Jägerdienstag

Wenn der Dienstag auch nicht besser ist als wie der Montag, dann ist das dem Matla sein bitteres Los.
In der weißen Anstalt war wieder wenig los. Als ich am Morgen die verhassten Räumlichkeiten betrat, lag ein Typ auf dem Empfangstresen. Blasses Gesicht, kurzatmig. Zuerst dachte ich an eine Zombieapokalypse, gab die Hoffnung aber auf, als er die Augen öffnete.
„Müssen Sie mir so ins Gesicht atmen?“, fragte er mich mit gefurchter Stirn und drehte mir den Rücken zu.
Ich latschte in meine Zelle und sah mich kurz um. Keine Schlafgelegenheit weit und breit! Danach inspizierte ich die Damentoilette. Fand aber nur eine gelangweilte Putzfrau, die in der Nase bohrte. Sie saß in einer Scheißhauskabine auf dem Clodeckel, Tür offen. Um die Situation zu entschärfen, begann ich hilflos ein Gespräch.
„Guten Morgen“ – ohne Augenkontakt, um ihre Privatsphäre nicht zu stören. Die Putzfrau grunzte nur und warf die Tür zu.
„Das war auch schon mal besser“, dachte ich bei mir. Überlegte kurz, wieder nach Hause zu gehen, aber dann traf ich auf Harald. Wir gingen in den Hof eine rauchen. Harald ist eine angenehme Begleiterscheinung in der weißen Anstalt. Er ist stumm… oder spricht nicht so gerne. Nach zwei Zügen schmiss ich den grauslichen Tschick weg, klopfte Harald mit einem entschlossenen Adieu auf die Schulter und rettete mich nach Hause.

Ich aas daham Reste der Nachbarin:
1 Teller Jägerschnitzel, ohne Schnitzel

Montäääh

Die Tür in der weißen Anstalt flog auf, eine Frau mit roten Zöpfen stand in der Tür und sagte:
„Äääh…“
Langsam neigte ich den Kopf zur Seite und hob wortlos meine Augenbrauen.
„Äääh, wo warst du?“, fragte mich die Frau und setzte sich mir gegenüber.
Ich war mit der Situation etwas überfordert. Montag. Morgen. Und sagte deshalb… nichts.
„Äääh, hast du deine Zunge verschluckt?“
„Wer sind Sie?“ Vorsichtiges Vortasten.
„Äääh, deine Kollegin?“ Eine Frage als Antwort.
„Ich habe Sie aber das letzte halbe Jahr kein einziges Mal gesehen“, sagte ich.
„Äääh, weil du nie hier warst?“ Noch eine Frage als Antwort.
Bevor ich noch was sagen konnte, sprang wieder die Tür auf. Ein Mann.
„Oooh!“, sagte er, als er die Frau sah.
„Äääh“, antwortete sie.
Dann sah er mich an und:
„Uiuiui!“
„Pfffff“, gab ich zurück.

Und irgendwann wird auch dieser Montag vorbei sein.

Ich aas:
1EKG
1 Nektarine

Schweinsäugige Sternpigmentierte

Die heiligen drei Könige waren da. Ich bestehe ja darauf, dass sie jedes Jahr bei mir aufkreuzen. Denn nichts ist herzerwärmender als liedersingende Kinder. Darum bin ich auch sehr spendabel. Habe ihnen heuer zum Beispiel alle Süßigkeiten, die von Halloween übrig geblieben waren, gegeben… aber erst nach meinem Lachkrampf… ja… die Nachbarin fand das sehr peinlich, aber ich konnte mich nicht halten.
In freudiger Erwartung öffnete ich den Sternsingern die Türe – ich hatte mich auch ordentlich gekleidet und sogar Socken an. Das Erste, was ich sah, waren zwei kleine, dicke Mädchen, die wie Aufziehmäuse um die Begleitperson wuselten und dabei etwas völlig Unverständliches sangen. Die mit goldenen Kronen am Kopf befestigten Kapuzen waren ihnen schlicht und einfach viel zu klein. Ihre Gesichter waren derart zusammengequetscht, dass sie eher wie schweinsäugige Fische aussahen als wie stolze Königinnen!
Der dürre Bursche, der den Vollständighautpigmentierten mimte, indem er sich unter die Augen jeweils zwei fingerbreit Tarnfarbe geschmiert hatte, hing dagegen in kompletter Agonie an seinem Sternenstab, so als würde er in sich zusammenfallen, wenn er ihn nur los ließe, und sprach den Liedtext mit seiner tiefen, pubertären Stimme, während er krampfhaft versuchte, die Augen offen zu halten – immer ein, zwei Wörter hinter dem Gesang der Mädchen.
Die grinsende Begleitperson zuckte ob dieser Peinlichkeit nur entschuldigend mit den Schultern, musste aber auch bald den beiden Mädchen nachsetzen, die bereits vor dem Ende des Liedes zur nächsten Tür liefen.
Der Dürre blieb noch wankend vor der Nachbarin und mir stehen und hielt uns müde eine Sparbüchse entgegen. Die Nachbarin steckte einen Geldschein rein und ich bot ihm mein Sackerl mit den Halloweensüßigkeiten an. Er brauchte ungewöhnlich lange… wohl um zu entscheiden, ob es die Mühe wert war, seine Stellung für die Süßigkeiten zu verändern. Mir schossen ja schon seit Sekunden Tränen aus den Augen, weil ich soviel lachen musste, und jetzt war ich gespannt, ob der Dürre zusammenbrechen würde, wenn er sein Gewicht verlagerte. Doch er schaffte es… und schlapfte schlaftrunken von hinnen.

Und ich aas:
1 Büchse Sushi

Dirty new year

Nix tuta kapiern

So unwahrscheinlich es auch für manche Menschen in meiner Umgebung klingen mag: ich dusche. Und zwar nackt. Aber eben nicht einfach täglich, sondern nur, wenn ich es als notwendig erachte. Ist doch intelligent gelöst oder nicht?
Gestern war es wieder soweit. Ich stand unter der Dusche. Nackt. Und die Nachbarin hatte sich aus der Küche eine leere Bierkiste geholt und sich damit mit genug Sicherheitsabstand zu mir gesetzt. Sie beobachtete mich. Beim Duschen. Ich war nackt.
„Was wird’n das?“, fragte ich sie, meine Stirn genervt gefurcht. Duschen. Nackt.
Das Wasser rann mir in die Ohren, ich verstand nur etwas wie „Valium“.
„Was is mit’n Valium?“
„Ich evaluiere!“, berichtigte mich die Nachbarin mit neugierigem Blick.
Gut, soll sie doch, dachte ich mir und fragte nicht. Ich duschte weiter. Nackt.
Nach einiger Zeit sprang sie plötzlich von ihrer Bierkiste auf und rief:
„Ha! Das gibts doch nicht! Du nimmst meine Seife, wäscht dir damit den Arsch und danach seifst du dir damit die Haare und das Gesicht ein? Was ist denn das für ein beschissenes System?“
Ich verstand nichts und massierte mir in aller Ruhe den Seifenschaum in die Kopfhaut ein, während ich den Mund der Nachbarin mit meinen Augen fixierte.
„Du hast kein eigenes Duschgel, nimmst nicht mal Shampoo für die Haare! Was soll das?“
Ich steckte mir die eingeseiften Finger in die Ohren und kratzte den Dreck heraus.
„Was sind das denn für seltsame Fragen?“ Ich stand voll auf der Leitung. „Ich dusche.“
Die Nachbarin schnappte ihre Bierkiste und verließ mit einem lauten Türknallen das Badezimmer.
„Und ich bin nackt!“, plärrte ich ihr hinterher.
Danach roch die Nachbarin an meinen Haaren. Natürlich versuchte sie dabei zu begrapschen, aber sie schlug meine Hand weg und grunzte nur.

Was auch immer ich falsch mache, es tut mir leid.

Oder auch nicht. Ich aas:
1 Mohnflesserl mit EKG

Nix tuta kapiern

Alles gut, ne?

Im Juli war ich sozusagen auf Urlaub. Mich hatte da vor vier Wochen das Reisefieber gepackt. Meine Kollegin, die Krawallfotze, ging mir auf den Keks, völlig erledigt vom Nichtstun bzw. vom Tun als ob. Also sprang ich in der weißen Anstalt von meinem Stuhl auf und hüpfte auf den Gang, um mich umzusehen. Wem könnte ich wohl sagen, dass ich jetzt eine zeit lang weg sein werde. Ich schritt die Büros ab und fand die „Personalabteilung“.
„Klingt gut“, dachte ich mir, klopfte und betrat das Büro. Sofort sagte ich in den Raum  hinein, sodass mich alle hören konnten:
„Ich gehe jetzt vier Wochen auf Urlaub.“
Jemand, der sich angesprochen fühlte, antwortete:
„Matla. Das geht nicht. Sie haben alle Urlaubstage schon längst verbraucht. Sie sind sogar schon drüber!“
„Hm. Gut. Ich werd‘ trotzdem nicht kommen.“
„Das müssen Sie mit der Geschäftsführung klären.“
Eines der nächsten Büros: „Geschäftsführer“. Riss die Tür auf und drinnen saß einer, den ich noch nie gesehen hatte.
„Ich gehe jetzt vier Wochen auf Urlaub. Alles klar?“
„Aha, Matla. Das müssen Sie mit Ihrem Abteilungsleiter klären.“
Hatte keine Ahnung, wer oder was ein Abteilungsleiter war. Ging also in das Zimmer von Dr. Sowieso.
„Ich gehe jetzt vier Wochen auf Urlaub. Keiner hat etwas dagegen gesagt.“
Dr. Sowieso, der gerade telefonierte, hielt mit einer Hand die Sprechmuschel zu und sagte zischend und mit mich hinauswinkenden Gesten:
„Jaja, Matla. Gehen Sie! Verschwinden Sie!“
Und weg war ich.

Vier Wochen später – nach einer tollen Runde in Nordeuropa – aas ich in der weißen Anstalt – die Krawallfotze ist fort:

1 Mohnstriezerl mit EKG

Alles gut, ne?

Schlangen wie auf da Stroßn

Gestern habe ich einfach drauf geschissen. Bin direkt vom Billa bei der der weißen Anstalt nach Hause. Drauf geschissen!

Der Montag begann ja wie jeder Montag. Schlechte Laune, schlechtes Wetter, überall Verspätungen, in der weißen Anstalt nur lange Gesichter. Also nichts Besonderes. Erst als der Besserwisser von nebenan in meine Arbeitszelle kam, verdüsterte sich der Montag noch mehr.
„Matla, drehen wir heute bitte nur die weißen Kugelschreiber zusammen.“
Machte ich. Viertelstunde später tauchte er wieder auf.
„Matla, bitte machen wir nur  die ganz weißen Kugelschreiber. Die Dunkelweißen nicht.“
Gut. Leck mich. Bald darauf nochmal:
„Matla, wir drehen die Kugelschreiber zu fest zusammen. Die Beschriftung auf dem unteren Teil soll genau in einer Linie mit dem Clips sein. Wir müssen hier genauer arbeiten!“
Mir reichte es schon langsam:
„Was heißt da ständig ‚wir‘! Wer macht denn hier die ganze Arbeit! Ich, allein, oder nicht?“
Er verdrehte nur die Augen und ging raus.
„Arschloch“, sagte ich ihm hinterher, die Tür war noch nicht ganz geschlossen.
„Wie war das?“, fragte er nach, indem er seine hässliche Birne wieder in meine Zelle steckte.
„Nix. Passt schon.“
Später ging ich zum Billa. Bei der Kassa… zwei Kassen eng nebeneinander. Jeder intelligente Mensch bildet eine einzige Schlange für zwei Kassen. Ein Vollkoffer verstand das nicht und lief von hinten nach ganz vor.
„Hearst!“, rief ich ihm nach und bat ihn höflichst, seinen Arsch hinter mir in die Reihe zu stellen. Und dann erklärte mir der Intelligenzbolzen die Welt:
„Mit’n Auto stehst jo ah net mitten auf der Stroßn oda? Sondern jeda auf seina Spur.“
Ich kapitulierte, ich gab es auf. Die Welt war mir an diesem Montag zuwider. Einfach zu deppat.
Und dann ging ich nach Hause.

Heute hocke ich wieder da und aas:
1 EKG, die mir die grüne Zunge zeigt

Wie auf da Strossn

Der Chef der weißen Anstalt

Seit einigen Stunden war ich heute schon in der neuen, weißen Anstalt gesessen, als ich plötzlich unerwarteten Besuch vom Anstaltschef bekam. Er riss die Tür mit einem freundlichen und gut gelaunten „Guten Morgen“ auf, setzte sich – unaufgefordert – und begann:
„Na! Wie geht’s uns denn heute, Matla?“
„Geht so“, antwortete ich vorsichtig.
„Haben Sie in der Früh schön brav die Beruhigungstabletten genommen?“
„Ja… aber…“
„Ja? Aber was?“
„Die machen mich aber so müde, dass ich mir heute ein Red Bull gekauft habe.“
„Hm“, meinte der Anstaltschef mit gerunzelter Stirn. „Nun, das ist unserer Sache aber nicht sehr dienlich, nicht wahr, Matla?“
Ich blickte auf den Boden.
„Wie sieht’s mit unserem Puls aus, Matla?“
Sofort griff ich zu meiner Halsschlagader und rief eifrig:
„Bestens da, Herr Chef! Gut zu spüren! Energisch und kraftvoll, Herr Chef!“
„Gut, gut, Matla! Na, dann setzen Sie sich wieder hin, mein Bester. Ist ja alles in Ordnung.“
Und dann las er mir die Leviten… die wir wie immer wahrscheinlich morgen lesen werden.

Ich aas:
2 Mohnweckerl mit EKG
1 Dose Red Bull
1 Packung Schwedenbomben

Der Chef der weißen Anstalt

Neue Anstaltsarbeit

Nachdem ich nun mehrere Monate auf Karenz war – ich habe eine gesunde Arbeitsunlust ausgetragen – hat mich die Kugelschreiberbranche wieder. Neue Anstalt, neue Kugelschreiber, neuer Schrecken.

Ein Mädchen hatte mich heute Vormittag zu meiner neuen Arbeitszelle gebracht. Bevor wir den Raum erreichten, hielt ich es kurz zurück, um nachzudenken. Letzte Chance, um davon zu rennen. Letzte Möglichkeit auf Rettung. Aber es war sinnlos – das System ist nicht zu umgehen.
„Also gut“, sagte ich, „Gehen wir rein.“
Das Mädchen öffnete lächelnd die Tür und ich schreckte zurück. Unheilverkündendes Weiß, grelles Licht! Ich wurde geblendet!
„Warum ist der Raum leer?“, fragte ich ganz verängstigt das Mädchen.
„Warten Sie nur ein bisschen. Ihre Augen müssen sich erst an das Weiß gewöhnen. Sie werden bald erkennen, dass der Raum reichlich möbliert ist.“
Und tatsächlich. Nach einer Weile entdeckte ich einen Tisch und einen Stuhl. Alles weiß.

Ich aas und tränzte gleich mal diesen weißen, sehr saugfähigen Lappen für die Computermaus (wie heißt das nochmal?) mit Essiggurkerlsaft voll:

1 EKG

Neue Anstaltsarbeit

Der Kater, der mit der Propellermaschine nach Kaki flog

Tut mir leid, dass ich gestern nicht für dich da war. Aber ich bin erst am Nachmittag aufgewacht… in meiner eigenen Kotze. Ich ließ die letzte Nacht Revue passieren, um zu sehen, ob ich noch immer der war, an den ich mich erinnerte… ja, ok… alles schien soweit in bester Ordnung zu sein…. ich war beim Branntweiner gewesen… jede Menge bekannter Gesichter…. jede Menge bekannter Gespräche….ok… nur… naja, ich erinnerte mich nicht mehr an den Weg nach Hause…. aber… aber seltsamerweise hatte ich zweimal das Bild vor Augen, wie ich die Wohnungstüre aufsperre… und dass mir beim zweiten Mal etwas kalt war…. oje….
Ich stand taumelnd auf, zog mich an… das Gewand roch nach Bier, alten Tschick und Pisse… egal, ich wollte so zur Nachbarin raufgehen, sie würde die Sachen sicher gerne sofort waschen.
Als ich die Wohnungstür von außen ins Schloss fallen ließ, hörte ich sie schon. Sie, die Alte von gegenüber.
„Herr Matlaaaaaa, kann ich sie bitte kurz was fragen?“
Ich nickte nur mit dem Kopf, ich hatte Angst mir würden eventuell die Getränke von gestern aus dem Mund schwappen.
„Herr Matlaaaaa, was fällt ihnen ein, mitten in der Nacht, einen solchen Krach zu machen und auch noch in so einem Aufzug herumzurennen?“ Die Alte sah mich finster an. Ich machte ein armseliges Gesicht und zuckte nur mit den Schultern. Die Alte begann plötzlich zu grinsen und wackelte mit ihren Zeigefinger.
„Und dass sie dann noch unbedingt Flugzeug spielen mussten. Herr Matla! Also wirklich!“ Sie zwinkerte mir zu.
Oje, dachte ich mir, das verhieß nichts Gutes! Ich winkte der Alten freundlich und schleppte mich die Stiegen zur Nachbarin hoch.
Oben ließ mich die Nachbarin lachend in ihre Wohnung…
„Warum?“, sagte ich… wollte eigentlich sagen: „Warum lachst du so?“, aber ich musste aufs Scheißhaus kotzen rennen. Am Klo versuchte ich, meine Unterhose soweit nach oben zu ziehen, um mir damit den Mund abzuwischen… weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe…. dann ging ich erfrischt in die Küche, wo einige Töpfe dampften und allerlei Werkzeuge  herumlagen.

Nun, die Nachbarin klärte mich über gestern Nacht auf. Anscheinend bin ich, nachdem ich nach Hause gekommen war, in Cowboystiefeln, Bademantel und Sonnenbrille zur Nachbarin rauf geklappert (die Cowboystiefel machen beim Gehen enormen Krach) und habe ihre kleine Bar nach Alkoholika durchsucht. Dann wollte ich mit ein paar Flaschen wieder in meine Wohnung… die Nachbarin, die mit aller Kraft versuchte, mich von meinem Vorhaben abzubringen, bat mich nur, wenigstens den Bademantel zu schließen, denn ich hatte sonst nichts an. Aber lustig wie ich gestern war, habe ich Geräusche wie ein Propellerflugzeug gemacht und bin in meine Wohnung gewankt. Vor meiner Wohnungstür ließ ich dann noch meinen Schwanz Propeller spielen, um damit die Nachbarin zu grüßen, die mich vom Stiegenhaus aus beobachtete… was wohl die Alte gesehen haben dürfte…

Witzig… aber ist es nicht schön, wenn so ein altes, verkommenes Rauhbein wie ich weiß,  dass es immer in ein kleines, kuscheliges Nest zurückkehren kann, in dem eine Nachbarin wartet, die sogar manchmal etwas für einen armen, verkaterten Matla kocht und sein vollgerotztes Gewand wäscht?

Ich aas – und das tat dem Kater äußerst wohl:
4 Lammkeulen
1 Salat aus Granatapfel, Kaki (wichtig: Sorte „Sharon“, auch Sharona genannt), grüner Sellerie und Zitrone
1 Schüssel persischen Reis

Kaki, Granatapfel, grüner SellerieLammkeule

Papp’n mit Schnauzbart – Costa Rica II

Teil I

Eines muss ich zu dem neuen Passfoto aber schon noch sagen: die Zeit hat in den letzten zehn Jahren in der Tat ihre Spuren hinterlassen! Tiefe Furchen ackern sich quer und senkrecht durch die Stirn… und überhaupt… das ganze Gesicht ist irgendwie schiefer geworden… so als hätte mir die letzten zehn Jahre einer täglich eine von schräg links unten in die Papp’n g’haut.

Und vielleicht gerade deshalb hat man mich am Flughafen in San José für ein persönliches Gespräch in einen Nebenraum geholt. Ein Typ mit riesigem Schnauzbart hockte dort hinter seinem Tisch und beäugte skeptisch meinen Pass. Ich war froh, dass er mir keine Fragen stellte – ich hatte mir vorgenommen, möglichst wenig Spanisch zu reden – wollte zuerst hören, wie man in Costa Rica redete… weil ich hatte ja keine Ahnung wie sich normale Leute auf Spanisch unterhalten – konnte Spanisch nur reden wie eine Mutter mit einem hirnrissigen Kleinkind beziehungsweise wie ein Mafiapate mit seinen Opfern (näheres dazu in meinem bereits erwähnten Bestsellertrilogieeinteiler).
Auf einmal kam ein anderer Heini in heller Aufregung ins Zimmer gestürzt und wollte gleich etwas loswerden, als er bemerkte, dass ich da war, und innehielt. Der mit dem Schnauzbart sagte ihm, er könne ruhig reden, ich sei ja nur ein Trottel von einem Österreicher. Ich verstand nicht alles… musste erst wieder reinkommen ins Spanische… aber irgendwie waren sie alle scheinbar etwas unter Druck, weil demnächst eine Ladung Drogen aus Nicaragua kommen sollte.

Lesen Sie morgen, wie Matla in Costa Rica seinen Namen verlor – aber einen lässigeren bekam.

>> Teil III

Ich aas:
1 Schachtel mit Chinareis