Bart mit Besteck

Und noch einiges mehr wird sich ändern! Das sag‘ ich dir. Wohne schon seit ein paar Monaten bei der Nachbarin… und eigentlich ist es jetzt so, dass ich, wenn ich ihre verschissene Wohnung betrete, meine Schuhe ausziehe, sie in das Scheißschuhregal stelle, meine Jacke auf einen ihrer ordentlichen Scheißkleiderhacken hänge, und meinen Schwanz mit den Eiern dran in den Schirmständer stecke! So ist das! Mittlerweile ist es für mich normal, dass ich am Vormittag wie ein Trottel beim Billa stehe, und die Einkaufslisten der Nachbarin abarbeite. Aber das ist nur ein Beispiel von vielen! Was ist noch anders? Ach ja! Ich esse immer öfter mit Besteck! Wie es soweit kommen konnte?
Ich musste meine Wohnung aufgeben… ist eine komplizierte Geschichte, aber es ging nicht anders… und zuerst war ja alles ok. Ich lungerte den ganzen Tag in ihrer Wohnung herum und wartete, dass sie von der Anschafferei kam. Sie brachte mir das Essen und danach verzog ich mich ins Wirtshaus. Das ging ein paar Wochen gut, dann hat sie mal so nebenbei anklingen lassen, dass ich auch etwas mitarbeiten könnte… sie hat ungefähr eine Stunden gebraucht, um mir verständlich zu machen, worauf sie hinauswollte. Zuerst leistete ich einige Zeit Widerstand. Habe absichtlich alles verdreckt in ihrer Wohnung und das Clo zugeschissen… es ist zum schreien… wie hieß es einst so schön: „Und beim täglichen Bloggen kratz‘ ich meine Glocken“ Und jetzt? Jetzt hock‘ ich da, ohne Eier, ohne Schwanz und fress‘ meinen eigenen Bart vor lauter Nervosität!

Ich aas:
2 Brot mit Käsewurst
2 Käse
17 Barthaare

… und fast hätte ich es mit Besteck gegessen

Der falsche Pass ohne Gebläse (Costa Rica I)

Also der Grund, warum ich nach Costa Rica geflogen bin, war eigentlich Muttern. Sie hatte mich weinend und schluchzend angerufen – kein Wort verstanden – sie sagte nur: „Beruhige dich. Ich komme rüber.“ Sie ist schon seit Jahren in Costa Rica – das ist für sie quasi der warme Warteraum zum Tod. (Warum und wieso gerade Costa Rica erläutere ich übrigens in meiner Bestseller-Trilogie, an der ich schon lange arbeite und die ich raffinierter Weise in einem einzigen Buch verkaufen werde, damit ich das ganze Theater nicht dreimal durchmachen muss.)
Also gab ich meiner Nachbarin die Wohnungsschlüssel, nahm dafür von ihr das Geld für das Flugticket. Blasen wollte sie mir keinen mehr, also verabschiedete ich mich rasch und ohne Umständlichkeiten.
Eigentlich wollte ich sofort abfliegen, bis ich dahinter kam, dass mein Pass abgelaufen war. Zunächst dachte ich, dass es schwierig werden konnte, einen neuen Pass zu bekommen, weil ich ja alle meine Papiere (Geburtsurkunde, Staatsbürgerschaftsnachweis, Taufschein, usw.) während der Gründungsfeierlichkeiten von Umamatlarumma verbrannt hatte. Aber Irrtum! Selbst für mich als Umamatlarummaner war es ein leichtes zu einem neuen österreichischen Pass zu kommen. Man braucht nur den alten Pass. Zwecks Identitätsverschleierung versuchte ich es mit dem Schmäh, dass im alten Pass mein Name falsch geschrieben stand und auch das Geburtsdatum, aber dafür hätte ich dann doch das ganzen verbrannte Zeug gebraucht. Dauerte bloß 2 Tage bis der neue Pass mit der Post kam. Und schon ging’s nach Costa Rica.

Lesen Sie morgen, wie Matla in Costa Rica ankommt und unerwarterterweise nicht von der Drogenpolizei festgenommen wurde.

>> Teil II

Ich aas bei der Nachbarin:
1 Schüssel Chili

Scheißkatzensprung

War heute zum ersten Mal seit meiner Rückkehr aus Costa Rica bei der Nachbarin. Sie hat mich angerufen, weil sie mir etwas zu essen gekocht hat. Reis mit… äh… Gemüse, weiß nicht wie das Zeug heißt… der Name klang so ähnlich wie „Melodram“.
Die Nachbarin war nicht unglücklich mich zu sehen. Als ich in ihrer Wohnung stand, gab sie mir links und rechts einen Kuss auf die Wange. Normalerweise hasse ich das. Zuerst erkannte sie, dass ich neue Schlapfen an den Füßen hatte, und dann plötzlich machte sie vom Stand weg einen 3-Meter-Sprung nach hinten ins Wohnzimmer… so wie ihre Scheißkatze, wenn sie etwas beschnüffelt und es sich plötzlich bewegt… Scheißkatze, blöde… noch immer in der Wohnung… Na jedenfalls war die Nachbarin im Gesicht mit einem Schlag so weiß wie Schnee.
„Was ist mit deiner Zehe passiert?“, rief sie mir aus dem Wohnzimmer zu, hielt sich mit weit aufgerissenen Augen die Hand vor dem Mund und verschanzte sich hinter dem Sofa.
„Is‘ nicht weiter schlimm. Aber das solltest du mal sehen.“
Dann zeigte ich ihr meinen Feuerschwanz.

Ich aas:
1 Teller Ries mit Melodrama

La salsa esta preparada

Was für eine Scheiße! Da ist man mal etwas länger außer Landes und schon bricht das System zusammen?

Als ich gemerkt hatte, dass ich in Costa Rica wohl für längere Zeit gestrandet war, rief ich die Nachbarin an, sie zu bitten, sich um meine Wohnung zu kümmern. Und was hat sie getan? Sie hat einen alten, verkommenden Penner einquartiert, den ich jetzt nicht mehr vom Hals bekomme! Muss ihn wohl irgendwann im Müll entsorgen.

Außerdem ist es nicht so leicht an EU-Geld zu kommen… brauche Alkohol, Zigaretten, Rechnungen müssen bezahlt werden… der ganze Käse eben. Ist für mich als Umamatlarummaner nicht so einfach… apropos: was ist denn mit euren Politikern los? Haben die überhaupt selbst noch Eier? Oder lecken sie nur mehr neidvoll die Eier der Amerikaner? Was sind das denn für Wichser! Sind das eure Vertreter? Lächerlich! Ich sage nur: Kryptokratie… ist wohl eine kleine Revolution von unten nötig, was?

Für die Einreise nach Costa Rica habe ich eine falsche Identität als Österreicher angenommen. Das war ziemlich aufwendig, denn damals, zu Zeiten der Gründung von Umamatlarumma, verbrannte ich alle österreichischen Papiere… bis auf den Pass, und der war vor ein paar Monaten abgelaufen…

…da schleicht er schon wieder vorbei, dieser Penner… ja, steck dir dein „Servas“ in deinen vollgeschissenen Arsch!
Hhehe… hab‘ ihm eine leere Dose auf den Rücken geknallt… der hat es nicht mal bemerkt… sind bloß ein paar Läuse abgefallen.

Gut. Morgen dann, wenn der Penner wieder im Park schläft, ich den letzten Dreck aus Costa Rica aus meinem Magen geschissen habe (sieht momentan aus wie halbpürierte Bohnen-Salsa) und sich die Lage einigermaßen eingependelt hat, muss ich dir erzählen, was da los war.

Ich aas:
1 Brot
1 paar Oliven – schön wäre es, aber die sahen schon mehr nach Moos aus
1 paar Spritzer Tabasco aufs Brot stattdessen

Heiliger Rest

Gestern habe ich nichts gegessen. Denn ein wahrer Guru, ein wahrhaftig Erleuchteter braucht keine (feste) Nahrung.
Ihr nichtsnutzigen Würmer! Unwürdiges Menschengefleisch!
Ich hingegen war auf dem heiligen Berg, grasbewachsen und schneebedeckt, lebte von dem, was mir die Natur bot. Wuhu! Was für eine Aussicht ich von dort oben hatte.
Nach einem langen Zwiegespräch mit den göttlichen Leuchten und einem kleinen Handgemenge mit Satan, stieg ich heute Morgen wieder herab vom Gebirge, um unter euch sterblichen Hüllen (innen hohl) zu verweilen.

Und dann bin ich zur Nachbarin rauf – habe zum Glück noch immer ihre Wohnungsschlüssel – und holte mir, nachdem ich mich versichert hatte, dass sie auswärts war, etwas zum Fressen. Himmel, wenn ich nicht gleich was zu futtern bekommen hätte, hätte ich dafür gemordet!

Ich aas:
1 Rest vom Schnitzel

Schimpft er bis zum Topfen

Gestern erörterten wir die Sachlage rund um das Themengebiet „Matla’s Freilufteier„. Der persönlichkeitsgespaltene und geistesgestörte Kommentator gab mir auch viele hilfreiche Tipps, wie zum Beispiel: „Sport oder was?“ beziehungsweise „Vorm Unterhosenanziehen die Füße gut abtrocknen“. Passend zum Thema die neue krankhafte Kommentatorenausprägung „Herr Hodenhaar“. Ich darf dich auf herzlichste begrüßen, Hodenhaar, ich gehe davon aus, dass du genauso ein blöder Wichser bist, wie alle anderen.

Mit Leutebeschimpfen kommt man gut durch’s Leben. Heute Früh, als ich gerade meine Wohnung verließ und die Tür verriegelte, rauschte die Nachbarin an mir vorbei die Stiegen hoch. Die Schminke rund um ihre Augen war komplett verlaufen, es sah aus als hätte sie bei einer Schlägerei zwei blaue Augen verpasst bekommen. Jetzt da sie mich abserviert hat, läuft sie wahrscheinlich wieder jede Nacht in der Stadt rum und lässt sich von irgendwelchen Typen durchbudern.
„Wah, was bist du häßlich!“, rief ich ihr schnell noch nach. Die Nachbarin blieb gar nicht stehen und schrie aus dem nächsten Stockwerk.
„Du Schwanzlutscher, du Arschloch, du verschissenes!“
„Der Schwanzlutscher bist ja wohl eher du, du alte Hure!“ – ich musste schon ziemlich laut schreien.
Danach ging ich gut gelaunt arbeiten und stell‘ dir vor: jetzt war die Nachbarin bei mir und hat mir Topfentorte gebracht.

Ich aas:
1 Topfentorte

 

Fruchsaftbeeinträchtigung

Gestern war ich bei einem Typen, der mir manchmal Geld schenkt, wenn ich ihn lange genug anjammere. Zunächst war ich etwas überrascht, als ich seine Wohnung betrat. Überall in der Bude verstreut standen durchsichtige Plastikbecher mit farbiger Flüssigkeit.
„Experimentierst du mit chemischen Drogen?“, fragte ich ihn interessiert. Er nuckelte an einem Joint.
„Hn?“, er sah mit ziemlich erweiterten Pupillen an mir vorbei.
Erst nachdem ich mit langsamen Handbewegungen auf ein paar Becher gezeigt hatte, verstand er mich, konnte aber keine vernünftige Antwort geben. Ich nahm einen Becher, trank die Flüssigkeit ex und kotzte alles wieder raus. Himbeersaft oder so ein Zeug.
Dann versuchte ich mit ein paar Fußtritten herauszufinden, inwieweit er körperlich und geistig beeinträchtigt war.

Ich aas in den letzten Tagen – und das macht nicht glücklich:

Lotterhobel

Ach, das Lotterleben, das ich führ‘!
„Was hältst du davon, wenn du mal eine Zeit lang zu Hause bleiben würdest?“
Ich weiß noch genau: ich stand gerade mit einem Pornoheft in der Hand vor dem Fernseher und ließ meine Blicke von einer Möse zur Nachrichtensprecherin und wieder zurück schweifen, als die Nachbarin das zu mir sagte. Ich dachte, ich hör‘ nicht recht und drehte den Fernseher ab, um mich besser konzentrieren zu können.
„Wie meinst du das?“, fragte ich sie und linste sie skeptisch aus den Augenwinkeln an.
„Schau, ich seh‘ ja, dass du nicht so geschaffen bist für die Arbeitswelt. Ich seh‘ ja, wie du dich anstrengst, jeden Tag… und wie es nichts bringt.“
Ich rührte mich nicht und wartete, ohne sie aus den Augen zu lassen.
„Matla, was meinst du dazu? Du könntest hier bleiben, in meiner Wohnung. Dich entspannen, nachdenken…“
Ich sah auf das Pornoheft.
„Ja, du könntest den ganzen Tag Pornohefte lesen. Hab‘ nichts dagegen!“
„Und…“ Meine Stimme versagte, ich räuspete mich: „Und was bringt dir das? Beziehungsweise was verlangst du dafür… oder wie soll das laufen? Ich versteh‘ nicht ganz.“
„Nichts verlange ich, Matla… oder doch nur eines: du wäscht dich jeden Tag und ziehst jeden Tag eine frische Unterhose an. Das ist alles. Sonst kein Hintergedanke.“

Ja, und genau das tue ich seit Wochen. Und nichts anderes, verdammt! Noch habe ich keinen Haken an der Geschichte gefunden, die Nachbarin hat noch nichts verlangt… ich weiß nicht, wohin das führen soll.

Jetzt hocke ich hier vor dem Computer, mit nassen, frisch gewaschenen Haaren, habe mir die Zehennägel geschnitten, mir mit einem Bimsstein harte Haut von der Ferse und der Eichel gehobelt, und frage mich, ob sich etwas verändert hat.

Ich aas:
2 Brote mit Streichwurst und Käse

Der weiße Vollmond (hyperaktiv)

Gestern war ich mit der Nachbarin bei anderen Nachbarn, Ehepaar mit Kind, eingeladen. Was soll ich sagen… wir kamen als willkommene Gäste und gingen als… Arschlöcher. Der Mann, ein Typ, der glaubt, weise zu sein, derweil ist er nur ein Egozentriker, der ständig recht haben will. Seine Frau murkst die ganze Zeit mit dem Sohn herum.
„Hearst, was is‘ mit eurem Kind los?“, fragte die Nachbarin bald. Das nämlich sprang die ganze Zeit wie ein Gummiball hinundher und schrie und schrie und schrie.
„Hyperaktiv“, antwortete sie und verdrehte dabei die Augen. Da begann der Mann gleich mit einem kleinen Referat über die Schuld der Gesellschaft und schrie zwischendurch das Kind an.
„Die beiden sind wie Feuer und Wasser“, sagte die Frau.
Dann erklärte ich den Leuten, wie sie alle Probleme auf einmal lösen könnte, worauf sie  uns dann aus ihrer Wohnung warfen.
Was ich ihnen vorgeschlagen habe? Nun, die Frau sollte einfach den Sohn und den Vater nebeneinander im Garten bis zum Kopf eingraben. Das Kind würde zum Schreien und Zappeln aufhören und der Vater… äh… der Vater… äh, was war der Plan?…. Ah, ja. Der wäre dann auch aus der Wohnung weg.

Ich aas eine EKG und den weißen Vollmond:
1 EKG
1 weißer Vollmond

 

Sie haben gestohlen. Gestohlen haben sie. Gestohlen, ja, das haben sie.

Gestern war Feiertag. Weiß nicht, welcher. Ich hing den ganzen Tag über in der Wohnung der Nachbarin herum und sah mit ihr fern. Ich blieb auch ganz ruhig, habe nicht ständig über die Dummheit des Fernsehens gelästert und die Sendungen verspottet, nein, ich bin einfach dagesessen, hab‘ eine nach der anderen geraucht, gesoffen und gesoffen – ohne zu schimpfen. Dabei ist mir eines grob aufgefallen. Es hat sich etwas verändert. Und nicht zum Besseren! Die Fernsehsender neigen nun dazu, alles was sie von sich geben, drei- bis viermal zu wiederholen! Hintereinander! Sie ändern nur leicht die Bildabfolge und den Text des Sprechers! So eine Scheiße! Ich dachte, ich hätte darauf das Patent! Dachte, dieser Misthaufenblog wäre dahingehend einzigartig! Dachte, nur hier würde Tag für Tag immer der gleiche Schwachsinn in leicht abgewandelter Form erzählt! Aber nein! Jetzt haben sie mir die Idee gestohlen! Wohin soll das führen? Muss ich nun das Konzept ändern? Muss ich wirklich von nun an… äh… wie heißt das nochmal…. aja: kreativ sein? Mir ständig was neues einfallen lassen? Wie soll das gehen?

Keine Ahnung. Ich trinke weiter. Die Nachbarin kochte:
3 Würstchen
1 Haufen Kren
1 Haufen Senf