Köchelnd und schleichend

Gestern nichts. Herumsitzen, warten, Uhrschauen. Es hat sich bereits leichte Langeweile eingeschlichen. Doch das sollte nun ein Ende haben, die Testphase hat begonnen. Die E.I.N.L.A.U.F.-Methodiken werden nun zuerst an ein paar psychotischen Viehchern ausprobiert, danach sofort am Menschen – egal wie das Ergebnis der Tierversuche ausfällt. Alles passiert sehr langsam, schleichend. Der EU-Bürger wird davon nichts bemerken. So wie der Frosch, den man in kaltes Wasser setzt, das man langsam zum Kochen bringt.

Ich aas:
1 Käsekornspitz vom Anker
1 Krapfen vom Anker

PS: für die, die das Video noch immer nicht kennen: der Frosch im Wasser

Putzland XI

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

„Aber warum habt ihr uns nicht einfach gefragt?“, wollte der kleine Gimp wissen, „Wir sind ja berühmt dafür, dass wir alles gut putzen. Wir hätten euch einfach eine Putzkompanie geschickt und die Sache wäre erledigt gewesen.“
Der Putzteufel seufzte ein paar Mal und antwortete dann: „Ja, aber das geht eben nicht. Ihr putzt ZU GUT! Wir aus dem Schwanz- und Fotzenland mögen ja eigentlich, wenn’s ein bisserl schmutzig, dreckig, schleimig, glitschig ist, wenn ein sanfter Schweißgeruch über unser Land zieht.“
Der Gimp überlegte eine Weile, während das am Hauptplatz des Putzlandes versammelte Putzvolk sich über die Fremdartigkeit der elf Beidln aus dem Schwanz- und Fotzenland wunderte.
„Wie ist es eigentlich soweit gekommen, dass euer ganzes Land so verdreckt ist?“, fragte der kleine Gimp den zusammengeschrumpften Beidl von einen Putzteufel, der gar verzweifelt dreinsah.
„Eine sehr gute Frage und ich bin froh, dass sie gefallen ist. Ich zeig es dir… ich muss nämlich eh gerade…“, sagte der Putzteufel knapp. Und da brach ein unglaubliches Inferno los! Der Putzteufel richtete sich auf, streckte sein Kreuz durch und…. pisste los. Am Hauptplatz des Putzlandes spielte es sich ab, als wäre urplötzlich ein nie dagewesener Wolkenbruch ausgebrochen. Die Putzfrauen und die Putzmänner stoben zeternd auseinander, liefen sich gegenseitig über den Haufen, kreischten und waren völlig aus dem Häuschen. Die Pisse des Putzteufels ergoss sich über weite Teile des Hauptplatzes, riss Marktstände um, ließ den Brunnen mit dem reinsten Wasser der Welt überschwappen, brachte die Putzleutchen, die solch eine verpisste Landschaft nicht gewohnt waren, zum Kotzen. Binnen kürzester Zeit herrschte auf dem Hauptplatz des Putzlandes und in seinen näheren Umgebung solch ein Zustand, wie er noch nie im Putzland gesehen worden war.
Doch es dauerte nicht lange und die Putzfrauen und die Putzmänner begannen das zu tun, was sie am besten konnten. Sie putzten. Und wie sie putzten! So etwas, so ein Chaos, so eine Unordnung, so ein verpisster Hauptplatz war im Putzland schließlich nicht zu tolerieren.
Der kleine Gimp sagte: „Nun gut. Es ist wahrlich kein Wunder, wenn ein pissender Beidl allein solch ein Unglück anrichten kann. Was vermag dann erst ein ganzes Volk?“
Der Putzteufel: „Genau. Siehst du, ich sag’s ja.“
Der Gimp stellte sich den Rand des Brunnens am Hauptplatz und sprach zu dem fleissig putzenden Putzvolk: „Einer von uns sollte mit diesen elf armen Beidln ins Schwanz- und Fotzenland ziehen, um zu helfen, wo es nur zu helfen geht!“
Die Idee des kleinen Gimp gefiel den Putzfrauen und den Putzmännern: „Ja, geht du! Du sollst der neue Ombutzmann sein! Geh ins Schwanz- und Fotzenland und hilf den armen Beidln!“

Weiter zu Teil 12

Und so geschah es auch – lesen Sie morgen über die merkwürdige Reise des kleinen Gimps ins Schwanz- und Fotzenland.

Ich bin im Rattenloch – wie erschreckend die Menschen sind, wenn man lange Zeit nicht mehr unter ihnen war – und aas:
1 Eibrot
1 Liptauerbrot
1 Saft
1 großen Braunen

Putzland IIIIIII

Hier gehts zum Anfang der Geschichte

Da der kleine Gimp gerade erst gefrühstückt hatte, wollte er die Zeit bis zur nächsten Jause nutzen, um dieser neuen Hektik auf den Grund zu gehen. Er begann durchs Putzland zu schlendern und beobachtete die Putzfrauen und die Putzmänner. Sie putzten! Aber wozu? All der Schmutz hatte doch schon vor langen Jahren das Putzland auf ewig verlassen!
„Warum putzt du denn da so sehr?“, fragte der kleine Gimp einen Putzmann, der wie ein Irrer eine Hauswand schrubbte.
„Na, der Dreck….“, keuchte der Putzmann, „…. der muss weg!“
„Aha. Aber da ist kein Dreck. Es gibt keinen Dreck im Putzland.“, antwortete der kleine Gimp verwundert.
„Aber siehst du nicht? Es ist alles verdreckt! Und es wird immer schlimmer!“, schoss der Putzmann in panischer Angst hervor, ohne mit dem Putzen aufzuhören. Der kleine Gimp schob seinen gelben Hut mit der riesigen blauen Feder in den Nacken und kratzte sich die Stirn.
„Also ich seh keinen Dreck. Siehst du etwa hier irgendwo Dreck?“, wollte der kleine Gimp jetzt wissen.
Der Putzmann wich von seiner Hauswand zurück, sah sich um und lachte dann:
„Ja, du hast recht. Es ist hier nirgends Dreck. Ich sehe auch nichts. Aber der Putzteufel, unser oberster Omputzmann, der sieht den Dreck! Und der wird’s wohl wissen. Aber hab keine Angst, der Putzteufel hat schon Medizin besorgen lassen, die dagegen hilft.“ Und als ob der Putzmann von seinen eigenen Worten angefeuert worden wäre, putzte er nun umso eifriger seine saubere Hauswand.
Der kleine Gimp wurde müde. Er verstand das alles nicht. Welcher Dreck? Medizin wogegen? Das gab’s ja wohl nicht! Da entschloss sich der kleine Gimp kurzer Hand dazu, sich den Putzteufel einmal genauer anzusehen. Er hatte ihn noch nicht kennengelernt, denn von Omputzmännern und so weiter, wusste der kleine Gimp nicht viel.
Also machte sich der kleine Gimp auf, um den Putzteufel kennenzulernen. Alle Putzfrauen und Putzmänner, die er unterwegs traf, fragte er, wo er den Putzteufel finden könne.
„Am Hauptplatz, am Hauptplatz!“, riefen ihm alle ganz abgehetzt entgegen.
Erstaunt, dass soviel Hektik überhaupt möglich war, aber auch etwas besorgt darüber, schlug der kleine Gimp sofort den kürzesten Weg zum Hauptplatz des Putzlandes ein. Und tatsächlich! Mitten am Hauptplatz stand der Putzteufel und hielt eine seiner großen Reden. Und wie er dabei mit seinen Armen in der Gegend herumfuchtelte! Das halbe Putzvolk schien am Hauptplatz versammelt zu sein. Manche trugen seltsame Gesichtsmasken, andere putzten unentwegt an sich selbst herum, aber alle hörten sie dem Putzteufel zu.
Der kleine Gimp verstand kein Wort von dem, was der Putzteufel da sprach. Viel zu schnell und viel zu dreckig war das für den kleinen Gimp.
Den Putzteufel wollte sich der kleine Gimp ganz aus der Nähe ansehen. Er zwängte sich durch die Menge, doch was der kleine Gimp da sah, verwirrte ihn schon sehr. Der Putzteufel war ja voll Dreck! Der sah ja aus, wie ein stinkender Misthaufen, wie ihn die Kinder im Putzland aus den alten Märchen geschildert bekamen.
„Pfui Teufel!“, sagte sich der kleine Gimp, „Der macht ja unseren ganzen Hauptplatz dreckig! Ja, sieht denn das keiner?“
Etwas verärgert über die Blindheit seiner Landsleute schnappte sich der kleine Gimp einen der herumstehenden Putzeimer, holte sich frisches Wasser aus dem Brunnen am Hauptplatz – es war das sauberste Wasser der Welt – und schüttete alles über den Putzteufel.
Peng! Da war es auch schon geschehen. Die saubere, glänzende Hülle des Putzteufels, die das ganze Putzvolk außer den kleinen Gimp getäuscht hatte, zerplatzte wie eine Seifenblase. Und zum Vorschein kam endlich die wahre Gestalt des Putzteufels. Der Putzteufel war kein sauberer Putzmann, nein nein, der Putzteufel war in Wirklichkeit ein grindiger, stinkender Beidl! Noch dazu ein sehr krummer Beidl! Und zwar so krumm, dass sein Gesicht immer etwas zur Seite auf den Boden blickte.
Der Putzteufel lachte grimmig.

Weiter zu Teil 8 dieses Märchens

Lesen Sie morgen, was der Putzteufel, der stinkende Beidl, dem Putzvolk zu sagen hat und warum er eigentlich gekommen war.

Ich bin heute etwas konzeptlos und aas:
1 Etwas, das im Dunkeln verborgen liegt – sowas wie Topfen, Käse, Apfel
1 Corona, das mein Herz erwärmen soll

Hauptattraktion zum Schnüffeln

Gestern kam ein Magazin mit der Post. Gratis. Umsonst. Wenn ich den Inhalt der Zeitschrift zu ihrem Namen  machen darf: „Braindead“. Seite um Seite befüllt mit unerträglich langweiligen Fotomodellen, widerwärtig fetten Kindern, unnötig hochkompliziertem Essen, dekoriert, dekadent, und völlig belanglosen Inhalten.
Nur ein Artikel zog meine Aufmerksamkeit auf sich – denn dieser war beschmückt mit einem herrlichen Foto des Meeres. Ich las den Text, leider. Es gibt in der Südsee ein Hotel mit fünf Sternen, welches sich knapp unter der Wasseroberfläche befindet. Alles ist aus Glas, man ist umgeben von leuchtendem Wasser und schimmernden Fischen. Special feature: wenn es den Fischen zu langweilig wird, den Menschen im Luftaquarium zuzusehen, und sie in eine andere Bucht abhauen, kann man sie wieder zurücklocken. Auf Knopfdruck kann man Futter ins Wasser spritzen! Ich meine, gehts euch noch gut? Ja, alles klar da oben?

Ich hab auch eine Urlaubsidee – aber eine für den etwas bodenständigeren Typ, der auch etwas für seine Bildung und für sein Ego tun möchte: Ein Panzerglashotel mitten in den Armenvierteln von Delhi! So lernt man Indien von seiner wahren Seite kennen. Aug in Aug mit den verwahrlosten Kindern, die im Müll wühlen, um dort zu schlafen oder um ihn zu fressen. Auf Knopfdruck kann man stets frischen Klebstoff zum Schnüffeln in diese abgefuckte Horde spritzen – oder auch etwas Brot. Man wird die Hauptattraktion des ganzen Ghettos sein!

Ich aas:
1 Kornweckerl mit explodiertem Getreide oben drauf
3 Stück Käse
2 Paradeiser klein
1 Paradeiser gross

Das Vielleichtende

Wenn ich daran denke, daß ich vor drei Wochen noch in Griechenland gesegelt und in einer schönen Bucht im warmen Meerwasser herumgeschwommen bin, kommen mir bei diesen Witterungsverhältnissen die Tränen.
Eingesperrt habe ich mich. Trinke griechischen Kaffee, denke an das Schiff und an den Wind und bin jähzornig. Der Winter ist da.

Es hat sich bereits manifestiert, daß ich alle Geschichten, die ich beginne, einfach mittendrin brutalst abbreche. Du erinnerst dich vielleicht an den Törnbericht vom Mai: Törnbericht Kykladen. Nicht fertigerzählt. Auch die griechische Heimfahrerstory werde ich heute nicht fortsetzen. Vielleicht morgen, vielleicht ein andermal. Vielleicht ist auch ein Buch der richtige Ort für solche Geschichten. Man wird sehen. Einstweilen laß uns Lebkuchen fressen:

… wo bleibt das Scheißfoto … kommt nicht daher. Vielleicht bringe ich es nach. Vielleicht auch nicht.

Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil III

>> hier gehts zum Anfang dieses Törnberichts: Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil I

Am Mittwoch, dem 23. September 2009, gingen wir in aller Ruhe frühstücken. Der lustige Wirt verkaufte uns frischen Fisch. Somit stand das Tagesziel fest: eine Bucht zu suchen und am Lagerfeuer den leckren Fisch zu grillen hieß es.
Spät am Vormittag brachen wir auf und fuhren in die Nachbarbucht bei Antikyra. Eine kuschelige, schöne Bucht war schnell gefunden – lediglich ein paar seltsame blaue Metallkonstruktionen standen am Strand herum. Wir ankerten, fuhren mit dem Dinghi zum Strand und entfachten mit herumliegendem Holz ein kleines Feuer. Den Fisch nahmen wir aus, entschuppten ihn und marinierten ihn volltrunken.

Wichtig: Nicht zur Nachahmung empfohlen. Offenes Feuer ist strengstens verboten.

Nach einer kleinen Strandparty gingen wir schlafen. Wir hatten am nächsten Tag nämlich eine lange Strecke zu fahren und wollten zeitig los.

Donnerstag, 5 Uhr morgen, Dunkelheit. Der Anker wurde eingeholt und gleich gings los. Die Sonne wurde ungefähr um 7:30 Uhr mit „Waiting for the sun“ von den Doors begrüßt. Gegen 14:00 Uhr kamen wir beim Kanal von Korinth an. Wir tümpelten vor der Brücke, die die Zufahrt versperrte, etwas herum und meldeten uns dann über Funk auf Kanal 11. Kurze Zeit später versenkte sich die Brücke im Wasser und wir bekommen über Funk die Genehmigung für die Einfahrt in den Kanal von Korinth.

Der Kanal von Korinth ist eine Miniaturausgabe des Kanals von Panama. Länge 6,3 Kilometer und 25 Meter breit. Auf der Ostseite des Kanals mußten wir die Gebühr entrichten. 180,- Euro. Der Kanal von Korinth ist der teuerste Kanal der Welt, wenn man den Preis auf Meter umrechnet.

Danach hielten wir auf Salamis zu. Dort wollten wir unsere letzte Nacht auf See verbringen. Laut „Greek Water Pilot“ sollte dort im Westen in der Bucht bei Kanakia eine Ankerbucht sein. Da es kaum Wind gab, fuhren wir unter Motor an Öltankern und Raffinerien auf Salamis zu.
Und die Bucht, die wir dort fanden, übertraf alle unsere Erwartungen. Wir rechneten wegen der nahen Industrie mit schmutzigem Wasser und eine häßlichen Gegend, doch diese Bucht erwies sich als die schönste unseres ganzen Törns.  Fischer tuckerten herum, boten uns Fische an, das kleine Örtchen Kanakia erstrahlte golden in der untergehenden Sonne und das vorgelagerte Inselchen lud auf einen Ausflug mit dem Dinghi ein. Hier siehst du dieses Inselchen:

Ich machte mich mit der Nachbarin auf den Weg in den Ort. Wir hatten kaum Alkohol mehr und die Zigaretten waren fast alle. Das einzige Geschäft, das es im Ort gab, fanden wir geschlossen vor, doch auf dem Weg dorthin, hat uns jeder, den wir nach dem Weg gefragt haben, etwas geschenkt. So kehrten wir mit allem, was das Herz begehrte, aufs Boot zurück: zwei Plastikflaschen Wein und zwei halbe Packungen Zigaretten.

Der nächste Tag war wie immer der traurigste. Wir fuhren in den Zielhafen. Alimou-Marina, Kalamaki, Athen. Zwar konnten wir noch schön segeln, doch es kam keine rechte Freude dabei auf. Am Abend machten wir noch Bootsübernahme, schliefen noch am Schiff und am nächsten Tag am Morgen trat jeder für sich die Heimreise an.

Fazit: ein Törn im September hat schon etwas für sich. Das Wasser hat Badewannentemperatur und du bist allein. Häfen, Buchten, alles leer. Schade ist nur, daß man schon merkt, wie kurz die Tage sind.

UND DANN! Ja dann begann meine Heimreise mit der Eisenbahn. Und das ist eine Geschichte für sich! Die erzähle ich dir nächste Woche.

Schönes Wochenende

mytoern.net

Törnbericht Golf von Korinth 2009 – Teil I

Diesen Törnbericht will ich aus Zeitgründen kürzer halten als den letzten (Törnbericht Kykladen 2009).

Wir, ein Team von sieben Menschen, vollführten einen Überstellungstörn einer vollkommen neuen Bavaria 47 Cruiser von der Marina Lefkas nach Athen, Aloumi Marina in Kalamaki. Dazu hatten wir sieben Tage Zeit – 19. September 2009 bis 26. September 2009.
Der gemeinsame Hinflug mit der AUA nach Preveza ging ohne Zwischenfälle vorüber, der Rückflug von Athen fiel zwei Wochen vorher ins Wasser: SkyEuropes Pleite. Jeder für sich buchte schnell den Rückflug, den er noch zu einem annehmbaren Preis finden konnte. Ich entschied mich für eine Rückreise per Eisenbahn.

Wir brachen nach der Bootsübernahmen sofort zu einer Nachtfahrt auf. Kräftiger Ostwind mit bis zu 30 Knoten Stärke trieb uns unter Segel bis Mesolongion. Trostloser Hafen nach der Durchquerung eines kleinen Kanals. Es gibt keine Strom- oder Wasseranschlüsse, die Duschen funktionieren manchmal gegen Abend. Wir schlossen Freundschaft mit der lustigen Crew eines spanischen Schiffes und sahen uns den Ort, den man nach einen kleinen Fußmarsch von 15 Minuten erreicht, an. Es gibt am Hafen lustige Gebotsschilder.


Am nächsten Tag gings gleich wieder weiter. Wir fuhren unter der Rion-Antirionbrücke, die den Golf von Patras vom Golf von Korinth trennt, durch. Um diese Brücke passieren zu dürfen, muß man sich zuerst die Erlaubnis bei „Rion Traffic Control“ über Funkkanal 14 holen. Die sagen dir dann, wo du die Brücke zu durchfahren hast. Zum Beispiel: „Three pillars to the right, one pillar to the left.“

Nach der Brücke setzten wir gleich die Segeln und hielten auf die kleine Insel Trizonia zu. Der gleichnamige Ort hat einen netten kleinen Hafen, in dem interessante Boote liegen.

Morgen erzähle ich den Seglerkrempel weiter.

>> zum 2. Teil des Törnberichts „Golf von Korinth“ 2009

Heute mittags legte ich einen Urlaubserinnerungstag ein und aas:
1 Flasche Kalamaki Oliven
1 Dose Amstelbier aus Griechenland
1 Dose Jelen Pivo aus Belgrad

mytoern.net

Wirtshauspissoir

Meine abgespaltene Persönlichkeit Johannes, der kleine Gimp, hat es gestern genau erkannt: das Wirtshauspissoir ist ein Ort der meditativen Reinigung.
Man sitzt in der Stube oder steht am Tresen beim Brandinesa, plaudert mit den anderen verkommenen Arschlöchern und jagt sich dabei ein Glas nach dem anderen rein, stundenlang. Da staut sich natürlich einiges an. Man spürt so einen Druck, einen Drang irgendwas loszuwerden, bald beginnt man zu schwitzen, nervös herumzusteigen, steckt sich eine Hand in den Hosensack, um sich unauffällig seinen Schwanz zu drücken. Und wenn es dir zuviel wird, wenn du glaubst, du müßtest schon bald wie eine Wasserbombe explodieren und du an dem Punkt angelangt bist, an dem deine Willensstärke endet, dann rennst du aufs Häusl, reißt dir die Hose auf, packst deinen bereits freudig zuckenden Schlauch aus und pisst los. Erleichterung! Leuterung! Heilung! Du atmest heftig erregt, beginnst entspannt zu grinsen, lehnst dich cool mit einer Hand oder gar mit der Stirn gegen die Wand, wischt dir den Schweiß ab.
Jetzt wird alles gut. Der ganze Dreck verläßt den Körper, der Alkohol bleibt in ihm. Und während du Gott für diese Wohltat dankst, bist du wieder in der Lage, klare Gedanken zu fassen. Nun siehst du auch die Gespräche und Ereignisse der letzten Stunden in einem neuen Licht. Beherzt quetscht du auch noch den letzten Tropfen ins Pissoir, schüttelst und würgst den Penis, spannst ruckartig die Bauchmuskeln an, auf daß auch nicht ein einziger Tropfen der Pisse mit dir zurück in die Gaststube gelange. Neuer Mut! Tatendrang! Ja, das ist Leben!

Ich aas:
1 Schlierbacher – der letzte der Fünferpackung
1 Afperl
1 halbes Käsestangerl

PS: Wer in Wien den Little Buddha besucht, darf sogar in einen Wasserfall brunzen. Ein Erlebnis der anderen Art!

Gefangen im Flachspüler

JETZT bin ich durch! Mit wildem Geplodere flutschte ich aus den Gedärmen, endlich!, und landete da, wo wir alle sind. In der Closchüssel des Lebens. Hier drängen wir uns, jeder kämpft für sich um den besten Platz im Flachspüler. Keiner möchte im Wasser der Vorhölle stehen, jeder erhofft sich ein trockenes Plätzchen, auf dem er wartet bis Gevatter Tod ihn endgültig ins Nirvana spült.
Das Fieber, das mich befallen hatte, schwindet. Nervenfieber. Der Sumpf negativer Gedanken, Tötungsphantasien und Todesvorstellungen ließ mich den Körper vergessen, der – viel zu kalt gelagert – irgendwo saß und auf die Rückkehr der Seele wartete.

Nun aas ich:
2 Brot
1 Schlierbacher

Traum in Melanzani

Ich entdeckte heute, daß der kühlste Raum in meiner bescheidenen Wohnung das Kabinett, in dem mein Bettchen steht, ist. Warum es also erst verlassen? Den ganzen Vormittag lag ich dort, holte nur mal zwischendurch die Shisha. Der heilende Rauch, der kühle Wind, der durch einen Spalt im Fenster blies, und das gleichmäßige Gurgeln des Wassers ließen mich träumen. Träumen vom Meer, von weißen Stränden, schroffen Klippen, auf die die Brandung toste. Ich sah es vor mir. Ich stand auf meinem Segelschiff, eine steife Brise fuhr mir durchs Haar, hart am Wind, die Schoten durchgesetzt, der Bug tauchte sanft in die Wellen, der Weg war das Ziel.
Und dieser Weg ist es, den zu gehen ich mit all meinem Denken und Handeln trachte. Und schon breitet er sich vor mir aus, nimmt Konturen an, langsam, langsam.

Soderla! Das Leben ist aber kein Wunschkonzert. Darum aas ich in Gedenken an den letzten Segeltörn auf den Kykladen:
2 paradiesische Paradeiser
1 Käse
1 griechischer Melanzanisalat der Firma Hellas Feinkost