falsch mache, es tut mir leid.
Oder auch nicht. Ich aas:
1 Mohnflesserl mit EKG